Eine der Grundfragen der politischen Philosophie ist die Frage danach, was Menschen dazu treibt, sich zu einer gesellschaftlichen Ordnung in Form eines Staates zusammenzuschließen, und unter welchen Bedingungen eine solche überhaupt möglich sein kann. Zahlreiche Theoretiker haben sich im Laufe der Zeit Gedanken darüber gemacht, wie Individuen, die selber über ihre Handlungen bestimmen und diese an unterschiedlichen persönlichen Interessen ausrichten, eine solche gemeinsame Ordnung bilden sollten. Als zwei der Bedeutendsten von ihnen kann man Thomas Hobbes und John Locke nennen, deren Vorstellungen eines Gesellschaftsvertrages und des daraus resultierenden Staates bis in die heutige Zeit diskutiert werden und von Bedeutung sind. Beide lebten im 17. Jahrhundert in England und entwickelten zu dieser Zeit ihre Theorien zur Gründung eines Staates und zur Legitimation von Macht. Geprägt waren beide dabei durch die politischen Verhältnisse im damaligen England und vor allem auch durch den Dreißigjährigen Krieg, der von 1618 bis 1648 in Europa tobte. Obwohl Locke nur 44 Jahre nach Hobbes geboren wurde, sind die Überlegungen der beiden Theoretiker, die sie in ihren Werken Leviathan (Hobbes) und Zwei Abhandlungen über die Regierung (Locke) niederschrieben, äußerst verschieden. Die gesellschaftlichen Hintergründe dieser Zeit und die historische Vorgeschichte zu beleuchten würde leider den Rahmen dieser Arbeit sprengen, weshalb ich mich auf die Theorien konzentriere ohne weiter auf den geschichtlichen Hintergrund der politischen Verhältnisse im England und Europa des 17. Jahrhunderts einzugehen.
Diese Arbeit soll die beiden Theorien und Ansichten darstellen und miteinander vergleichen. Aus diesem Grund werden zunächst das jeweilige Menschenbild, der Naturzustand, die Vorstellung des Gesellschaftsvertrages und des daraus resultierenden Staates betrachtet. Im Anschluss daran soll in einer Gegenüberstellung geklärt werden, in welchen Punkten sich beide Theorien unterscheiden und inwiefern sie Gemeinsamkeiten aufweisen. Schließlich soll noch einmal zusammenfassend die Bedeutung der beiden Staatstheorien für die Geschichte der Politischen Philosophie dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thomas Hobbes (1588 - 1679)
- Menschenbild und Naturzustand
- Vertragsabschluss und Staatstheorie
- John Locke (1632-1704)
- Menschenbild und Naturzustand
- Vertragsabschluss und Staatstheorie
- Vergleich Hobbes - Locke
- Vergleich von Menschenbild und Naturzustand
- Vergleich von Vertragsabschluss und Staatstheorie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht die Staatstheorien von Thomas Hobbes und John Locke. Ziel ist es, deren jeweiliges Menschenbild, den Naturzustand, den Gesellschaftsvertrag und den daraus resultierenden Staat darzustellen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede herauszuarbeiten. Die Bedeutung beider Theorien für die Geschichte der politischen Philosophie wird abschließend zusammengefasst.
- Menschenbild von Hobbes und Locke
- Der Naturzustand bei Hobbes und Locke
- Der Gesellschaftsvertrag als Grundlage des Staates
- Vergleich der Staatstheorien
- Bedeutung für die politische Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die zentrale Fragestellung der politischen Philosophie ein: Was bewegt Menschen zur Bildung eines Staates? Hobbes und Locke werden als zwei bedeutende Denker vorgestellt, deren Theorien zum Gesellschaftsvertrag und zum Staat bis heute relevant sind. Der Kontext des 17. Jahrhunderts in England, geprägt vom Dreißigjährigen Krieg, wird kurz erwähnt, wobei eine detailliertere Betrachtung aus Platzgründen unterbleibt. Die Arbeit kündigt die Darstellung und den Vergleich der Theorien von Hobbes und Locke an.
