Auf der Suche nach dem Glück - oder wie die Tiere die Sucht besiegen; Suchtprävention durch Puppenspiel


Mémoire (de fin d'études), 2006

159 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Anlagenverzeichnis

1. EINLEITUNG

2. WAS IST SUCHT ?
2.1. GEBRAUCH - MISSBRAUCH - ABHÄNGIGKEIT
2.2. SUCHTURSACHEN
2.3. WER WIRD SÜCHTIG ?
2.3.1. Das 3 - M - Modell

3. SUCHTPRÄVENTION
3.1. WAS IST SUCHTPRÄVENTION ?
3.2. AUFGABEN UND ZIELE DER SUCHTPRÄVENTION
3.2.1. Pr ä ventionsschritte
3.3. MODELLE DER SUCHTPRÄVENTION IN DER JUGENDARBEIT
3.3.1. Modellprogramm „ Mobile Drogenpr ä vention “
3.3.2. „ Kinder stark machen “
3.4. GRENZEN DER SUCHTPRÄVENTION

4. DAS PRÄVENTIONSPROJEKT „PUPPENSPIEL 2005“

5. FRAGESTELLUNG UND HYPOTHESEN

6. QUALITÄTSKRITERIEN FÜR EIN SUCHTPRÄVENTIONSSTÜCK
6.1. PROJEKTSKIZZE
6.1.1. Allgemeine Daten zum Projekt
6.1.2. Inhaltlicher Bericht
6.1.3. Theoretischer Hintergrund

7. METHODE
7.1. AUSWAHL UND BESCHREIBUNG DER STICHPROBE
7.2. FRAGEBOGEN UND UNTERSUCHUNGSABLAUF
7.3. AUSWERTUNG DER DATEN

8. ERGEBNISSE
8.1. WIRKUNG AUF DEN WISSENSSTAND
8.1.1. Mittelwertvergleich der gesamten Stichprobe
8.1.2. Geschlechtervergleich in Bezug auf den Wissensstand
8.1.3. Altersvergleich in Bezug auf den Wissensstand
8.2. ANTWORTVERHALTEN IN BEZUG AUF AUSGEWÄHLTE DROGEN UND SUCHTMITTEL
8.2.1. Suchtmittel: Koffein (Kaffee)
8.2.2. Suchtmittel: Alkohol
8.2.3. Suchtmittel: Cannabis ( „ Kiffen “ )
8.2.4. Suchtmittel: Nikotin (Rauchen)
8.2.5. Suchtmittel: Koffein (Cola)
8.2.6. Suchtmittel: S üß igkeiten
8.3. UNTERSUCHUNG DER EINSTELLUNG DES SOZIALEN UMFELDES
8.3.1. Suchtmittel: Koffein (Kaffee)
8.3.2. Suchtmittel: Alkohol
8.3.3. Suchtmittel: Cannabis ( „ Kiffen “ )
8.3.4. Suchtmittel: Nikotin (Rauchen)
8.3.5. Suchtmittel: Koffein (Cola)
8.3.6. Suchtmittel: S üß igkeiten

9. DISKUSSION DER VORLIEGENDEN ERGEBNISSE

10. HINWEISE ZU WEITERFÜHRENDEN UNTERSUCHUNGEN

11. SCHLUSSWORT

LITERATURVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Schema der Alkoholbezogenen Störungen

Abbildung 2: Schema der Alkoholabhängigkeit

Abbildung 3: "Der Säufer" aus dem Buch "Der kleine Prinz"

Abbildung 4: Schema der Suchttheorien nach FEUERLEIN 1984, S. 68

Abbildung 5: Das "3 - M - Modell" von Kaufmann 2001

Abbildung 6: Schema der Präventionsschritte nach Schmidt, Alte-Tiegeler und Hurrelmann, 1998

Abbildung 7: Schema des Zusammenhangs zwischen Suchtursachen und Präventionsschritten nach der VIVID -Österrech, 2002

Abbildung 8: „Pardypaul“, „Poldi“, „Flocki“

Abbildung 9: „Mieze Mau“ und „Papa Waldi“

Abbildung 11: „Schwester Gag“

Abbildung 12: Wissensstand im Zeitvergleich

Abbildung 13: Wissensstand im Geschlechtervergleich

Abbildung 14: Wissensstand im Altersvergleich

Abbildung 15: Antwortverhalten Kaffee

Abbildung 16: Antwortverhalten Alkohol

Abbildung 17: Antwortverhalten Cannabis („Kiffen“)

Abbildung 18: Antwortverhalten Nikotin (Rauchen)

Abbildung 19: Antwortverhalten Koffein (Cola)

Abbildung 20: Antwortverhalten Süßigkeiten

Abbildung 21: Suchtmittel Koffein (Kaffee)

Abbildung 22: Suchtmittel Alkohol

Abbildung 23: Suchtmittel Cannabis („Kiffen“)

Abbildung 24: Suchtmittel Nikotin (Rauchen)

Abbildung 25: Suchtmittel Koffein (Cola)

Abbildung 26: Suchtmittel Süßigkeiten

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Häufigkeiten des Items „Geschlecht“

Tabelle 2: Häufigkeiten des Items „Alter“

Tabelle 3: Häufigkeiten des Items „Klasse“

Tabelle 4: Wissensstand im Zeitvergleich

Tabelle 5: Wissensstand Geschlechtervergleich

Tabelle 6: Wissensstand im Altersvergleich

Tabelle 7: Antwortverhalten Kaffee

Tabelle 8: Chi - Quadrat - Test für die Variable „Kaffee (Koffein)“

Tabelle 9: Antwortverhalten Alkohol

Tabelle 10: Chi - Quadrat - Test für die Variable „Alkohol“

Tabelle 11: Antwortverhalten Cannabis („Kiffen“)

Tabelle 12: Chi - Quadrat - Test für die Variable „Cannabis („Kiffen“)“

Tabelle 13: Antwortverhalten Nikotin (Rauchen)

Tabelle 14: Chi - Quadrat - Test für die Variable „Nikotin (Rauchen)“

Tabelle 15: Antwortverhalten Koffein (Cola)

Tabelle 16: Chi - Quadrat - Test für die Variable „Koffein (Cola)“

Tabelle 17: Antwortverhalten Süßigkeiten

Tabelle 18: Chi - Quadrat - Test für die Variable „Süßigkeiten“

Tabelle 19: Suchtmittel Koffein (Kaffee)

Tabelle 20: Chi - Quadrat - Test für die Variable „Ärger Koffein (Kaffee)“

Tabelle 21: Suchtmittel Alkohol

Tabelle 22: Chi - Quadrat - Test für die Variable „Ärger Alkohol“

Tabelle 23: Suchtmittel Cannabis („Kiffen“)

Tabelle 24: Chi - Quadrat - Test für die Variable „Ärger Cannabis ("Kiffen)“

Tabelle 25: Suchtmittel Nikotin (Rauchen)

Tabelle 26: Chi - Quadrat - Test für die Variable „Ärger Nikotin (Rauchen)“

Tabelle 27: Suchtmittel Koffein (Cola)

Tabelle 28: Chi - Quadrat - Test für die Variable „Ärger Koffein (Cola)“

Tabelle 29: Suchtmittel Süßigkeiten

Tabelle 30: Chi - Quadrat -Test für die Variable „Ärger Süßigkeiten“

Anlagenverzeichnis

Anlage 1: Häufigkeitsverteilung einzelner Items

Anlage 2: Chi² Untersuchungen für die restlichen Items des Fragebogens

Anlage 3: Fragebogen zur Suchtmittelaffinität

Anlage 4: Übungen nach der Aufführung des Puppenspiels

Anlage 5: Beurteilung des Puppenspiels durch das „GSP“

1. Einleitung

Lisa B. wurde am 01.09. 1970 in Magdeburg geboren. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie 4 Jahre alt war. Sie blieb bei ihrer Mutter und ihr großer Bruder Thomas wurde bei der Scheidung ihrem Vater zugesprochen. Ihre Mutter heiratete nur kurze Zeit später erneut. Der neue Mann ihrer Mutter brachte noch 2 Töchter mit in die Ehe. Lisa und ihre zwei Schwestern durften damals nicht in das Wohnzimmer der Eltern, hielten sie sich trotz des Verbotes darin auf, wurden sie geschlagen. Als Lisa 8 Jahre alt war, fing ihr Stiefvater an, sie zu missbrauchen.

Ihre Mutter wollte ihr nie glauben, bis der Missbrauch über Lisa`s Vertrauenslehrerin, dem einzigen Menschen dem sie damals vertraute, bekannt wurde. Daraufhin kam sie in ein Kinderheim nach Wolmirstedt.

Von da an änderte sich Lisas Leben schlagartig. Sie protestierte, indem sie nicht mehr zur Schule ging und sich den Erziehern im Kinderheim immer wieder widersetzte. Sie lief häufig weg und versteckte sich bei ihrem richtigen Vater, der in dieser Zeit ihr bester Freund war. Bei ihm fühlte sie sich sicher und geborgen.

