1. Islamkunde in NRW : Geschichte und aktueller Stand 1
1.1. Legitimierung 2
1.2. Einbindung der muslimischen Verbände 2
2. Positionen der politischen Parteien in Nordrhein-Westfalen 3
2.1. CDU 3
2.2. SPD 3
2.3. FDP 4
2.4. Bündnis90/DIE GRÜNEN 5
3. Fazit 6
Literatur 7
1. Islamkunde in NRW : Geschichte und aktueller Stand
Seit 1999 wird in Nordrhein-Westfalen „Islamkunde“ als eigenständiges Unterrichtsfach in deutscher Sprache im Rahmen eines (zeitlich nicht befristeten) Schulversuchs angeboten. Das Unterrichtsfach „Islamkunde“ ersetzt die „Islamische Unterweisung im Rahmen des muttersprachlichen Unterrichts“ (I.U.i.R.d.m.U., seit 1986) nicht. So erhalten muslimische Schüler in Nordrhein-Westfalen nach wie vor im Rahmen von zwei unterschiedlichen Konzepten Kenntnisse über den Islam.
An dem Schulversuch nehmen 120 Schulen mit ca. 5000 muslimischen Schüler teil. 12 muslimische Lehrkräfte unterrichten Islamkunde1. Die Lehrkräfte sind an deutschen Universitäten ausgebildete Islamwissenschaftler, die eine pädagogische Weiterbildung genossen haben. Die Unterrichtssprache ist Deutsch2, sodass die Teilnahme nicht durch Sprache und Herkunft begrenzt ist. Das Fach wird regulär benotet und ist versetzungsrelevant und in dieser Hinsicht also vergleichbar mit katholischer oder evangelischer Religionslehre. Ein fundamentaler Unterschied zwischen katholischer oder evangelischer Religionslehre einerseits und Islamkunde andererseits ist, dass die erstgenannten zum Glauben hinführen sollen, während Islamkunde eher informieren soll. Die Benennung des Unterrichtfaches Islamkunde weist bereits auf die Unterscheidung zwischen Religionsunterricht und Religionskunde.
Inhaltsverzeichnis
- Islamkunde in NRW : Geschichte und aktueller Stand
- Legitimierung
- Einbindung der muslimischen Verbände
- Positionen der politischen Parteien in Nordrhein-Westfalen
- CDU
- SPD
- FDP
- Bündnis90/DIE GRÜNEN
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Entwicklung des Islamkunde-Unterrichts in Nordrhein-Westfalen und analysiert die Positionen der politischen Parteien in Bezug auf die Einführung eines regulären islamischen Religionsunterrichts.
- Die Geschichte und den aktuellen Stand von Islamkunde in NRW
- Die Legitimierung des Fachs Islamkunde durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung
- Die Einbindung muslimischer Verbände und die Herausforderungen bei der Anerkennung der Muslime als Religionsgemeinschaft
- Die Positionen der politischen Parteien in NRW (CDU, SPD, FDP, Bündnis90/DIE GRÜNEN) zum islamischen Religionsunterricht
- Die Debatte um die Einführung eines regulären islamischen Religionsunterrichts und die Rolle der politischen Parteien in diesem Prozess
Zusammenfassung der Kapitel
Islamkunde in NRW : Geschichte und aktueller Stand
Das Kapitel beleuchtet die Einführung von Islamkunde in Nordrhein-Westfalen als eigenständiges Unterrichtsfach seit 1999 und stellt es in den Kontext der Islamischen Unterweisung im Rahmen des muttersprachlichen Unterrichts. Es werden wichtige Aspekte wie die Anzahl der teilnehmenden Schulen, die Qualifikation der Lehrkräfte und die Zielsetzung des Unterrichtsfachs erläutert.
Legitimierung
Dieses Unterkapitel analysiert die Argumente des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen zur Legitimierung des Unterrichtsfachs Islamkunde. Es werden die Punkte Integration, Abgrenzung vom Fundamentalismus/Islamismus und Aufklärung als zentrale Begründungen des Ministeriums herausgestellt.
Einbindung der muslimischen Verbände
Der Abschnitt behandelt die schwierige Thematik der Einbindung muslimischer Verbände in den Islamunterricht. Er beschreibt die gescheiterten Versuche von Verbänden, eine Anerkennung als Religionsgemeinschaft zu erlangen, und beleuchtet die Gründung eines Beirats zur Einbindung muslimischer Verbände. Die kritische Haltung von Verbänden zum Islamkunde-Unterricht, die fehlende Kontrolle über die Lerninhalte und die Forderung nach ähnlichen Unterrichtsgestaltungsmöglichkeiten wie die christlichen Kirchen werden im Detail dargestellt.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieses Essays sind Islamkunde, Islamischer Religionsunterricht, Integration, Muslime, Religionsgemeinschaft, politische Parteien, Nordrhein-Westfalen, CDU, SPD, FDP, Bündnis90/DIE GRÜNEN, Schulunterricht, Bildung, Lehrkräfte, muslimische Verbände, Beirat.
- Arbeit zitieren
- Ismail Küpeli (Autor:in), 2006, Islamkunde in NRW und die Positionen der politischen Parteien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70016