1 Einleitung
Im Rahmen des Hauptseminars „Vergangenheitspolitik in Deutschland“ soll sich diese Seminararbeit mit der Thematik der Heldenmythen im Nationalsozialismus beschäftigen. Zu Beginn werden einige Begriffe, wie Mythos und Ritual, näher erläutert und es wird auf weitere in Bezug dazu stehende Begriffe verwiesen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht der Aspekt, ob es sich hierbei ausschließlich um ein Phänomen der damaligen Zeit handelt. Da dies gleich zu Beginn ausgeschlossen werden kann, muss nach dem Ursprung der nationalsozialistischen Mythen gefragt werden. Am Fallbeispiel des 9. November 1923 sollen die damit zusammenhängenden wichtigsten Punkte geklärt werden. Hierbei mag die Wahl des Ereignisses vielleicht verwundern, da dieses vor der eigentlichen Machtergreifung der Nationalsozialisten liegt. Aber gerade darin wird bei genauerer Betrachtung die Stärke der Symbolik verdeutlicht, dass erst dieses „Blutopfer“ nötig war, um den „Mythos von der ideologischen Unsterblichkeit“ zu verewigen und die Machtergreifung 1933 zu erreichen.
Des weiteren wird die Wirkung solcher Mythen zu klären sein. Beeinflussten sie die Bevölkerung unterschiedlich? Lässt sich zwischen guten und bösen Mythen unterscheiden? Wie hoch muss ihre emotionale Stärke in Verbindung mit politischen Ereignissen eingeschätzt werden? Welche Mittel werden eingesetzt, um ihre Wirkung vielleicht noch zu verstärken? Des Weiteren sollen Sinn und Funktion der Mythen und ihrer Symbole innerhalb der nationalsozialistischen Ideologie geklärt werden. Welche Aufgaben nahmen sie als Instrumente innerhalb der Artikulation in der politischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit des Dritten Reiches ein? Wer war für die Darstellung solcher Heldengeschichten zuständig und wie kam es zu ihrer glaubwürdigen Verbreitung? Eine nicht zu unterschätzende Rolle wird hierbei der spätere Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, spielen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärungen
- Definition des Mythosbegriffs
- Begriffsdefinition von Ritual und Symbol
- Der Ursprung der nationalsozialistischen Heldenmythos
- 9. November 1923 - Der Anfang
- Mythen und ihre Wirkung
- Sinn und Funktion der Mythen im Dritten Reich
- Die Grundfunktionen
- Die Rolle Goebbels bei der Verbreitung von Mythen
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit der Thematik der Heldenmythen im Nationalsozialismus. Im Fokus steht die Frage, ob es sich hierbei um ein rein zeitgebundenes Phänomen handelt, und welche Rolle die Mythen in der nationalsozialistischen Ideologie spielten. Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Mythen, Ritualen und Symbolen für die politische und gesellschaftliche Wirklichkeit des Dritten Reiches.
- Begriffliche Klärung von Mythos, Ritual und Symbol
- Der Ursprung und die Entstehung der nationalsozialistischen Mythen am Beispiel des 9. November 1923
- Die Wirkung von Mythen auf die Bevölkerung
- Sinn und Funktion der Mythen als Instrumente der nationalsozialistischen Propaganda
- Die Rolle von Joseph Goebbels bei der Verbreitung von Mythen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Thematik der Seminararbeit vor und erläutert den Kontext des Hauptseminars „Vergangenheitspolitik in Deutschland“. Sie skizziert die Forschungsfrage, ob es sich bei den Heldenmythen des Nationalsozialismus um ein rein zeitgebundenes Phänomen handelt und welche Rolle diese in der nationalsozialistischen Ideologie spielten.
Begriffsklärungen
Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe Mythos, Ritual und Symbol. Es werden verschiedene Definitionen aus der Ethnologie und Soziologie vorgestellt und die spezifische Bedeutung der Begriffe im Kontext des Nationalsozialismus erörtert.
Der Ursprung der nationalsozialistischen Heldenmythos
Dieses Kapitel beleuchtet den Ursprung der nationalsozialistischen Heldenmythos. Es analysiert den 9. November 1923 als Schlüsselereignis für die Entstehung des „Mythos von der ideologischen Unsterblichkeit“. Die Bedeutung von Mythen für die Verbreitung der nationalsozialistischen Ideologie wird untersucht.
Sinn und Funktion der Mythen im Dritten Reich
Dieses Kapitel untersucht die Funktion von Mythen und Symbolen innerhalb der nationalsozialistischen Ideologie. Es geht auf die Bedeutung von Mythen als Instrumente der Propaganda ein und beleuchtet die Rolle von Joseph Goebbels bei deren Verbreitung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen des Nationalsozialismus, darunter Mythos, Ritual, Symbol, Heldenkult, Propaganda, Ideologie, totalitäre Machtausübung, 9. November 1923, Joseph Goebbels und die „berühmte Sportpalastrede“.
- Quote paper
- Diplom Politikwissenschaftlerin Nicole Haak (Author), 2002, Der Heldenkult im Nationalsozialismus - ein religiöses Phänomen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69982