Der Held in Hartmanns Erzählung ist Iwein, wie Erec einer der zwölf Ritter der Tafelrunde am Hofe König Artus', der die typischen Merkmale eines Artusritters trägt. Durch aventuiren verschafft er sich Ruhm und Ehre und eine schöne, edelmütige Frau, die er liebt. Durch ein Fristversäumnis verliert er aber Frau und Ehre, wird wahnsinnig und kann am Ende doch geheilt werden und seine Ehre wiedererlangen, ja sogar seine Frau wiedergewinnen. Ein zentraler und hochinteressanter Aspekt ist hierbei die Episode von Iweins Wahnsinn, denn seine Verfehlung und seine daraus folgende Krankheit bilden das Zentrum der Erzählung. Nach einem tiefen Fall muss der Titelheld sich buchstäblich wieder hochkämpfen. Viele Fragen stellen sich dem Leser hierbei: Warum wird Iwein wahnsinnig? Wie äußert sich sein Wahnsinn und was sind Hartmanns Grundlagen für seine Beschreibung? Wie wird Iwein geheilt? Und welche Stellung hat diese Episode im gesamten Roman?
Im Folgenden soll der Wahnsinn Iweins untersucht werden, indem nach Ursache, Verlauf und Auswirkungen gefragt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wahnsinn im Mittelalter
- Psychische Krankheiten im Mittelalter
- Die Krankheitstheorie der Hildegard von Bingen
- Die Säftelehre des Bartholomäus Anglicus
- Der Traktat de melancholia des Constantinus Africanus
- Inhaltliche Darstellung des Wahnsinns Iweins im Roman Hartmanns von Aue
- Was geschieht, bevor Iwein wahnsinnig wird
- Ausbruch und Heilung des Wahnsinns
- Der weitere Verlauf der Handlung nach der Heilung
- Die Ursachen für Iweins Wahnsinn
- Die Symptomatik der Krankheit
- Genaue Darstellung des Wahnsinns und Gründe dafür
- Inwiefern übernimmt Hartmann bekannte Krankheitsbilder
- Die Heilung Iweins
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Wahnsinn der Hauptfigur Iwein im gleichnamigen Roman Hartmanns von Aue. Sie untersucht die Ursachen, den Verlauf und die Auswirkungen des Wahnsinns in Hinblick auf die medizinischen Hintergründe und Heilmethoden des Mittelalters. Die Arbeit erörtert, welche Bedeutung Hartmanns Darstellung des Wahnsinns für das gesamte Werk hat.
- Die Krankheitslehre des Mittelalters und ihre Auswirkungen auf die Darstellung des Wahnsinns
- Die Ursachen für Iweins Wahnsinn
- Die Symptomatik des Wahnsinns in Hartmanns Roman
- Die Heilung Iweins im Kontext der mittelalterlichen Medizin
- Die Bedeutung des Wahnsinns für die Entwicklung der Handlung in Hartmanns Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Hartmann von Aue als bedeutenden mittelhochdeutschen Epiker vor und führt den Leser in die Thematik des Wahnsinns Iwein im gleichnamigen Roman ein. Sie skizziert die zentralen Fragen der Arbeit, die im weiteren Verlauf behandelt werden.
Das Kapitel „Wahnsinn im Mittelalter“ gibt einen Überblick über die Krankheitslehre des Mittelalters und beleuchtet insbesondere die Vorstellungen von Wahnsinn und Geisteskrankheit. Es werden die relevanten medizinischen Theorien der Zeit vorgestellt, unter anderem die Krankheitstheorie der Hildegard von Bingen und die Säftelehre des Bartholomäus Anglicus.
Das Kapitel „Inhaltliche Darstellung des Wahnsinns Iweins im Roman Hartmanns von Aue“ beleuchtet den Verlauf der Handlung im Roman, insbesondere die Ereignisse, die zu Iweins Wahnsinn führen, den Ausbruch und die Heilung der Krankheit sowie die weitere Entwicklung der Handlung nach der Genesung.
Das Kapitel „Die Ursachen für Iweins Wahnsinn“ analysiert die Ursachen für Iweins Wahnsinn im Kontext der mittelalterlichen Krankheitslehre und der Handlung des Romans.
Das Kapitel „Die Symptomatik der Krankheit“ analysiert die Symptome des Wahnsinns, wie sie von Hartmann beschrieben werden. Es untersucht, inwiefern Hartmanns Darstellung von bekannten Krankheitsbildern des Mittelalters beeinflusst ist.
Das Kapitel „Die Heilung Iweins“ untersucht die Heilung Iweins und setzt sie in Beziehung zu den Heilmethoden des Mittelalters.
Schlüsselwörter
Wahnsinn, Geisteskrankheit, mittelalterliche Medizin, Krankheitstheorien, Hildegard von Bingen, Säftelehre, Hartmann von Aue, Iwein, Artusroman, mittelalterliche Literatur, Ritterromantik.
- Citation du texte
- Martina Jansen (Auteur), 2007, Der Wahnsinn Iweins - Eine nähere Betrachtung der Erkrankung der Hauptfigur im gleichnamigen Roman Hartmanns von Aue, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71384