Geburt und Tod stellen in unser aller Leben, zwei unabänderliche Faktoren dar. Das Leben ist dabei ein stetiger Prozess von Werden, Wachsen und Vergehen. Die Geburt eines Kindes wird stets als ein freudiges Ereignis begrüßt. Der Tod stellt daneben einen Bereich des menschlichen Lebens dar, den wir gerne verdrängen, wo wir nicht hinschauen möchten. Unsere moderne Gesellschaft ist, und war, in den letzten Jahrzehnten stets durch starke Wandlungen betroffen und momentan erleben wir den Übergang von der Industrie-, in die so genannte Wissensgesellschaft. Die familiären Bindungen haben im Laufe der Zeit immer mehr an Bedeutung und Zusammenhalt verloren, und es ist auch in Zukunft mit einem anhaltenden Trend zum Einpersonenhaushalt zu rechnen. Althergebrachte Rituale und Bräuche, die für den Umgang mit Sterben und Tod ein gewisses Handlungsgerüst darstellten, gelten schon lange nicht mehr. Daneben birgt die fortgeschrittene Technisierung und Professionalisierung nahezu, aller Lebensbereiche, ein großes Potential an Unsicherheit und Entfremdung für den einzelnen Menschen. Es ist zu beobachten, dass immer mehr Lebensbereiche, durch, von Experten festgelegte Handlungsmuster bestimmt sind. So bekommt man zum Beispiel, ein Kind in ein Krankenhaus und nicht zu Hause. Oder entsprechend dazu, begibt man sich im hohen Alter zum Sterben in eine Klinik und dort in die Obhut von Ärzten. Für die meisten Menschen ist es jedoch eine furchtbare Vorstellung, ihr Leben fremdbestimmt, an Geräte und Maschinen angeschlossen, alleingelassen und einsam beenden zu müssen. Wenn man sich allerdings diesem Kreise entziehen möchte reagiert die Umwelt zum Teil mit Unverständnis und Kopfschütteln.
Die moderne Gesellschaft hat sich schon seit längerem zu einer Gesellschaft mit vielen alten und wenig jungen Menschen entwickelt. Dies ist vor allem durch die moderne medizinische Versorgung und die starken Rückgänge der Geburtenraten zu erklären. Dieser Trend wird sich, so sieht es momentan jedenfalls aus, in der Zukunft noch verstärken, was unter anderem auch für das Gesundheitssystem ein großes Problem darstellt. Für die medizinische Versorgung der alten Menschen auf Intensivstationen, etc., werden gigantische Summen aufgewendet. Es stellt sich hierbei unter anderem die Frage, wie dies in Zukunft finanziert werden kann?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Allgemeine Überlegungen zum Thema Sterben und Tod
- 2.1 Der Tod aus anthropologischer Sicht
- 2.2 Der Tod als kulturelles Phänomen
- 2.3 Resümee
- 3 Gesellschaftlicher Wandel der Todesvorstellung
- 3.1 Der gezähmte Tod
- 3.2 Der eigene Tod
- 3.3 Der lange und nahe Tod
- 3.4 Der Tod des Anderen
- 3.5 Der ins Gegenteil verkehrte Tod
- 3.6 Resümee
- 4 Sterben und Tod in der heutigen Zeit
- 4.1 Demographische Entwicklungen und Mortalität
- 4.1.1 Demographische Entwicklung in Rheinland-Pfalz
- 4.2 Die Situation sterbender Menschen und ihrer Angehörigen in unserer Gesellschaft
- 4.3 Institutionalisierung des Sterbens
- 4.4 Soziales Sterben und sozialer Tod
- 4.5 Phasen des Sterbens nach Elisabeth Kübler-Ross
- 4.5.1 Erste Phase: Nicht wahr haben wollen und Isolierung, Schock
- 4.5.2 Zweite Phase: Zorn
- 4.5.3 Dritte Phase: Verhandeln
- 4.5.4 Vierte Phase: Depression
- 4.5.5 Fünfte Phase: Zustimmung
- 4.5.6 Kritik am Modell von Kübler-Ross
- 4.6 Trauer
- 4.6.1 Formen der Trauer
- 4.6.1.1 Erste Phase Schock und Apathie
- 4.6.2.2 Zweite Phase: Desorganisation
- 4.6.2.3 Dritte Phase: Reorganisation
- 4.7 Resümee
- 5 Euthanasie und Sterbehilfe
- 5.1 Begriffsklärung und Geschichte der Euthanasie
- 5.1.1 Aktive Sterbehilfe
- 5.1.2 Passive Sterbehilfe
- 5.1.3 Indirekte Sterbehilfe
- 5.2 Gesetzliche Regelungen der Sterbehilfe in der BRD
- 5.3 Die Diskussion um Sterbehilfe in Deutschland
- 5.4 Resümee
- 6 Die Hospizbewegung
- 6.1 Begriffsklärung
- 6.2 Geschichte der Hospizbewegung
- 6.2.1 Die Hospizbewegung in Deutschland
- 6.3 Grundsätze und Ziele der Hospizbewegung
