Ziel dieser Arbeit soll es sein, die sokratische Gesprächsmethode in ihrer Genese bis zum heutigen Verständnis des Verfahrens zu beschreiben. Dabei ist auf einige Persönlichkeiten und vor allem die durch das Paradigma des sokratisch-platonischen Dialogs, der als Urquelle aller sokratischen Gesprächsführung gelten muss, geprägten methodischen Strömungen der Philosophie einzugehen. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf dem Wandel, den das Paradigma durchlaufen hat, um auf dieser Grundlage herauszukristallisieren, welcher Gedanke über die Zeit hinaus beständig blieb. Hierzu wird der uns in den platonischen Dialogen begegnende Sokrates als Vater der Mäeutik Beachtung finden. Es ist die Frage zu stellen, inwiefern die Grundsätze seiner Gesprächsmethode sich aus den durch Platon, und somit natürlich nur indirekt, überlieferten Dialogen herleiten lassen und ob Sokrates auf einer Metaebene über seine eigene Methode reflektiert. Bezogen auf das wohl bedeutendste moderne Anwendungsfeld der sokratischen Gesprächsmethode, den Unterricht, soll die neosokratische Methode untersucht werden. Im Zentrum werden hier die Neuerungen im Bezug auf den sokratisch-platonischen Dialog und das moderne Verfahren eines sokratischen Gruppengesprächs inklusive einer Beleuchtung der gewandelten Rolle des Gesprächsleiters stehen. Als ein Beispiel des in besonderer Art durch das sokratische Paradigma gezeichneten Philosophietreibens muss die moderne Diskurstheorie gelten, die unter 2.3 betrachtet werden wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Geschichte der Sokratischen Methode
- Sokrates - Der Vater der Mäeutik
- Neo-sokratisches Gesprächsmodell – Die Nelson/Heckmann-Tradition unter besonderer Berücksichtigung der Rolle des Gesprächsleiters.
- Paradigma der Diskurstheorie
- Moderne Anwendungsfelder
- Pädagogik und Unterricht
- Beratung und Therapie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung der sokratischen Gesprächsmethode von ihren Anfängen bis hin zum heutigen Verständnis des Verfahrens zu beschreiben. Dabei werden wichtige Persönlichkeiten und methodische Strömungen der Philosophie, die durch das Paradigma des sokratisch-platonischen Dialogs geprägt sind, beleuchtet. Der Fokus liegt auf dem Wandel, den das Paradigma durchlaufen hat, um zu verstehen, welche Grundgedanken über die Zeit hinweg konstant blieben.
- Die sokratische Methode und ihre historische Entwicklung
- Der Wandel des Paradigmas der sokratischen Gesprächsführung
- Moderne Anwendungsfelder der sokratischen Methode
- Die Rolle des Gesprächsleiters in der sokratischen Methode
- Die Bedeutung der sokratischen Methode für ein aufgeklärtes demokratisches Menschenbild
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der sokratischen Gesprächsmethode ein und stellt die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie skizziert den historischen Hintergrund und betont den Wandel des Paradigmas der sokratischen Gesprächsführung. Anschließend widmet sich das zweite Kapitel der Geschichte der sokratischen Methode, wobei der Fokus auf Sokrates als Vater der Mäeutik und auf die neo-sokratische Tradition liegt.
Das dritte Kapitel untersucht moderne Anwendungsfelder der sokratischen Methode, insbesondere in Pädagogik und Unterricht sowie in Beratung und Therapie. Schließlich zieht das vierte Kapitel ein Fazit, das die zentrale Bedeutung der sokratischen Methode für ein aufgeklärtes demokratisches Menschenbild unterstreicht.
Schlüsselwörter
Sokratische Gesprächsführung, Mäeutik, Neo-Sokratisches Gesprächsmodell, Nelson/Heckmann-Tradition, Diskurstheorie, Pädagogik, Unterricht, Beratung, Therapie, aufgeklärtes demokratisches Menschenbild
- Arbeit zitieren
- Clara Maria Schreiber (Autor:in), 2006, Sokratische Gesprächsführung - Geschichtliche Hintergründe und moderne Anwendungsfelder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72025