Theodor W. Adorno philosophierte in und mit der Musik. Seine philosophischen Motive entwickelten sich von der Musik als primären Bereich. Sein musikwissenschaftliches Hauptwerk trägt den Titel "Philosophie der neuen Musik" und lässt damit den disziplinären Hybrid vermuten, dessen sich diese Arbeit annimmt. "Die Philosophie der neuen Musik" besitzt einen Bedeutungsgehalt, der den Rahmen des Musikalischen sprengt: Jene philosophischen Implikationen, die dem Bereich der Musik entspringen, gilt es in Bezug auf die kompositorische Geschichte Arnold Schönbergs aufzuzeigen.
Adornos Gedanken werden auf einzelne Disziplinen wie die Philosophie, Soziologie, Musikwissenschaft und Pädagogik zurückgeführt. Jede dieser Disziplinen behandelt nur den Teil der Werke Adornos, der dem eigenen Forschungsbereich als zugehörig gesehen wird. Seine Gedanken überschreiten aber jene interdisziplinären Grenzen. Seine musikalischen Schriften werden in der Philosophie und Soziologie kaum erwähnt. Die Musikwissenschaft hingegen beschäftigt sich mit diesen Schriften, übersieht aber die philosophischen Implikationen darin. Seine musikalischen Schriften sind zwar Schriften über die Musik, die musikalischen Gegenstände besitzen allerdings nicht ausschließlich musikwissenschaftliche Züge, sondern sind zugleich "musikalisierte" philosophische und soziologische Schriften.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Philosophie der neuen Musik
- Schönberg: Von der Dur-Moll-Tonalität zur Atonalität
- Adornos philosophische Deutung: Aufklärung im Bereich der Musik
- Dialektik der Aufklärung: Von der freien Atonalität zur reihengebundenen Atonalität
- Zusammenfassende Betrachtungen und Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die philosophischen Implikationen von Arnold Schönbergs kompositorischer Geschichte im Kontext der neuen Musik, wie sie von Theodor W. Adorno in seinem Werk „Philosophie der neuen Musik“ dargelegt werden. Insbesondere liegt der Fokus auf der Interpretation des Übergangs von der traditionellen Dur-Moll-Tonalität zur Atonalität im Werk Schönbergs. Die Arbeit beleuchtet die Parallelen zwischen diesem Prozess und der Entwicklung der Aufklärung und der Gesellschaft im 20. Jahrhundert.
- Die philosophischen Dimensionen der Musik in Adornos Werk
- Der Wandel der Musik im 20. Jahrhundert und die Bedeutung der Atonalität
- Die Parallelen zwischen Schönbergs kompositorischem Weg und der Dialektik der Aufklärung
- Adornos Kritik an der Zwölftontechnik und seine Lösungsansätze
- Die Bedeutung von Adornos musikwissenschaftlicher Arbeit für die Analyse der neuen Musik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt Theodor W. Adorno als prominenten Vertreter der Musikwissenschaft und Philosophie vor. Sie beleuchtet den interdisziplinären Charakter seiner Werke und führt in die Philosophie der neuen Musik als zentrales Thema der Arbeit ein.
Das Kapitel "Philosophie der neuen Musik" beschäftigt sich mit Adornos Werk „Philosophie der neuen Musik“. Dabei werden die beiden Hauptteile des Werkes, die Schönbergs und Strawinskys Werk analysieren, vorgestellt und der Fokus auf den Schönberg-Teil gelegt. Die Gliederung des Schönberg-Teils in vier Unterkapitel, die die Vorgeschichte der Zwölftontechnik, die Idee der Zwölftontechnik, die Kritik an der Zwölftontechnik und Lösungsansätze für ihre Probleme behandeln, wird dargelegt. Die Schwierigkeiten in Adornos Schreibstil und seine philosophisch aufgeladenen Interpretationen werden im Kontext der Kritik Schönbergs an dessen Werk beleuchtet.
Das Kapitel "Schönberg: Von der Dur-Moll-Tonalität zur Atonalität" befasst sich mit dem Prozess des Tonalitätszerfalls in der Musikgeschichte, wobei Richard Wagners Tristan-Oper als Beginn dieses Prozesses erwähnt wird. Adornos Sicht auf Schönberg als revolutionären Verändere der traditionellen Kompositionsweise wird vorgestellt. Es wird die Bedeutung von Schönbergs kompositorischer Geschichte im Kontext der Überwindung der Moderne und der Selbstreflexion der Aufklärung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit umfassen: Theodor W. Adorno, Philosophie der neuen Musik, Arnold Schönberg, Atonalität, Zwölftontechnik, Aufklärung, Dialektik der Aufklärung, Musikästhetik, Musikgeschichte, kompositorischer Prozess, Selbstreflexion, Moderne, Überwindung der Moderne.
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- Amon Raun (Autor), 2019, Theodor W. Adorno und Arnold Schönberg. Über die Parallelen atonalen Komponierens, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/704276