Die skandinavischen Staaten Finnland, Schweden, Dänemark und Norwegen weisen in ihren Eigenschaften als Staaten eine hohe Dichte an Gemeinsamkeiten auf. So haben alle Länder eine relativ kleine Bevölkerung, sie sind sehr abhängig von ihrem Export, besitzen einen international anerkannten Wohlfahrtsstaat und sind parlamentarische Demokratien. Was die europäische Integration betrifft, sind die skandinavischen Staaten jedoch sehr unterschiedlich. Die einzige hier zu findende Gemeinsamkeit ist, dass alle noch relativ junge Staaten sind, was ihre europäische Integration betrifft. Norwegen ist sogar bis heute noch kein Mitglied der Europäischen Union, obwohl auch Norwegen durch die EEA ( European Economic Area) und andere Abkommen fest in die Europäische Gemeinschaft integriert ist. Der Zeitpunkt des Beitritts zu europäischen Abkommen bzw. zur Europäischen Union ist jedoch bei allen Ländern völlig unterschiedlich. Bis heute ist der Integrationsstand in allen skandinavischen Ländern von verschiedenem Ausmaß geprägt. Keins der Länder war jedoch ein Gründungsmitglied der Europäischen Gemeinschaft. Dieses späte Auftreten der skandinavischen Staaten auf der europäischen Bühne hat sehr individuelle und differentielle Gründe. Diese Gründe kommen je nach Land aus den unterschiedlichsten Bereichen. Hier wären beispielsweise historische, innenpolitische oder auch ideelle Gründe zu nennen. Doch diese sind nur ein Teil dessen, was die Europapolitik der skandinavischen Länder beeinflusst. Ein in den Medien immer wieder zu findender Grund ist eine skeptische Einstellung der Bevölkerungen der Länder. So hat man am Beispiel Norwegens gesehen, dass die Bevölkerung einen Beitritt zur EU verhindert hat, obwohl das Parlament nicht an ein Referendum gebunden war. Auf der anderen Seite gibt es in den skandinavischen Ländern oft die Bereitschaft sich wirtschaftlich in die EU zu integrieren; Souveränität möchte ein Großteil der Bevölkerung jedoch nicht abgeben. Ein einheitliches oder gar föderalistisches Europa wird häufig nicht gewünscht. So gelten die skandinavischen Staaten, wenn eine Differenzierung nicht vorgenommen wird, als europaskeptisch und auch als schwierige Partner. Im Folgenden sollen zwei dieser Aspekte, die die Unterschiede der Integration erklären können, aufgegriffen und analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die europäische Integration der skandinavischen Staaten
- Dänemarks historischer Hintergrund
- Die Einstellung der dänischen Bevölkerung zur europäischen Integration
- Schwedens historischer Hintergrund
- Die Einstellung der schwedischen Bevölkerung zur Europäischen Union
- Finnlands historischer Hintergrund
- Die Einstellung der finnischen Bevölkerung zur Europäischen Union
- Norwegens historischer Hintergrund
- Die Einstellung der norwegischen Bevölkerung zur Europäischen Union
- Fazit
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Unterschiede in der europäischen Integration der skandinavischen Staaten Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen. Sie analysiert die Gründe für diese Unterschiede, wobei der Fokus auf historischen Hintergründen und der öffentlichen Meinung liegt.
- Historische Entwicklung der europäischen Integration in den einzelnen skandinavischen Staaten
- Wirtschaftspolitische Faktoren und ihre Rolle bei der Integrationsentscheidung
- Die Bedeutung von Referenden und Volksmeinung für den Integrationsverlauf
- Der Einfluss nationaler Souveränität auf die Integrationsbereitschaft
- Unterschiedliche Strategien der skandinavischen Staaten im Umgang mit der europäischen Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die skandinavischen Staaten vor und hebt ihre Gemeinsamkeiten (kleine Bevölkerung, Exportorientierung, Wohlfahrtsstaat, parlamentarische Demokratie) sowie ihre Unterschiede hinsichtlich der europäischen Integration hervor. Sie formuliert die zentrale Forschungsfrage nach den Gründen für die unterschiedliche Integrationsentwicklung. Der Text betont die Rolle der öffentlichen Meinung und die oft skeptische Haltung gegenüber einer zu starken politischen Integration in der EU, während die wirtschaftliche Integration meist begrüßt wird.
