Am achten Dezember 2004 haben zwölf südamerikanische Länder die Südamerikanische Staatengemeinschaft gegründet. Durch den Zusammenschluss des MERCOSUR und der Andengemeinschaft soll unter Hinzunahme Chiles, Guyanas und Surinams nach dem Vorbild der Europäischen Union der drittgrößte Wirtschaftsblock der Welt entstehen.
Südamerika verfügt über einen langen Integrationshintergrund. Bereits Simón Bolívar, der Befreier Südamerikas versuchte vor 180 Jahren die Gemeinsamkeiten der Länder als Grundgedanken für einen Zusammenschluss zu nutzen. Durch die gemeinsam erfahrene Kolonialzeit haben sich grundlegende Ähnlichkeiten der Staaten gebildet, welche sich besonders in der Sprache, der Religion und der Kultur zeigen. Heute haben die Länder gemeinsame handelspolitische Ziele in Verhandlungen mit den Industriestaaten. Somit bieten viele Faktoren einschlägiges Potential für eine gemeinsame interne und externe Orientierung. Nachdem eine Vielzahl bisheriger Integrationsbemühungen in Südamerika Teilerfolge, aber auch große Defizite zeigten, ist unklar, ob die neu gegründete Staatengemeinschaft Aussichten auf erfolgreiche Integration hat.
Ziel dieser Arbeit ist es, das Potential der Südamerikanischen Staatengemeinschaft ihren Herausforderungen gegenüberzustellen. Dabei sollen vor dem Hintergrund der historischen Entwicklungen, der wirtschaftlichen Strukturen, der internationalen Beziehungen und der Theorie der regionalen Integration Erfolgsfaktoren und Schwierigkeiten herausgearbeitet werden, welche den Integrationsprozess in Südamerika beeinflussen.
Hierfür wird nach einem kurzen Überblick der historischen Hintergründe Südamerikas (2.) zunächst die die wirtschaftliche Entwicklung der Region dargestellt (3.). Gefolgt von einer Betrachtung der Wirtschaftsstruktur, internationalen Verflechtungen und bisherigen Integrationsprojekten (4.) sollen theoretische Aspekte der regionalen Integration analysiert werden (5.). Anschließend werden Hintergründe, Entwicklungen und Möglichkeiten der neu gegründeten Südamerikanischen Staatengemeinschaft aufgezeigt (6.), bevor begünstigende und hemmende Faktoren für den Integrationserfolg untersucht werden und eine Zusammenführung von Theorie und Praxis erfolgt (7.). Abschließend sollen die gesammelten Erkenntnisse im Fazit zusammenfassend dargestellt werden (8.).
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise
- Historischer Hintergrund Südamerikas
- Die Konquistadoren
- Die Befreiung
- Die Wiedereroberung
- Volkswirtschaftliche Entwicklung
- Aufteilung und Einordnung
- Wachstum
- Stabilität
- Verschuldung
- Bevölkerung
- Südamerika heute
- Struktur der Wirtschaft und internationale Verflechtung
- Internationaler Handel
- Wichtige Handelspartner
- Export
- Import
- Gehandelte Güter
- Export
- Import
- Ausländische Direktinvestitionen
- Die Rolle der USA und der EU
- Bisherige regionale Integration in Südamerika
- Historie der Integration in Südamerika
- MERCOSUR (Mercado Común del Sur)
- Entwicklung und Ziele
- Institutioneller Aufbau
- Erfolge und Hemmnisse
- CAN (Comunidad Andina de Naciones)
- Entwicklung und Ziele
- Institutioneller Aufbau
- Erfolge und Hemmnisse
- FTAA (Free Trade Area of the Americas)
- Theorie der regionalen Integration
- Klassische Außenhandelstheorien
- Stufen der Integration
- Zollunionsanalyse
- Statische Effekte nach Viner
- Dynamische Effekte
- Clubtheorie
- Bedingungen regionaler Integration
- Wirkungen regionaler Integration
- Möglicher Nutzen
- Politische Aspekte
- Ökonomische Aspekte
- Mögliche Kosten
- Die Südamerikanische Staatengemeinschaft
- Entwicklung und Ziele
- Die EU als Vorbild der CSN
- Zusammenschluss von MERCOSUR und CAN
- Das Potential für einen gemeinsamen südamerikanischen Markt
- Das Potential für einen gemeinsamen südamerikanischen Markt
- Begünstigende Faktoren
- Sprache, Religion, Geschichte
- Wirtschaftliche Vernetzung
- Hemmende Faktoren
- Abgabe nationaler Kompetenzen und Rivalitäten zwischen einzelnen Staaten
- Volkswirtschaftliche Differenzen und Instabilität
- Korruption und mangelndes Vertrauen
- Zusammenführung von Theorie und Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht das Potential und die Herausforderungen der regionalen Wirtschaftsintegration in Südamerika, insbesondere im Hinblick auf die Südamerikanische Staatengemeinschaft (CSN). Ziel ist es, die ökonomischen und politischen Faktoren zu analysieren, die die Integration fördern oder behindern.
