Zu den Instrumenten des Alternativen Risikotransfers (ART) gehören u. a. auch Versicherungsderivate. Sie dienen hauptsächlich zur Verbriefung von Katastrophenrisiken wie Erdbeben, Überschwemmungen und Stürmen. In dieser Form heißen sie Katastrophenderivate. Davon abzugrenzen, aber auch zur Gattung der Versicherungsderivate gehörig, sind die sog. Wetterderivate. Mit ihnen werden Risiken, die sich z.B. aus schwankenden Temperaturen oder Niederschlägen ergeben, auf den Kapitalmarkt transferiert.
Die Details, die bei der Anwendung von Wetterderivaten zu beachten sind, werden in Kapitel 5 dargestellt. Nach der Ausführung, wie Wetter und wirtschaftliche Aktivität zusammenhängen, werden die Charakteristika und danach die einzelnen Vertragsparameter dieser Instrumente vorgestellt. Dabei wird verdeutlicht, was insbesondere bei der Wahl der Basisobjekte der Verträge und der Derivateform beachtet werden sollte. Nachfolgend wird vor den Problemen, die beim Einsatz von Wetterderivaten auftreten können, ein Überblick über evtl. Einsatzgebiete gegeben. Bevor abschließend die bisherige und zukünftige Entwicklung des Marktes für Wetterderivate und die dafür entscheidenden Faktoren gekennzeichnet werden, wird der Prozess bei der Anwendung dieser Instrumente zunächst allgemein und anschließend anhand eines konkreten Beispiels veranschaulicht.
Vor der Darstellung der Wetterderivate zeigt Gliederungspunkt 3, was letztlich für den Transfer von Versicherungsrisiken auf die Kapitalmärkte ausschlaggebend war und welche Möglichkeiten dafür zur Verfügung stehen.
In Teil 4 werden zunächst die Charakteristika und die Vertragsgestaltung bei Versicherungsderivaten im Allgemeinen erklärt. Anschließend wird der aus dem Einsatz dieser Instrumente resultierende Nutzen geschildert. An dieser Stelle liegt besonderes Augenmerk auf den Chancen, die Versicherungsderivate zur Absicherung gegen die monetären Konsequenzen von Katastrophen bieten. Bevor abschließend ein Überblick über die bisherige Entwicklung des Marktes für derartige Derivate und die Voraussetzungen einer zukünftigen besseren Entfaltung dieses gegeben wird, werden die für Versicherungsderivate spezifischen Risiken und Probleme erläutert und mit denen anderer Instrumente zur Risikoabsicherung verglichen.
Für das bessere Verständnis der Funktionsweise der Versicherungs- und Wetterderivate und des mit ihnen verbundenen Nutzens bzw. der aus ihnen resultierenden Risiken, werden zunächst Derivate im Allgemeinen erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Derivative Finanzinstrumente
- 2.1 Charakteristika
- 2.1.1 Definition
- 2.1.2 Motive für den Einsatz von Derivaten
- 2.1.3 Systematisierung
- 2.1.3.1 Grundpositionen
- 2.1.3.2 Bedingte Termingeschäfte
- 2.1.4 Unbedingte Termingeschäfte
- 2.2 Marktentwicklung
- 2.3 Nutzen
- 2.4 Risiken derivativer Finanzmärkte
- 2.5 Bewertungsmodelle für Optionen
- 2.1 Charakteristika
- 3 Kapitalmarkt und Versicherungsrisiken
- 3.1 Nutzung des Kapitalmarktes zur Deckung von Versicherungsrisiken
- 3.2 Risikofinanzierung
- 3.3 Risikotransfer
- 4 Versicherungsderivate
- 4.1 Charakteristika
- 4.1.1 Definition
- 4.1.2 Entstehung
- 4.1.3 Marktteilnehmer
- 4.2 Vertragsgestaltung
- 4.2.1 Allgemein festzulegende Parameter
- 4.2.2 Mögliche Basisobjekte
- 4.2.3 Formen
- 4.3 Nutzen