Bei ihm konnte sie machen, was sie wollte. Er war der einzige Mensch, von dem sie sich wirklich geliebt fühlte. Von allen anderen war sie enttäuscht worden. Dadurch das ihre Mutter immer herausbekam, wo sie sich versteckte, wurde sie von der Polizei immer wieder in das Kinderheim zurückgebracht. Zu dieser Zeit fühlte sie sich sehr einsam und versuchte sich vor Verzweiflung das Leben zu nehmen. Als sie im Krankenhaus wieder zu sich kam, spürte sie nichts mehr als Leere in sich. Selbst die Verzweiflung war verschwunden. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, wurde sie aufgrund des Selbstmordversuchs in den Jugendwerkhof einwiesen. Dort war sie dann, bis zu ihrem 18. Lebensjahr und absolvierte in dieser Zeit eine Lehre zur Gärtnerin. Im Jugendwerkhof fühlte sie sich wohl, da sie dort einen Weg aus der Hoffnungslosigkeit fand. Als sie 19 Jahre alt geworden war, ging sie nach Frankfurt am Main. Sie wollte das schnelle Geld machen, um sich alles leisten zu können, worauf sie so lange hatte verzichten müssen. Also fing sie an, dort in einer Nachtbar zu arbeiten. Dort lernte sie Murat kennen. Mit ihm war sie insgesamt 4 Jahre zusammen und durch ihn lernte sie die Drogen kennen. Zuerst war es nur Haschisch, aber dann, wenn sie mit ihm in der Disco war und beide etwas tranken, bot er ihr Kokain an.

So fing sie an, es zu schnupfen. Eines Nachts, als sie in einer Disco waren und etwas tranken, wollten sie wieder etwas nehmen. Murat besorgte für beide 1 Gramm Kokain und sie nahmen es.

Es war jedoch kein Kokain, sondern Heroin. Lisa wusste, dass es sehr schnell abhängig macht aber um ihrem Freund einen Gefallen zu tun und auch aus Neugier, nahm sie es. Damals war sie ungefähr ein Dreiviertel Jahr auf diesem Zeug. Den Absprung schaffte sie nur, weil sie sich beide L-Polamidon1 besorgten.

Irgendwann, sie weiß heute nicht mehr genau wann es war, zogen sie dann nach Gotha, zusammen mit Sedat, dem Bruder von Murat. Da sie den „Markt“ dort nicht kannten, konnten sie sich kein Pola(midon) besorgen, also besorgte Sedat sehr viele Schlaftabletten, damit der Entzug nicht so schlimm wird. Für sie ist es heute noch ein Wunder, wie sie es schaffte, aber sie überstanden den „cold Turkey“2. In dieser Zeit wurde sie von Murat schwanger, verlor jedoch das Kind, weil Murat sie ständig schlug und eine Treppe hinunter stieß.

Nicht allein aus diesem Millieu zu kommen, niemanden zu haben und den Mut zu finden von vorn anzufangen fesselten sie zu dieser Zeit an Murat. Doch nachdem sie das Kind durch ihn verloren hatte, trennte sie sich von ihm.

Sie ging, wieder einmal ganz allein, zurück nach Frankfurt. Dort hatte sie eine Freundin. Auch diese Freundin wollte ganz neu anfangen und so gingen sie nach Hamburg. Als sie sich dort eingelebt und sich ein, wie sie es beschreibt, kleines Leben eingerichtet hatten, lernte sie Sven kennen. An ihrem 24. Geburtstag war sie ganz schön angetrunken. Sie ging mit zu ihm und ließ sich überreden, eine Nase voll Koks zu ziehen. Er erzählte ihr damals, es sei zum nüchtern Werden. An diesem Abend noch schlief sie mit Sven. Am anderen Morgen sagte er zu ihr: „Tja Schätzchen, reingesteckt und abgestellt.“, das heißt soviel wie: Du gehörst mir und ich bin dein Zuhälter, ob du willst oder nicht. Heute kann sie sich nicht mehr erklären, warum sie damals nicht einfach gleich gegangen ist. Sie beschreibt es mit einem „sich in sein Schicksal ergeben“. Sie war müde, ständig wieder von neuem anfangen zu müssen. Immer neue Städte, neue Menschen und keine Aussicht auf ein Entkommen aus diesem Sumpf. Sie sagt: „Das war der Tag an dem ich aufgab!“. Später hat sie 3 Mal versucht von ihm zu fliehen, aber sie schaffte es nicht, er fand sie immer wieder und jedes Mal war es schlimmer als vorher.

Das gipfelte darin, dass Sven, der von ihrer früheren Heroinabhängigkeit wusste, sie mit Gewalt wieder davon abhängig machte.

Von dem Zeitpunkt an musste sie mehr Geld verdienen, um keine Schmerzen zu haben.

Irgendwann hatte sie Glück und nahm von dem Geld, das sie verdiente, 1000,- DM und stieg in einen Zug in Richtung Frankfurt. Ihr Ziel war: „endlich von dem ganzen Scheiß loskommen“.

In Frankfurt erkundigte sie sich über die Drogenberatung und wollte in der Uni-Klinik einen Entzug machen. Aus Angst vor einem erneuten kalten Entzug3, trat sie diese Behandlung jedoch nicht an. Um einem Heroinentzug vorzubeugen, nahm sie Codein- Saft4. Durch eine nette Freundin, die ihr ein Bett besorgt hatte, machte sie kurz vor ihrem 26. Geburtstag einen Entzug von Codein, im Diakonissen - Krankenhaus in Frankfurt. Nach dem Entzug kam sie wieder nach Hause, schnell bemerkte sie, dass sich an ihrer Situation nichts Grundlegendes verändert hatte. Sie traf alte Bekannte und ehe sie sich versah, nahm sie wieder dieses „Scheißzeug“. Heute weiß sie, dass sie sich von Tag zu Tag immer kaputter gemacht hat. Sie hatte einfach keine Kraft mehr.

Bei einer Party lernte sie Paulo kennen, durch den sie in ein Methadonprogramm5 kam. Ihr wurde klar, dass sie nicht in Frankfurt bleiben konnte. Dort hätte sie sich auf kurz oder lang kaputt gemacht. Durch die Eltern einer Freundin kam sie wieder in Kontakt mit ihrer Familie in Magdeburg.

Von Dezember `96 bis Januar `97 war Lisa auf Besuch bei ihrer Oma in Magdeburg. Hier hatte sie die nötige Zeit um sich auszuschlafen und ihr Leben neu zu ordnen. Ihr wurde klar das, wenn sie es schaffen wollte von den Drogen wegzukommen, sie in Magdeburg bleiben musste. Sie brach ihre Zelte in Frankfurt ab und kam wieder ganz zurück nach Magdeburg. Mit Hilfe ihrer Schwägerin suchte sie sich eine eigene Wohnung. Das war für sie, unter den damaligen Bedingungen, ein großer Fortschritt war, sie sich alledem anfangs gar nicht gewachsen fühlte. Seit Januar `97 war sie auch wieder fest in einem Polamidonprogramm.

Mittlerweile möchte sie den nächsten Schritt wagen und sich von dem Polamidon trennen, um ein ganz normales Leben führen zu können. Sie sagt von sich selbst: “Wahrscheinlich werde ich nie ein ganz normaler Mensch sein, aber ich möchte es wenigstens versuchen. Zwar kann ich mir noch nicht richtig vorstellen, wie es sein wird, wenn alles hinter mir liegt, aber ich möchte es versuchen. Ich muss noch lernen, viel lernen, vor allem, was normal leben bedeutet. Ich muss für mich herausfinden, was mir gut tut und was nicht. Ich werde auf jeden Fall alles dafür tun, um wieder richtig leben zu können.“

In Deutschland leben schätzungsweise 120.000 bis 150.000 Opiatabhängige. Davon befinden sich knapp 60.000 in einer Substitutionsbehandlung. Weiterhin gelten rund 5 % aller Bundesbürger, inklusive Kinder und Jugendliche als suchtkrank. 250.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis ca. 25 Jahre sind stark suchtgefährdet. Berücksichtigt werden muss hier zusätzlich, die in den Angaben nicht enthaltende Dunkelziffer. Die oben erzählte Suchtgeschichte ist nur ein Beispiel für die Mannigfaltigkeit der Möglichkeiten suchtkrank zu werden.

Die Gründe für Drogenkonsum und die bestehende Drogenaffinität unterliegt in den letzten 20 Jahren einer Trendwende: weg von dem Versuch aus der Gesellschaft auszusteigen, hin zu dem Wunsch an der Gesellschaft teilzuhaben, dem Leistungsdruck und den Anforderungen gerecht zu werden. „Keine macht den Drogen!“, dieser Slogan ist in aller Munde. Dahinter steckt die Absicht, eine Suchtprävention in Deutschland zu etablieren, die der fortschreitenden Entwicklung von Sucht und Abhängigkeit entgegenwirken will. Auf welchen Grundlagen dieses Vorhaben basiert, welche Gründe es für Drogenkonsum und Suchtmittelaffinität gibt, wo die Grenzen dieses Vorhabens liegen und was in Zukunft noch getan werden muss, ist Inhalt der vorliegenden Arbeit.

Der in dieser Arbeit unternommene Versuch, Theorien und Strategien der Suchtprävention voneinander zu unterscheiden kann nur unzureichend gelingen, weil der Gegenstand „Sucht“ selbst eine Vielzahl von Perspektiven zulässt. Aus diesem Grund findet sich in dieser Arbeit lediglich eine Zusammenfassung der aussagekräftigsten oder verbreitetsten Modelle und Theorien in Bezug auf die Suchtentstehung und die Suchtprävention. Eingans wir die Frage nachdem was Sucht ist erläutert. Des weiteren werden bestehende Suchttheorien und Suchtursachen erläutert und nachfolgend die Konzepte zu den bekannten Suchtpräventionsschritten vorgestellt. Im Anschluss daran werden zwei Modellprojekte zur Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen vorgestellt und diskutiert.

