Unter Augustus wurden die Auxilia neu organisiert und somit zu einem festen Bestandteil des römischen Heeres. Gemeinsam mit den Legionen waren die Auxilia zur Grenzverteidigung und zur Sicherung des Römischen Imperiums verpflichtet. Lange hielt sich die Ansicht, dass Auxilia nur aus Peregrinen rekrutiert worden sind. Diese These mag für die Neuorganisation unter Augustus zwar korrekt sein, aber für das erste Jahrhundert muss sie kritisch hinterfragt werden, wie die Hausarbeit beweisen wird. Ein Konglomerat von unterdrückten Peregrinen kann mit dem Begriff der Auxilia nicht gemeint sein. Die Geschichte liefert für diese Behauptung auch kaum Hinweise. Dahingegen finden sich unzählige Quellen, die das Zusammenwirken von Auxiliareinheiten und Legionen bei der Verteidigung der Grenzen des Römischen Imperiums belegen. Die Frage, die nun zu stellen ist, ist also nicht, ob überhaupt, sondern wie die Auxilia in das römische Reich eingegliedert worden sind und inwiefern sie zur Romanisierung der Provinzen beigetragen haben. Dabei werde ich mich auf die Auxiliarkohorten und –alen beschränken und die Flotte außer Acht lassen, da ansonsten der Rahmen dieser Arbeit gesprengt würde.
„Welcher Bürgerschaft jemand angehöre, das halten sie (sc. unsere erfolgreichen Feldherren) heute für nebensächlich und hielten es stets, und daher haben sie auch von überall her tapfere Männer zu Bürgern hinzugewählt und sehr häufig die Tüchtigkeit unbekannter Männer dem Nichtsnutz des Adels vorgezogen“ (Heer und Integrationspolitik, Die römischen Militärdiplome als historische Quelle, hrsg. von Werner Eck und Hartmut Wolff, Köln 1986, S.1; vgl. Cic., Balb. 51). Einen Hinweis gibt schon Cicero in der Rede des Balbus. Die Bürgerrechtspolitik ist unbestritten ein entscheidender Faktor zur Integration der Auxilia. In welcher Intensität das Bürgerrecht zur Anwendung kam und wie sich die Bürgerrechtspolitik auf die Auxiliarsoldaten ausgewirkt hat, soll die Hausarbeit ebenfalls klären. Welche Romanisierungstendenzen schon zur Zeit des Augustus bestanden, soll jedoch zu Beginn untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die Auxilia unter Augustus: Tendenzen der Romanisierung
- Unterschiede innerhalb der Auxilia
- Militärdiplome als Indikatoren für die Romanisierung in den Auxiliareinheiten
- Probleme der Definition des Begriffes „Militärdiplom“
- Die Entwicklung des Militärdiploms im ersten Jahrhundert
- Zur Aussagekraft und Bedeutung der Militärdiplome
- Die Namen von Auxiliarsoldaten und ihre Aussagekraft
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Integration der Mitglieder der römischen Auxiliareinheiten in das römische Heer und Reich von der Zeit des Augustus bis Traian. Sie hinterfragt die These, dass Auxilia ausschließlich aus Peregrinen bestanden, und beleuchtet den Prozess der Romanisierung dieser Einheiten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle der Bürgerrechtspolitik, die Bedeutung von Militärdiplomen als Indikatoren für die Integration und die Analyse von Namen als Quellen für die Erforschung der Romanisierung.
- Die Rekrutierung und Zusammensetzung der Auxilia unter Augustus und ihre Entwicklung im 1. Jahrhundert.
- Die Unterschiede innerhalb der Auxilia hinsichtlich Status, Bezahlung und Dienstbedingungen.
- Die Rolle von Militärdiplomen als Indikatoren für die Romanisierung und die Herausforderungen ihrer Interpretation.
- Die Analyse von Namen von Auxiliarsoldaten als Quelle für die Erforschung von Integrationsprozessen.
- Die Auswirkungen der römischen Bürgerrechtspolitik auf die Integration der Auxiliareinheiten.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Integration der Auxilia in das römische Reich und deren Beitrag zur Romanisierung der Provinzen. Sie kritisiert die bisherige Annahme, Auxilia bestünden ausschließlich aus Peregrinen und kündigt den Fokus auf Auxiliarkohorten und -alen an. Ciceros Hinweis auf die flexible Bürgerrechtspolitik wird als wichtiger Faktor für die Integration hervorgehoben. Die Einleitung umreißt das methodische Vorgehen und die zeitliche Eingrenzung der Arbeit.
