Die vorliegende Hausarbeit thematisiert zwei Wirklichkeitsbegriffe unterschiedlicher Couleur und versucht dabei, ihre Kompatibilität mit den Neuen Medien herauszustellen. In Anbetracht der großen Materialdichte - allein mittels einer Internetsuchmaschine lassen sich 14.600.000 einschlägige Einträge in deutscher Sprache finden 1 - sowie des uns zur Verfügung stehenden Seitenumfangs, haben wir uns auf zwei klassische Realitätsverständnisse konzentriert, welche uns als Grundlage o.a. Untersuchung dienen. Jenen Realitätsverständnissen widmet sich Punkt 2. Hier wird zunächst eine kurze Einführung in beide Wirklichkeitskonzeptionen gegeben, bevor einige begriffliche Voraberklärungen in puncto „Wirklichkeit“ erfolgen, gleichwohl „Virtualität“ genauso wie der Personal Computer in seiner großen Bedeutung eben für das von uns behandelte Thema genauer bearbeitet werden. Weiterhin schildert dieses Kapitel etwaige Wechselwirkungen der Dimensionen Wirklichkeit und Virtualität, was aber im Fazit vertieft wird.
2.1. referiert über PLATONs Theorem, um wie auch hinsichtlich der LEIBNIZ’schen Sichtweise, welche Gegenstand von 2.2. ist, schlussendlich zu einer fundierten Bewertung gelangen zu können, für die selbstredend zunächst eben jene Präsentation des ontologischen bzw. formalen Ansatzes erfolgen muss. Zum besseren Verständnis des jeweiligen Entwurfs haben wir signifikante Beispiele verwendet, welche die Philosophen ihrerseits einst selbst ersonnen hatten. Hernach befasst sich Abschnitt 3.1. mit einem gewissermaßen „modernen“ - weil zeitlich noch jungen - Wirklichkeitsverständnis, das von Donald W. WINNICOTT entworfen wurde - der „potentielle Raum“. Besonderes Interesse gilt hier den nötigen Voraussetzungen, welche für den Austausch zwischen Subjekt-Objekt-Welt elementar sind, was den potentiellen Raum ja ausmacht. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Unterschiedliche Wirklichkeitsbegriffe – der ontologische und formale Ansatz.
- 2.1. Platon: Scheinhaftigkeit der gewöhnlichen Welt und „überhimmlische“ Wirklichkeit
- 2.2. Leibniz' Serienmodell.
- 3. Der potentielle Raum – ein moderner Wirklichkeitsbegriff
- 3.1. Potentieller Raum als Ort des Austausches zwischen Subjekt- und Objekt-Welt.
- 3.2. „Invertierte Imitation“ als Gefährdung des individuellen potentiellen Raums
- 4. Fazit...
- 5. Quellen- und Literaturverzeichnis............
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beleuchtet zwei verschiedene Wirklichkeitsbegriffe und untersucht ihre Kompatibilität mit den Neuen Medien. Dabei konzentrieren sich die Autoren auf zwei klassische Realitätsverständnisse, die als Grundlage für die Untersuchung dienen.
- Die verschiedenen Wirklichkeitsbegriffe nach Platon und Leibniz
- Die Rolle des potentiellen Raums als Ort des Austausches zwischen Subjekt und Objekt
- Die „invertierte Imitation“ als potenzielle Gefahr für den individuellen potentiellen Raum
- Die Bedeutung der Neuen Medien für die Veränderung von Wirklichkeitsvorstellungen
- Die Kompatibilität der verschiedenen Wirklichkeitskonzeptionen mit den Neuen Medien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt die beiden zu untersuchenden Wirklichkeitsbegriffe vor: Platon und Leibniz. Es werden außerdem begriffliche Vorerklärungen in Bezug auf "Wirklichkeit" und "Virtualität" gegeben.
Kapitel 2.1. beschäftigt sich mit Platons Theorem und legt den Fokus auf die Scheinhaftigkeit der gewöhnlichen Welt und die „überhimmlische“ Wirklichkeit.
Kapitel 2.2. behandelt Leibniz' Serienmodell, wodurch eine fundierte Bewertung der beiden Wirklichkeitsverständnisse ermöglicht wird.
Abschnitt 3.1. widmet sich dem "potentiellen Raum" von Donald W. Winnicott und beleuchtet die Voraussetzungen für den Austausch zwischen Subjekt- und Objekt-Welt.
Abschnitt 3.2. behandelt die „invertierte Imitation“ als eine potenzielle Gefahr für den individuellen potentiellen Raum. Dabei werden die Neuen Medien und der kybernetische Raum/ die „virtual reality“ in den Kontext der „revolutionären Prozesse im Zeichen von ,,WWW., Chatrooms und ebay“ eingebunden.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die Neue Medien auf unsere Wirklichkeitsvorstellungen auswirken. Dabei stehen im Zentrum der Betrachtung zwei verschiedene Wirklichkeitsbegriffe: der ontologische und der formale Ansatz. Die Autoren analysieren die Konzepte von Platon, Leibniz und Winnicott sowie deren Relevanz in Bezug auf die „invertierte Imitation“ und die digitalen Revolutionen im Zeichen von Internet, Chatrooms und eBay. Weitere wichtige Themen sind die „Turing-These“ und die potenziellen Folgen des virtuellen Raums für die Pädagogik.
- Quote paper
- Vincent Steinfeld (Author), Daniel Mielke (Author), 2006, Wirklichkeitsbegriffe im Zeichen Neuer Medien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71468