Diese Arbeit befasst sich des weiteren mit den Untersuchungsergebnissen des durchgeführten Puppenspielprojekt zur Suchtprävention.

Dabei handelt es sich um ein Projekt, das von der Autorin der Arbeit konzipiert und mit insgesamt 523 Grundschülern aus Magdeburg und Umgebung durchgeführt worden ist. Die Größe der zu untersuchenden Stichprobe umfasste 123 Grundschüler aus Magdeburg und Hohendodeleben. Untersuchungsgegenstand war die Auswirkung des Suchtpräventionsprojektes auf die Einstellung der Kinder in Bezug auf Drogen und Suchtmittel.

Dabei standen nicht die harten, illegalen Drogen wie Heroin, Kokain, LSD oder Speed im Fokus des Projektes, sondern vielmehr jene Drogen und Suchtmittel wie Koffein, Nikotin, Cannabis oder auch Alkohol, die im alltäglichen Leben der Kinder eine Rolle spielen. Die vorliegende Arbeit versteht sich als ein Beitrag zu effektiver suchtpräventiver Arbeit im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, auf kommunaler Ebene und soll Mut machen, sich der Aufgabe und Herausforderung Suchtprävention bei Kindern zu stellen.

2. Was ist Sucht ?

Um einer Sucht vorbeugen zu können, muss erst einmal geklärt werden, was Sucht überhaupt bedeutet, wie sie entsteht und wovon man süchtig werden kann. In allen bekannten Definitionen von Sucht kommen Begriffe wie „Kontrollverlust“, Konsumieren „müssen“, Konsumieren um „Entzugssymptomen vorzubeugen bzw. entgegenzuwirken“ vor. Nach dem ICD-10 im Kapitel V (F) „...handelt es sich um eine Gruppe körperlicher, Verhaltens- und kognitiver Phänomene, bei denen der Konsum einer Substanz oder einer Substanzklasse für die betroffene Person Vorrang hat gegenüber anderen Verhaltensweisen, die von ihm früher höher bewertet wurden “ (ICD-10; F10 - F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope6 Substanzen, 1991, S. 80 - 93.)

Kamerer zitiert 2000 in seinem Buch „Starke Kinder - keine Drogen, die Definition der Sucht von der WHO 1952: „Sucht ein Zustand periodischer oder chronischer Intoxikation, der durch wiederholte Einnahme einer (natürlichen oder synthetischen) Droge hervorgerufen wird. Ihre Charakteristika sind: (1) ein überwältigendes Verlangen oder Bedürfnis (zwanghafter Art), die Drogeneinnahme fortzusetzen und sich diese mit allen Mitteln zu verschaffen; (2) eine Tendenz zur Dosissteigerung; (3) eine psychische (psychologische) und allgemein eine physische Abhängigkeit von den Drogenwirkungen;

(4) zerstörerische Wirkungen auf das Individuum und die Gesellschaft.“ (Kamerer, B., 2000, S.12.)

Um die Vielzahl von Suchtsymptomen und Phänomenen (körperlich, psychisch, sozial), die aus der Sucht resultieren und die nicht unbedingt spezifisch für Sucht sind, zu ordnen, bietet sich die Unterscheidung von EDWARDS, GROSS u. a. 1977 an, die z.B. zwischen Abhängigkeit und abhängigkeitsbezogenen Störungen unterscheidet. Am konkreten Beispiel des Suchtmittels Alkohol sollte laut EDWARDS 1977 dem Untersucher vor jeder diagnostischen Überlegung klar sein, dass alkoholbezogene Störungen (somatisch, psychisch, sozial) nicht mit der Diagnose Alkoholabhängigkeit gleichzusetzen sind. Alkoholbezogene Störungen - auch schwerer Art, z.B. Leberzirrhose - sind Folge von Trinkmenge, Trinkhäufigkeit und Trinkdauer in Bezug auf individuelle toxische Vulnarabilität und haben zunächst nichts mit der Alkoholabhängigkeit zu tun.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Schema der Alkoholbezogenen Störungen

Alkoholabhängigkeit ist ein zusätzliches Phänomen (s. S. 6), welches nach längerer Exposition durch schädlichen Alkoholgebrauch auftreten kann. Was heißt länger? Bei Jugendlichen nach ½ - 2 Jahren, bei erwachsenen Frauen 3 - 4 Jahre, bei erwachsenen Männern nach 5 - 10 Jahren oder mehr. Es gibt zwar Abweichungen von dieser Regel, es ist aber z.B. unwahrscheinlich, dass ein starkes bis exzessives Entlastungstrinken von drei Monaten nach einem negativen Lebensereignis bei einer erwachsenen Frau schon zu einer Alkoholabhängigkeit geführt hat.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Schema der Alkoholabhängigkeit

Im Laufe der Zeit kamen eine Vielzahl von Symptomen und aus der Sucht hervorgehende Verhaltensweisen hinzu, so dass es schwieriger wurde, diese unter den Suchtbegriff zusammenzufassen. Das führte zur Entscheidung der WHO, das Wort „Sucht“ durch das Wort „Abhängigkeit“ zu ersetzen. In der Literatur werden diese beiden Begriffe oft noch synonym verwendet. (vgl. Kamerer, B., „Starke Kinder - keine Drogen“, emwe - Verlag, Nürnberg, 2000)

2.1. Gebrauch - Missbrauch - Abh ä ngigkeit

Auf der Suche nach Wohlbefinden und Bewusstseinserweiterung wurden in allen Kulturen schon in früher Vergangenheit bewusstseinsverändernde Substanzen verwendet.

Der Wunsch:

- nach einem abgehobenen, berauschenden Seelenzustand,
- nach Erleichterung,
- nach einem anderen „state of mind“
- oder auch mit „dem Feuer zu spielen“.

Die Sehnsucht:

- nach dem, was uns sonst so fremd erscheint und
- anderen Dimensionen.

Die Neugier:

- neue Dinge auszuprobieren und
- nach der Wirkung.

sind Motive, um mit Drogen in Kontakt zu kommen.

Diese Wünsche, die Neugier und die Sehnsucht könnten eigentlich in einem sich frei entfaltenden Leben, auch ohne Suchtmittel, befriedigt werden. Die Realität zeigt, welche großen Schwierigkeiten Menschen haben, grundlegende Bedürfnisse zu realisieren. Ersatzweise bieten Drogen eine leicht verfügbare und schnelle Möglichkeit, Wünsche, Sehnsüchte und Neugier zu stillen.

Auch Menschen mit einem eher unproblematischen Konsum setzen legale (und illegale) Suchtmittel ein, um sich schnell und effektiv zu belohnen, zu stimulieren oder zu erleichtern: das Glas Sekt auf einem Geburtstag um das Geburtstagskind zu feiern, die Zigarette zur Beruhigung vor einer Prüfung, der Joint zum Entspannen, die Schmerztablette gegen die Spannungskopfschmerzen. Es gibt eine Vielzahl von solchen Möglichkeiten.

Man unterscheidet heute zwischen risikoarmem, riskantem, schädlichem und abhängigem Gebrauch.

Der risikoarme Gebrauch zeichnet sich dadurch aus, dass eine Substanz in Maßen eingenommen wird, so dass der erreichte Zustand der Bewusstseins- und Zustandsveränderung subjektiv als positiv erlebt wird.

Die gebrauchte Menge ist so gering, dass sie keine negative Veränderung verursacht, weder physisch noch sozial oder im Bezug auf die Psyche des Menschen. Die Kontrolle über die Häufigkeit und Menge der jeweiligen Substanz ist erhalten und es besteht die Fähigkeit zur Abstinenz.

Am konkreten Beispiel des Suchtmittels Alkohol gilt folgendes:

- Risikoarmer Konsum bei Gesunden

Einem englischen Programm für „vernünftiges Trinken“, („Drinkwiseprogram - University of Liverpool“ von 1991) ist eine Regel entnommen, die dem unserer Kultur innewohnenden Bedürfnis nach Alkohol und alkoholischer Wirkung entgegenkommt und gegenüber den Grenzwerten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ein wesentlich risikoärmeres Trinkmuster darstellt.

Für einen gesunden Mann gilt als Obergrenze: Drei bis vier Tage in der Woche keinen Alkohol, pro Gelegenheit nicht mehr als 60 g Reinalkohol (RA), aber nicht mehr als 150 g RA pro Woche. Für erwachsene Frauen liegt die Grenze bei der Hälfte dieser Trinkmengen.

Es liegt natürlich in der Entscheidung jedes Einzelnen, ob er die genannte Trinkregel „abtrinken“ will oder ob ihm seine Interessen und seine Energie so wichtig sind, dass er sich nicht 3 - 4 Tage / Woche einer mäßigen Alkoholintoxikation aussetzt. Hinter dem Drang nach Alkohol liegen meistens individuelle und elementare Bedürfnisse (s. o.), die man entdecken kann und deren Befriedigung sich auf unser Wohlbefinden besser und nachhaltiger auswirken als jede alkoholische Wirkung.

- Riskanter Konsum

befindet oberhalb der oben genannten Trinkregel. Es ist Vorsicht geboten, mit der Empfehlung täglicher Trinkmengen. Es besteht die Gefahr der Dosissteigerung.

