Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Subjektives Lärmempfinden bei Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen“. Den Mittelpunkt dieser Arbeit bildet eine selbstentwickelte Befragung im Förder- und Grundschulbereich. Das Thema Lärm ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst, und seitdem fühlen sich die Menschen durch ihn gestört. Texte zu Lärmstörungen lassen sich bereits in sehr alten Quellen finden. Im „Atrachasis- Epos“, geschrieben ca. 1600 Jahre v. Chr., straften die Götter die lärmenden Menschen mit einer Hungersnot und einer Sinnflut (vgl. Sader, 1966, S. 11). Königin Elisabeth von England verbot im 16. Jahrhundert den Vätern körperliche Züchtigung ihrer Kinder, aufgrund der Nachtruhe nach 21:00 Uhr vorzunehmen, und im preußischen Landrecht von 1793, findet sich ein Gesetz, nachdem lärmende Buben mit schweren Strafen zu rechnen haben (vgl. Bundesministerium des Inneren, 1982, S.7). 1900 gehört die Klage über den zunehmenden Lärm zu den populärsten Themen der Kulturkritik (vgl. Sader, 1966, S.11). Schon früh stellte man also fest, dass Lärm störend wirkt und forderte Maßnahmen, um diesen einzudämmen. Die systematischen und wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema Lärm sind aber erst wenige Jahrzehnte alt. Sie setzten mit der Entwicklung einer brauchbaren Methode zur Messung der Schallintensität ein (vgl. Sader, 1966, S.11). Seit 1930 haben sich viele Vertreter verschiedener Fachdisziplinen mit diesem Phänomen beschäftigt. Die Physik erläutert es. Was ist Lärm und wie kann er gemessen werden? Die Medizin untersucht die körperlichen Schäden, die der Lärm hervorrufen kann. Psychologen beschäftigen sich dagegen mit den psychologischen Störungen, die durch Lärmbeeinträchtigungen auftreten können. Ein weites Feld sind die rechtlichen Grundlagen zum Thema Lärm. Es gibt Lärmgrenzwerte für verschiedene Gebiete, etliche Gesetze zum Lärmschutz und zahlreiche Maßnahmen zur Lärmbekämpfung, die im Gesetz der BRD festgeschrieben sind. Sie alle beeinflussen unser Leben. Viele werden gar nicht wahrgenommen, da sie das Alltagsleben der meisten Menschen nur indirekt berühren.
Inhaltsverzeichnis
- Statt eines Vorworts
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Begriffsklärung
- 2.1 Was ist Lärm?
- 2.2 Subjektives Lärmempfinden
- 2.3 Schüler mit Förderbedarf im Lernen bzw. mit Lernbeeinträchtigung
- 2.3.1 Was ist unter Lernbeeinträchtigung zu verstehen?
- 2.3.2 Was sind Bedingungsmerkmale von Lernbeeinträchtigung?
- 3 Interdisziplinärer Überblick
- 3.1 Physikalische Grundlagen
- 3.2 Medizinische Grundlagen
- 3.2.1 Hören – Aufbau des Ohrs
- 3.2.2 Lärm als Gesundheitsrisiko
- 3.3 Lärm als psychologisches Problem
- 3.3.1 Schlafstörungen
- 3.3.2 Beeinträchtigung des psychischen Wohlbefindens
- 3.3.3 Störung der Kommunikation
- 3.3.4 Lärm stört und beeinträchtigt die geistige Leitungsfähigkeit
- 3.3.5 Verminderte Lebensqualität
- 3.4 Rechtliche Grundlagen zum Lärm und Lärmschutz
- 4 Erziehungswissenschaftlicher Teil
- 4.1 Lärm und Schule
- 4.2 Lärmeffekte auf Kinder und Schulleistungen
- 4.2.1 Physische und psychische Belastung
- 4.2.2 Störung der Aufnahme von akustischen Signalen
- 4.2.3 Störung des sprachlichen Kurzzeitgedächtnisses
- 4.2.4 Störung des sozialen Verhaltens
- 4.2.5 Lärmwirkungen auf metakognitive Prozesse
- 4.2.6 Lebensgestaltung und das Ausprägen von Gewohnheiten
- 4.3 Befunde der Lärmwirkungsforschung im Hinblick auf Beeinträchtigungen bei Schulkindern
- 4.4 Die Forschungsgruppe „Hören an Schulen“
- 5 Fazit und Ausblick
- 6 Empirischer Teil: Befragung zum subjektiven Lärmempfinden bei Grund- und Förderschülern
- 6.1 Ausgangssituation und Motivation
- 6.2 Stichprobe
- 6.3 Methode/ Aufbau des Fragebogens
- 6.4 Durchführung
- 6.5 Ergebnisse und Interpretation
- 6.5.1 1. Frage „Wann kann ich nicht gut lernen?"
- 6.5.2 Ergebnisse
- 6.5.2.2 Interpretation der Ergebnisse
- 6.5.3 2. Frage: „Was ist für mich Lärm? (besonders in der Schule)
- 6.5.3.1 Ergebnisse
- 6.5.3.2 Interpretation der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das subjektive Lärmempfinden von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Dabei wird insbesondere der Einfluss von Lärm auf die Lernfähigkeit und das Wohlbefinden dieser Kinder beleuchtet. Die Arbeit soll Einblicke in die Bedeutung von Lärm als psychologisches und pädagogisches Problem geben.
- Subjektives Lärmempfinden bei Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen
- Einfluss von Lärm auf Lernfähigkeit und Wohlbefinden
- Lärm als psychologisches und pädagogisches Problem
- Definition und Charakterisierung von Lernbeeinträchtigung
- Rechtliche Grundlagen zum Lärm und Lärmschutz
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und beschreibt die Bedeutung der Arbeit. Kapitel 2 befasst sich mit der Begriffsklärung von Lärm, dem subjektiven Lärmempfinden und der Definition von Lernbeeinträchtigung. Kapitel 3 bietet einen interdisziplinären Überblick über die physikalischen, medizinischen, psychologischen und rechtlichen Grundlagen des Lärms. Kapitel 4 geht auf den erziehungswissenschaftlichen Aspekt des Themas ein, beleuchtet den Einfluss von Lärm auf Schulleistungen und untersucht die Befunde der Lärmwirkungsforschung. Kapitel 6 schließlich präsentiert die Ergebnisse einer Befragung zum subjektiven Lärmempfinden bei Grund- und Förderschülern.
Schlüsselwörter
Lärm, Lärmempfinden, Lernbeeinträchtigung, Förderschwerpunkt Lernen, Schulleistung, Wohlbefinden, akustische Signale, psychologische Belastung, rechtliche Grundlagen, pädagogische Aspekte, Befragung, Subjektivität, Bildung, Inklusion.
- Arbeit zitieren
- Katharina Strunck (Autor:in), 2006, Subjektives Lärmempfinden bei Kindern mit mit dem Förderschwerpunkt Lernen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71995