Die reine Kategorie ‚Kind‘ scheint wenig Präsenz zu finden, stattdessen wird laut Schaaf in der Vermarktung von Produkten eindeutig zwischen Jungen und Mädchen unterschieden. Daraus resultiert die Frage, inwieweit determinierte Verhaltensweisen Frauen und Männern zuzuschreiben sind und ob sich diese Geschlechterklischees auch in der Literatur wiederfinden.
Um diese Thematik näher zu beleuchten, wird in dieser Arbeit die Einlösung dieser Geschlechterdifferenzierung in aktueller Kinder- und Jugendliteratur anhand der jugendliterarischen Texte von Mark-Uwe Kling "Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht" hat aus dem Jahr 2018 und Oliver Scherz "Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika" aus dem Jahr 2019 untersucht.
Die Werke werden im Hinblick auf die Darstellung von Geschlecht und Gender analysiert. Unter Anwendung der semiotischen Textanalyse wird erarbeitet, welche Werte und Normen die Texte widerspiegeln und inwieweit Differenzen zwischen der Oberflächen- und Tiefenstruktur existieren. Im Anschluss daran werden die didaktischen Perspektiven im Rahmen einer unterrichtlichen Behandlung beleuchtet und reflektiert. Der Fokus der Arbeit liegt auf der Erörterung, inwieweit gendersensibler Literaturunterricht durch Nutzung der o.g. Werke realisiert werden kann. Der Einfluss außerschulischer bzw. außerunterrichtlicher Faktoren wird in diesem Rahmen nicht thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gender als Thema der Soziologie
- Aktueller Forschungsstand
- Mehrwert und Forschungsthematik
- Aufbau der Arbeit
- Grundlegende Definitionen
- Gender
- Geschlechterrollen und Stereotype
- Konzept des „Doing Gender“
- Konzept des „Undoing Gender“
- Textanalyse aktueller Kinderliteratur
- Die semiotische Textanalyse nach Hans Krah
- „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ – eine genderkritische Analyse
- Gender-Träger und Aktionen
- Die Oma – Der Auslöser
- Der Opa – Der Pragmatiker
- Die Mutter – Das Familienoberhaupt
- Der Vater - Der Passive
- Luisa – Die Rebellin
- Max - Der Allwissende
- Tiffany - Die Unerfahrene
- Gender-Zeichen
- „Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika“ - eine genderkritische Analyse
- Gender-Träger und Aktionen
- Marie – die Unwissende
- Joscha – der vermeintliche Beschützer
- Gender-Zeichen
- Zwischenfazit der analysierten Werke
- Didaktische Handlungsempfehlungen
- Genderbewusster Literaturunterricht nach Schilcher und Müller
- Die elf Aspekte literarischen Lernens nach Kaspar Spinner
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit setzt sich zum Ziel, die Darstellung von Geschlecht und Gender in aktueller Kinder- und Jugendliteratur zu untersuchen. Dabei stehen die beiden Werke von Mark-Uwe Kling und Oliver Scherz im Fokus der Analyse. Die Arbeit will aufzeigen, welche Werte und Normen in den Texten widergespiegelt werden und inwiefern Differenzen zwischen der Oberflächen- und Tiefenstruktur der Texte bestehen. Zudem werden didaktische Perspektiven für eine gender-sensible Behandlung der Werke im Unterricht erörtert.
- Die Darstellung von Geschlecht und Gender in Kinder- und Jugendliteratur
- Die Analyse von Werten und Normen in den Texten
- Differenzen zwischen Oberflächen- und Tiefenstruktur der Texte
- Didaktische Perspektiven für eine gender-sensible Behandlung der Werke im Unterricht
- Die Bedeutung von Genderkompetenz in der Grundschule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Gender und seine Bedeutung in der Soziologie ein. Sie stellt den aktuellen Forschungsstand dar und erläutert die Relevanz der Forschungsthematik. Außerdem wird der Aufbau der Arbeit vorgestellt. Im zweiten Kapitel werden grundlegende Definitionen zu Gender, Geschlechterrollen und Stereotypen sowie die Konzepte von „Doing Gender“ und „Undoing Gender“ erläutert. Das dritte Kapitel widmet sich der Textanalyse der beiden ausgewählten Werke. Es werden die Figuren und ihre Handlungen sowie die verwendeten Gender-Zeichen analysiert. Im vierten Kapitel werden didaktische Handlungsempfehlungen für eine gender-sensible Behandlung der Werke im Unterricht gegeben. Das Kapitel beleuchtet die Konzepte von genderbewusstem Literaturunterricht und den elf Aspekten literarischen Lernens. Der Ausblick fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf mögliche Weiterentwicklungen der Forschung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Gender, Geschlechterrollen, Stereotype, Kinderliteratur, Textanalyse, Semiotik, Genderkompetenz, Didaktik und Literaturunterricht.
- Citar trabajo
- Cindy Herrmann (Autor), 2020, Die Kategorie Gender in ausgewählten kinderliterarischen Texten. Förderung von Genderkompetenz in der Grundschule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/703448