- Schädlicher Gebrauch7

Schädlicher Gebrauch ist erhöhter, „riskanter“ Konsum mit bereits eingetretenen Schäden der psychischen oder physischen Gesundheit („alkoholbezogene Störungen“) über mindestens einen Monat oder mehrfach während der letzten 12 Monate.

- Abhängigkeit

Um eine Abhängigkeit diagnostizieren zu können müssen mindestens drei Kriterien gleichzeitig im letzten Jahr erfüllt worden sein:

- Starker Wunsch oder Zwang nach Alkohol (craving).
- Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich Beginn, Beendigung und Menge des Konsums.
- Körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums.
- Nachweis einer ungewöhnlichen Toleranz. Um die ursprünglichen durch niedrigere Dosen erreichten Wirkungen hervorzurufen, sind zunehmend höhere Dosen erforderlich. Eindeutige Hinweise hierfür sind Tagesdosen, die bei Konsumenten ohne Toleranzentwicklung zu einer schweren Beeinträchtigung oder zum Tode führen können.

- Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen zugunsten des Alkoholkonsums, erhöhter Zeitaufwand, um Alkohol zu konsumieren und sich von den Folgen zu erholen.

- Anhaltender Alkoholkonsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen, wie z.B. Leberschädigung, depressive Verstimmungen oder Verschlechterung kognitiver Funktionen.

(vgl. ICD-10,1991.)

Wie kommt es nun aber, dass schon Kinder und Jugendliche sich mit diesen krank- und süchtigmachenden Stoffen „anfreunden“, wider jegliche Vernunft und wider jeden Wissens? Für diese Bereitschaft, gibt es bestimmte Ursachen.

2.2. Suchtursachen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: "Der Säufer" aus dem Buch "Der kleine Prinz"

Den nächsten Planeten bewohnte ein Säufer. Dieser Besuch war sehr kurz, aber er tauchte den kleinen Prinzen in tiefe Schwermut.

„Was machst du da?“, fragte er den Säufer, den er stumm vor einer Reihe leerer und einer Reihe voller Flaschen sitzend antraf.

„Ich trinke“, antwortete der Säufer mit düsterer Miene. „Warum trinkst du?“, fragte ihn der kleine Prinz.

„Um zu vergessen“, antwortete der Säufer.

„Um was zu vergessen?“, erkundigte sich der kleine Prinz, der ihn schon bedauerte. „Um zu vergessen, dass ich mich schäme“, gestand der Säufer und senkte den Kopf. „Weshalb schämst du dich?“, fragte der kleine Prinz, der den Wunsch hatte, ihm zu helfen.

„Weil ich saufe!“, endete der Säufer und verschloss sich endgültig in sein Schweigen. Und der kleine Prinz verschwand bestürzt.

Die grossen Leute sind entschieden sehr, sehr wunderlich, sagte er zu sich auf seiner Reise.“

(Saint-Exupèry, Der kleine Prinz, S. 60-61, Karl Rauch Verlag 1997).

Wo liegen die Ursachen dafür, dass manche Menschen süchtig werden und andere nicht? Sucht entsteht nicht von heute auf morgen, sie ist das Resultat einer jahrelangen Entwicklung. Doch wie kommt es zu dieser Suchtentwicklung?

Trotz intensiver und langwieriger Erforschung einzelner Faktoren, die für die Entstehung einer Abhängigkeit verantwortlich sind, ist es bis heute nicht gelungen, ein einheitliches und allgemein anerkanntes Erklärungsmodell zu finden.

Es gibt zahlreiche Suchttheorien und Entstehungsmodelle. Die anschaulichste ist bei FEUERLEIN 1984 zu finden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Schema der Suchttheorien nach FEUERLEIN 1984, S. 68 - 82

FEUERLEIN unterschied 1984 die „biologischen Suchttheorien“ von den „nichtbiologischen Suchttheorien“. Bei der „biologischen Suchttheorie“ bezieht er sich auf BEJEROT der 1972 die Theorie aufstellte, dass Abhängigkeit als künstlich erzeugter Trieb anzusehen ist, „der durch einen chemischen Reiz des Lustzentrums entsteht.

Abhängigkeit wird als ein Kurzschluss des Lust - Unlust - Mechanismus gedeutet; dementsprechend seien Alkoholismus und andere Süchte (im Gegensatz zum Missbrauch) kein Symptom, sondern eine Krankheit, deren Kriterium der Kontrollverlust darstellte“. (Feuerlein, W., 184, S. 68.)

Den „nichtbiologischen Suchttheorien“ ordnet FEUERLEIN 1984 die

- Anthropologischen Theorien,
- Lerntheorie,
- Psychoanalytische Theorien und
- Sozialpsychologische Theorien zu.

Wichtig erscheint zum thematischen Zusammenhang der vorliegenden Arbeit die Lerntheorie. Feuerlein beschreibt in diesem Zusammenhang zwei Grundtheorien, die den allgemeinen Lerngesetzen folgen. Diese zwei Grundtheorien sind:

- Die „Stimulus - Organismus - Response - Theorie (Klassische Konditionierung) , basierend auf PAWLOWs Konditionierungsversuchen (1927) bzw. den Lernversuchen von HULL 1943. und
- Das Transaktionale Modell (Operante Konditionierung) nach SKINNER 1953.

VOLLMER beschreibt in seinem Beitrag zu den Verhaltenstheoretischen Aspekten der Suchterkrankungen 1999 unter anderem eine dritte Grundtheorie der Lernpsychologie:

- Stellvertretendes Lernen (Modellernen).

Ein Beispiel für Modelllernen:

„Ein Jugendlicher, der sich nach Beobachtung seines alkoholisierten, der Mutter gegenüber tätlich aggressiven Vaters entschließt, keinen Alkohol zu trinken und über viele Jahre abstinent lebt, kann plötzlich Jahre später sehr schnell nach dem Prinzip des Modelllernens eine Alkoholabhängigkeit entwickeln. Trotz des Vorsatzes, nicht so zu werden wie der Vater, übernimmt er die gleichen unangemessenen Konfliktlösestrategien bei Partnerproblemen, die er bei seinem Vater vor 10 oder 15 Jahren beobachtet und abgelehnt hatte. Angemessene Konfliktlösestrategien wurden nicht erworben. Es gab dazu keine Modelle in der Verwandtschaft oder im Freundeskreis.

Die Beobachtungen aus seiner Jugend sind im Gedächtnis gespeichert, alternative Verhaltensweisen stehen ihm nicht zur Verfügung, sodass es gegenüber der Partnerin zu Tätlichkeiten, verbunden mit übermäßigem Alkoholkonsum kommt. Reduzierter Alkoholgenuss wurde nicht gelernt, der exzessive Alkoholgebrauch führt bereits in wenigen Monaten zur Abhängigkeit.“ (Vollmer, H. C., „Verhaltenstheoretische Aspekte der Suchterkrankungen“, in „Psychotherapie der Suchterkrankungen“, S.55.)

Kinder schauen sich einen Großteil von dem, was sie lernen, von den „Großen“ ab und stellen durch das, was sie vorgelebt bekommen, ihre eigenen Regeln und Gesetze auf. Sie ahmen dieses Verhalten nach. Sie bekommen vorgelebt, dass ein Glas Wein nach der Arbeit der Mama beim Entspannen hilft, dass der große Bruder gestresst von der Arbeit kommt und zum Abschalten den Fernseher einschaltet, dass die große Schwester ihren Liebeskummer mit viel Schokolade erträglicher macht und die so verursachten Bauchschmerzen mit einer Tablette aus Mamas Kosmetikschrank ganz selbstverständlich „heilt“ oder der beste Freund vor der Prüfung schnell noch eine raucht, damit er nicht so aufgeregt ist. Auf diesem Wege lernen Kinder von klein auf, dass man Situationen, die nicht angenehm sind, nicht aushalten muss, sondern dass es Mittel und Wege gibt, um sich davon zu befreien, und zwar schnell. „Manche Kinder werden in bestimmten Phasen für Suchtprävention schwer erreichbar sein, wenn sie zum Beispiel viel Zeit und Energie für ihre aktuelle Lebensbewältigung benötigen, schnelle „Lösungs“möglichkeiten aber vorgezogen werden.“ (Kaufmann, H.: Suchtvorbeugung in Schule und Jugendarbeit. Ein Arbeitsbuch mit 111 Übungen und Anregungen. Weinheim/Basel 2001.)

Kinder neigen, gemäß des „Lerntheoretischen Modells der Suchtentstehung“, dann dazu den Weg des „geringsten Widerstandes“ zu gehen, wenn sie es von Eltern und anderen Leitfiguren nicht anders kennen gelernt haben. Dies gilt übrigens nicht nur für den Umgang mit „Erleichterungsmitteln“, sondern auch für den Umgang mit interpersonellen Problemen oder für Leistungsverhalten.

Suchtprävention bei Kindern setzt voraus, die Bedürfnisse von Kindern zu erkennen und zu verstehen.

Kinder leben meist in einer Welt, in der Träume, Phantasie, Abenteuerlust und Neugier noch einen wichtigen Platz einnehmen.

Probleme, die Eltern haben, belasten nicht nur sie selbst, sie belasten die gesamte Familie und somit nicht zuletzt auch ihre Kinder. Kinder spüren den Druck und die Traurigkeit, die Verzweiflung und Ängste, aber sie können sie weder verstehen noch beseitigen.