2. Thomas Hobbes (1588 - 1679): Dieses Kapitel behandelt die von Hobbes’ Denken, geprägt vom Dreißigjährigen Krieg und den Naturwissenschaften. Seine Loyalität zum Monarchen führte zu seinem Exil und zur Entstehung des Leviathan. Der Abschnitt konzentriert sich auf Hobbes’ Menschenbild und Naturzustand. Es wird erläutert, dass der Naturzustand kein historischer Zeitraum ist, sondern ein theoretisches Konstrukt, das die grundlegenden Merkmale des Menschen beschreibt und die Motive für die Staatsgründung aufzeigt. Hobbes’ Naturzustand ist durch das Naturrecht (jus naturale) gekennzeichnet, das jedem die Freiheit zur Selbsterhaltung einräumt. Freiheit wird dabei als Abwesenheit von Hindernissen definiert. Das Kapitel legt die Grundlage für den Vergleich mit Lockes Theorien.
Schlüsselwörter
Thomas Hobbes, John Locke, Naturzustand, Gesellschaftsvertrag, Staatstheorie, Menschenbild, Naturrecht, Leviathan, Zwei Abhandlungen über die Regierung, Politische Philosophie.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Vergleich der Staatstheorien von Hobbes und Locke
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über die Staatstheorien von Thomas Hobbes und John Locke. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen, Schlüsselwörter und einen Vergleich der beiden Philosophen hinsichtlich ihres Menschenbildes, des Naturzustands und der Staatstheorie.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Die zentralen Themen sind das Menschenbild und der Naturzustand sowohl bei Hobbes als auch bei Locke, der Gesellschaftsvertrag als Grundlage des Staates, ein detaillierter Vergleich ihrer Staatstheorien und die Bedeutung beider Denker für die politische Philosophie. Der Text beleuchtet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer Ansichten.
Wer sind die zentralen Figuren des Textes?
Die Hauptfiguren sind Thomas Hobbes und John Locke, zwei einflussreiche Denker des 17. Jahrhunderts, deren Staatstheorien bis heute von Bedeutung sind. Der Text analysiert und vergleicht ihre philosophischen Ansätze.
Wie wird der Naturzustand bei Hobbes und Locke dargestellt?
Der Text beschreibt den Naturzustand bei beiden Philosophen als ein theoretisches Konstrukt, nicht als historische Periode. Hobbes’ Naturzustand ist vom Streben nach Selbsterhaltung geprägt, während der Text weitere Details zu Lockes Naturzustand im Vergleich zu Hobbes' Vorstellung liefert (jedoch ohne diese explizit darzustellen).
Was ist der Gesellschaftsvertrag nach Hobbes und Locke?
Der Text erläutert, dass der Gesellschaftsvertrag die Grundlage für die Bildung des Staates bei beiden Denkern darstellt. Jedoch werden die spezifischen Ausgestaltungen des Vertrags bei Hobbes und Locke im Vergleich nur angedeutet, ohne detailliert dargelegt zu werden.
Wie werden Hobbes und Locke verglichen?
Der Text vergleicht die beiden Philosophen systematisch in Bezug auf ihr Menschenbild, ihren Naturzustand, ihren Gesellschaftsvertrag und ihre daraus resultierenden Staatstheorien. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden herausgearbeitet.
Welche Bedeutung haben die Theorien von Hobbes und Locke für die politische Philosophie?
Der Text betont die anhaltende Relevanz der Theorien von Hobbes und Locke für die politische Philosophie. Die abschliessende Zusammenfassung hebt ihre Bedeutung für das Verständnis der Staatsbildung und der Legitimität von Herrschaft hervor.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text umfasst Kapitel zu einer Einleitung, zu Hobbes (inklusive Menschenbild und Naturzustand sowie Vertragsabschluss und Staatstheorie), zu Locke (ebenfalls mit Menschenbild und Naturzustand sowie Vertragsabschluss und Staatstheorie), einem Vergleich von Hobbes und Locke (bezüglich Menschenbild/Naturzustand und Vertragsabschluss/Staatstheorie) und einem Fazit.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Text verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Thomas Hobbes, John Locke, Naturzustand, Gesellschaftsvertrag, Staatstheorie, Menschenbild, Naturrecht, Leviathan und Zwei Abhandlungen über die Regierung.
- Quote paper
- Christopher Schwarzkopf (Author), 2006, Thomas Hobbes und John Locke. Naturzustand, Menschenbild und Staatstheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72377