Don Quijote - Eine Analyse


Trabajo de Seminario, 2006

21 Páginas, Calificación: 2.0


Extracto


Inhalt

Einleitung

1. Der Weg in das 16./17. Jahrhundert
1.1 Historische Aspekte Spaniens
1.2 Gesellschaftliche/Religiöse Aspekte
1.3 Literarische Aspekte

2. Vita des Autors
2.1 Vorgeschichte des Werkes
2.2 Einordnung in Gattungstyp und Erzählform

3. Inhaltliche Zusammenfassung
3.1 Leitmotive

4. Figurenkonstellation
4. 1 Selbstkonstitution des Don Quijote
4.2 La relación y la influencia recíproca de Don Quijote y de Sancho Panza

5. La Estilística

Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Sekundärliteratur
Begleitende Literatur
Lexika

Einleitung

„ Bücher sind nicht dazu da, dass man ihnen blind vertraut, sondern dass man sie einer Prüfung unterzieht.“( Umberto Eco, 1986, S.420). Mit diesen Worten unterweist William von Baskerville seinen Schüler Adson in Umberto Eco´s, Der Name der Rose. Ein Opfer der Leichtgläubigkeit und des blinden Vertrauens in die Wahrheit der Literatur hat Miguel de Cervantes im Don Quijote verewigt und damit ein Werk geschaffen, ohne das der moderne europäische Roman nicht denkbar gewesen wäre.

Das Ziel dieser Arbeit ist eine systematische Analyse der damaligen Zeit in der Cervantes den Don Quijote verfasste, und was sich aus dieser Zeit im Werk wieder finden lässt. Zentral ist dabei die exemplarische Analyse der Vorlagen aus der Vorlesung.

Um den Leser für die damalige Zeit zu sensibilisieren wird einführend die damalige Zeit in all ihren Facetten analysiert. Weiterhin wir eine Einordnung des Romans durch den Vergleich zu anderen literarischen Gattungen vorgenommen. Ergänzend zu diesem Aspekt werden auch die Vorbilder der Ritterromane aufgeführt und eine Verbindung zu ihnen hergestellt. Im nächsten Schritt werden der Autor und sein Leben zusammenfassend dargestellt, auch dies geschieht mit Blick auf die Einflüsse auf den Roman. Eine Zusammenfassung des Werkes im Hinblick auf die ihn bestimmenden Einflüsse soll das dritte Kapitel nahe bringen. Anschließend werden die Figurenkonstellation und der Wandel der Protagonisten im Gesamtzusammenhang mit den vorherigen Kapiteln analysiert. Dabei wird auch die besondere Bedeutung des Sancho für den Romanverlauf angesprochen. Abschließend wird anhand der Arbeitsvorlage eine stilistische Analyse exemplarisch durchgeführt mit dem Ziel die Vielschichtigkeit, die Cervantes thematisch verarbeitet hat, ebenfalls sprachlich zu verdeutlichen.

Die durch das obige Zitat angesprochen Thematik der Weltverklärung ist dabei in allen Abschnitten der Arbeit gegenwärtig, da sie das grundlegende Handlungsmotiv des gesamten Werkes darstellt.

1. Der Weg in das 16./17. Jahrhundert

Das Europa des 16.Jahrhundert stand an der Schwelle zum Beginn der Neuzeit. Bereits im 15. Jahrhundert wurde durch die Revolution in Technik und Wissenschaft der Grundstein für die endgültige Überwindung mittelalterlicher Strukturen gelegt. Die bereits im 14. Jahrhundert einsetzende Renaissance erreichte im 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Vor allem für die Literatur hatte ein goldenes Zeitalter begonnen, da durch die Rückbesinnung auf das Studium antiker Autoren wie Platon sich die Vervollkommnung des menschlichen Geistes als neues Bildungsideal etablierte. Die Verfeinerung der Sitten ging vor allem in Italien mit dem neuen Klassizismus einher. Das Auseinandersetzen mit den „artes liberales“ sowie der aristotelischen Poetik waren die Grundvoraussetzung für den literarischen Schaffensprozess, der sich an den antiken Vorbildern orientierte (imitatio). Vor allem das Italienische war zur führenden Literatursprache aufgestiegen, und die Vorbildfunktion der Sprache Petrarcas[1] durch Pietro Bembo (1470-1547) etabliert worden. Initiiert durch eine Neugliederung der Menschheitsgeschichte, die sich nun nicht mehr an der christlichen Lehre orientierte (Schöpfung, Menschwerdung Christi, warten auf das jüngste Gericht) emanzipierten sich die europäischen Universitäten vom Diktat katholischer Doktrinen. Der Fall Konstantinopels 1453 hatte den Zustrom vieler griechischer Gelehrter nach Italien zufolge. Von hier aus sollte schließlich die Bewegung des Humanismus ganz Europa mit einer neuen Wertigkeit des Individuums bereichern. Weiterhin ermöglichte die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg um 1450 dem aufstrebenden, wissbegierigen Bürgertum durch die massenhafte Verbreitung von übersetzten antiken Werken erstmals den Zugang zu akademischem Wissen. In der Literatur hatten sich die europäischen Volkssprachen endgültig durchgesetzt, da ihr Gewicht gegenüber dem Gelehrten Latein aufgrund der durch den Buchdruck implizierten Reproduzierbarkeit von Wissen zugenommen hatte.. Der aus den lutheranischen Thesen abgeleitete Protestantismus verurteilte die teilweise als machtpolitisches Instrument eingesetzte Sakramentenverwaltung der römisch-katholischen Kirche. Darüber hinaus wurde die klerikale Bevormundung der Welt kritisiert, und allein die Normativität der Bibel als Fundament der Glaubensordnung akzeptiert.

