Die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen ist in unserer Zeit und einer sich rasch wandelnden Welt mehr denn je Vorraussetzung für eine andauernde und gelingende gesellschaftliche Partizipation. Dabei kommt es nicht nur auf Wissenserwerb und geeignete Lernstrategien an - ebenso wichtig sind eine nachhaltige Lernmotivation und eine positive Einstellung zum Lernen. Die Entwicklung dieser Haltungen und Selbstverständnisse beginnt bereits in frühester Kindheit und erfährt eine bedeutende Phase in der Grundschulzeit. Diese Zeit gilt bis heute als die entscheidendste Periode im kindlichen Bildungsprozess (Lichtenstein-Rother/Röbe, 2005, S. 15), denn in der Grundschule macht das Kind seine ersten und prägenden Erfahrungen mit dem systematischen Lernen und entwickelt ein Fundament für zukünftige Lernprozesse. Die Lernbereitschaft des Kindes hängt dabei davon ab, welcherart Erfahrungen es mit dem Lernen macht. Es wird nur dauerhaft motiviert sein, wenn Lern- und Befähigungssituationen positiv erlebt werden und Lernen als ein begeisternder, hilfreicher und bewusstseinserweiternder Prozess empfunden wird. (Rohnke, 2004) Daher ist es besonders in der Grundschulzeit von Bedeutung, dass das Lernen Spaß macht. Die Freude am Lernen dient nicht nur der augenblicklichen Lernmotivation, sondern entfaltet ihre Wirkung auch in der Zukunft, indem sie dazu beiträgt, dass Lernen als ein erstrebenswerter Zustand im Bewusstsein verankert wird. Unter diesem Aspekt ist die Frage danach, wie in der Grundschule die Freude am Lernen erhalten und gefördert sowie die Lernmotivation entwickelt und gestützt werden kann von weitreichender Bedeutung. Diese Diplomarbeit basiert auf einer umfangreichen Literaturrecherche und verfolgt den Anspruch, anhand vorliegender Untersuchungen, Forschungserkenntnisse sowie ausgewählter Literatur die Situation des Kindes in der Grundschule darzustellen und wichtige Bedingungsfaktoren der Lernmotivation herauszuarbeiten, um am Ende Schlussfolgerungen für die Gestaltung der Grundschule abzuleiten. Im ersten Teil dieser Arbeit sollen der Bildungsauftrag und die Besonderheiten, die sich aus der Position der Grundschule im Bildungssystem ergeben, dargelegt werden. Weiterhin wird der Zusammenhang von Lernmotivation und Schulleistung erörtert, um die Relevanz des Themas zu verdeutlichen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Grundschule und die Bedeutung der Lernmotivation
- Bildungsauftrag der Grundschule
- Bedingungsfaktoren der Schulleistung
- Entwicklung der Lernmotivation im Grundschulalter
- Das Grundschulkind
- Entwicklungsstand und Schulfähigkeit
- Entwicklungsaufgaben
- Entwicklungsbedürfnisse
- Lernen im Grundschulalter
- Lernen
- Lernformen
- Gedächtnis
- Bedeutung des Spiels für das Lernen in der Grundschule
- Merkmale und Formen des Spiels
- Spiel als Erholung
- Spiel im Unterricht
- Bedingungsfaktoren der Lernmotivation
- Motivation und Motiv
- Lernmotivation
- Intrinsische und extrinsische Lernmotivation
- Bedeutung der intrinsischen Motivation für das Lernen
- Funktion der extrinsischen Motivation für schulisches Lernen
- Selbstbestimmungstheorie der Motivation
- Neugiermotivation und Interesse
- Neugiermotiv
- Interesse
- Entwicklung von Interessen
- Bedeutung von Interessen für das schulische Lernen
- Leistungsmotivation
- Risikowahlmodell
- Attributionen
- Das schulische Selbstkonzept
- Veränderung des Selbstkonzeptes im Grundschulalter
- Auswirkungen eines negativen Selbstkonzeptes
- Einfluss des Lehrerverhaltens auf das schulische Selbstkonzept
- Zusammenhang von Emotion und Motivation
- Familie und Lernmotivation
- Einfluss der Eltern auf die motivationale Entwicklung
- Eltern-Kind-Bindung
- Das intellektuelle Klima in der Familie
- Erziehungsverhalten
- Bedeutung für die Schule
- Schule und Lernmotivation
- Unterrichtsgestaltung
- Soziale Situation und Unterrichtsklima
- Differenzierung
- Leistungsbewertung
- Verstärker
- Wettbewerbssituationen
- Offene Unterrichtsformen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Entwicklung und den Erhalt von Lernmotivation im Grundschulalter. Ziel ist es, wichtige Bedingungsfaktoren der Lernmotivation herauszuarbeiten und daraus Schlussfolgerungen für die Gestaltung des Grundschulunterrichts abzuleiten. Die Arbeit basiert auf einer umfangreichen Literaturrecherche.
