Die Begriffe "Einheitstheorie" und "Interessentheorie" gehen beide auf Bores zurück, der sie 1935 erstmalig im Zusammenhang mit Konzernabschlüssen gebrauchte. [Vgl. Bores, Wilhelm: Konsolidierte Erfolgsbilanzen und andere Bilanzierungsmethoden für Konzerne und Kontrollgesellschaften, Leipzig 1935, S. 129f.] Der wesentliche Unterschied zwischen Einheits- und Interessentheorie besteht in der Definition der Gesellschafter und damit der Eigenkapitalgeber des Konzerns. Nach der Interessentheorie sind die alleinigen Eigenkapitalgeber des Konzerns die Mehrheitsgesellschafter. [Vgl. ebd., S. 130.] Nach der Einheitstheorie sind dagegen sowohl die Mehrheitsgesellschafter als auch die Minderheitsgesellschafter Eigenkapitalgeber des Konzerns. [Vgl. Baetge, Jörg/Kirsch, Hans-Jürgen/Thiele, Stefan: Konzernbilanzen, a.a.O., S. 12.]
Die Darstellung der Konzernbilanztheorien bezieht sich im Folgenden insbesondere auf vier Ausprägungen: dem Ausweis der Anteile anderer Gesellschafter, der anzuwendenden Konsolidierungsmethode, der Bemessung des Goodwills und der Behandlung konzerninterner Geschäfte.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Problemstellung
- 2. Darstellung der Konzernbilanztheorien
- 2.1 Einleitung
- 2.2 Die Einheitstheorie
- 2.3 Die Interessentheorie
- 2.3.1 Grundlagen der Interessentheorie
- 2.3.2 Die Interessentheorie mit partieller Konsolidierung
- 2.3.3 Die Interessentheorie mit Vollkonsolidierung
- 3. Niederschlag der Konzernbilanztheorien in HGB, IFRS und ED IFRS
- 3.1 Erläuterung der Vorgehensweise
- 3.2 Niederschlag und kritische Würdigung im HGB
- 3.2.1 Der Einheitsgrundsatz
- 3.2.2 Ausweis der Anteile anderer Gesellschafter
- 3.2.3 Zulässige Konsolidierungsmethoden
- 3.2.4 Bemessung des Goodwills
- 3.3 Niederschlag und kritische Würdigung in IFRS und ED IFRS
- 3.3.1 Vorbemerkung
- 3.3.2 Ausweis der Anteile anderer Gesellschafter
- 3.3.3 Zulässige Konsolidierungsmethoden
- 3.2.4 Bemessung des Goodwills
- 3.5 Fazit
- 4. Thesenförmige Zusammenfassung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den beiden grundlegenden Theorien der Konzernbilanz, der Einheitstheorie und der Interessentheorie, und deren Auswirkung auf die Darstellung von Konzernabschlüssen im deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) und den International Financial Reporting Standards (IFRS).
- Die verschiedenen Ausprägungen der Einheitstheorie und Interessentheorie
- Die Relevanz der beiden Theorien für die Gestaltung von Konzernbilanzen
- Die Anwendung der Theorien im HGB und IFRS
- Die kritische Würdigung der Theorieanwendung in der Praxis
- Die Entscheidungsnützlichkeit der Informationen im Kontext der Konzernbilanz
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Problemstellung und die Relevanz von Konzernbilanztheorien für die Entscheidungsfindung von Investoren und Gläubigern. Die beiden wichtigsten Theorien, die Einheitstheorie und die Interessentheorie, werden im zweiten Kapitel vorgestellt. Dabei werden die verschiedenen Ausprägungen der Theorien, insbesondere im Hinblick auf den Ausweis der Anteile anderer Gesellschafter, die anzuwendenden Konsolidierungsmethoden, die Bemessung des Goodwills und die Behandlung konzerninterner Geschäfte, diskutiert. Kapitel drei widmet sich dem Niederschlag der Konzernbilanztheorien im HGB und IFRS, wobei die Anwendung der Theorien kritisch beleuchtet wird. Das Kapitel konzentriert sich auf die Entscheidungsnützlichkeit der Informationen für die Adressaten der Konzernabschlüsse.
Schlüsselwörter
Konzernbilanztheorie, Einheitstheorie, Interessentheorie, HGB, IFRS, Vollkonsolidierung, partielle Konsolidierung, Goodwills, Entscheidungsnützlichkeit, Konsolidierungsmethoden.
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- Thomas Bartels (Autor), 2006, Konzernbilanztheorien und ihr Niederschlag in HGB und IFRS, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70153