Schatten der Globalisierung - Freiheit der Wahl?


Seminar Paper, 2006

26 Pages, Grade: 2,7


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Globalisierung und Freiheit der Wahl
2.1 Globalisierung
2.2 Institutionen der Globalisierung
2.2.1 Traditionelle Aufgaben des IWF
2.2.2 Welthandelsorganisation (WHO)
2.2.3 Weltbank
2.3 Instrumente des Washington Consensus

3 Politik und makroökonomische Strategie des IWF und WHO
3.1 Liberalisierung der Märkte und Privatisierungsmaßnahmen
3.1.1 Handelsliberalisierung
3.1.2 Modell von David Ricardo – komparative Kostenvorteile
3.2 Privatisierung öffentlicher Wirtschaftszweige

4 Die Globalisierung der Kapital- und Finanzmärkte: Hintergründe und Fakten
4.1 Liberalisierung der Kapital- und Finanzmärkte
4.2 Die Rolle der Auslandsinvestitionen

5 Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Besteht nun die Freiheit der Wahl der unterentwickelten Länder sich aktiv am freien Weltmarkhandel zu beteiligen und ist ein absoluter Freihandel des Weltmarktes unter den gegeben Bedingungen für alle Länder eigentlich erstrebenswert. Die fortschreitende Globalisierung und somit Liberalisierung der Kapital- und Finanzmärkte, die Privatisierung öffentlicher Wirtschaftszweige und Handelsliberalisierungspolitik der Bretton Woods Institutionen IWF und WTO geben Anlass zum Schreiben dieser Arbeit. Die neoliberale Politik dieser Institutionen wird durch die kritische Stellungnahme von Joseph Stiglitz in seinem Buch „ Globalization and ist discontents“ untergraben und kritisiert.

In der vorliegenden Arbeit wird daher unter Berücksichtigung ökonomischer Aspekte untersucht, welche Folgen durch die Globalisierung für den Handel, die Finanz- und Kapitalmärkte und öffentlichen Wirtschaftszweige entstehen können. Des Weiteren werden die Kritikpunkte von Joseph Stiglitz eingehend erläutern und verarbeitet.

Im ersten Hauptteil dieser Arbeit wird kurz erläutert, was unter Globalisierung zu verstehen ist und welche wichtigen wirtschaftlichen Institutionen das Voranschreiten der Globalisierung unterstützen bzw. lenken. Dabei wird insbesondere auf die Aufgaben des Internationalen Währungsfonds, der Welthandelsorganisation und der Weltbank eingegangen. Von besonderem Interesse gilt dabei der Politik des IWF nach dem „Washington Consensus“.

Darauf aufbauend wird im zweiten Hauptteil untersucht, welche Konsequenzen die Politik und makroökonomische Strategie des IWF und der Weltbank auf die Industrie- und Entwicklungsländer hat. Dabei wird ein Überblick über die Entwicklung der Handelsliberalisierung geliefert und insbesondere auf das Modell der komparativen Kostenvorteile von David Ricardo Bezug genommen. Des Weiteren werden die Privatisierungsmaßnamen des IWF erläutert.

Der letzte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung der Kapital- und Finanzmärkte im Zeitalter der Globalisierung. Hierbei wird auf die Dynamik der weltweiten Finanzmärkte im Zeitraum 1990 bis 2000 eingegangen und insbesondere auf die Zinsentwicklung und daraus resultierende wirtschaftlichen Entwicklungen in positiver und negativer Hinsicht gerade bei Entwicklungs- und Schwellenländern.

Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, welchen politischen und wirtschaftlichen Einfluss wirtschaftliche Institutionen wie der Internationalen Währungsfonds und die Weltbank sowie die Welthandelsorganisation und die US-Regierung auf Industrie- und Entwicklungsländer haben, sowie diesen Sachverhalt kritisch zu analysieren. Dabei werden die politischen Empfehlungen nach dem „Washington Consensus“ untersucht und darauf aufbauend dargelegt werden, in wieweit diese Politikempfehlungen für eine Liberalisierung der Finanz- und Kapitalmärkte sowie der des Handels für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung sorgt bzw. beiträgt.