- Der Bildungsauftrag der Grundschule und seine Bedeutung für die Lernmotivation.
- Entwicklungspsychologische Aspekte des Grundschulkindes und deren Einfluss auf die Lernmotivation.
- Der Lernprozess im Grundschulalter und die Rolle verschiedener Lernformen.
- Verschiedene motivationspsychologische Ansätze und ihre Relevanz für die Grundschule.
- Der Einfluss von Familie und Schule auf die Lernmotivation.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung betont die Bedeutung lebenslangen Lernens und die entscheidende Rolle der Grundschulzeit für die Entwicklung einer nachhaltigen Lernmotivation. Sie führt in das Thema ein und beschreibt den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Die Arbeit untersucht, wie Freude am Lernen in der Grundschule erhalten und gefördert werden kann.
Die Grundschule und die Bedeutung der Lernmotivation: Dieses Kapitel beleuchtet den Bildungsauftrag der Grundschule und den Zusammenhang zwischen Lernmotivation und Schulleistung. Es wird deutlich gemacht, warum die Förderung der Lernmotivation in der Grundschule von besonderer Bedeutung ist und welche Auswirkungen sie auf den weiteren Bildungsverlauf hat. Die prägenden Erfahrungen in der Grundschule legen das Fundament für zukünftiges Lernen.
Das Grundschulkind: Dieses Kapitel beschreibt den Entwicklungsstand und die Entwicklungsaufgaben von Grundschulkindern. Es werden die spezifischen Bedürfnisse des Kindes im Grundschulalter beleuchtet, die für die Gestaltung des Unterrichts von Bedeutung sind und die Motivation beeinflussen. Die Berücksichtigung dieser Bedürfnisse ist entscheidend für den Lernerfolg.
Lernen im Grundschulalter: Dieses Kapitel analysiert den Lernprozess von Grundschulkindern, beleuchtet verschiedene Lernformen und die Bedeutung des Gedächtnisses. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle des Spiels als ursprüngliche Form des Lernens und seiner Bedeutung für die Förderung der Lernfreude im Unterricht. Der Abschnitt zeigt auf, wie spielerische Elemente das Lernen positiv beeinflussen können.
Bedingungsfaktoren der Lernmotivation: Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Lernmotivation. Er stellt unterschiedliche Ansätze der Motivationspsychologie vor und beschreibt, welche Faktoren intrinsische und extrinsische Motivation auslösen. Es werden persönliche und situative Faktoren analysiert, die die Lernmotivation positiv oder negativ beeinflussen. Die Rolle von Neugier, Interesse und dem schulischen Selbstkonzept wird ausführlich diskutiert. Das Kapitel zeigt, wie sich individuelle Lernerfahrungen auf das Fähigkeitsselbstkonzept auswirken und die Lernmotivation langfristig prägen.
Familie und Lernmotivation: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss der Familie auf die Entwicklung der Lernmotivation. Es werden sowohl aktuelle Bedingungen als auch Sozialisationshintergründe betrachtet, die bereits vor der Schulzeit motivationsrelevante Persönlichkeitsfaktoren beeinflussen. Die Bedeutung der Eltern-Kind-Bindung und des intellektuellen Klimas in der Familie wird hervorgehoben.