- 4.4 Leistungstheoretische Beurteilung
- 4.4.1 Ausfallrisiko
- 4.4.2 Basisrisiko
- 4.4.3 Adverse Selektion und Moralisches Risiko
- 4.4.4 Preisfindung
- 4.5 Marktentwicklung
- 4.1 Charakteristika
- 5 Wetterderivate
- 5.1 Wetter und wirtschaftliche Aktivität
- 5.2 Charakteristika
- 5.2.1 Entstehung
- 5.2.2 Definition
- 5.2.3 Marktteilnehmer
- 5.3 Vertragsgestaltung
- 5.3.1 Mögliche Basisobjekte
- 5.3.2 Weitere festzulegende Parameter
- 5.3.3 Formen
- 5.4 Einsatzgebiete
- 5.4.1 Risikomanagement
- 5.4.2 Portfoliomanagement
- 5.4.3 Spekulations- und Marketinginstrument
- 5.5 Problembereiche und Risiken
- 5.5.1 Datenqualität und -beschaffung
- 5.5.2 Preisfindung
- 5.5.3 Weitere Risiken
- 5.6 Anwendung
- 5.6.1 Generelles Vorgehen
- 5.6.2 Konkretes Beispiel
- 5.7 Marktentwicklung
- 5.7.1 Seit Entstehung
- 5.7.2 Zukunft
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit analysiert Versicherungsderivate als alternative Möglichkeit des Risikotransfers am Beispiel von Wetterderivaten. Sie untersucht die Charakteristika, Funktionsweise und Einsatzgebiete dieser Finanzinstrumente im Kontext von Risikomanagement und Portfoliostrategie. Dabei werden sowohl die theoretischen Grundlagen der Versicherungsderivate als auch die praktische Anwendung im Markt betrachtet.
- Charakteristika und Funktionsweise von Versicherungsderivaten
- Risikomanagement durch Einsatz von Derivaten
- Einsatzgebiete von Wetterderivaten in verschiedenen Branchen
- Herausforderungen und Chancen bei der Anwendung von Wetterderivaten
- Marktentwicklung und Zukunft von Wetterderivaten
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 gibt eine umfassende Einführung in derivative Finanzinstrumente, erläutert ihre Charakteristika, Motive für den Einsatz, Systematisierung und Risiken. Kapitel 3 behandelt die Nutzung des Kapitalmarktes zur Deckung von Versicherungsrisiken, fokussiert auf Risikofinanzierung und -transfer. Kapitel 4 konzentriert sich auf Versicherungsderivate, analysiert deren Definition, Entstehung, Marktteilnehmer, Vertragsgestaltung und Nutzen. Die Leistungstheoretische Beurteilung von Versicherungsderivaten wird ebenfalls beleuchtet, wobei Themen wie Ausfallrisiko, Basisrisiko, adverse Selektion und Preisfindung behandelt werden. Kapitel 5 widmet sich Wetterderivaten, beschreibt Wetter und wirtschaftliche Aktivität, Charakteristika, Vertragsgestaltung und Einsatzgebiete. Die Problembereiche und Risiken von Wetterderivaten werden ebenfalls beleuchtet, einschließlich Datenqualität, Preisfindung und weiterer relevanter Aspekte. Die Anwendung von Wetterderivaten wird durch ein konkretes Beispiel veranschaulicht. Die Marktentwicklung von Wetterderivaten seit Entstehung und zukünftige Trends werden ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit umfassen Versicherungsderivate, Risikotransfer, Wetterderivate, Risikomanagement, Portfoliostrategie, Finanzmärkte, Kapitalmarkt, Marktentwicklung und Anwendung. Weitere relevante Begriffe sind Charakteristika, Vertragsgestaltung, Nutzen, Risiken, Datenqualität, Preisfindung und zukünftige Trends.
- Quote paper
- Martin Hammer (Author), 2006, Versicherungsderivate als alternative Möglichkeit des Risikotransfers - dargestellt am Beispiel von Wetterderivaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71018