1. Einleitung
„Verglichen mit der persönlich-mündlichen und der telefonischen führt die postalische Befragung noch immer ein „Schattendasein“; ihr Einsatz gilt meist als „Notlösung“, „als ein Kompromiß, der häufig aus finanziellen Gründen geschlossen werden muß, realiter aber nicht erstrebt wird.“1 (...) „Im allgemeinen bezieht sich die Verwendung des Begriffs „schriftliche Befragung“, (...) auf die Durchführung einer Befragung, bei der Fragebögen an Befragte postalisch versandt werden mit der Bitte, diese Fragebögen auszufüllen und der Forschungsgruppe zurückzusenden. Bei solchen schriftlichen Befragungen oder „postalischen Befragungen“ (Mail Survey) ist in der Befragungssituation entsprechend kein Interviewer anwesend.“2
„Eines der zentralen Probleme der postalischen Erhebungsmethode liegt in der außerordentlichen Schwankungsbreite der Rücksendequote, die sich empirisch zwischen 10% und 90% bewegt. Vor allem bei heterogenen Stichproben, wie bei allgemeinen Bevölkerungsumfragen, ist mit einer eher niedrigen Rücklaufquote zu rechnen. Die hohe Nonresponse- Rate, die (angeblich) mit schriftlichen Befragungen verbunden ist, wird als einer ihrer wesentlichen Nachteile angesehen.“3
Der Problematik, der „Schwankungsbreite der Rücksendequote“, bei der postalischen Erhebungsmethode hat sich Don A. Dillmann angenommen.
Dillmann gilt international als Hauptmitwirkender zur Entwicklung der modernen Post, des Telefons und der Internet – Übersicht. In diesen Zusammenhang entwickelte er Neuerungen und Methoden zur Postalischen- und Telefonumfragen, wie z.B. die „Total-Design-Methode“ (TDM), die ich unter anderem im Rahmen dieser Hausarbeit näher erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlage der Total-Design-Methode
- Total-Design-Methode
- Formale Richtlinien der Total-Design-Methode
- Erste Schritte
- Reihenfolge der Frage
- Die Erinnerungsschreiben
- Tailored-Design-Methode
- Die Telefonumfrage
- Die Übersichtlichkeit
- Die Fragen
- Die Durchführung
- Das Auswahlverfahren
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Total-Design-Methode (TDM) nach Dillmann, die darauf abzielt, die Akzeptanz und Rücklaufquote bei postalischen Befragungen zu erhöhen. Das Hauptziel ist es, die Theorie und Anwendung der TDM zu erläutern und ihre Relevanz für die Verbesserung der Datenqualität in der empirischen Sozialforschung zu beleuchten.
- Die Theorie der „social exchange theory“ als Grundlage der TDM
- Die praktischen Richtlinien der Total-Design-Methode
- Die Anwendung der TDM in der Praxis, insbesondere im Kontext von Telefonumfragen
- Die Bedeutung der TDM für die Erhöhung der Datenqualität in der empirischen Sozialforschung
- Die Stärken und Schwächen der TDM im Vergleich zu anderen Erhebungsmethoden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Herausforderungen der postalischen Erhebungsmethode, insbesondere die Problematik der niedrigen Rücklaufquoten. Kapitel 2 stellt die Total-Design-Methode (TDM) nach Dillmann vor, die auf der „social exchange theory“ basiert. Die TDM zielt darauf ab, die Teilnahmebereitschaft von Befragten durch Aufwandsminimierung, Maximierung des Nutzens und Vertrauensaufbau zu steigern. Kapitel 2.1 beschreibt die formalen Richtlinien der TDM, wie beispielsweise die Gestaltung des Fragebogens und die Verwendung von Erinnerungsschreiben. Die Tailored-Design-Methode wird in Kapitel 3 kurz vorgestellt, während Kapitel 4 die Anwendung der TDM im Kontext von Telefonumfragen behandelt. Die Kapitel 4.1 bis 4.4 beleuchten verschiedene Aspekte der Telefonumfrage, wie z. B. die Übersichtlichkeit, die Fragen, die Durchführung und das Auswahlverfahren.
Schlüsselwörter
Total-Design-Methode, Dillmann, postalische Befragung, Telefonumfrage, Rücklaufquote, „social exchange theory“, Aufwandsminimierung, Maximierung des Nutzens, Vertrauensaufbau, Datenqualität, empirische Sozialforschung.
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- Alexander Danylec (Autor), 2005, Total-Design-Methode nach Dillmann – Erhöhung der Akzeptanz bei Befragungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70146