Schule und Lernmotivation: Das Kapitel behandelt schulische Rahmenbedingungen, die die Lernmotivation beeinflussen. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, den Unterricht motivierend zu gestalten, Interessen zu fördern und Schüler zur Selbstregulation des Lernprozesses zu befähigen. Hier werden konkrete didaktische Ansätze zur Verbesserung der Lernmotivation im Unterricht vorgestellt.
Schlüsselwörter
Lernmotivation, Grundschule, Bildungsauftrag, Entwicklungspsychologie, Motivationspsychologie, intrinsische Motivation, extrinsische Motivation, Selbstbestimmungstheorie, Neugier, Interesse, Leistungsmotivation, Selbstkonzept, Familie, Schule, Unterrichtsgestaltung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Lernmotivation in der Grundschule
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Entwicklung und den Erhalt von Lernmotivation im Grundschulalter. Ziel ist es, wichtige Bedingungsfaktoren der Lernmotivation herauszuarbeiten und daraus Schlussfolgerungen für die Gestaltung des Grundschulunterrichts abzuleiten.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Bildungsauftrag der Grundschule und seine Bedeutung für die Lernmotivation, entwicklungspsychologische Aspekte des Grundschulkindes und deren Einfluss auf die Lernmotivation, den Lernprozess im Grundschulalter und die Rolle verschiedener Lernformen, verschiedene motivationspsychologische Ansätze und ihre Relevanz für die Grundschule sowie den Einfluss von Familie und Schule auf die Lernmotivation.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Die Grundschule und die Bedeutung der Lernmotivation, Das Grundschulkind, Lernen im Grundschulalter, Bedingungsfaktoren der Lernmotivation, Familie und Lernmotivation und Schule und Lernmotivation. Jedes Kapitel beleuchtet spezifische Aspekte der Lernmotivation im Grundschulkontext.
Was ist das zentrale Ziel der Arbeit?
Das zentrale Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Faktoren zu entwickeln, die die Lernmotivation von Grundschulkindern beeinflussen, um daraus praxisrelevante Empfehlungen für die Gestaltung eines motivierenden Unterrichts abzuleiten und so Freude am Lernen zu fördern.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf einer umfangreichen Literaturrecherche. Es werden verschiedene motivationspsychologische Ansätze vorgestellt und auf ihre Relevanz für die Grundschule untersucht.
Welche Rolle spielen intrinsische und extrinsische Motivation?
Die Arbeit analysiert die Bedeutung sowohl intrinsischer (innerer Antrieb) als auch extrinsischer (äußerer Anreiz) Motivation für das Lernen. Es wird untersucht, wie diese beiden Motivationsformen die Lernleistung beeinflussen und wie sie im Unterricht gefördert werden können.
Wie beeinflusst die Familie die Lernmotivation?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der Familie auf die Entwicklung der Lernmotivation, betrachtet die Bedeutung der Eltern-Kind-Bindung und des intellektuellen Klimas in der Familie sowie das Erziehungsverhalten der Eltern.
Welche Rolle spielt die Schule bei der Förderung der Lernmotivation?
Die Arbeit analysiert schulische Rahmenbedingungen, die die Lernmotivation beeinflussen, und zeigt Möglichkeiten auf, den Unterricht motivierend zu gestalten (z.B. durch differenzierten Unterricht, offene Unterrichtsformen und geeignete Leistungsbewertung).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Lernmotivation, Grundschule, Bildungsauftrag, Entwicklungspsychologie, Motivationspsychologie, intrinsische Motivation, extrinsische Motivation, Selbstbestimmungstheorie, Neugier, Interesse, Leistungsmotivation, Selbstkonzept, Familie, Schule, Unterrichtsgestaltung.
Wo finde ich weitere Informationen?
Die vollständige Arbeit enthält ein detailliertes Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine ausführliche Darstellung der einzelnen Themen.
- Citar trabajo
- Anke Orlamünder (Autor), 2006, Mit Freude Lernen: Entwicklung und Erhalt der Lernmotivation - Eine Herausforderung für die Grundschule?!, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69276