Die europäische Integration der skandinavischen Staaten: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und analysiert die Integrationsentwicklung der vier skandinavischen Staaten anhand zweier Aspekte: historischer Hintergrund und die Einstellung der Bevölkerung. Es kündigt eine detaillierte Betrachtung der einzelnen Länder an.
Dänemarks historischer Hintergrund: Die dänische Europapolitik nach dem Zweiten Weltkrieg war stark von wirtschaftspolitischen Überlegungen geprägt. Aufgrund der knappen Bodenschätze strebte Dänemark nach freiem Güterverkehr. Der Beitritt zur EFTA anstatt zur EG im Jahr 1960 unterstreicht diesen Fokus. Der spätere Beitritt zur EG 1972 hing vom gleichzeitigen Beitritt Großbritanniens ab und war vor allem wirtschaftlich motiviert. Die Ablehnung des Maastricht-Vertrages 1992 zeigte die anhaltende Skepsis gegenüber einer politischen Integration und führte zum Sonderstatus Dänemarks innerhalb der EU.
Schlüsselwörter
Europäische Integration, Skandinavische Staaten, Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen, historische Hintergründe, öffentliche Meinung, Referenden, Souveränität, Wirtschaftspolitik, EU, EFTA, EG, Maastricht-Vertrag.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur europäischen Integration Skandinaviens
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Unterschiede in der europäischen Integration der skandinavischen Staaten Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen. Sie analysiert die Gründe für diese Unterschiede, wobei der Fokus auf historischen Hintergründen und der öffentlichen Meinung liegt.
Welche Länder werden betrachtet?
Die Arbeit konzentriert sich auf die vier skandinavischen Staaten Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen.
Welche Aspekte werden analysiert?
Die Analyse umfasst die historische Entwicklung der europäischen Integration in den einzelnen Ländern, wirtschaftspolitische Faktoren, die Rolle von Referenden und der öffentlichen Meinung, den Einfluss nationaler Souveränität und unterschiedliche Integrationsstrategien.
Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede der skandinavischen Staaten werden hervorgehoben?
Die Einleitung hebt Gemeinsamkeiten wie kleine Bevölkerung, Exportorientierung, Wohlfahrtsstaat und parlamentarische Demokratie hervor. Die Unterschiede betreffen vor allem die unterschiedliche Entwicklung und Einstellung zur europäischen Integration.
Welche Rolle spielt die öffentliche Meinung?
Die öffentliche Meinung spielt eine entscheidende Rolle. Oft besteht eine skeptische Haltung gegenüber einer zu starken politischen Integration in der EU, während die wirtschaftliche Integration meist begrüßt wird. Referenden haben den Integrationsverlauf maßgeblich beeinflusst.
Wie wird der historische Hintergrund berücksichtigt?
Der historische Hintergrund jedes Landes wird detailliert untersucht, um die jeweiligen Integrationsentscheidungen und -entwicklungen zu verstehen. Beispielsweise wird die dänische Europapolitik nach dem Zweiten Weltkrieg und der Fokus auf wirtschaftspolitische Überlegungen im Detail erläutert.
Welche Rolle spielte die Wirtschaftspolitik?
Wirtschaftspolitische Faktoren, insbesondere die Bedeutung von freiem Güterverkehr und die Abhängigkeit von Exporten, spielten eine wichtige Rolle bei den Integrationsentscheidungen der skandinavischen Staaten.
Welche Bedeutung haben Referenden?
Referenden und die Volksmeinung haben den Integrationsverlauf maßgeblich beeinflusst, wie am Beispiel der Ablehnung des Maastricht-Vertrages durch Dänemark gezeigt wird.
Was ist das Fazit der Arbeit? (Hinweis: Das Fazit ist nicht im Vorschautext enthalten)
Der Vorschautext enthält kein explizites Fazit. Das Fazit würde die Ergebnisse der detaillierten Länderanalysen zusammenfassen und die zentralen Schlussfolgerungen zur unterschiedlichen Integrationsentwicklung der skandinavischen Staaten ziehen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Europäische Integration, Skandinavische Staaten, Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen, historische Hintergründe, öffentliche Meinung, Referenden, Souveränität, Wirtschaftspolitik, EU, EFTA, EG, Maastricht-Vertrag.
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- Julian Nagel (Author), 2007, Skandinavien und die europäische Integration, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72048