Das Absolute ist das höchste Prinzip in der Philosophie und findet sich bei Platon als die Idee wieder, in der christlichen Philosophie als Gott und bei Schopenhauer als der Wille, das allem Sein zugrunde liegt.
Das Absolute ist ein Gegenstand der Metaphysik. Die Metaphysik basiert auf der Annahme, dass der menschliche Verstand die wahre Wirklichkeit erkennen und zum Urgrund des Seins intellektuell vordringen kann. Alle Philosophien vom Absoluten sind deshalb Metaphysiken, und so beginne ich diese Untersuchung über die Entwicklungsgeschichte des Gedankens vom absoluten Prinzip mit einer Darstellung der Metaphysik, ihrer Möglichkeiten und ihrer Grenzen.
Aristoteles postuliert die Metaphysik als eine Wissenschaft. Die fundamentalste Kritik an der Metaphysik ist also eine Kritik an deren Wissenschaftlichkeit. Diese Kritik bringt Karl Popper vor. Die Sätze der Metaphysik sind nicht falsifizierbar, d.h. es gibt keine theoretisch vorstellbare Bedingung, bei welcher ein Satz wie „Totus est ratio“ falsch wäre.
Eine weitere Metaphysikkritik ist die Kritik an der Gegenstandlosigkeit dieser Disziplin der Philosophie: nach Kant befinden sich die Gegenstände der Metaphysik außerhalb des Bereichs möglicher Erkenntnis, nach der Auffassung der modernen Naturwissenschaft und des Marxschen Materialismus existieren diese Gegenstände überhaupt nicht.
Metaphysik ist heute zu einer Privatsache geworden, und die letzte Frage, der ich mich widmen werde, ist die Frage, ob sie sich für das persönliche Leben eher vorteilhaft oder nachteilig auswirkt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Metaphysik
- Was ist Metaphysik?
- Historische Betrachtung der Metaphysik
- Kritik an der Metaphysik
- Das absolute Prinzip in der europäischen Philosophie
- Vom Animismus zum abstrakten absoluten Prinzip
- Hellenismus und Christentum: Gott als absolutes Prinzip
- Nachchristliche Metaphysik: Rationalismus und Idealismus
- Das Gottesbild in der europäischen Philosophie
- Scholastik: christlicher Gott, hellenistisches Prinzip
- Der Universalienstreit und die theologische Wende nach Ockham
- Überwindung Gottes: die atheistische Philosophie
- Schlusswort: Das Absolute heute- hat die Metaphysik eine Zukunft?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklungsgeschichte des Gedankens vom absoluten Prinzip in der europäischen Philosophie. Sie befasst sich mit der Metaphysik als Grundlage für die philosophischen Konzepte des Absoluten und analysiert die verschiedenen philosophischen Strömungen, die sich mit dem absoluten Prinzip auseinandergesetzt haben.
- Metaphysik als theoretische Wissenschaft von der ersten Ursache des Seienden
- Das absolute Prinzip in verschiedenen philosophischen Epochen
- Die Rolle des Gottesbildes in der europäischen Philosophie
- Die Kritik an der Metaphysik und die Frage nach ihrer Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung definiert den Begriff des Absoluten und stellt den Zusammenhang zwischen dem absoluten Prinzip und der Metaphysik her.
- Die Metaphysik: Dieses Kapitel behandelt die Metaphysik als theoretische Wissenschaft und beleuchtet ihre Geschichte sowie die Kritik, die an ihr geäußert wurde.
- Das absolute Prinzip in der europäischen Philosophie: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung des Gedankens vom absoluten Prinzip von der Antike bis zur Neuzeit, einschließlich der Rolle des Animismus, des Hellenismus, des Christentums und des Rationalismus.
- Das Gottesbild in der europäischen Philosophie: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Gottesbild in der scholastischen Philosophie, dem Universalienstreit und der Überwindung Gottes in der atheistischen Philosophie.
Schlüsselwörter
Metaphysik, absolutes Prinzip, Philosophiegeschichte, Animismus, Hellenismus, Christentum, Rationalismus, Idealismus, Gottesbild, Scholastik, Universalienstreit, Atheismus.
- Arbeit zitieren
- Konstantin Karatajew (Autor:in), 2006, Das absolute Prinzip in der europäischen Philosophie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72348