Was treibt Unternehmen an? Welche Bausteine bestimmen ihre zukünftigen Erfolge Welche Treiber und Einflüsse sind für die Wertschaffung im Unternehme wesentlich verantwortlich? Wie wird über sie Bericht erstattet?
Die Erkenntnis, dass die Antworten immer weniger in den Bilanzen der Unternehmen zu finden sind, ist nicht neu und hat mittlerweile eine breite Anerkennung gefunden. Das „neue“ und globalisierte Unternehmensmodell ist kunden- und serviceorientiert und basiert auf einer unternehmerischen Flexibilität sowie hoher Anpassungsfähigkeit auf externe Einflüsse. Im vorhandenen Wissens- und Innovationsvorsprung besteht ein entscheidender Vorteil eines Unternehmens und sein zentraler strategischer Wert.
Alle diese Aspekte finden sich heute mit Schlagworten wie Intangible Assets, Intangibles oder Intellectual Capital umrissen. Untersuchungen haben nachgewiesen, dass bis zu 90% der Unternehmenswertschaffung im Wesentlichen von immateriellen, in der Bilanz unsichtbaren Werten abhängt. Dennoch gibt es kaum geeignete Daten zu immateriellen Werten, was ihr Management praktisch verhindert und das Verständnis für ihre Bedeutung und die bestehenden Wechselbeziehungen nicht fördert. So groß also die Bedeutung der Intangibles ist, so ungenügend finden sie sich in der traditionellen Berichterstattung reflektiert. Das Verständnis der Intangibles ist aber ein Kernaspekt wenn es darum geht, die zukünftige Unternehmensentwicklung abzuschätzen. Die traditionelle Rechnungslegung konnte diese Entwicklung bisher nur in einem sehr beschränkten Maße nachvollziehen. Gleiches gilt für interne Management- und Controlling-Instrumente mit dem Effekt einer hohen Intransparenz des Unternehmensgeschehens und einer systematischen Vernachlässigung der für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit entscheidenden Produktiv- und Risikofaktoren. Mit Hilfe unterschiedlicher Ansätze zur Identifikation, Messung, Steuerung und Berichterstattung wird seit einigen Jahren versucht diesen Defiziten zu begegnen. Dabei wird stets das Spannungsfeld zwischen der Relevanz ihrer Erfolgspotenziale und der Verlässlichkeit der Daten deutlich.
Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist die in Rede stehenden Ansätze auf ihren Aufbau, ihre theoretischen Grundlagen und ihre Effektivität im praktischen Einsatz zu analysieren. Das Intangible Asset Reporting wird dabei als ein Kernaspekt einer zusätzlichen wertorientierten Unternehmensberichterstattung im Sinne des Value Reportings identifiziert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2 Begriffliche Analyse von Intangible Assets und Value Based Management
- 2.1 Intangible Assets
- 2.1.1 Begriffliche Abgrenzung
- 2.1.2 Charakterisierung der Intangible Assets
- 2.1.3 Kategorisierung der Intangible Assets
- 2.1.3.1 Überblick über die Kategorisierungsvorschläge
- 2.1.3.2 Vorschlag des Arbeitskreises „Immaterielle Werte“ der Schmalenbach-Gesellschaft
- 2.2 Value Based Management
- 2.2.1 Wertorientierung in der Unternehmensführung
- 2.2.2 Konzept des Shareholder Value
- 2.2.3 Aussagekraft des Shareholder Value
- 2.2.4 Shareholder versus Stakeholder Value
- 2.3 Theoretische Fundierung
- 2.3.1 Überblick über die Ansätze der Neuen Institutionenökonomie
- 2.3.2 Prinzipal-Agent-Theorie als Ausgangspunkt der Überlegungen
- 2.3.2.1 Grundlagen
- 2.3.2.2 Konfliktsituationen in der Unternehmensführung