2 Globalisierung und Freiheit der Wahl

2.1 Globalisierung

Seit Anfang der 90er Jahre gewinnt der Begriff Globalisierung zunehmend an Bedeutung. Um daher die sog. „Schatten der Globalisierung“, die in dem gleichnamigen Buch von Joseph Stiglitz auftauchen, zu verstehen, ist eine Konkretisierung des Begriffs erforderlich. Unter Globalisierung versteht man kurzgesagt die zunehmende Verflechtung von Akteuren (Unternehmen, Politikern, Interessengruppen und Konsumenten) und Aktivitäten (Handel, Migration, Kapitaltransfer) in immer größer werdenden geographischen und organisatorischen Einheiten. Es handelt sich dabei um einen Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist.[1] Insgesamt kann nach einigen Untersuchungen und Gegebenheiten der Globalisierungsprozess in vier Phasen unterteilt werden, die im Folgenden aufgelistet werden, um einen besseren Überblick zu erhalten:

Phase 1: von 1963 bis 1973 System von Bretton Woods

Phase 2: von 1974 bis 1985 EG-Erweiterungen, Ölkrisen

Phase 3: von 1986 bis 1992 Anstieg der Direktinvestitionen

Phase 4: von 1993 bis 1997 Effekte durch EU-Gründung, Uruguay-Runde[2]

Weiterführend kann man sagen, dass es sich um eine Verflechtung von Ländern und Völkern der Welt handelt. Diese Verflechtung wurde herbeigeführt durch die Beseitigung künstlicher Hemmnisse, um einen uneingeschränkten Güter- und Kapitalstrom zu ermöglichen und den Transfer von Dienstleitungen, Wissen und Humankapital über nationale Grenzen hinweg zu erleichtern. Um den komplexen Sachverhalt und die ökonomischen Aspekte der Globalisierung näher zu erläutern, ist es sinnvoll kurz auf die Institutionen der Globalisierung einzugehen. Diese Institutionen haben die Lenkung der Globalisierung übernommen und tragen hauptsächlich zu der Entwicklung der Liberalisierung der Kapital- und Finanzmärkte sowie der Marktöffnung bei.[3]

2.2 Institutionen der Globalisierung

Die wichtigsten Institutionen, die die Globalisierung hauptsächlich lenken und beeinflussen sollen im Folgenden kurz erläutert werden. Es handelt sich dabei um den Internationalen Währungsfonds (IWF), die Welthandelsorganisation (WHO) und die Weltbank (ursprünglich Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung). Gleichzeitig bestehen daneben viele weitere Institutionen, wie Banken, UN-Organisationen und UN-Entwicklungsprogramme, die ihre Interessengruppen im internationalen Wirtschaftssystem vertreten und oft gegensätzliche Ziele verfolgen und damit Probleme herbeiführen.[4]

Um die wirtschaftspolitischen Leitlinien der wichtigsten Institutionen zu verstehen, sollen nachfolgend die eigentlichen Aufgaben und Zielsetzungen der Bretton Woods Institutionen (BWI) IWF und Weltbank und der WTO (WHO) erläutert werden. Dies ist dienlich, um im späteren Abschnitt dieser Arbeit die Kritikäußerungen einiger Globalisierungsgegner, sowie insbesondere die neo-keynesianische Haltung von Joseph Stiglitz zu verstehen.[5]

2.2.1 Traditionelle Aufgaben des IWF

Der internationale Währungsfonds (englisch: International Monetary Fund IMF) wurde 1944 auf der Internationalen Währungs- und Finanzkonferenz von Bretton Woods gegründet mit dem Ziel die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik zur Unterstützung des Welthandels zu fördern.[6] Nachfolgend werden die wichtigsten Aufgaben des Fonds aufgereiht.