Für sie wird lediglich erfahrbar, wie ihre Eltern mit diesen Situationen umgehen. Sie beobachten, über welche Lösungsstrategien und Stressbewältigungskompetenzen ihre Eltern verfügen. Kinder übernehmen die Strategien der Konfliktbewältigung und verfallen in das Reaktionsmuster ihrer Eltern. Diese Reaktionsmuster reproduzieren die Heranwachsenden, ob bewusst oder unbewusst.

„Ich kann nur das am besten vermitteln, womit ich mich selbst auskenne.

Wenn ich meine eigene Begrenztheit in der praktischen Erfahrung mit einer Übung erfahren habe, werde ich eher Verständnis für die Grenzen der Kinder und Jugendlichen haben. Darüber hinaus ist das Wahrnehmen der eigenen Grenzen der erste Schritt zur Vermeidung von eigenem süchtigen Verhalten“ (Kaufmann 2001, S. 79).

Oft werden die Bedürfnisse der Kinder, gerade in Problemsituationen, nicht wahrgenommen oder gar ignoriert. Dabei wird vergessen, dass Kinder und Jugendliche noch viele Hürden zu überwinden haben. Sie benötigen all ihre Energie für die aktuelle Lebenssituation, in der sie sich befinden. Gemeint sind Leistungsanforderungen in Kindergarten, Schule und Ausbildung, materielle Unsicherheit und die Positionierung im Freundeskreis, persönliches Begrenztsein („nicht aus seiner Haut können“), emotionale Unsicherheiten oder Verwirrtheiten (erste Liebe und Schwärmereien), später auch die Ablösung von den Eltern. Kinder brauchen genau wie Erwachsene Bestätigung, Anerkennung, Zuneigung und Liebe, auch wenn sie zuvor keine großartige Leistung vollbracht haben. Wie zum Beispiel ein Lob für eine bunte Zeichnung, auf der nichts zu erkennen ist, einen Kuss für ein kleines Gänseblümchen von der Wiese vor dem Haus und das Überstehen von den oben genannten Hürden. So entsteht bei ihnen das Gefühl geliebt zu werden, auch wenn einmal etwas daneben geht. Ein Fundament für diese Aussagen ist meine eigene Kindheit und Jugend Jedoch gibt es für die Entstehung von Sucht niemals nur eine alleinige Ursache, sondern die Sucht entsteht meistens durch einen ganzen Komplex von miteinander in Beziehung stehenden Ursachen.

Wichtig ist hier die Tatsache, dass bestimmte Teile dieses Ursachenkomplexes nur bedingt oder scheinbar gar nicht beeinflussbar sind.

Solche Teile können sein: das familiäre oder soziale Umfeld, Wohn- und Lebensbedingungen, Arbeitssituation und die damit verbundene finanzielle Situation der Eltern etc..

Wichtig ist hier das Stichwort Vertrauen. Vertrauen ermöglicht es dem Kind, ein gewisses und gesundes Maß an Selbstvertrauen und Zuversicht, die eigene Person betreffend, aufzubauen. Sie brauchen die Möglichkeit sich durch das Bestehen oder auch durch das Versagen in ihren eigenen kleinen Abenteuern, ihre Welt zu erschließen, um nicht später durch den eventuellen Konsum von Drogen und Rauschmitteln, diese verpassten Abenteuer ersetzen zu müssen.

„Einerseits müssen wir akzeptieren, dass Kinder und Jugendliche bestimmte Freiräume (auch verbotene) nutzen, um ihr sich veränderndes Wertesystem zu realisieren, während unsere Einflussnahme gering sein kann. Andererseits könnte das Bedürfnis nach Wertorientierung auch im pädagogischen Sinne befriedigend genutzt werden. Wenn hinter jeder Sucht eine Sehnsucht steckt, dann heißt Prävention zuerst einmal, Sehnsüchte sichtbar werden zu lassen“ (Kaufmann 2001, S.76) und das was hinter ihnen steckt, sollen Kinder und Jugendliche für sich erfahrbar machen und erschließen dürfen. Weitere Ursachen für eine mögliche Suchtentstehung können tiefgreifende Lebensereignisse oder -einschnitte sein. Solche traumatischen Ereignisse können zum Beispiel der Verlust eines Elternteils oder Familienmitglieds durch Krankheit oder Tod aber auch die Scheidung der Eltern sein, bei der die Kinder nicht selten zu Richtern ihrer eigenen Zukunft gemacht werden, indem sie sich zwischen den beiden Menschen, die sie lieben, entscheiden müssen.

Nicht selten geben sich die Kinder die Schuld an solchen bedrohlichen Ereignissen. Sprechen sie diese Gedanken nicht aus, weil das Vertrauen fehlt, ist es nicht möglich, sie auszuräumen oder zu bearbeiten. Wer sagt schon: „Ich habe kein Vertrauen in dich.“? (vgl.: Degwitz, P., 1998, „Rollenüberforderung und Drogenkonsum, S. B2.2 - 3.) Leider gibt es keine eindeutigen Anzeichen für eine Suchtgefahr. Jedoch gibt es einige Signale, die einer Suchtgefährdung vorausgehen können.

Solche Signale können sein:

- Schwierigkeiten, Kontakt zu anderen zu finden,
- mangelndes Selbstvertrauen,
- überzogene Leistungsanforderungen an sich selbst und von anderen,
- Passivität und Unselbständigkeit,
- fehlende Bereitschaft, Konflikte „durchzustehen“ und
- geringe Fähigkeit, Probleme zu bewältigen,
- Entwicklungsstand des Verantwortungsgefühls, der Wertvorstellungen, der eigenen

Identität. (vgl. hierzu Kaufmann 2001).

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es die eine richtige Erziehung nicht gibt, welche mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine spätere Entwicklung einer Sucht des Kindes verhindern könnte.

Eltern sollten die Grenzen ihrer Kinder achten, sie ihre eigenen kleinen Geheimnisse haben lassen und mit ihnen gemeinsam ein neugieriger Entdecker der Geheimnisse des Lebens sein, egal ob das Ergebnis erfreulich oder negativ ist. Auch oder gerade aus Fehlern kann man lernen.

Wie schon das alte Sprichwort: „Manche Fehler macht man nur einmal !“ sagt. Sie sollten ihnen Freiräume geben, in denen sie auch Enttäuschungen und Niederlagen durchleben können, ohne dass ein helfender Vater oder eine fürsorgliche Mutter sie davor zu bewahren versuchen.

Sie sollten sie akzeptieren und tolerieren, auch wenn ihr Verhalten nicht angemessen, aggressiv, launisch, trotzig oder euphorisch ist.

So erfahren sie bedingungslose elterliche Liebe und die Bedeutung von Vertrauen.

(vgl. Herrath / Sielert in „Lisa und Jan - Elterninformation“, Beltz - Verlag)

2.3. Wer wird s ü chtig ?

„Sind es die Menschen, die eine genetische Anlage dazu haben, eine allgemeine Suchtpersönlichkeit beziehungsweise bestimmte psychische Störungen oder schlechte psychosoziale Bedingungen in der Biographie, mit traumatischen Erfahrungen, unbefriedigten Sehnsüchten oder bedenkenlosem Risikoverhalten, sind sie Opfer oder/und Sündenböcke einer Suchtgesellschaft, der gesellschaftlichen Ungleichheit und Ausgrenzung, des zugespitzten Leistungswettbewerbs, einer unbefriedigenden Beziehung oder einer krankmachenden Familiendynamik, der Verführung durch andere Menschen oder durch die Werbung der Orientierungslosigkeit im Wertepluralismus oder der modernen Vernunftorientierung oder sind es die sensibleren, phantasievolleren, kreativeren und daher verletzlicheren Menschen?“

(Loviscach, P.: „Genese der Sucht“, in: Stimmer, F.: „Suchtlexikon“, 2000, S. 265 )

2.3.1. Das 3 - M - Modell

Eine gute Möglichkeit, Sucht zu analysieren, zu erklären und zu beschreiben, ist das „3 - M

- Modell“ von Kaufmann. Dieses Modell beschreibt Sucht als Ergebnis des Zusammenwirkens miteinander in Verbindung stehender und sich untereinander bedingender Faktoren. Diese Faktoren sind M1 = das Suchtmittel (die spezifische Wirkung, das Suchtpotential, die Verfügbarkeit, das Image und die symbolische Bedeutung der Substanz), M2 = der Mensch (die individuellen Merkmale und Fähigkeiten der Person (psychologisch und biologisch)) und M3 = das Milieu, die Umgebung (die sozialen und gesellschaftlichen Faktoren der Umgebung (kulturell, direktes Umfeld etc.)).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Das "3 - M - Modell" von Kaufmann 2001

2.3.1.1. M1: das Suchtmittel

Spricht man von dem Suchtmittel, so gilt es, seine Faktoren wie seine spezielle Wirkung, sein Suchtpotential, seine Verfügbarkeit, sein Image, seine symbolischen Bedeutung und vieles anderes zu berücksichtigen.