Die Auxilia unter Augustus: Tendenzen der Romanisierung: Dieses Kapitel untersucht die Organisation der Auxilia unter Augustus und die damit verbundenen Romanisierungstendenzen. Es beleuchtet die hierarchische Struktur des römischen Heeres und die Unterschiede zwischen Legionären und Auxiliaren hinsichtlich ihres Status, ihrer Bezahlung und ihrer Dienstzeit. Die Bedeutung von Militärdienst, Religion und Kultur als Integrationsfaktoren wird herausgestellt. Die Praxis der Bürgerrechtsverleihung an verdiente peregrine Soldaten wird als Anreiz für den Dienst in den Auxilia erwähnt.
Unterschiede innerhalb der Auxilia: Dieses Kapitel analysiert die Heterogenität der Auxilia, indem es die Definition von Auxilia nach Konrad Kraft heranzieht. Es betont, dass Auxilia nicht nur aus Peregrinen bestanden, sondern auch Bürgerkohorten umfasste. Es widerlegt die These, dass das Bürgerrecht keine Vorbedingung für den Hilfstruppendienst gewesen sei, und diskutiert die unterschiedlichen Statusgruppen innerhalb der Auxilia.
Schlüsselwörter
Römische Auxilia, Romanisierung, Integration, Militärdiplome, Bürgerrecht, Peregrinen, Legionen, Augustus, Traian, Hilfstruppen, Bürgerkohorten, Sold, Dienstzeit, Disciplina Militaris.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: "Die Romanisierung der römischen Auxilia"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Integration der römischen Auxiliartruppen (Auxilia) in das römische Heer und Reich von Augustus bis Traian. Sie hinterfragt die Annahme, dass die Auxilia ausschließlich aus Nicht-Römern (Peregrinen) bestanden und beleuchtet den Prozess ihrer Romanisierung.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bürgerrechtspolitik, die Bedeutung von Militärdiplomen als Indikatoren für die Integration und die Analyse von Namen als Quellen für die Erforschung der Romanisierung. Konkret werden die Rekrutierung und Zusammensetzung der Auxilia, die Unterschiede innerhalb der Auxilia (Status, Bezahlung, Dienstbedingungen), die Rolle von Militärdiplomen und die Auswirkungen der römischen Bürgerrechtspolitik untersucht.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit analysiert Militärdiplome und die Namen von Auxiliarsoldaten, um Integrationsprozesse zu erforschen. Die Interpretation von Militärdiplomen und die Herausforderungen, die mit ihrer Interpretation verbunden sind, werden explizit thematisiert.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil mit verschiedenen Unterkapiteln (Die Auxilia unter Augustus, Unterschiede innerhalb der Auxilia, Militärdiplome als Indikatoren, Namen von Auxiliarsoldaten) und einen Schluss. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detaillierter beschrieben.
Welche Ergebnisse werden in der Hausarbeit präsentiert?
Die Hausarbeit widerlegt die These, dass Auxilia ausschließlich aus Peregrinen bestanden. Sie zeigt auf, dass auch Bürger in den Auxilia dienten und dass die Bürgerrechtspolitik eine wichtige Rolle bei der Integration spielte. Die Analyse von Militärdiplomen und Namen von Soldaten liefert weitere Erkenntnisse zu den Integrationsprozessen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Römische Auxilia, Romanisierung, Integration, Militärdiplome, Bürgerrecht, Peregrinen, Legionen, Augustus, Traian, Hilfstruppen, Bürgerkohorten, Sold, Dienstzeit, Disciplina Militaris.
Welche methodischen Ansätze werden in der Arbeit verfolgt?
Die Arbeit kombiniert die Analyse von Militärdiplomen und Namen von Auxiliarsoldaten, um die Integration der Auxilia zu untersuchen. Die Einleitung beschreibt das methodische Vorgehen detaillierter.
Welche Forschungsfrage wird in der Arbeit behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie verlief die Integration der Auxilia in das römische Reich und wie trugen sie zur Romanisierung der Provinzen bei?
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- Adrian Hartke (Author), 2005, Integration der Mitglieder der römischen Auxiliareinheiten im römischen Heer und Reich von der Zeit des Augustus bis Traian, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70712