- 6.4 Einrichtungsformen
- 6.4.1 Hospizinitiativen
- 6.4.2 Ambulante Hospizdienste
- 6.4.3 Teilstationäre Hospizdienste
- 6.4.4 Stationäre Hospizdienste
- 6.4.5 Kinderhospize
- 6.4.6 Palliativstationen
- 6.5 Resümee
- 7 Hospize in Rheinland-Pfalz
- 7.1 Allgemeine Informationen zur Hospizlandschaft in Rheinland-Pfalz
- 7.1.1 Die Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Rheinland-Pfalz (LAG)
- 7.2 Vereinbarung zur Hospizarbeit in Rheinland-Pfalz
- 8 Hospize in Rheinland-Pfalz am Beispiel der Ev. Diakonissenanstalt Speyer, Hospiz im Wilhelminenstift
- 8.1 Das Hospiz im Wilhelminenstift in Speyer
- 8.1.1 Entstehung und Gründung des Hospizes
- 8.1.2 Organisationsstruktur
- 8.1.3 Zielsetzung und Angebot
- 8.1.4 Finanzierung
- 8.1.5 Zusammenarbeit und Kooperation mit anderen Einrichtungen
- 8.1.6 Öffentlichkeitsarbeit
- 8.1.7 Mitarbeiter/innen im Hospiz
- 8.1.8 Fortbildung und Schulung der Mitarbeiter
- 8.2 Die Gäste des Hospizes
- 8.2.1 Auswahl und Aufnahme der Gäste
- 8.2.2 Krankheitsarten, Belegung und Aufenthaltsdauer
- 8.2.3 Selbstbestimmung der Gäste
- 8.2.4 Die Angehörigen
- 8.3 Umgang mit Tod und Trauer
- 8.4 Hürden und Probleme
- 8.5 Besondere Aspekte der Hospize in Mainz und Koblenz
- 8.5.1 Das Christophorus-Hospiz in Mainz
- 8.5.2 Das Hospiz St. Martin in Koblenz
- 8.6 Resümee
- 9 Sterben und Tod als Thema für den Schulunterricht
- 9.1 Todesvorstellung von Kindern und Jugendlichen
- 9.2 Tod und Sterben als Thema im Unterricht
- 10 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Hospize in Rheinland-Pfalz anhand einer empirischen Studie. Ziel ist es, die Hospizlandschaft in Rheinland-Pfalz zu beschreiben und zu analysieren, sowie die Bedeutung von Hospizen für sterbende Menschen und ihre Angehörigen aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet zudem die gesellschaftlichen Veränderungen im Umgang mit dem Tod und Sterben.
- Der gesellschaftliche Wandel der Todesvorstellung
- Die Hospizbewegung in Deutschland und Rheinland-Pfalz
- Die Arbeit von Hospizen und ihre Bedeutung für Sterbende und Angehörige
- Der Umgang mit Tod und Trauer in Hospizen
- Sterben und Tod als Thema im Schulunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Sie nennt das Thema und die Bedeutung von Hospizen und dem Umgang mit dem Tod in der heutigen Zeit.
2 Allgemeine Überlegungen zum Thema Sterben und Tod: Dieses Kapitel beleuchtet den Tod aus anthropologischer und kultureller Perspektive. Es werden verschiedene Sichtweisen auf den Tod in unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften vorgestellt und diskutiert.
3 Gesellschaftlicher Wandel der Todesvorstellung: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Veränderung der Todesvorstellung im Laufe der Geschichte. Es werden verschiedene Phasen und Aspekte des gesellschaftlichen Wandels im Umgang mit dem Tod analysiert, beispielsweise die Verschiebung vom "gezähmten Tod" hin zu einem stärker individualisierten Umgang mit dem eigenen Sterben. Die unterschiedlichen Perspektiven auf den Tod des Anderen werden ebenfalls untersucht.
4 Sterben und Tod in der heutigen Zeit: Dieses Kapitel befasst sich mit der aktuellen Situation sterbender Menschen und ihrer Angehörigen. Es analysiert demografische Entwicklungen, die Institutionalisierung des Sterbens und verschiedene Phasen des Sterbens nach Kübler-Ross. Die Bedeutung von Trauerprozessen und deren Formen werden ebenfalls erläutert.
5 Euthanasie und Sterbehilfe: Dieses Kapitel befasst sich mit der Begriffsklärung und Geschichte von Euthanasie und Sterbehilfe. Es analysiert die gesetzlichen Regelungen in der BRD und die aktuelle gesellschaftliche Diskussion um Sterbehilfe.
6 Die Hospizbewegung: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung und Entwicklung der Hospizbewegung, ihre Grundsätze und Ziele sowie verschiedene Einrichtungsformen. Es werden ambulante, teilstationäre und stationäre Hospizdienste sowie Kinderhospize und Palliativstationen erläutert.
