Ziel dieser Arbeit ist es, im Rahmen einer eingehenden Analyse aufzuzeigen, dass ein Börsengang (auch „Going Public“ genannt) für die so genannten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) eine geeignete Finanzierungsalternative zur klassischen Eigenkapitalbeschaffung darstellen kann.
Die kleinen und mittleren Unternehmen stellen immer noch den Großteil der in Deutschland ansässigen Unternehmen. Sie prägen mithin die Struktur des Wirtschaftsraumes Deutschland und sind für sein Prosperieren unverzichtbar. Ihre wirtschaftliche Situation und ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland werden in Kapitel 2 dieser Arbeit beleuchtet.
Vor dem Hintergrund des Inkrafttretens der Regelungen zu „BASEL II“ zum 01.01.2007 ist das Finanzierungsumfeld des Mittelstandes nachhaltig in Bewegung geraten. Die Experten sind sich darüber einig, dass insbesondere die Gruppe der kleinen und mittleren Unternehmen geeignete Maßnahmen ergreifen muss, um den aus BASEL II resultierenden Herausforderungen an ihre Kapitalstruktur wirksam begegnen zu können.
In Kapitel 3 wird die Entstehungsgeschichte des Regelungswerks von „BASEL II“ geschildert und auf seine Auswirkungen auf den deutschen Mittelstand eingegangen.
Im Zuge des Inkrafttretens von BASEL II und den daraus resultierenden erschwerten Kreditvergabebedingungen gewinnen alternative Finanzierungsinstrumente
zunehmend an Bedeutung. Kapitel 4 ist aus diesem Grunde den in der Praxis diesbezüglich relevantesten Finanzierungsformen und einer Darlegung deren jeweiligen Vor- und Nachteile gewidmet.
In Kapitel 5 wird eingehend zu den Rahmenbedingungen und Voraussetzungen eines Börsenganges ausgeführt, ferner werden die damit verbundenen Konsequenzen für ein klassisches Mittelstandsunternehmen aufgezeigt.
Nach einer empirischen Analyse der Ist-Situation des deutschen Aktienmarktes wird schließlich am Beispiel der Nanogate AG dokumentiert, dass der Börsengang ein äußerst probates Mittel zur Eigenkapitalbeschaffung eines mittelständischen Unternehmens darstellen kann.
Das Fazit dieser Arbeit reflektiert die in den vorangegangenen Kapiteln gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf die Realisierbarkeit eines Börsengangs und mündet in die Beantwortung der Frage, ob ein solcher angesichts der im Zuge der Umsetzung von BASEL II zu erwartenden erhöhten Anforderungen an die Bonität kleiner und mittlerer Unternehmen eine sinnvolle Finanzierungs-alternative darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Zielsetzung
- Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
- Abgrenzung und Definitionen von kleinen und mittleren Unternehmen
- Relevanz für den deutschen Wirtschaftsstandort
- Aktuelle Finanzierungssituation
- Eigenkapitalausstattung des Mittelstandes
- Fazit
- Die neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung (BASEL II)
- Entstehung - Von BASEL I zu BASEL II
- Die 3 Säulen von BASEL II
- Mindestkapitalanforderungen
- Bankenaufsichtlicher Überprüfungsprozess
- Erweiterte Offenlegung
- Auswirkungen von BASEL II auf die Kreditpreisgestaltung und das Kreditvergabeverhalten der Banken
- Auswirkung von BASEL II auf kleine und mittlere Unternehmen
- Alternative Finanzierungsformen für kleine und mittlere Unternehmen anstelle von Bankkrediten
- Leasing
- Factoring
- Forfaitierung
- Beteiligungsfinanzierung
- Venture Capital
- Private Equity
- Mezzanine Finanzierungsinstrumente
- Going Public
- Abgrenzung und Definition
- Überblick über den Ablauf eines Börsengangs
- Rechtsformgestaltung
- Formwechsel
- Sachgründung
- Einbringung
- Verschmelzung
- Spaltung
- Voraussetzungen – Börsenreife
- Emissionskonzept
- Börsensegmente und Börsenplatz
- Emissionspartner
- Platzierungsverfahren
- Das Festpreisverfahren
- Das Bookbuilding-Verfahren
- Das Auktionsverfahren
- Aktiengattungen
- Verkaufsprospekt
- Unternehmenswert und Emissionskurs
- Methoden der Unternehmensbewertung
- Bonitätseffekte
- Kosten der Börseneinführung
- Vor- und Nachteile der Börseneinführung für KMU
- Gründe für einen Börsengang
- Unternehmensbezogene Gründe
- Eigentümerbezogene Gründe
- Gründe gegen einen Börsengang
- Status Quo
- Empirische Betrachtung der kleinen und mittleren Unternehmen an der Börse
- Das Beispiel der Nanogate AG
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Bedeutung eines Börsengangs, auch „Going Public“ genannt, als Finanzierungsalternative für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Der Fokus liegt auf der Frage, ob ein Börsengang angesichts der durch BASEL II verschärften Anforderungen an die Bonität eine sinnvolle Option für KMU darstellt.
- Die wirtschaftliche Situation von KMU in Deutschland und ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort
- Die Auswirkungen der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung (BASEL II) auf die Kreditvergabebedingungen und die Bonitätsanforderungen an Unternehmen
- Die Relevanz alternativer Finanzierungsformen für KMU im Kontext von BASEL II
- Die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für einen Börsengang für KMU
- Eine empirische Analyse der aktuellen Situation von KMU an der Börse.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die Bedeutung von KMU für den deutschen Wirtschaftsstandort und analysiert ihre aktuelle Finanzierungssituation, insbesondere im Hinblick auf ihre Eigenkapitalausstattung.
Kapitel 3 erläutert die Entstehungsgeschichte von BASEL II und seine Auswirkungen auf das Kreditvergabeverhalten der Banken. Es wird insbesondere auf die Folgen für KMU und deren Bonitätseinschätzung eingegangen.
Kapitel 4 betrachtet verschiedene alternative Finanzierungsformen für KMU, die im Kontext von BASEL II an Bedeutung gewinnen. Die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser Finanzierungsformen werden dargelegt.
Kapitel 5 behandelt die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen eines Börsengangs für KMU. Es werden die verschiedenen Phasen eines Börsengangs, rechtliche Aspekte und verschiedene Platzierungsverfahren sowie die Bedeutung von Unternehmensbewertung und Bonitätseffekten erläutert.
Kapitel 6 analysiert die Vor- und Nachteile eines Börsengangs für KMU, sowohl aus unternehmensbezogener als auch aus eigentümerbezogener Perspektive.
Kapitel 7 liefert einen Überblick über die aktuelle Situation von KMU an der Börse. Es wird eine empirische Betrachtung durchgeführt und am Beispiel der Nanogate AG der Einsatz eines Börsengangs als Finanzierungsinstrument für ein mittelständisches Unternehmen demonstriert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie der Finanzierungssituation von KMU in Deutschland, den Auswirkungen von BASEL II auf die Bonitätsanforderungen an Unternehmen, alternativen Finanzierungsformen, den Voraussetzungen für einen Börsengang sowie den Vor- und Nachteilen eines Börsengangs für KMU.
- Quote paper
- Nadine Rech (Author), 2006, Going Public vor dem Hintergrund erhöhter Anforderungen an die Bonität durch BASEL II aus der Sicht von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70679