Seit am 01.01.1993 der Europäische Binnenmarkt offiziell verkündet wurde, sollen die EU-Staaten einen Raum ohne Grenzen bilden, in dem der freie Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital gewährleistet ist. Doch obwohl die Mehrzahl der mittleren und großen Unternehmen grenzüberschreitend tätig ist, bestanden für die Rechtsformen die nationalen Grenzen weiter, da die Existenzgrundlage für Kapitalgesellschaften ausschließlich in den verschiedenen nationalen Rechtsordnungen lagen, die für ihre Errichtung und ihre Funktionsweise maßgebend waren. Um diese Diskrepanz zwischen den unternehmensrechtlichen Gegebenheiten und der wirtschaftlichen Realität des Binnenmarktes aufzuheben, stand ab dem 08.10.2004 mit der Rechtsform der Europäischen Aktiengesellschaft (Societas Europaea - SE) im Gemeinschaftsgebiet eine neue supranationale Gesellschaftsform zur Verfügung, die in allen EU-Mitgliedsstaaten als nationales Ausführungsgesetz in Kraft treten sollte. Dieses „Flaggschiff des europäischen Gesellschaftsrechts“ wurde durch die EG-Verordnung Nr. 2157/2001 (SE-VO) des Rates vom 08.10.2001 über das Statut der Europäischen Gesellschaft möglich gemacht. Die einzelnen Mitgliedsstaaten waren zur weiteren Ausführung dieser Verordnung aufgefordert, ein nationales Ausführungsgesetz zu erlassen. Die Bundesrepublik Deutschland ist dem am 22. Dezember 2004 mit dem Gesetz zur Einführung der Europäischen Gesellschaft (SEEG) nachgekommen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Rechtsformspezifische Merkmale der SE
- 1.3 Gründungsarten
- 2. Zentrale Optionen der Societas Europaea Rechtsform und ihre Konsequenzen
- 2.1 Supranationale Rechtsformwahl
- 2.1.1 Option
- 2.1.2 Konsequenz
- 2.2 Sitz und Hauptverwaltung
- 2.2.1 Option
- 2.2.2 Konsequenz
- 2.3 Rechtsformzusatz „,SE“
- 2.3.1 Option
- 2.3.2 Konsequenz
- 2.4 Selbstorganisationsrecht
- 2.4.1 Option
- 2.4.2 Konsequenz
- 2.5 Arbeitnehmerbeteiligung
- 2.5.1 Option
- 2.5.2 Konsequenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Europäischen Aktiengesellschaft (Societas Europaea, SE) und ihren Optionen und Konsequenzen für den Standort Deutschland. Sie analysiert die supranationale Rechtsformwahl der SE, die zentrale Rolle des Sitzes und der Hauptverwaltung, das Selbstorganisationsrecht sowie die Arbeitnehmerbeteiligung. Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Verständnis der SE-Rechtsform und ihrer Auswirkungen auf Unternehmen in Deutschland zu vermitteln.
- Supranationale Rechtsformwahl und ihre Folgen
- Rolle des Sitzes und der Hauptverwaltung
- Selbstorganisationsrecht und dessen Einfluss
- Arbeitnehmerbeteiligung in der SE
- Auswirkungen der SE-Rechtsform auf den Standort Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Problemstellung der SE und erklärt die rechtsformspezifischen Merkmale der SE. Des Weiteren werden die verschiedenen Gründungsarten der SE vorgestellt.
Kapitel 2 analysiert die zentralen Optionen der SE-Rechtsform und deren Konsequenzen. Die Themenbereiche sind: supranationale Rechtsformwahl, Sitz und Hauptverwaltung, Rechtsformzusatz „SE“, Selbstorganisationsrecht und Arbeitnehmerbeteiligung.
Schlüsselwörter
Europäische Aktiengesellschaft, Societas Europaea, SE, Rechtsform, supranationale Rechtsform, Standort Deutschland, Sitz, Hauptverwaltung, Selbstorganisationsrecht, Arbeitnehmerbeteiligung, Konzernstruktur, Kosteneinsparungen, Expansionsdrang, near-shoring.
- Quote paper
- Dr. Mark von Kopp-Krimpenfort (Author), 2007, Societas Europaea - Optionen und Konsequenzen der Europäischen Aktiengesellschaft für den Standort Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71884