- 2.1 Intangible Assets
- 3 Rechnungslegung über Intangible Assets
- 3.1 Zielsetzungen der handelsrechtlichen und internationalen Rechnungslegung
- 3.1.1 Rechnungslegung nach HGB
- 3.1.2 Rechnungslegung nach IFRS
- 3.1.3 Rückwirkungen der IFRS auf die nationale Rechnungslegung
- 3.1.3.1 Harmonisierungsbestrebungen auf europäischer Ebene
- 3.1.3.2 Transformation in nationale Rechnungslegungsnormen
- 3.2 Vergleichende Analyse der handelsrechtlichen und internationalen Rechnungslegung über Intangible Assets
- 3.2.1 HGB und DRS
- 3.2.1.1 Bilanzierung dem Grunde nach
- 3.2.1.1.1 Vorbemerkungen
- 3.2.1.1.2 Abstrakte Aktivierungsfähigkeit
- 3.2.1.1.3 Konkrete Aktivierungsfähigkeit
- 3.2.1.2 Bilanzierung der Höhe nach
- 3.2.1.2.1 Zugangsbewertung
- 3.2.1.2.2 Folgebewertung
- 3.2.1.3 Angaben im (Konzern-) Anhang und (Konzern-) Lagebericht
- 3.2.1.3.1 Anhang
- 3.2.1.3.2 Lagebericht
- 3.2.1.3.2.1 Lagebericht als zweite Rechnungslegungssäule
- 3.2.1.3.2.2 Neuerungen des BilReG, DRS 12 und 15
- 3.2.1.1 Bilanzierung dem Grunde nach
- 3.2.2 IFRS
- 3.2.2.1 Bilanzierung dem Grunde nach
- 3.2.2.1.1 Vorbemerkungen
- 3.2.2.1.2 Abstrakte Bilanzierungsfähigkeit
- 3.2.2.1.3 Konkrete Bilanzierungsfähigkeit
- 3.2.2.1.4 Aktivierungskriterien für selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
- 3.2.2.2 Bilanzierung der Höhe nach
- 3.2.2.2.1 Zugangsbewertung
- 3.2.2.2.2 Folgebewertung
- 3.2.2.3 Zusätzliche Angaben im IFRS-Abschluss
- 3.2.2.3.1 Allgemeines
- 3.2.2.3.2 Projekt „Management Commentary“ des IASB
- 3.2.2.1 Bilanzierung dem Grunde nach
- 3.2.1 HGB und DRS
- 3.3 Zwischenergebnis
- 3.1 Zielsetzungen der handelsrechtlichen und internationalen Rechnungslegung
- 4 Value Reporting als Bestandteil des Value Based Management
- 4.1 Ausbau des Financial Accounting zum Business Reporting
- 4.1.1 Funktionen einer kapitalmarktorientierten Rechnungslegung
- 4.1.2 Zweck einer kapitalmarktorientierten Rechnungslegung
- 4.2 Value Reporting - Begriff und Abgrenzung
- 4.3 Wertlücken als Ausgangspunkt des Value Reporting
- 4.3.1 Definition der Wertlücke
- 4.3.2 Quantifizierung einer Wertlücke
- 4.4 Grundsätze für das Value Reporting
- 4.5 Ausgewählte Value Reporting-Ansätze
- 4.5.1 Business Reporting des AICPA
- 4.5.2 Value Reporting nach Müller
- 4.5.3 Reporting Framework nach Labhart
- 4.6 Wertorientierte Kennzahlen: Ermittlung und Komponenten
- 4.6.1 Wertorientierte Kennzahlen im Kontext des Value Based Management
- 4.6.2 Discounted-Cashflow-Methoden
- 4.6.3 Shareholder Value Added
- 4.6.4 Economic Value Added und Market Value Added
- 4.6.5 Cash Flow Return on Investment und Cash Value Added
- 4.6.6 Eignung und Aussagekraft wertorientierter Kennzahlen
- 4.7 Zwischenergebnis
- 4.1 Ausbau des Financial Accounting zum Business Reporting
- 5 Weiterentwicklung der Unternehmensberichterstattung über Intangible Assets
- 5.1 Intangible Asset Reporting im Fokus der wissenschaftlichen Diskussion
- 5.2 Ausgewählte Ansätze der Berichterstattung über Intangible Assets
- 5.2.1 Intangible Asset Statement nach Haller
- 5.2.2 Intellectual Property Statement nach Maul/Menninger
- 5.2.3 Intellectual Capital Statement des AKIW
- 5.2.4 Intellectual Capital Statement in Dänemark
- 5.2.5 Wissensbilanzen in Deutschland
- 5.2.6 Balanced Scorecard nach Kaplan/Norton
- 5.2.7 Skandia Navigator
- 5.2.8 Intangible Assets Monitor nach Sveiby