Aufgaben des IWF

1 Die Förderung der internationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Währungspolitik.
2 Die Förderung der Stabilität von Wechselkursen und von geordneten Währungsverhältnissen.
3 Die Förderung des wirtschaftlichen Wachstums und eines hohen Beschäftigungstandes.
4 Die Bereitstellung temporär finanzieller Hilfe zur Unterstützung von Ländern mit Zahlungsbilanzproblemen.[7]

Die Hauptzielsetzung des IWF soll daher die Beseitigung und Vermeidung von Störungen des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts sein. Dabei kann der IWF durch Kreditvergabe Ungleichgewichte in der Zahlungsbilanz einzelner Staaten reduzieren oder beseitigen. Doch die Erhöhung der Devisenreserven eines Staates durch Kreditvergabe des IWF ist an einige Auflagen gebunden, wie z.B. die Kürzung von Staatsausgaben oder die Verfolgung einer strikten Antiinflationspolitik. Wesentlicher Kritikpunkt ist, dass die Kreditvergabe eine sog. kostenlose Versicherung für private Investoren darstellt.[8] Auch die deutsche Bundesbank äußerte Kritik an den Interventionen des IWF im Jahr 2000 mit folgenden Worten:

„Auch in Finanzkrisen sollte der IWF nur begrenzte Liquidität bereitstellen, um damit der Verantwortung des Privatsektors in der Krisenbewältigung Vorrang zu geben. … Eine solche Politik stünde im Widerspruch zu elementaren marktwirtschaftlichen Prinzipien, da sie die Investoren von den Risiken und Konsequenzen ihrer unternehmerischen Entscheidungen entbindet und mögliche vertragliche Lösungsansätze zwischen Schuldnern und Gläubigern von vornherein untergräbt.“[9]

2.2.2 Welthandelsorganisation (WHO)

Die Welthandelsorganisation (englisch: World Trade Organisation WTO) ist Rechtsnachfolgerin der GATT (General Agreement on Tariffs and Trade) und hat die wesentliche Zielsetzung zu einer Förderung des Welthandels beizutragen und die Einhaltung der rechtlichen Regeln für den Welthandel zu gewährleisten. Dabei sollen insbesondere die Entwicklungsländer Unterstützung erfahren, durch die Erlaubnis höhere Einfuhrzölle zu erheben.[10] Ob diese Zielsetzung des WHO gefördert wird und tatsächlich den Entwicklungsländern zu Gute kommt, wird später im Text näher erläutert. Die wichtigsten Instrumente, die die WHO nutzt, werden im Folgenden kurz erläutert.

[...]


[1] Vgl. Just, T. (2001), S. 176.

[2] Ebenda, S. 208.

[3] Vgl. Stiglitz, J. (2002), S. 24.

[4] Vgl. ebenda, S. 24 f.

[5] Vgl. ebenda, S. 26.

[6] Vgl. Weeber, J. (2002), S. 68 f.

[7] Vgl. Sell, A. (2003), S. 134.

[8] Vgl. Weeber, J. (2002), S. 69 f.

[9] Weeber, J. (2002), S. 70

[10] Vgl. Weber, J. (2002), S.64.

Excerpt out of 26 pages

Details

Title
Schatten der Globalisierung - Freiheit der Wahl?
College
Technical University of Chemnitz
Course
Projektseminar Arbeit für Alle
Grade
2,7
Author
Year
2006
Pages
26
Catalog Number
V69586
ISBN (eBook)
9783638621281
ISBN (Book)
9783638725422
File size
474 KB
Language
German
Keywords
Schatten, Globalisierung, Freiheit, Wahl, Projektseminar, Arbeit, Alle
Quote paper
Janine Körner (Author), 2006, Schatten der Globalisierung - Freiheit der Wahl?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69586

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