„Überträgt man die Produktionstiefe der Bankenbranche auf die Automobilindustrie, würde Daimler-Chrysler eine Rinderzucht betreiben, um die Lederbezüge für seine Autositze zu fertigen.“
Dieses Zitat eines Bankmanagers verdeutlicht die Lage der Bankenbranche in Deutschland. Entwicklungen, die z. B. in der Automobilindustrie zu einer Reduzierung der Produktions- bzw. Leistungstiefe geführt haben, schienen lange an der Bankenbranche spurlos vorübergegangen zu sein. Banken waren lange Zeit nahezu immun gegen äußere Einflüsse.
Allgemeine Entwicklungen wie die Liberalisierung der Märkte, der Abbau von Handelshemmnissen und besonders der technologische Fortschritt haben Unternehmungen vor neue Herauforderungen gestellt. Verbunden mit Veränderungen in den Rahmenbedingungen der Branche und sinkenden Gewinnen, sind nun auch die Banken in Deutschland gezwungen, sich Veränderungen zu unterwerfen. Sie müssen ihre Unternehmungsgrenzen hinterfragen und ihre Geschäftsfelder überdenken. Dies hat auch für ihre Wertschöpfungsketten erhebliche Folgen.
Aus dieser Problemstellung lassen sich folgende Forschungsfragen ableiten, die im Rahmen dieser Arbeit betrachtet werden:
Welche Auswirkungen resultieren aus den derzeitigen Entwicklungen für die typische Wertschöpfungskette einer (deutschen) Universalbank?
Welche unterschiedlichen Wertschöpfungsarchitekturtypen sind möglich und wie sind diese zu bewerten?
Wie kann ein Entscheidungsmodell aussehen, das den Manager bei der Wahl einer sinnvollen Wertschöpfungsarchitektur unterstützt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Vorgehensweise
- Wertschöpfungskette und Deconstruction
- Begriff und Konzept der Wertschöpfungskette
- Begriff und Problem der Optimierung des Diversifikationsgrads
- Begriff und Konzept der Deconstruction
- Theoretische Erklärungsansätze der Deconstruction-Entwicklung
- Wertschöpfungsarchitekturen und Layer-Competition
- Bankenbranche
- Begriff und Abgrenzung zur Finanzdienstleistungsindustrie
- Historische Entwicklung und heutige Struktur
- Aktuelle Rahmenbedingungen und Konsequenzen
- Wertschöpfungsarchitekturen in der Bankenbranche
- Wertschöpfungskette des Integrator in der Bankenbranche
- Theoretische Konfigurationsmöglichkeiten
- Beispiele aus der Praxis
- Wertschöpfungskette des Orchestrator in der Bankenbranche
- Theoretische Konfigurationsmöglichkeiten
- Beispiele aus der Praxis
- Wertschöpfungskette des Layer Player in der Bankenbranche
- Theoretische Konfigurationsmöglichkeiten
- Beispiele aus der Praxis
- Wertschöpfungskette des Market Maker in der Bankenbranche
- Theoretische Konfigurationsmöglichkeiten
- Beispiele aus der Praxis
- Gesamt- und Entscheidungsmodell der Wertschöpfungsarchitekturen
- Abschließende Betrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Konzept der Deconstruction in der Finanzdienstleistungsindustrie, insbesondere im Bankensektor. Ziel ist es, die Ausgestaltungsmöglichkeiten der Wertkette im Bankensektor zu analysieren und die Auswirkungen der Deconstruction auf die verschiedenen Wertschöpfungsarchitekturen zu untersuchen.
- Begriff und Konzept der Wertschöpfungskette im Bankensektor
- Theoretische Erklärungsansätze für die Entwicklung der Deconstruction
- Analyse der verschiedenen Wertschöpfungsarchitekturen in der Bankenbranche (Integrator, Orchestrator, Layer Player, Market Maker)
- Bewertung der Auswirkungen der Deconstruction auf die verschiedenen Wertschöpfungsarchitekturen
- Entwicklung eines Gesamtmodells zur Gestaltung der Wertschöpfungsarchitekturen im Bankensektor
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit vor. Es wird die Relevanz des Themas Deconstruction im Kontext der Finanzdienstleistungsindustrie erläutert und die Vorgehensweise der Arbeit beschrieben.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff und Konzept der Wertschöpfungskette. Es werden verschiedene Modelle der Wertschöpfungskette vorgestellt und die Bedeutung der Deconstruction in diesem Kontext erläutert. Die Arbeit beleuchtet auch die verschiedenen theoretischen Erklärungsansätze für die Entwicklung der Deconstruction.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Bankenbranche und ihrer Entwicklung. Es wird der Begriff der Bankenbranche abgegrenzt und ihre historische Entwicklung sowie die aktuelle Struktur dargestellt. Die Arbeit analysiert auch die aktuellen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die Bankenbranche.
Das vierte Kapitel untersucht die verschiedenen Wertschöpfungsarchitekturen in der Bankenbranche. Es werden die Wertschöpfungsketten des Integrator, Orchestrator, Layer Player und Market Maker vorgestellt. Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Konfigurationsmöglichkeiten der einzelnen Wertschöpfungsarchitekturen und liefert Beispiele aus der Praxis.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Deconstruction, Wertschöpfungskette, Bankenbranche, Finanzdienstleistungsindustrie, Wertschöpfungsarchitekturen, Integrator, Orchestrator, Layer Player, Market Maker, Diversifikation, Layer-Competition.
- Quote paper
- Harald Rohn (Author), 2004, Deconstruction in der Finanzdienstleistungsindustrie - Ausgestaltungsmöglichkeiten der Wertkette im Bankensektor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69299