- Historische Entwicklung Südamerikas und deren Einfluss auf die heutige Wirtschaftsstruktur
- Analyse des internationalen Handels und der ausländischen Direktinvestitionen in Südamerika
- Bewertung bestehender regionaler Integrationsbemühungen (MERCOSUR, CAN)
- Anwendung der Theorie der regionalen Integration auf den südamerikanischen Kontext
- Abschätzung des Potentials und der Herausforderungen für die Bildung eines gemeinsamen südamerikanischen Marktes
Zusammenfassung der Kapitel
Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise: Dieses Kapitel beschreibt die Motivation und den methodischen Ansatz der Arbeit. Es umreißt die zentrale Fragestellung der regionalen Wirtschaftsintegration in Südamerika und benennt die Ziele der Untersuchung. Die Vorgehensweise wird skizziert, inklusive der verwendeten Theorien und Datenquellen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der ökonomischen und politischen Faktoren, die die Bildung eines gemeinsamen Marktes beeinflussen.
Historischer Hintergrund Südamerikas: Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung Südamerikas, beginnend mit der Kolonialzeit und den Konquistadoren, über die Befreiungskriege bis hin zur heutigen politischen Landschaft. Die Kapitel analysieren den Einfluss dieser historischen Ereignisse auf die gegenwärtige Wirtschaftsstruktur und die politischen Beziehungen zwischen den südamerikanischen Staaten. Die langfristigen Folgen von Kolonialismus und nationaler Unabhängigkeit für die wirtschaftliche Entwicklung werden hervorgehoben und als Grundlage für das Verständnis der heutigen Herausforderungen der regionalen Integration dargestellt.
Volkswirtschaftliche Entwicklung: Dieses Kapitel analysiert die volkswirtschaftliche Entwicklung Südamerikas, indem es wichtige Indikatoren wie BIP-Wachstum, wirtschaftliche Stabilität, Verschuldung und Bevölkerungsentwicklung betrachtet. Es stellt die wirtschaftliche Heterogenität der Region dar und beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus den unterschiedlichen Entwicklungsständen der einzelnen Länder für eine regionale Integration ergeben. Die Kapitel zeigen die komplexen Wechselwirkungen zwischen wirtschaftlichem Wachstum, sozialer Entwicklung und politischer Stabilität auf.
Südamerika heute: Hier wird ein Überblick über die aktuelle wirtschaftliche und politische Situation in Südamerika gegeben. Es werden die wichtigsten Wirtschaftssektoren, die Handelsbeziehungen und die Rolle internationaler Akteure wie die USA und die EU diskutiert. Der Fokus liegt auf der Darstellung der gegenwärtigen Rahmenbedingungen für die regionale Integration und dem Herausarbeiten von Chancen und Hindernissen.
Struktur der Wirtschaft und internationale Verflechtung: Dieses Kapitel analysiert die Struktur der südamerikanischen Wirtschaft und deren Verflechtung mit der Weltwirtschaft. Es betrachtet den internationalen Handel, ausländische Direktinvestitionen und die Rolle wichtiger Handelspartner. Die Analyse umfasst sowohl quantitative Daten als auch qualitative Aspekte, um ein umfassendes Bild der internationalen Handelsbeziehungen und deren Auswirkungen auf die regionale Integration zu zeichnen. Besondere Aufmerksamkeit wird den Sektorzusammensetzungen des Imports und Exports gewidmet.
Theorie der regionalen Integration: In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der regionalen Integration erläutert. Es werden klassische Außenhandelstheorien vorgestellt und die verschiedenen Stufen der Integration diskutiert. Die Zollunionsanalyse nach Viner wird detailliert behandelt, um die statischen und dynamischen Effekte der Integration zu verdeutlichen. Die Kapitel beleuchten die Rolle von Kosten und Nutzen bei der regionalen Integration und betonen die Relevanz der Club-Theorie für die optimale Gestaltung eines regionalen Integrationsraums.
Die Südamerikanische Staatengemeinschaft: Dieses Kapitel befasst sich mit der Südamerikanischen Staatengemeinschaft (CSN), analysiert deren Entwicklungsziele und untersucht die Rolle der EU als mögliches Vorbild. Es werden die Herausforderungen des Zusammenschlusses von MERCOSUR und CAN beleuchtet und das Potential eines gemeinsamen südamerikanischen Marktes diskutiert. Der Abschnitt bewertet die Chancen und Risiken einer solchen Integration und analysiert die politische und wirtschaftliche Machbarkeit.