Aus diesen konträren Standpunkten entflammten die Glaubenskriege auf dem europäischen Kontinent, wie z.B. die Hugenottenkriege in Frankreich (1562-1598).Das 1563 abgeschlossene Trienter Konzil, das als Reaktion auf die einsetzende Reformation einberufen worden war, leitete kirchengeschichtlich den Beginn der Gegenreformation ein.

1.1 Historische Aspekte Spaniens

Das Spanien des 16. Jahrhunderts stand vor der schwierigen Aufgabe einer gesellschaftlichen als auch wirtschaftlichen Umstrukturierung. Spanien war um 1550 keine nationale Großmacht mehr sondern vielmehr lediglich das Zentrum eines weltweit verzweigten Staatensystems. Durch die verschiedenen dynastischen Interessen (wie z.B. der Habsburger), sowie aufgrund zahlreicher Kriege entstand ein innenpolitisches Machtvakuum. Karl V. (1500-1558), Kaiser des heiligen römischen Reiches und damit als Karl I gleichzeitig König von Spanien (1516-1556), regierte in Spanien mit einem System aus Beratern und Günstlingen, da in ihm selbst das Gespür für das spanische Selbstverständnis nicht vorhanden war. Sein primäres Ziel bestand in der Erschaffung eines europäischen Universalchristentums mit ihm als führenden weltlichen Repräsentanten. Bei dem Versuch der Umsetzung dieser Vorstellungen jedoch konnte eine Heraufbeschwörung intereuropäischer Konflikte nicht ausbleiben. Frankreich versuchte unter König Franz I. (1515-1547) sich aus der hegemonialen Umklammerung durch die Habsburger zu befreien. Gleich vier Mal zwischen 1522 und 1544 trafen die französischen und spanischen Heere aufeinander und jedes Mal ging Karl V. als Sieger hervor. Jedoch hatte seine engagierte Kriegsführung innenpolitisch einen negativen Beigeschmack. Einige größere spanische Städte (comuneros[2]), wie Toledo und Segovia, hatten sich mit der Unterstützung des niederen Adels gegen das Beratersystem sowie den absolutistischen Herrschaftsanspruch Karl I. zur Wehr gesetzt. Dieser guerra de las comunidades de Castilla gewann bald breite Bevölkerungsschichten für sich. Letztendlich erfolglos unterlag die Bewegung jedoch am 23.April 1521 bei der Schlacht von Villalar mit der Konsequenz einer noch stärkeren Kontrolle durch die Krone. Außenpoltisch hatte nach den gewonnenen Schlachten gegen

Frankreich die militärische Beanspruchung mit dem Friedensvertrag von Cateau-Cambrésis 1559 ein vorläufiges Ende gefunden. Karls Sohn Philipp II. (1556-1598) erzielte mit dem Sieg über die Türken bei der Seeschlacht von Lepanto 1571 einen wichtigen Erfolg bei der Verteidigung der spanischen Vorherrschaft im Mittelmeer.

1.2 Gesellschaftliche/Religiöse Aspekte

Die aus Italien adoptierte Strömung des Humanismus hielt trotz aller Sanktionen der Gegenreformation Einzug in die spanische Gesellschaft. Madrid, das innerhalb weniger Jahre zum Zentrum der Welt aufgestiegen war vereinte an seinem Hof die führenden spanischen Gelehrten seiner Zeit. Den stärksten Einfluss auf das Denken der damaligen Zeit hatten die Lehren des Desiderius Erasmus (1469-1536), des wohl bedeutendsten Humanisten überhaupt. Es waren seine Vorstellungen von Ethik und Moral und noch viel mehr die Kritik an autoritären Strukturen, die ihn zu einem der Begründer des Protestantismus machten. Die Betonung der Willensfreiheit ist nach Werner Krauss in der, „ […] pelagianischen[3] Richtung des spanischen Geistes […] “ verankert[4]. Selbst der dem Papst ergebene Jesuitenorden hatte sich zur Zeit seiner Gründung 1534 auf diese Form der Ethik im Sinne des Erasmus berufen, obwohl sich der Orden als Instrument der Gegenreformation verstand. Der offensichtliche Wahrheitsgehalt auch vor dem Hintergrund menschlicher Ethik und Vernunft war selbst vom katholischen Standpunkt her nicht zu leugnen. Spanien setzte in Folge der Inquisition aber vor allem eine radikale religiöse Verfolgung um. Zwei Minderheiten standen dabei im Mittelpunkt des Interesses des Großinquisitors Tomás de Torquemada, die Morisken und die Marranen. Erstere, die getauften Muslime, wurden genauso wie die getauften Juden argwöhnisch beäugt. Man warf ihnen vor, noch immer ihren alten Riten nachzugehen und die Taufe nur als Protektion vor der Inquisition angenommen zu haben.