7 Hospize in Rheinland-Pfalz: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die Hospizlandschaft in Rheinland-Pfalz, einschließlich der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz und der Vereinbarung zur Hospizarbeit.
8 Hospize in Rheinland-Pfalz am Beispiel der Ev. Diakonissenanstalt Speyer, Hospiz im Wilhelminenstift: Dieses Kapitel präsentiert eine detaillierte Fallstudie des Hospizes im Wilhelminenstift in Speyer. Es beleuchtet die Organisationsstruktur, Zielsetzung, Finanzierung, Zusammenarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Mitarbeiter, Gäste, Angehörige und den Umgang mit Tod und Trauer. Es werden auch Vergleiche zu Hospizen in Mainz und Koblenz angestellt.
9 Sterben und Tod als Thema für den Schulunterricht: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung von Bildung im Umgang mit Sterben und Tod. Es behandelt die Todesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen und den Einsatz von Tod und Sterben als Thema im Schulunterricht.
Schlüsselwörter
Hospiz, Sterben, Tod, Trauer, Rheinland-Pfalz, Demographie, Sterbehilfe, Euthanasie, Palliativmedizin, Gesellschaftlicher Wandel, Hospizbewegung, Schulunterricht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Hospize in Rheinland-Pfalz
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Hospize in Rheinland-Pfalz anhand einer empirischen Studie. Der Fokus liegt auf der Beschreibung und Analyse der Hospizlandschaft in Rheinland-Pfalz und der Bedeutung von Hospizen für sterbende Menschen und deren Angehörige. Zusätzlich beleuchtet die Arbeit den gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Tod und Sterben.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den gesellschaftlichen Wandel der Todesvorstellung, die Hospizbewegung in Deutschland und Rheinland-Pfalz, die Arbeit von Hospizen und deren Bedeutung für Sterbende und Angehörige, den Umgang mit Tod und Trauer in Hospizen, sowie Sterben und Tod als Thema im Schulunterricht. Es werden auch Euthanasie und Sterbehilfe, sowie demografische Entwicklungen in Bezug auf Mortalität diskutiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung), Kapitel 2 (Allgemeine Überlegungen zum Thema Sterben und Tod – anthropologische und kulturelle Perspektiven), Kapitel 3 (Gesellschaftlicher Wandel der Todesvorstellung – historische Entwicklung), Kapitel 4 (Sterben und Tod in der heutigen Zeit – demografische Aspekte, Institutionalisierung, Kübler-Ross-Modell), Kapitel 5 (Euthanasie und Sterbehilfe – Begriffsklärung, Gesetzgebung, gesellschaftliche Diskussion), Kapitel 6 (Die Hospizbewegung – Geschichte, Grundsätze, Einrichtungsformen), Kapitel 7 (Hospize in Rheinland-Pfalz – Überblick, Landesarbeitsgemeinschaft), Kapitel 8 (Hospiz im Wilhelminenstift Speyer – Fallstudie, Vergleich mit Mainz und Koblenz), Kapitel 9 (Sterben und Tod als Thema für den Schulunterricht – Todesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen), Kapitel 10 (Schlussbetrachtung).
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Arbeit basiert auf einer empirischen Studie, die sich im Detail auf das Hospiz im Wilhelminenstift in Speyer konzentriert. Zusätzlich werden sekundäre Datenquellen und Literatur verwendet, um den gesellschaftlichen Kontext und die Entwicklung der Hospizbewegung zu beleuchten.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert eine detaillierte Beschreibung der Hospizlandschaft in Rheinland-Pfalz, eine Analyse der Arbeit des Hospizes im Wilhelminenstift Speyer (inklusive Organisationsstruktur, Finanzierung, Zusammenarbeit etc.), sowie eine Diskussion des gesellschaftlichen Wandels im Umgang mit Tod und Sterben und dessen Relevanz für die Hospizbewegung. Die Ergebnisse umfassen auch Überlegungen zum Thema Sterben und Tod im Schulunterricht.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich für die Hospizbewegung, den Umgang mit Tod und Sterben, die Palliativmedizin, demografische Entwicklungen und den gesellschaftlichen Wandel interessieren. Sie ist insbesondere für Studierende der Sozialwissenschaften, Pflegewissenschaften, Theologie und Pädagogik von Bedeutung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Hospiz, Sterben, Tod, Trauer, Rheinland-Pfalz, Demographie, Sterbehilfe, Euthanasie, Palliativmedizin, Gesellschaftlicher Wandel, Hospizbewegung, Schulunterricht.
Wo finde ich mehr Informationen über Hospize in Rheinland-Pfalz?
Weitere Informationen finden Sie möglicherweise bei der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Rheinland-Pfalz (LAG) und den einzelnen Hospizen in Rheinland-Pfalz. Die Arbeit nennt beispielsweise das Christophorus-Hospiz in Mainz und das Hospiz St. Martin in Koblenz.
- Arbeit zitieren
- David Distelmann (Autor:in), 2004, Hospize in Rheinland-Pfalz. Eine empirische Studie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69826