Arbeitslosigkeit in Deutschland und ihre Ursachen


Dossier / Travail, 2007

13 Pages, Note: 2,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Arbeitslosigkeit –Begriff und Struktur–
2.1 Definitionen der Arbeitslosigkeit
2.2 Die Stille Reserve
2.3 Die Arbeitslosenquote

3. Formen und Ursachen der Arbeitslosigkeit in Deutschland
3.1 Freiwillige und unfreiwillige Arbeitslosigkeit
3.2 Ursachen begründende Formen der Arbeitslosigkeit
3.2.1 Die friktionelle Arbeitslosigkeit
3.2.2 Die saisonale Arbeitslosigkeit
3.2.3 Die konjunkturelle Arbeitslosigkeit
3.2.4 Die strukturelle Arbeitslosigkeit

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

1 Einleitung

In der vorliegenden Hausarbeit wird es um die Arbeitslosigkeit in Deutschland und ihre Ursachen gehen.

Dabei wird zunächst auf den Begriff und die Struktur der Arbeitslosigkeit eingegangen. Zudem werden die Begriffe der Stillen Reserve und der Arbeitslosenquote näher erläutert, um das Problem der erhobenen Statistiken deutlich werden zu lassen. Der Schwerpunkt der Hausarbeit liegt auf den Formen und Ursachen der Arbeitslosigkeit. Es wird zunächst um die Zuordnung der freiwilligen und unfreiwilligen Arbeitslosigkeit gehen und im Anschluss daran werden die vier typischen Ursachen der Arbeitslosigkeit definiert und erläutert.

Am Ende der Hausarbeit wird die Komplexität des Themas aufgegriffen und kommentiert, so dass noch einmal die Probleme bei der sachgerechten Bearbeitung verdeutlicht werden.

2 Die Arbeitslosigkeit –Begriff und Struktur–

Im Folgenden geht es darum, den Begriff der Arbeitslosigkeit anhand von zwei Definitionen zu erläutern. Dabei soll deutlich werden, dass eine eindeutige Zuordnung zur Arbeitslosigkeit nicht gegeben ist, da unterschiedliche Kriterien die Voraussetzung für die Berechnung von Arbeitslosenzahlen sind[1]. Hinzu kommt noch, dass die Schwierigkeit der Zuordnung zur Arbeitslosigkeit zusätzlich geprägt wird durch das Phänomen der Stillen Reserve, die nachfolgend ebenfalls beschrieben wird.

Des Weiteren wird es darum gehen, die Arbeitslosenquote näher zu definieren, die das Verhältnis der registrierten Arbeitslosen zu der Zahl der abhängig beschäftigten Erwerbspersonen bezeichnet[2].

2.1 Definitionen der Arbeitslosigkeit

Wie bereits einleitend erwähnt gibt es zwei unterschiedliche Definitionen, woraus sich die Tatsache erklären lässt, dass es laut Gesetz weniger Arbeitslose gibt als nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes. Das Arbeitsförderungsgesetz legt in Paragraph 16 fest, dass ein Arbeitnehmer als arbeitslos gilt, wenn er „vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht oder nur eine geringfügige Beschäftigung (Sozialgesetzbuch Drittes Buch) ausübt“[3].

Das Statistische Bundesamt hingegen führt seine Stichproben über Arbeitskräfte bezüglich der Arbeitsdefinition der Arbeitslosigkeit auf Grundlage der internationalen Konvention (ILO 1954, 1982) durch. Danach gelten Personen zwischen dem 15. und 65. Lebensjahr als arbeitslos, wenn sie zum einen die Kriterien des § 16 des Arbeitsförderungsgesetzes erfüllen und zum anderen eine Arbeitsfähigkeit bzw. –bereitschaft (Verfügbarkeit) und das Kriterium der Arbeitssuche erfüllen. Die Arbeitsfähigkeit und –bereitschaft beinhaltet, unter anderem, dass kein Ausbildungsverhältnis bestehen darf, und der Arbeitslose nicht arbeitsunfähig erkrankt ist. Des Weiteren sollten keine staatlich geförderten Fortbildungs- und Umschulungs- sowie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ausgeführt werden[4]. Das Kriterium der Arbeitsfähigkeit ist außerdem erst dann erfüllt, wenn der Arbeitslose „dem Arbeitsmarkt (d.h. für Vermittlungsangebote) zur Verfügung steht“[5]. Das Merkmal der Arbeitssuche ist erfüllt, wenn bereits 4 Wochen aktiv nach Arbeit gesucht wurde, eine Registrierung unternommen wurde, und „wenn Art und Dauer der gesuchten Tätigkeit bestimmte Kriterien erfüllt“[6].