- 5.3 Kritische Analyse der Berichtsmodelle
- 6 Vorschläge für einen Intangible Asset Report
- 6.1 Anforderungen
- 6.1.1 Zielsetzung und Berichtsgrundsätze
- 6.1.2 Ort und Prüfung der Berichterstattung
- 6.2 Aufbau und Inhalt des Intangible Asset Report
- 6.3 Beitrag des Intangible Asset Report zur wertorientierten Unternehmensberichterstattung
- 6.4 Kritische Würdigung
- 6.1 Anforderungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rechnungslegung immaterieller Vermögenswerte (Intangible Assets) vor dem Hintergrund des Value Based Management. Ziel ist es, die bestehenden Herausforderungen und Möglichkeiten der Berichterstattung über Intangible Assets aufzuzeigen und Vorschläge für eine verbesserte Darstellung im Rahmen eines Intangible Asset Reports zu entwickeln.
- Begriffliche Klärung von Intangible Assets und Value Based Management
- Vergleichende Analyse der Rechnungslegung nach HGB und IFRS
- Untersuchung des Value Reporting und wertorientierter Kennzahlen
- Bewertung verschiedener Ansätze zur Berichterstattung über immaterielle Vermögenswerte
- Entwicklung von Vorschlägen für einen umfassenden Intangible Asset Report
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein, beschreibt die Problemstellung der unzureichenden Berichterstattung über immaterielle Vermögenswerte und skizziert den Aufbau und die Vorgehensweise der Untersuchung. Die zentrale Fragestellung fokussiert die Verbesserung der Transparenz und Aussagekraft der Unternehmensberichterstattung bezüglich Intangible Assets im Kontext des Value Based Management.
2 Begriffliche Analyse von Intangible Assets und Value Based Management: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Begriffsbestimmung von "Intangible Assets" und "Value Based Management". Es werden verschiedene Kategorisierungen immaterieller Vermögenswerte vorgestellt und kritisch beleuchtet, ebenso wie die verschiedenen Konzepte der Wertorientierung in der Unternehmensführung, einschließlich Shareholder Value und Stakeholder Value. Die Prinzipal-Agent-Theorie wird als theoretischer Rahmen herangezogen, um die Herausforderungen der Berichterstattung über immaterielle Vermögenswerte zu beleuchten und den Informationsbedarf der Stakeholder zu verdeutlichen.
3 Rechnungslegung über Intangible Assets: Dieses Kapitel analysiert die bestehenden Vorschriften der Handelsbilanzierung (HGB) und der International Financial Reporting Standards (IFRS) bezüglich der Rechnungslegung immaterieller Vermögenswerte. Es werden sowohl die Bilanzierung "dem Grunde nach" als auch "der Höhe nach" detailliert verglichen, einschließlich der Bewertung, Abschreibung und der notwendigen Angaben im Anhang und Lagebericht. Die unterschiedlichen Anforderungen und deren Auswirkungen auf die Transparenz der Unternehmensberichterstattung werden umfassend diskutiert.
4 Value Reporting als Bestandteil des Value Based Management: In diesem Kapitel wird das Value Reporting als Erweiterung des traditionellen Financial Accounting eingeführt. Es werden verschiedene Ansätze des Value Reporting vorgestellt und deren Eignung zur Darstellung der Wertschöpfung im Unternehmen bewertet. Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse wertorientierter Kennzahlen (z.B. Shareholder Value Added, Economic Value Added) und deren Aussagekraft für die Beurteilung der Unternehmensperformance.