Mit den verschiedenen Stoffen stehen im einzelnen auch verschiedene Erwartungen, Wirkungen und Ziele in Zusammenhang:

- Nikotin bietet Kontakt. Kaum ein anderer Stoff ist so gut geeignet um mit anderen Personen ins Gespräch zu kommen und sie kennen zu lernen (siehe das Beispiel von der kleinen Maria). Man kann nach einer Zigarette fragen oder um Feuer bitten. Man kann sich über das Für und Wider einzelner Marken unterhalten oder über die „coole“ Musik in den Werbespots. Außerdem sieht es schon „cool“ aus, wenn man ganz lässig in der Disco steht und einen „Glimmstängel“ in der Hand hat. Man weiß immer, wohin mit seinen Händen und kann gut die Nervosität überspielen, die sich breit macht, wenn man seinen Schwarm anspricht. Außerdem wirkt es erwachsener.
- Alkohol hebt die Stimmung. Alkohol wirkt enthemmend, er erhöht das Selbstbewusstsein, löscht Grenzen aus dem Bewusstsein (jedenfalls für den Augenblick). Er gehört zu einer guten Party und macht Mut, ein schönes Mädchen anzusprechen. Wer von den Jugendlichen hat denn nicht schon mal ein „tiefsinniges“ Gespräch im angetrunkenen Zustand geführt. Man versteht sich blendend und ist auf einem „Level“. Außerdem hilft er ja so gut beim Vergessen von Problemen und schenkt uns eine ganz besondere Art von Optimismus (nur leider ist der weg, wenn sich am nächsten morgen der Kater in den Köpfen breit macht)
- Cannabis und Haschisch versprechen dem Konsumenten „fliegen“ zu können. Man schmeckt, riecht, hört, spürt und sieht intensiver. Er verspricht eine Reise in unser Unterbewusstsein, in das, was man im nüchternen Zustand nie erreichen kann. Man fühlt sich eins mit dem Universum und versteht die wirklich großen Fragen des Lebens. Man ist der Sinnfindung so nah wie nie (als ob eine Cannabispsychose der Sinn des Lebens sein kann).
- „Auf“ Ecstasy und Speed kann man die ganze Nacht durchtanzen. Sie vermitteln das Gefühl, zu spüren, wie das pure Leben durch die Adern fließt. Nimmt man diese Stoffe, fühlt man sich einer ganzen Generation nahe, frei nach dem Motto: „Einer für alle, alle für einen!“ (siehe „Love Parade“, „Raves“ oder „U-Parties“).

Es ist total angesagt die so genannten Designer - Pillen zu „schmeißen“, denn ihre 1000 verschiedenen Namen versprechen allesamt einen abgefahrenen „Trip“.

- Kokain steigert die Leistungsfähigkeit. Zumindest empfindet das der Konsument so. Dass sich nach dem Nachlassen der Wirkung, die Stimmung verschlechtert und es sogar zu Depressionen und totaler Antriebs- und Hoffnungslosigkeit kommen kann, wird dabei unter den „Teppich gekehrt“. Ein weiterer Punkt, der das Kokain so interessant macht, ist nicht zuletzt auch sein Ruf, eine Droge der Reichen zu sein. Einmal dazugehören, einmal das Gefühl haben, es bis nach oben geschafft zu haben (obwohl man unbemerkt ganz unten angekommen ist), wer sehnt sich nicht danach. Allein das Zeremoniell, mit Spiegel, Kreditkarte und Geldschein eine „Line“ zu ziehen, weckt die Lust daran, auch mal eine Bahn zu ziehen.

- Heroin, andere Opiate und starke Medikamente (wie Analgetika und Sedative), versprechen dem Konsumenten, ihn in eine Welt zu entführen, in der Realität und Gegenwart keine Chance haben (ebensowenig wie die eigene Gesundheit). Lieber wird „das Zeug“ geraucht bzw. geschluckt als gespritzt, denn wer spritzt ist ja ganz unten (das machen ja nur Junkies).

(vgl.: Chrapa, M., Heckmann, W., 2002, S.16.)

Das alles sind Gründe, die Jugendliche dazu bringen, dieses und jenes einmal auszuprobieren. „Mal gucken, wie sich das so anfühlt!“ Der wichtigste Grund für den ersten Kontakt mit Drogen ist wohl die Neugier, das Interesse an dem Unbekannten. Sicherlich gibt noch eine Vielzahl von anderen Gründen, nur ist die Neugier ein nicht unerheblicher Motivator in diesem Bereich.

Spricht man an dieser Stelle von Suchtmitteln, sind damit nicht ausschließlich die so genannten harten (illegalen) Drogen wie Ecstasy, Kokain, Heroin, Crack und Speed. In erster Linie sind hier auch die legalen Suchtmittel wie Alkohol, Nikotin und Medikamente gemeint, die auf dem Markt frei zu erwerben sind. Auch sind stoffungebundene Suchtmittel wie Spielautomaten, Internet, Telefon und Essen nicht außer Acht zu lassen. Zumeist sind es die legalen und die stoffungebundenen Suchtmittel, die allen und überall zur (fast) freien Verfügung stehen. In ihnen schlummert ein weitaus höheres Suchtpotential, als in den „harten“ illegalen Drogen, wenn man von der Verfügbarkeit und der Zahl der Abhängigen ausgeht.

In Kapitel 6, des von EDWARDS 1997 herausgegebenen Buches „Alkoholkonsum und Gemeinwohl“ wird eindrucksvoll beschrieben, welche Bedeutung die Verfügbarkeit als Einflussgröße auf die Konsumgewohnheiten, (am Beispiel des Alkohols) hat. Veranschaulicht werden seine Aussagen durch folgendes Beispiel:

„Wenn ein durstiger Bürger irgendwo auf der Welt eine Straße in der Stadt oder auf dem Land entlanggeht, kann er auf viele Möglichkeiten stoßen, seine Bedürfnisse zu befriedigen oder Enttäuschungen zu erleben. In einigen Straßen könnte dieser Reisende eine Bar oder einen Spirituosenladen an jeder Ecke finden. In einigen Städten oder Dörfern mit wenig Unternehmertum und vielleicht heimischer Alkoholherstellung findet unser Reisender, dass in jedem dritten oder vierten Haus Alkohol verkauft wird. In einigen Städten gibt es reichlich Pubs, Cocktailbars, Gaststätten, Bierhallen oder Kneipen. Unter diesen Umständen kann Alkohol zu jeder Tages- und Nachtzeit, in jedem Café und vielleicht auch in Lebensmittelläden und an der Tankstelle, für Jung und Alt, betrunken oder nüchtern, erhältlich sein.

An anderen Orten mag der Verkauf von Alkohol streng eingeschränkt sein. Der Kunde muss zur Feststellung seines Alters seinen Personalausweis vorzeigen, bevor ihm Alkohol verkauft wird. Unser Reisender müsste abends mehrere Häuserblöcke entlanggehen, bis er einen staatlichen Spirituosenladen findet, der dann vielleicht schon geschlossen hat. Im Extremfall lässt sich Alkohol in dieser Straße überhaupt nicht erwerben, weil der Gebrauch gesetzlich verboten ist “ (S.109)

Zusammenfassend stellt EDWARDS `97 fest, dass die Beschränkungen in der Verfügbarkeit ein wirksamer Teil eines gesundheitspolitischen Ansatzes sein kann, Konsum und die mit dem Konsum verbundenen Probleme zu reduzieren. Laut EDWARDS ist es möglich, dass Maßnahmen zur Beschränkung der Verfügbarkeit „die öffentliche Gesundheit“ unterstützen. Jedoch fügt er im Nachsatz an, dass diese Maßnahmen auch „im Einklang mit der öffentlichen Meinung stehen“ müssten. Richtet man in diesem Zusammenhang den Blick auf Deutschland wird einem sehr schnell deutlich, dass wir im europäischen Vergleich den höchsten Pro - Kopf - Verbrauch an Alkohol haben. Darum ist nicht vorstellbar, dass eine Reduktion des Alkohols konform mit dem öffentlichen und erst recht nicht mit dem wirtschaftlichen Interesse sein kann. Verglichen mit den skandinavischen Ländern wie Schweden und Norwegen, in denen Verkaufsbeschränkungen eine Normalität darstellen, sollte uns diese Entwicklung Sorgen machen.

2.3.1.2. M2: der Mensch

Es herrscht heute Einigkeit darüber, dass es eine einheitliche, dem Suchtgeschehen vorangehende Persönlichkeitsstörung nicht gibt. WIESER schrieb schon 1972; „Im Vorfeld des Alkoholismus ist die gesamte Systematik der Neurosenlehre und der medizinisch - psychologischen Charakterlehre nebst einer beträchtlichen Anzahl durchschnittlicher Individuen zu finden.“

Methodisch ist es wichtig, die „prämorbide Persönlichkeit“ eines Suchtkranken nicht mit seiner heutigen suchtbedingten Persönlichkeit ( hirnorganische Suchtfolgen, psychische Reaktion auf die Suchterkrankung und suchtbedingte soziale Probleme) gleichzusetzen. Um die prämorbide Persönlichkeit zu beurteilen, müsste man z.B. eine gross angelegte prospektive Studie mit Jugendlichen durchführen und dann nach z.B. 10 Jahren sehen, welche Persönlichkeitszüge Jugendliche hatten, die später suchtkrank wurden.

Trotz dieser methodischen Einschränkung kann man davon ausgehen, das psychische Dispositionen, Selbstwertgefühl, Selbstkonzept, Kontaktfähigkeit, Identitätsfindung, Wertekonzepte, Genussfähigkeit, Stressbewältigungskompetenzen und Frustrationstoleranz Einfluss haben auf eine spätere Suchtentwicklung.

