Erlebnispädagogik hat in den späten 80-ern und den 90-ern des vergangenen Jahrhunderts eine Renaissance erfahren, die bis heute wirksam ist. Besonders im Bereich der Straffälligenhilfe und der Sozialpädagogischen Einzelfallhilfe und der Heimerziehung kommen erlebnispädagogische Elemente zunehmend zum Einsatz. Auch bei Firmen, besonders im Managmentbereich, werden erlebnispädagogische Trainings zur Festigung der Zusammenarbeit in Teams häufig angewandt. Dieser Zweig hat sich inzwischen zu einem kommerziellen Markt entwickelt. In meiner Hausarbeit hier beziehe ich mich auf Erlebnispädagogik im Bereich der Jugendarbeit.
Die Kirchen, der CVJM und andere christliche Vereine sind seit ca. 150 Jahren im Bereich der christlichen Jugend- und Sozialarbeit aktiv. Neben dem Schwerpunkt der Verkündigung des christlichen Glaubens ist pädagogische Arbeit mit jungen Menschen zur Lebensbewältigung und -planung, auch in Krisensituationen ein wesentliches Arbeitsfeld. In Zeiten der “Mulitoptionsgesellschaft” (Peter Gross), Konsumhaltung und Individualisierung der Lebensentwürfe ist die Frage nach tragfähigen Werten und Grundlagen zur Orientierung für junge Menschen wieder verstärkt vorhanden. Das zeigen u.a. der starke Zulauf radikaler Gruppen im politischen oder religiösen Bereich. Hier gibt es für christliche Jugendarbeit ein breites Aufgabenspektrum, um einerseits unser Wertmodell anzubieten, andererseits die Freiheit zur eigenen, wirklichen, Verantwortung und Entscheidung sichtbar zu machen.
Ist Erlebnispädagogik als ganzheitlich-erfahrungsorientierte Lernform sinnvoll in die inhaltliche Arbeit christlicher Vereine und Kirchen anwendbar? Wo sind die Chancen und Grenzen? Wo kann, neben dem pädagogischen Anspruch, Erlebnispädagogik in die Verkündigung einfließen und ist es überhaupt sinnvoll, beides zu trennen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Fragestellung
- 1.1 Beispiel aus der Praxis
- 2. Erlebnispädagogik
- 2.1 Ansatz und Ziele klassischer Erlebnispädagogik
- 2.2 Aktuelle Entwicklung in der Erlebnispädagogik
- 2.3 Unterscheidung von Erlebnispädagogik und touristischen Angeboten in der Natur
- 3. Christliche Jugendarbeit
- 4. Inhaltliche Beziehung zwischen Erlebnispädagogik und christlicher Jugendarbeit
- 4.1 Ganzheitlicher Ansatz
- 4.2 Metaphorisches Arbeiten
- 4.3 Reflexion und Interpretation
- 5. Fazit und weitere Eingrenzung der Fragestellung
- 6. Konkretion an einem Beispiel
- 6.1 Erlebnispädagogische Bibelarbeit
- 6.1.1 Hermeneutik biblischer Texte
- 6.1.2 Ziel einer erlebnispädagogische Bibelarbeit
- 6.1.3 Inhalt einer erlebnispädagogischen Bibelarbeit
- 6.1.4 Mögliche Methoden
- 6.1.5 Risiko und Chance für die Verkündigung
- 6.1 Erlebnispädagogische Bibelarbeit
- 7. Grenzen von Erlebnispädagogik in der christlichen Verkündigung
- 8. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Möglichkeiten und Grenzen der Integration erlebnispädagogischer Methoden in die christliche Jugendarbeit. Sie untersucht, ob und inwiefern erlebnispädagogische Ansätze zur Vermittlung biblisch-christlicher Inhalte und Werte genutzt werden können.
- Die Verbindung von Erlebnispädagogik und christlicher Jugendarbeit
- Der Einsatz erlebnispädagogischer Methoden zur Vermittlung biblischer Inhalte
- Die ethischen und methodischen Herausforderungen der Integration von Erlebnispädagogik in die Verkündigung
- Die Potenziale und Grenzen von Erlebnispädagogik für die Förderung von christlicher Wertehaltung
- Die Bedeutung von Reflexion und Interpretation im Kontext von erlebnispädagogischen Erfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 legt die Fragestellung der Arbeit dar und beleuchtet anhand eines Praxisbeispiels die Verbindung von Erlebnispädagogik und christlicher Jugendarbeit. Kapitel 2 definiert den Ansatz und die Ziele der Erlebnispädagogik, diskutiert aktuelle Entwicklungen und grenzt sie von touristischen Angeboten ab. Kapitel 3 liefert einen kurzen Überblick über die christliche Jugendarbeit. Kapitel 4 analysiert die inhaltliche Beziehung zwischen Erlebnispädagogik und christlicher Jugendarbeit, insbesondere die Aspekte Ganzheitlichkeit, metaphorisches Arbeiten und Reflexion. Kapitel 5 fasst die bisherigen Ergebnisse zusammen und schränkt die Fragestellung weiter ein. Kapitel 6 fokussiert auf die konkrete Umsetzung von erlebnispädagogischer Bibelarbeit, beleuchtet die Hermeneutik biblischer Texte, das Ziel der erlebnispädagogischen Bibelarbeit, mögliche Methoden und das Risiko sowie die Chance für die Verkündigung. Kapitel 7 beschäftigt sich mit den Grenzen von Erlebnispädagogik in der christlichen Verkündigung.
Schlüsselwörter
Erlebnispädagogik, christliche Jugendarbeit, biblisch-christliche Inhalte, Wertevermittlung, Ganzheitlichkeit, Reflexion, Interpretation, Hermeneutik, Verkündigung, Grenzen, Chancen.
- Citation du texte
- Peter Kühn (Auteur), 2004, Erlebnispädagogik und christliche Jugendarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69998