1.3 Literarische Aspekte

Mitte des 16. Jahrhunderts trat in Spanien mit dem anonym verfassten Lazarillo de Tormes (1554) eine neue Ausprägung der Prosa, der Schelmenroman auf. Die darin geschilderten Figuren, wurden in der ganzen Kompliziertheit ihrer psychologischen Konstitution beschrieben. Eine weitere Besonderheit ist die gesellschafts- und sozialkritische Betrachtung Spaniens, wie auch in Mateo Alemáns Guzmán de Alfarache (1559-1604). In der Literatur also war die gesellschaftliche und wirtschaftliche Stagnation thematisiert worden, und führte paradoxerweise zu einer literarischen Weiterentwicklung. Sinnbildlich waren die Protagonisten vagabundierende Helden, deren Versuch des sozialen Aufstiegs letztendlich immer scheitern sollte. Zu Beginn des Jahrhunderts wurde jedoch in Italien der Grundstein für die europäische Schäferdichtung durch Iacopo Sannazoro (1456-1530)gelegt. Sein Werk Arcadia (unvollständiger Erstdruck 1502) ist in Anlehnung an Giovanni Boccaccio entstanden.. Der bedeutendste Roman dieser Gattung war La Diana (um 1559, Diana) des aus Portugal stammenden Literaten Jorge de Montemayor. Die Idylle und Trivialisierung der Welt in den Schäferromanen ihrer Zeit verdeutlichten im direkten Vergleich mit der pessimistischen Weltsicht der Schelmenromane umso mehr die Ambivalenz einer Großmacht die sich nach außen behaupten kann, im Inneren jedoch sehr fragil ist. Somit wurde der Wunsch nach Beständigkeit im Angesicht einer sich immer rascher ändernden Welt in den Hirtenromanen literarisiert. Eine rein spanische Ausprägung war der Maurenroman, der verknüpft mit christlichen Idealen den Kampf gegen die Mauren thematisierte. Der berühmteste ist der anonym verfasste El Abencerraje (1598).

[...]


[1] Petrarkismus, Bezeichnung für eine Tradition der europäischen Liebeslyrik vom 14. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, die motivisch, stilistisch oder der Form nach an die Dichtung Franceso Petrarcas anknüpfte.Götsch, Dietmar. "Petrarkismus."Microsoft® Encarta® 2006 [DVD]. Microsoft Corporation, 2005

[2] Mit der Kurzbezeichnung Comuneros wurde auch der 1821 entstandene spanische Geheimbund Confederación de Caballeros Comuneros bezeichnet; er wurde auf Grund seiner radikaldemokratischen Ausrichtung ab 1823 unter König Ferdinand VII. brutal verfolgt.

[3] Pelagianismus, Bezeichnung für die Anschauung des Pelagius, der die Lehre von der sittlichen Freiheit des Menschen vertrat. Er lehnte die Erbsünde ab und behauptete, der Mensch könne durch eigene Bemühungen, kraft der Gnade, zum Heil gelangen. Pelagius’ Überzeugung vom Streben nach moralischer Vollkommenheit wurde von der Stoa geprägt. "Pelagianismus "Microsoft® Encarta® 2006 [DVD]. Microsoft Corporation, 2005.

[4] Werner Krauss: Cervantes und seine Zeit, Akademie Verlag Berlin 1990, S.7

Final del extracto de 21 páginas

Detalles

Título
Don Quijote - Eine Analyse
Universidad
RWTH Aachen University  (Romanistisches Institut)
Curso
Romanische Literaturen und ihre Deutung im Epochenüberblick
Calificación
2.0
Autor
Año
2006
Páginas
21
No. de catálogo
V69510
ISBN (Ebook)
9783638620017
Tamaño de fichero
455 KB
Idioma
Alemán
Notas
Deutsch-Spanisch
Palabras clave
Quijote, Eine, Analyse, Romanische, Literaturen, Deutung, Epochenüberblick
Citar trabajo
Walter Scheufen (Autor), 2006, Don Quijote - Eine Analyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69510

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