Das internationale Staatensystem ist bis zu den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts durch die Bipolarität zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und der Sowjetunion (UdSSR) gekennzeichnet.
Ab ca. 1990 beginnt eine Umgestaltung des internationalen Systems. Die Bipolarität des internationalen Systems löst sich auf und es beginnt eine neue Phase. Das Ergebnis dieser Konfiguration ist aber nicht klar zu beschreiben. Es steht lediglich einst fest. Die USA sind die einzig verbliebene Supermacht. Es entstehen in den USA Begriffe, die versuchen die neue Realität zu erfassen. Dazu zählen unter anderem Hyperpower, Superduperpower, American Empire oder neues Rom.
Harald Müller spricht von der Unipolarität, einem Phänomen, das seit dem römischen Imperium so nicht mehr vorgekommen ist. Charles Krauthammer spricht ebenfalls vom unipolaren Moment nach der Phase des Kalten Krieges.
Ob es sich nun um ein rein unipolares System handelt, indem die USA die alleinige Supermacht sind oder um ein multipolares System, in dem die USA ein Staat unter allen anderen Staaten ist, bleibt jedoch weiterhin offen. Samuel Huntington spricht von dem Begriff „uni-multipolar“ .
Die innerstaatliche Diskussion zwischen den Isolationisten und Internationalisten über die zukünftige außenpolitische Richtung der USA (Grand Strategy) erhält durch dieses Ereignis neue Aktualität.
US-Präsident Bill Clinton, der am 3.11.1992 mit 43 % der Stimmen zum 42. Präsidenten gewählt wurde und dessen Regierungszeit von 1993 bis 2001 andauert , muss sich während seiner Präsidentschaft dieser Frage stellen und entscheiden welche zukünftige Richtung die USA wählen werden.
Meine Fragestellung lautet deshalb, welche strategische Grundausrichtung sich im Bereich der militärischen Interventionen während der Clinton-Administration durchgesetzt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie des Liberalismus
- Innenseite der USA
- Der US-Präsident
- Der US-Kongress
- Wissenschaftliche Forschungsinstitute
- Lobbygruppen
- Gesellschaftliche Bewegungen
- Isolationismus vs. Internationalismus
- Internationalismus
- Konservativ-hegemonialer Internationalismus
- Liberal-multilateraler Internationalismus
- Vertreter des Internationalismus
- Isolationismus
- Isolationistisch-unilateraler Isolationismus
- Liberaler Isolationismus
- Vertreter des Isolationismus
- Internationalismus
- Militärische Interventionen
- Somalia Konflikt
- Bosnien Konflikt
- Strategische Zuordnung
- Kosovo Konflikt
- Strategische Zuordnung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche strategische Grundausrichtung sich während der Clinton-Administration in Bezug auf militärische Interventionen durchgesetzt hat: Internationalismus oder Isolationismus. Dazu wird die Theorie des Liberalismus herangezogen, um zu erklären, warum die innenpolitische Debatte in den USA eine Rolle für das außenpolitische Verhalten spielt. Anschließend werden die wichtigsten staatlichen und nicht-staatlichen Akteure vorgestellt, die Einfluss auf die US-Außenpolitik nehmen. Im Kern werden die Unterschiede zwischen Internationalismus und Isolationismus dargestellt, wobei die jeweilige Rechtfertigung für militärische Interventionen im Vordergrund steht. Schließlich werden drei Interventionen während der Clinton-Ära (Somalia, Bosnien und Kosovo) analysiert und in Bezug auf ihre strategische Grundausrichtung eingeordnet.
- Die Rolle des Liberalismus in der US-Außenpolitik
- Einflussfaktoren auf die US-Außenpolitik
- Internationalismus und Isolationismus als strategische Grundausrichtungen
- Analyse militärischer Interventionen während der Clinton-Administration
- Strategische Zuordnung der Interventionen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Kapitel stellt die Ausgangssituation nach dem Ende des Kalten Krieges dar und führt die Frage nach der strategischen Grundausrichtung der USA unter Präsident Clinton ein. Der Fokus liegt auf der Debatte zwischen Internationalismus und Isolationismus.
- Theorie des Liberalismus: Dieses Kapitel präsentiert die zentralen Annahmen der liberalen Theorie und erklärt, wie sie das Außenverhalten von Staaten beeinflusst.
- Innenseite der USA: Dieses Kapitel benennt die wichtigsten staatlichen und nicht-staatlichen Akteure innerhalb der USA, die Einfluss auf die US-Außenpolitik haben.
- Isolationismus vs. Internationalismus: Dieses Kapitel differenziert zwischen den beiden strategischen Grundausrichtungen, Isolationismus und Internationalismus, und diskutiert ihre jeweiligen Varianten. Der Fokus liegt auf der Rechtfertigung für militärische Interventionen.
- Militärische Interventionen: Dieses Kapitel analysiert drei militärische Interventionen der USA während der Clinton-Administration: Somalia, Bosnien und Kosovo. Es werden die US-Interessen und die Art der Intervention (uni- oder multilateral) untersucht.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der US-Außenpolitik während der Clinton-Administration. Die zentralen Themen sind militärische Interventionen, Internationalismus, Isolationismus, Liberalismus, sowie die Analyse von Konflikten in Somalia, Bosnien und Kosovo. Weitere wichtige Aspekte sind die verschiedenen Akteure, die Einfluss auf die US-Außenpolitik nehmen, sowie die Frage nach der Rechtfertigung für militärische Interventionen.
- Quote paper
- Martin Kacprzycki (Author), 2006, Militärischen Interventionen während der Clinton-Administration. Internationalismus oder Isolationismus?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71999