«La transgression est la règle de l´art.» Diese Aussage Breillats soll programmatisch für die folgenden Ausführungen als Grundgestus der Kunst Breillats, sei es in Kino oder Literatur, festgehalten werden. Es wird hier um eine Auseinandersetzung mit dem RomanUne vraie jeune fille,ursprünglich 1974 mit dem TitelLe Soupirailerschienen, gehen, der als Grundlage für den 1976 gedrehten, ersten Film Breillats dient. Nichtsdestotrotz ist der Roman unbedingt als eigenständiges Werk zu verstehen, das keinesfalls als ein Drehbuch für den Film fungiert.
In der noch sehr jungen, wissenschaftlichen Forschung zu Breillat, konzentriert sich die bisher erschienene Sekundärliteratur auf deren filmische Werke, die zweifelsohne den bedeutenderen Teil ihres Schaffens darstellen.Une vraie jeune filleals Roman ist jedoch nicht minder interessant, da er in literarischer Form andeutet, was Breillat später im Film - mit filmischen Mitteln - erkunden wird. Er öffnet sich zahlreichen Lesarten, gerade weil es noch keine publizierte Analyse dazu gibt. Anregungen für die folgenden Ausführungen bietet vor allem die Publikation David Vasses´Catherine Breillat: Un cinéma du rite et de la transgression,ebenso wie Literatur, die ähnlich mit Transgressionen arbeitet (Bataille, de Sade) - in deren Tradition Breillat sich einschreibt - und bestimmte Prinzipien der surrealistischen Filmkunst und Literatur, die sich in diesem Roman Breillats wieder finden lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I Transgression als grundlegender Gestus des Breillatschen Werks
- I.1 Zum Begriff der Transgression
- I.2 Transgression bei Breillat
- II Une VRAIE jeune fille - Dekonstruktion eines Konzepts
- II.1 Das ambivalente Verhältnis zum eigenen Körper
- II.2 Normierende Instanzen: Mutter, Dorf
- II.3 « La (con) naissance de soi via l'expérience sexuelle >>
- III Surrealistische Ästhetik in Une vraie jeune fille
- III.1 Breillat und der Surrealismus
- III.2 Surrealistische Körperinszenierungen in Une vraie jeune fille
- Resümee
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Roman Une vraie jeune fille von Catherine Breillat. Im Zentrum steht dabei die Analyse der Transgression als grundlegender Gestus in Breillats Werk und deren Anwendung im Roman. Die Arbeit beleuchtet die Dekonstruktion des Konzepts der "wahren jungen Frau" im Roman, das ambivalente Verhältnis der Protagonistin zu ihrem Körper sowie die Rolle von normierenden Instanzen wie Mutter und Dorf. Darüber hinaus wird die surrealistische Ästhetik des Romans analysiert.
- Transgression als ästhetisches Prinzip in Breillats Werk
- Dekonstruktion des Konzepts der "wahren jungen Frau"
- Das ambivalente Verhältnis zur weiblichen Sexualität
- Die Rolle von normierenden Instanzen
- Surrealistische Elemente in Breillats Roman
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Roman Une vraie jeune fille als Grundlage für Breillats ersten Film vor und beleuchtet die Bedeutung des Romans als eigenständiges Werk. Sie gibt einen Überblick über die wissenschaftliche Forschung zu Breillat und stellt die Schwerpunkte der Arbeit dar.
- I Transgression als grundlegender Gestus des Breillatschen Werks: Dieses Kapitel erörtert den Begriff der Transgression anhand der Definition Foucaults und setzt ihn in Bezug zu Breillats Werk. Es wird betont, dass die Transgression immer eine Grenze, ein Tabu, überschreitet und auf die Frage nach der Existenz dieser Grenzen hinweist.
- II Une VRAIE jeune fille - Dekonstruktion eines Konzepts: Dieses Kapitel befasst sich mit der Dekonstruktion des Konzepts der "wahren jungen Frau" im Roman. Es untersucht das ambivalente Verhältnis der Protagonistin zu ihrem eigenen Körper und analysiert die Rolle von normierenden Instanzen wie Mutter und Dorf in der Konstruktion des weiblichen Selbst.
- III Surrealistische Ästhetik in Une vraie jeune fille: Dieses Kapitel betrachtet die surrealistischen Elemente in Breillats Roman und beleuchtet deren Bedeutung für die Inszenierung des weiblichen Körpers und der weiblichen Sexualität. Es werden Breillats Beziehung zum Surrealismus und die Verwendung surrealistischer Techniken in ihrem Roman beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Transgression, Weiblichkeit, Sexualität, Normativität, Körperlichkeit, Dekonstruktion, Surrealismus und Film in Bezug auf das Werk Catherine Breillats. Die Arbeit befasst sich mit Breillats Roman Une vraie jeune fille und analysiert dessen Bedeutung für die Entwicklung ihrer künstlerischen Praxis.
- Citar trabajo
- Berit Reimann (Autor), 2007, Le réveil du désir féminin - Catherine Breillats 'Une vraie jeune fille', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71548