Zimbardo beschreibt 1995 in seinem Buch „Psychologie“, dass nach ODEN und ASHER (1977) die Grundlage der Entwicklung von abweichendem Verhalten oftmals die unzureichende Ausprägung der sozialen Fertigkeiten in der Kindheit ist. Im Folgenden werde nur auf einige Faktoren eingegangen, durch welche sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, eine Sucht zu entwickeln. Das sind z. B. Aggressionshemmung und mangelnde Frustrationstoleranz. Hat das Kind oder der Jugendliche es überhaupt gelernt, mit solchen Situationen umzugehen.? Und wie gestaltet sich dieses „coping“? Wurde zu Hause über Probleme gesprochen und eine Lösung dafür gesucht, oder wurden sie totgeschwiegen?

Kinder brauchen Konflikte und Streit, um zu lernen, sich zu behaupten und um andere Meinungen und Standpunkte verstehen und wertschätzen zu können. Streit und Konflikte sind der eigenen Grenz- und Fähigkeitsfindung dienlich. Siehe Beispiel in Kapitel 2.2 Suchtursachen.

Gab es in der Familie oder im direkten sozialen Umfeld des Kindes oder des Jugendlichen frühe Verlusterlebnisse, durch welche sie eine Disposition zur Entwicklung einer Suchterkrankung haben könnten? Wenn das der Fall ist, wie ist damit umgegangen worden?

War das Kind oder der Jugendliche sich selbst überlassen, oder hatte es die Möglichkeit, darüber zu sprechen und den nötigen Raum und die notwendige Zeit, um zu lernen, damit umzugehen?

Wichtig ist hier auch die Frage des Selbstbewusstseins. Durch die Erfahrungen aus der praktischen Arbeit mit suchtkranken Patienten ist bekannt, dass sich in den Familienanamnesen vieler Patienten vermehrt seelische und körperliche Gewalt wiederfinden lässt. Sie haben größtenteils keine Bestätigung erfahren. Auch wenn sie ihr Bestes gaben, war es nicht gut genug. Vater oder Mutter fanden immer wieder etwas, das nicht stimmte. Auch wenn die Kinder selbst stolz auf irgendetwas waren, wurde ihnen dieses Gefühl durch Tadel oder Schläge zerstört. Es gab keine aufmunternden Worte und keinen Rückenhalt. THOMASIUS beschreibt 2000 in seinem Beitrag zu den interpersonalen Aspekten der Suchterkrankungen, dass in der Kindheit „das Erleben von bedingungsloser Fürsorge, die keine Gegenleistung verlangt wie auch von Berührung und Stimulation, welche die elementaren Erfahrungen über Wohlbefinden und Bedürfnisbefriedigung ermöglichen“ ausgesprochen wichtig sind. Viele dieser Patienten haben eben diese Erfahrungen nicht gemacht. So konnte sich kein Selbstvertrauen oder -bewusstsein entwickeln. Sie haben immer versucht, ihren Eltern gerecht zu werden und haben dabei nie „...Grenzen zwischen dem Selbst und der Umwelt erkennen und akzeptieren lernen...“ können. (Thomasius, R., 2000, S. 71).

Hat das Kind oder der Jugendliche gelernt, mit seinem Verlangen nach Lust, nach Wohlfühlen und nach Glücklichsein umzugehen? Es gibt Kinder und Jugendliche, die es nicht gelernt haben, dass sie darauf ein natürliches Anrecht haben, weil es ihnen im Elternhaus nie gestattet wurde. Ein anerzogenes inneres Dogma verbietet es ihnen, in ihrem Leben die Situationen herzustellen, die ihnen Spaß machen, die ihnen Freude und Befriedigung bringen. Es werden Regeln und Gesetze für sie aufgestellt, die sie ein ganzes Leben lang begleiten, wenn mit ihnen nicht „aufgeräumt“ wird. Was Freude zu machen hat, dass bestimmen andere.

Die von der BZgA 2004 veröffentlichten Zahlen einer Befragung von 3032 Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren belegen die Überlegungen in diesem Abschnitt der Arbeit. Bei der Befragung nach den Gründen für den Konsum illegaler Drogen gaben u.a.:

- 46 % der Befragten das Verschaffen von Glücksgefühlen,
- 40 % das Überwinden von Hemmungen und
- 30 % eine Verstärkung der Wahrnehmung an.

Zu dem Faktor Individuum gehören noch zwei weitere wichtige Variablen, die körperlichen Ursachen und neben der psychischen Disposition, die genetische Disposition.

Menschen mit niedrigem Endorphinspiegel, mit einer erniedrigten Acetaldehydbarriere (Acetaldehyd verursacht Übelkeit) oder z.B. mit einer erhöhten Aktivität der µ - Rezeptoren im Gehirn sind stärker suchtgefährdet.

Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass z.B. in Alkoholikerfamilien häufiger die Kinder wieder Alkoholprobleme bekommen.

Dies ist nicht nur ein Ausdruck „sozialer Vererbung“, sondern auch über die Vererbung von Besonderheiten im Acetaldehydstoffwechsel. Diese äußern sich darin, dass durch eine Besonderheit im Stoffwechsel, nach Alkoholkonsum weniger Acetaldehyd produziert wird. (vgl. Kielstein, V., 1990).

KIELSTEIN beschreibt in seinem Buch „Alkoholismus“ 1990 nicht nur die Besonderheiten im Acetaldehystoffwechsel sondern, dass auch die Rolle des Endorphinsystems im Gehirn ein biologischer Grund dafür sein kann, eine Abhängigkeit zu entwickeln.

„Endorphine sind körpereigene morphiumähnliche und stimmungsverbessernde Substanzen. Es wird angenommen, dass es Menschen gibt, die sich infolge eines angeborenen Mangels an Endorphinen nicht besonders wohl fühlen und Gefahr laufen, sich von außen „Glücklichmacher“ (z.B. Alkohol) zuzuführen.“ (Kielstein, V., 1990, S. 69.) FEUERLEIN beschrieb 1984 weitere wichtige Faktoren, wie die Fähigkeit des Körpers, die Droge zu absorbieren, die Geschwindigkeit, in der sich die Droge im Körper verbreitet, die Geschwindigkeit und der Grad der Vollständigkeit, in denen die Droge abgebaut wird und wie hoch die Ausscheidungsrate der Droge ist. (vgl. Feuerlein, W., 1984, S.45.).

2.3.1.3. M3: das Milieu / die Umgebung

Familie, Schichtzugehörigkeit, Schule, Freunde, Peers, Medien und Zukunftsperspektiven sind nur einige Faktoren, die sich auf Kinder und Jugendliche in immenser Vielfältigkeit auswirken. Auf einige möchte ich hier genauer eingehen.

Zu dem Faktor Umgebung gehören die Variablen soziale Schichtzugehörigkeit und die allgemeinen Lebensbedingungen. Denn der soziale Umgang der von Schicht zu Schicht unterschiedlich sein kann, prägt die Entwicklung von Einstellungen und den Umgang mit bestimmten Situationen und Gegebenheiten. Gegenwärtig verdeutlicht sich in den USA, dass sich der Heroin- und Kokainkonsum auf schwarze und spanischsprechende Personengruppen konzentriert. Dies ist „ein Hinweis darauf, dass sowohl niedriger sozioökonomischer Status wie auch die Zugehörigkeit zu benachteiligten Minderheiten wichtige Anhaltspunkte für die Anziehungskraft des Heroinkonsums enthalten.“ (Degwitz,P., 1998, S.B2.2 - 7.)

Es gibt für keine soziale Schicht eine Sicherheit, nicht mit Suchtmitteln in Kontakt zu kommen, aber auch keine sichere Prognose süchtig zu werden.

Ein weiterer Faktor ist die Familienstruktur, also die „Formen der Kindererziehung und die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung.“ (Degwitz,P., 1998, S.4 - B2.2.) Ein Kind, das in einer Familienstruktur aufwächst, in der Extreme in der Erziehung vorherrschen, ist potentiell stärker gefährdet zu einem Suchtmittel zu greifen. Diese Extreme können ganz unterschiedlich aussehen. Hier steht das starkbevormundende Elternhaus jenem mit einem „Laisser-faire Erziehungsstil“ gegenüber.

In dem einen Extrem gibt es zu viele Grenzen und Zwänge. Der Drogenkonsum ist hier „Ausdruck vorzeitiger Abkapselung der ...Jugendlichen vom normativen System der Erwachsenengesellschaft.“ (Degwitz, P., 1998, S. B2.2 - 7.) Hier wird dem Kind die Möglichkeit genommen, eigene Erfahrungen zu machen und sich auszuprobieren, eigenes Denken zu entwickeln und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

„Dabei geht es doch gar nicht allein um Zeichnen oder Malen, sondern um die Möglichkeiten, den Umständen entsprechend neue Lösungswege zu probieren, divergentes Denken zu initiieren; es geht auch um Wahrnehmen, Assoziieren, Dissoziieren, Suchen, Entdecken, Zeigen“ (Kaufmann, 2001, S. 58).

Bei dem Erziehungsstil des Laisser-faire mangelt es dem Kind an Normen und Grenzen, an Pflichten und ihm übertragenen Verantwortlichkeiten.

Es wünscht sich Grenzen und Regeln um zu lernen, was richtig und was falsch ist.

