Im Allgemeinen verfolgen aktive Portfoliomanager das Ziel, die Rendite eines als Vergleichsmaßstab (Benchmark) dienenden Marktindexes durch das Erzielen einer zusätzlichen risikoadjustierten Rendite zu übertreffen. Diese zusätzliche, mit dem jeweiligen Marktindex unkorrelierte Rendite wird oft als „Alpha“ bezeichnet. Alpha kann durch gezielte Über- bzw. Untergewichtungen von Einzeltiteln gegenüber der Benchmark erzielt werden. Die Rendite eines aktiv verwalteten Fonds kann somit in die allgemeine Rendite der Benchmark und das erzielte Alpha aufgeteilt werden. Die Kombination dieser beiden Renditekomponenten in einem Fondsportfolio ist jedoch nicht immer sinnvoll. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Benchmark, an der sich der Fonds orientiert, einen nahezu informationseffizienten Wertpapiermarkt abbildet.
Durch den Einsatz von Derivaten ist es jedoch möglich, das Alpha von der Rendite eines beliebgen Vergleichsindexes zu trennen und auf die Rendite eines anderen Indexes zu übertragen. Dies erlaubt es, auf weniger effizienten Wertpapiermärkten erzieltes Alpha mit Indexrenditen sehr effizienter Wertpapiermärkte zu kombinieren. Diese Anlagestrategie sorgt seit einigen Jahren unter der Bezeichnung „Portable Alpha“ für Diskussionen unter Vermögensverwaltern und findet zunehmend Verbreitung.
Die vorliegende Diplomarbeit stellt die theoretischen und konzeptionellen Hintergründe der Portable Alpha-Strategie dar und erläutert sie. Weiterhin thematisiert sie die praktische Umsetzung dieser Strategie und beleuchtet dabei anfallende Probleme. Dies mündet abschließend in eine Beurteilung des Portable Alpha-Konzeptes.
Der theoretisch-konzeptionelle Teil basiert auf grundlegenden Modellen und Thesen der Kapitalmarkttheorie. Nach der Vorstellung des "Core-Satellite"-Ansatzes wird die Idee des Portable Alpha-Konzeptes ausführlich erläutert und verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten aufgezeigt. Im Besonderen werden die beim Alpha-Transport benutzten Derivate vorgestellt und die Eignung von Hedgefonds als Alpha-Quelle diskutiert.
Im praktischen Teil wird anhand von historischen Finanzmarktdaten die Umsetzung einer Portable Alpha-Strategie über einen Zeitraum von fünf Jahren modellhaft nachvollzogen. Dabei wird das Alpha eines in Hong Kong und China anlegenden Aktienfonds gegenüber dem Hang Seng Index mit der Marktrendite des amerikanischen S&P 500 Indexes kombiniert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie und Konzeption von Portable Alpha
- Definition von Alpha und Beta
- Informationseffizienz von Kapitalmärkten
- Portfoliomanagementansätze
- Passives Management
- Aktives Management
- Zielsetzung
- Erfolgsaussicht
- Managerauswahl
- Core-Satellite-Konzept
- Leitgedanke
- Hintergrund
- Portable Alpha-Konzept
- Leitgedanke
- Integration in das Gesamtportfolio
- Alpha-Transport mit Indexderivaten
- Hedgefonds als Alpha-Quelle
- Praktische Anwendung von Portable Alpha
- Ausgangssituation und Zielsetzung eines exemplarischen Anlegers
- Vorgehensweise
- Ergebnis
- Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht das Konzept von „Portable Alpha“ als ein Instrument zur Steigerung der risikoadjustierten Rendite von institutionellen Anlegerportfolios. Sie beleuchtet die theoretischen Grundlagen von Alpha und Beta, die Effizienz von Kapitalmärkten und verschiedene Portfoliomanagementansätze, insbesondere das Core-Satellite-Konzept. Die Arbeit analysiert die Anwendung des Portable Alpha-Konzepts in der Praxis, wobei ein exemplarisches Anlegerportfolio als Fallstudie dient.
- Definition von Alpha und Beta sowie deren Bedeutung für die Portfoliooptimierung
- Das Konzept von Portable Alpha als Instrument zur Steigerung der risikoadjustierten Rendite
- Analyse der Effizienz von Kapitalmärkten und deren Auswirkungen auf Portfoliomanagementstrategien
- Praktische Anwendung von Portable Alpha und Untersuchung des Erfolgs des Konzeptes in einem realen Anlegerportfolio
- Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für institutionelle Anleger in Bezug auf die Anwendung von Portable Alpha-Strategien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und beleuchtet die Herausforderungen, vor denen institutionelle Anleger im Kontext der Finanzmarktentwicklung des neuen Jahrtausends stehen. Sie beschreibt die Notwendigkeit, neue Wege zur Steigerung der risikoadjustierten Rendite zu finden und stellt verschiedene Strategien zur Diversifizierung von Anlegerportfolios vor.
- Theorie und Konzeption von Portable Alpha: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Portable Alpha-Konzepts. Es definiert Alpha und Beta, erläutert die Effizienz von Kapitalmärkten und stellt verschiedene Portfoliomanagementansätze vor, insbesondere das Core-Satellite-Konzept. Des Weiteren wird die Funktionsweise des Portable Alpha-Konzepts erklärt und die Verwendung von Hedgefonds als Alpha-Quelle beschrieben.
- Praktische Anwendung von Portable Alpha: Dieses Kapitel widmet sich der praktischen Anwendung des Portable Alpha-Konzepts. Es präsentiert die Ausgangssituation und die Zielsetzung eines exemplarischen Anlegers und beschreibt die Schritte zur Umsetzung der Strategie. Das Kapitel analysiert die Ergebnisse der Anwendung und zieht Schlussfolgerungen aus den gewonnenen Erkenntnissen.
Schlüsselwörter
Portable Alpha, Alpha, Beta, Portfoliomanagement, Core-Satellite-Konzept, Hedgefonds, Risikoadjustierte Rendite, Diversifizierung, Kapitalmärkte, Informationseffizienz, Institutionelle Anleger
- Citation du texte
- Diplom-Kaufmann Stefan Rondorf (Auteur), 2006, Portable Alpha Strategie. Die theoretischen und konzeptionellen Hintergründe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71970