Nachdem zwei Definitionen erläutert wurden, ist es allerdings immer noch schwer eine absolut genaue Arbeitslosenstatistik zu veröffentlichen. Gründe für eine ungenaue Statistik der Arbeitslosigkeit sind beispielsweise die Stille Reserve und die freiwillige (unechte) Arbeitslosigkeit. Beide Aspekte werden nachfolgend noch näher erläutert.

2.2 Die Stille Reserve

Die stille Reserve (S) bezeichnet eine heterogene Personengruppe, „die weder erwerbstätig (E) ist noch sich arbeitslos gemeldet hat (A), sich aber aus potentiellen Erwerbspersonen (P) zusammensetzt“[7], also: S= P-E-A. Personen, die der Stillen Reserve angehören, sind meist entmutigt von der Arbeitssuche, obwohl sie sich als arbeitswillig charakterisieren lassen. Aufgrund von fehlenden Leistungsansprüchen ist eine Registrierung bei der Agentur für Arbeit ausgeschlossen und stattdessen hofft die Gruppe der Stillen Reserve bei einer Besserung der Arbeitsmarktverhältnisse wieder eine Beschäftigung aufnehmen zu können.[8] Obwohl die Höhe und Zusammensetzung der Stillen Reserve nicht statistisch erfasst werden kann, nimmt das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit Schätzungen vor[9], die versuchen sollen die „Gruppe genauer abzugrenzen und ihre quantitative Bedeutung abzuschätzen.“[10] Unter Berücksichtigung zentraler Kriterien bildet sich eine Personengruppe, die sich vorwiegend aus verheirateten Frauen, Jugendlichen ohne Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz und vorzeitig verrenteten Langzeitarbeitslosen zusammensetzt.[11]

Insbesondere dort, wo neue Stellen am Arbeitsmarkt auftreten, kommt es häufig vor, dass die offenen Stellen mit einem großen Teil der Personen aus der Stillen Reserve besetzt werden. Des Weiteren ist hervorzuheben, dass die Stille Reserve besonders groß ist, wenn auch die Zahl der registrierten Arbeitslosigkeit besonders hoch ist.[12] Daraus erschließt sich demnach, dass „in Zeiten der Vollbeschäftigung (.) eine Stille Reserve kaum vorhanden (ist).“[13]

[...]


[1] Arbeitslosigkeit (2007). Online unter: www.wikipedia.de [Stand: 14.03.2007].

[2] Von der Lippe, Peter (1996). Wirtschaftstatistik. Amtliche Statistik und Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Stuttgart: Lucius & Lucius. S. 95

[3] Vgl. Sozialgesetzbuch (SGB) Drittes Buch (III). Arbeitsförderung. Online unter: www.bundesrecht.juris.de [Stand: 12.03.2007].

[4] Von der Lippe (1996), S. 91f.

[5] Vgl. Ebd., S. 92

[6] Vgl. Ebd.

[7] Vgl. Dostal, Dr. Werner (1988). Struktur und Entwicklungstendenzen des Arbeitsmarktes in der Bundesrepublik Deutschland. In: Herbert Jacob (Hrsg.). Arbeitslosigkeit. Ursachen und Folgen aus volks- und bundeswirtschaftlicher Sicht. Wiesbaden: Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH. , S. 12

[8] Von der Lippe (1996), S. 96

[9] Kromphardt, Jürgen (1998). Arbeitslosigkeit und Inflation. Eine Einführung in die makroökonomischen Kontroversen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. S. 34

[10] Vgl. Dostal (1988), S. 12

[11] Kromphardt (1998), S. 35

[12] Dostal (1988), S. 13

[13] Vgl. Ebd.

Fin de l'extrait de 13 pages

Résumé des informations

Titre
Arbeitslosigkeit in Deutschland und ihre Ursachen
Université
University of Duisburg-Essen
Note
2,3
Auteur
Année
2007
Pages
13
N° de catalogue
V71878
ISBN (ebook)
9783638815345
Taille d'un fichier
393 KB
Langue
allemand
Mots clés
Arbeitslosigkeit, Deutschland, Ursachen
Citation du texte
Christina Eggers (Auteur), 2007, Arbeitslosigkeit in Deutschland und ihre Ursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71878

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