Das Kind wünscht sich eine Würdigung seiner Leistungen, gleich welcher Art sie auch immer sein mögen. Der Griff zum Suchtmittel kann hier aus dem Wunsch entstehen auszutesten wo, Grenzen sind und welche Konsequenzen folgen, wenn man diese überschreitet.

Jedoch ist auch der in der Familie praktizierte Umgang mit Suchtmitteln, vorrangig Alkohol und Zigaretten, aber auch Medikamente, ausschlaggebend für die innere Haltung der jungen Menschen gegenüber den o. g. Suchtmitteln. „Der unterschiedliche verantwortungsvolle Umgang mit Suchtmitteln ( hauptsächlich Alkohol, Nikotin und Medikamente) wird genauso am »Lernmodell Eltern« abgelesen und signifikant häufig reproduziert...“ (Kaufmann, 2001, S. 68).

Ein nächster wichtiger Faktor ist der Einfluss von Peergruppen, Bekannten oder dem Freundeskreis (Clique). Kinder lernen vor allem von dem, was sie sehen und was ihnen vorgelebt wird. Wer kennt nicht die Diskussion über die so genannten „Markenklamotten“. Wer hat als Kind nicht auch seine Eltern um teure Jeans oder modische Schuhe angefleht, mit der Begründung „Die haben die anderen auch!“. Was wirklich dahintersteckt, ist wohl eher das so menschliche Verlangen nach Anerkennung und Dazugehörigkeit.

Wer lässt sich schon gerne ausgrenzen, also bekommt man von Mama oder Papa die teure Jeans oder die „ach - so - tollen“ Schuhe und ist in der Clique oder der Schule „angesagt“, angesehen und akzeptiert.

Ähnlich ist es auch mit Suchtmitteln. Im Bericht zur „Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2004“ der BZgA wurden im Berichtszeitraum 2004, 3032 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren über ihre Erfahrungen mit legalen und illegalen Drogen befragt. 83 % der befragten Jugendlichen gaben als Grund für das Rauchen den Zigarettenkonsum der Peergroup und die „ansteckende“ Wirkung des Rauchens an. Für 67 % der Befragten ist das Zusammensein (allgemein) und das Zusammentrinken mit Freunden in Kneipen, Discos oder auf Partys zur Verbesserung der Stimmung ein Grund, zu trinken.

Während der Durchführung des Suchtpräventionsprojektes an den Schulen erzählten zumeist die Jugendlichen von Partys oder geselligen Runden, in denen geraucht und auch getrunken wurde. Sie fühlen sich zusammengehörig und gegenseitig verstanden, akzeptiert und respektiert. Sie finden bei ihren Freunden nicht selten etwas, was sie zu Hause vermissen. Wie sich im Rahmen der Untersuchungen herausstellte, betrifft das in den meisten Fällen Schüler von Sonder- oder LB-Schulen.

Im familiären Umfeld dieser Schüler war häufiger häusliche Gewalt oder das Trinken eines oder beider Elternteile zu finden. Das wiederum belegt die Feststellungen über den Zusammenhang zwischen einer Suchtentwicklung und der Schichtzugehörigkeit. Das Loslösen von einem suchtfördernden Freundeskreis ist nicht einfach, wenn das familiäre Umfeld keine Alternative bietet. Also wird sich das Kind oder der Jugendliche überlegen, ob sie all das in Kauf nehmen, „nur“ weil sie mit dem Rauchen, Kiffen oder Trinken aufhören wollen. Die Kinder und Jugendlichen sind lieber „cool“ als „clean“ und lieber „drauf“ als „einsam“. Zur Veranschaulichung ein Beispiel zu Konsumverhalten bei Zigaretten:

Maria weiß aus dem Bio-Unterricht wie ungesund Zigaretten sind und durch ihren Vater weiß sie auch, wie albern und manchmal auch ungerecht betrunkene Leute sein können. Sie ist sich der Folgen des Konsums bewusst.

Allein schon das Einatmen von Zigarettenrauch von ihren Freunden und das Beobachten von betrunkenen Erwachsenen empfindet sie als ekelhaft und belästigend. Sie will nicht anfangen mit Trinken und Rauchen - das ist doch dämlich.

Sechs Jahre später steht Maria, wie die meisten in ihrer Klasse, in der Raucherecke und steckt sich „genüsslich“ eine Zigarette an. Auch bei Partys trinkt sie gerne mal einen Sekt mit ihrer besten Freundin und findet es sogar ganz lustig, einen kleinen Schwips zu haben. Eigentlich schmecken ihr die Zigaretten gar nicht und nach dem kleinen Schwips hat sie am nächsten Tag auch immer so furchtbare Kopfschmerzen, aber ohne Schwips ist es doch auf den Partys immer so öde und bei den Rauchern ist in der Pause auch immer mehr los, als bei den „Normalos“, trotz des Bewusstseins aller Risiken, Nebenwirkungen und Spätfolgen, bei denen es nicht ausreicht, im Fall der Fälle den Arzt oder Apotheker zu fragen.

„Die soziale Umgebung mit ihren formellen und informellen Kontrollen, ihrem Vermögen, neue informelle Sanktionen und Rituale zu entwickeln, und ihrer Informationsübertragung über zahlreiche Kanäle ist ein entscheidender Faktor für den kontrollierten Konsum jedes Rauschmittels. Diese Entwicklung von sozialen Sanktionen und Ritualen zeigt sich auch in der Welt des Konsums illegaler Drogen unter erschwerten Bedingungen.“ (Degwitz, P., 1998, S. B2.2 - 5.)

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es nicht ausreichend ist, eine der genannten Variablen isoliert zu betrachten. In den meisten Fällen treffen mehrere dieser Variablen aufeinander und stehen in enger Beziehung zueinander.

Im Laufe des Erwachsenwerdens gibt es so viele Einflüsse, die von Außen auf unsere Kinder einströmen. Es ist fast unmöglich, sie davor zu bewahren und auch nicht die zentrale Aufgabe der Erziehung.

Die zentrale Aufgabe der Erziehung ist es in meinen Augen, die Kinder so gut es möglich ist auf das was kommt, was sie auch immer auf dem Weg in das Erwachsensein erleben und sehen werden, mit wem und was sie auch immer in Berührung kommen werden, vorzubereiten. Sie nicht vor dem Leben schützen , sondern an ihrer Seite, als ihr Begleiter, durch das Leben gehen. Das allein wird sie sicherlich nicht vor den Schattenseiten des Lebens bewahren können, aber es kann ihnen helfen diese unversehrt zu überstehen.

Auch ist es von Kind zu Kind, Jugendlichem zu Jugendlichem, Mensch zu Mensch unterschiedlich, wie jemand auf diese Faktoren reagiert. Bei dem einen reicht das Vorkommen einer dieser Variablen schon aus, um ihn aus der Bahn zu werfen. Bei dem anderen kann selbst das Zusammentreffen mehrerer der genannten Variablen das bestehende Weltbild und Selbstvertrauen nicht erschüttern.

Es kommt also auch immer auf die jeweilige Persönlichkeit des Menschen und seine salutogenetischen Kräfte8 an.

[...]


1 Deutsche Bezeichnung für Methadon, Drogenersatzstoff, bekämpft die Entzugserscheinungen von Opiaten, Mittel zur Substitution (Behandlung der Drogenabhängigkeit mit Drogenersatzstoffen)

2 Jargon für einen kalten Drogenentzug, ohne allmähliche Reduzierung der Dosis.

3 siehe „cold Turkey“, Entzug ohne Drogenersatzstoffe.

4 in Apotheken frei erhältliches Kombinationspräparat, beinhaltet Schmerzmittel (Codein) und Hustenlöser, macht bei längerem Gebrauch abhängig.

5 bei der Bundesopiumstelle angemeldete, fachärztliche Substitution von opiatabhängigen Patienten, mit psychosozialer Begleittherapie.

6 Der Begriff psychotrop (neuerer Begriff ist psychoaktiv) bezeichnet alles Stoffe, die eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem (ZNS) haben.

7 Der Begriff schädlicher Konsum bzw. Gebrauch wird in der internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD - 10) der WHO als Konsummuster psychoaktiver Substanzen, das zu einer Gesundheitsschädigung führt definiert. Er hat den Begriff Missbrauch zunehmend abgelöst, der neben den Gesundheitsschäden auch auf normabweichendes Verhalten abzielt.

8 salutogenetische Kräfte, bezeichnen jene Kräfte die gesundheitsfördernd und -erhaltend wirken, richten sich auf das Vermeiden und Bewältigen von Belastungssituationen.

Fin de l'extrait de 159 pages

Résumé des informations

Titre
Auf der Suche nach dem Glück - oder wie die Tiere die Sucht besiegen; Suchtprävention durch Puppenspiel
Université
University of Applied Sciences Magdeburg  (Humanwissenschaften)
Cours
Entwicklungspsychologie
Note
1,7
Auteur
Année
2006
Pages
159
N° de catalogue
V70929
ISBN (ebook)
9783638617444
Taille d'un fichier
2211 KB
Langue
allemand
Mots clés
Suche, Glück, Tiere, Sucht, Suchtprävention, Puppenspiel, Entwicklungspsychologie
Citation du texte
Dipl. Rehabilitationspsychologin Christine Link (Auteur), 2006, Auf der Suche nach dem Glück - oder wie die Tiere die Sucht besiegen; Suchtprävention durch Puppenspiel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70929

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