Schlüsselwörter
Regionale Wirtschaftsintegration, Südamerika, Staatengemeinschaft (CSN), MERCOSUR, CAN, FTAA, Außenhandel, Direktinvestitionen, Zollunion, ökonomische Entwicklung, politische Stabilität, Volkswirtschaftliche Indikatoren, Herausforderungen, Potential.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Regionale Wirtschaftsintegration in Südamerika
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht das Potential und die Herausforderungen der regionalen Wirtschaftsintegration in Südamerika, insbesondere im Hinblick auf die Südamerikanische Staatengemeinschaft (CSN). Der Fokus liegt auf der Analyse der ökonomischen und politischen Faktoren, welche die Integration fördern oder behindern.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt eine Vielzahl von Themen, darunter die historische Entwicklung Südamerikas und deren Einfluss auf die heutige Wirtschaftsstruktur, die Analyse des internationalen Handels und der ausländischen Direktinvestitionen, die Bewertung bestehender regionaler Integrationsbemühungen (MERCOSUR, CAN), die Anwendung der Theorie der regionalen Integration auf den südamerikanischen Kontext und die Abschätzung des Potentials und der Herausforderungen für die Bildung eines gemeinsamen südamerikanischen Marktes.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die folgenden Kapitel: Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise; Historischer Hintergrund Südamerikas; Volkswirtschaftliche Entwicklung; Südamerika heute; Struktur der Wirtschaft und internationale Verflechtung; Theorie der regionalen Integration; Die Südamerikanische Staatengemeinschaft; Das Potential für einen gemeinsamen südamerikanischen Markt.
Wie ist der historische Hintergrund Südamerikas in der Arbeit dargestellt?
Der Abschnitt zum historischen Hintergrund beleuchtet die Entwicklung Südamerikas von der Kolonialzeit und den Konquistadoren über die Befreiungskriege bis zur heutigen politischen Landschaft. Es wird der Einfluss dieser Ereignisse auf die gegenwärtige Wirtschaftsstruktur und die politischen Beziehungen zwischen den südamerikanischen Staaten analysiert.
Welche volkswirtschaftlichen Aspekte werden behandelt?
Die volkswirtschaftliche Entwicklung Südamerikas wird anhand von Indikatoren wie BIP-Wachstum, wirtschaftliche Stabilität, Verschuldung und Bevölkerungsentwicklung analysiert. Die wirtschaftliche Heterogenität der Region und die Herausforderungen, die sich aus den unterschiedlichen Entwicklungsständen der einzelnen Länder für eine regionale Integration ergeben, werden beleuchtet.
Wie wird die Struktur der südamerikanischen Wirtschaft und deren internationale Verflechtung dargestellt?
Dieses Kapitel analysiert die Struktur der südamerikanischen Wirtschaft und deren Verflechtung mit der Weltwirtschaft. Es betrachtet den internationalen Handel, ausländische Direktinvestitionen und die Rolle wichtiger Handelspartner. Der Import und Export werden im Detail betrachtet.
Welche Theorien der regionalen Integration werden angewendet?
Die Arbeit erläutert die theoretischen Grundlagen der regionalen Integration, darunter klassische Außenhandelstheorien, die verschiedenen Stufen der Integration und die Zollunionsanalyse nach Viner (statische und dynamische Effekte). Die Rolle von Kosten und Nutzen sowie die Club-Theorie werden ebenfalls diskutiert.
Welche Rolle spielt die Südamerikanische Staatengemeinschaft (CSN)?
Die Arbeit befasst sich ausführlich mit der CSN, analysiert deren Entwicklungsziele und untersucht die Rolle der EU als mögliches Vorbild. Der Zusammenschluss von MERCOSUR und CAN und das Potential eines gemeinsamen südamerikanischen Marktes werden diskutiert.
Welche Faktoren begünstigen bzw. hemmen die Bildung eines gemeinsamen südamerikanischen Marktes?
Die Arbeit identifiziert sowohl begünstigende Faktoren (Sprache, Religion, Geschichte, wirtschaftliche Vernetzung) als auch hemmende Faktoren (Abgabe nationaler Kompetenzen, Rivalitäten zwischen Staaten, volkswirtschaftliche Differenzen, Instabilität, Korruption, mangelndes Vertrauen).
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Regionale Wirtschaftsintegration, Südamerika, Staatengemeinschaft (CSN), MERCOSUR, CAN, FTAA, Außenhandel, Direktinvestitionen, Zollunion, ökonomische Entwicklung, politische Stabilität, volkswirtschaftliche Indikatoren, Herausforderungen, Potential.
- Citation du texte
- Tim Rickers (Auteur), 2006, Regionale Wirtschaftsintegration in Südamerika - Potential und Herausforderungen der 'Südamerikanischen Staatengemeinschaft', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69213