5 Weiterentwicklung der Unternehmensberichterstattung über Intangible Assets: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene existierende Ansätze zur Berichterstattung über Intangible Assets (z.B. Intangible Asset Statement, Intellectual Capital Statement). Die jeweiligen Stärken und Schwächen der Modelle werden kritisch analysiert und im Kontext der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion eingeordnet.
6 Vorschläge für einen Intangible Asset Report: Dieses Kapitel präsentiert Vorschläge für die Gestaltung eines umfassenden Intangible Asset Reports. Es werden Anforderungen an die Zielsetzung, den Aufbau, den Inhalt und die Prüfung des Berichts formuliert, um eine verbesserte Transparenz und Aussagekraft der Unternehmensberichterstattung über immaterielle Vermögenswerte zu gewährleisten. Die Bedeutung für eine wertorientierte Unternehmensberichterstattung wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Intangible Assets, Value Based Management, Rechnungslegung, HGB, IFRS, Value Reporting, immaterielle Vermögenswerte, wertorientierte Kennzahlen, Unternehmensberichterstattung, Prinzipal-Agent-Theorie, Shareholder Value, Stakeholder Value.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Rechnungslegung immaterieller Vermögenswerte im Kontext des Value Based Management
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit der Rechnungslegung immaterieller Vermögenswerte (Intangible Assets) im Kontext des Value Based Management. Sie untersucht die Herausforderungen und Möglichkeiten der Berichterstattung über Intangible Assets und entwickelt Vorschläge für eine verbesserte Darstellung in einem Intangible Asset Report.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst eine umfassende Begriffsklärung von Intangible Assets und Value Based Management, einen Vergleich der Rechnungslegung nach HGB und IFRS, die Untersuchung von Value Reporting und wertorientierten Kennzahlen, die Bewertung verschiedener Berichtsansätze zu immateriellen Vermögenswerten und die Entwicklung von Vorschlägen für einen umfassenden Intangible Asset Report.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Begriffliche Analyse von Intangible Assets und Value Based Management, Rechnungslegung über Intangible Assets, Value Reporting als Bestandteil des Value Based Management, Weiterentwicklung der Unternehmensberichterstattung über Intangible Assets und Vorschläge für einen Intangible Asset Report. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Untersuchung des jeweiligen Themas.
Welche konkreten Fragestellungen werden untersucht?
Zentrale Fragestellungen sind die Verbesserung der Transparenz und Aussagekraft der Unternehmensberichterstattung bezüglich Intangible Assets im Kontext des Value Based Management, die kritische Analyse bestehender Rechnungslegungsvorschriften (HGB und IFRS) und die Bewertung verschiedener Ansätze zur Berichterstattung über immaterielle Vermögenswerte.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine methodische Kombination aus Literaturrecherche, vergleichender Analyse von Rechnungslegungsvorschriften und Berichtsmodellen sowie der Entwicklung von konkreten Vorschlägen für einen verbesserten Intangible Asset Report. Die Prinzipal-Agent-Theorie dient als theoretischer Rahmen.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit liefert eine umfassende Analyse der Herausforderungen der Berichterstattung über Intangible Assets und präsentiert konkrete Vorschläge für die Gestaltung eines Intangible Asset Reports, der eine verbesserte Transparenz und Aussagekraft der Unternehmensberichterstattung gewährleistet. Die Ergebnisse beinhalten konkrete Empfehlungen zum Aufbau und Inhalt des Reports sowie zur Prüfung und Zielsetzung.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Intangible Assets, Value Based Management, Rechnungslegung, HGB, IFRS, Value Reporting, immaterielle Vermögenswerte, wertorientierte Kennzahlen, Unternehmensberichterstattung, Prinzipal-Agent-Theorie, Shareholder Value und Stakeholder Value.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker in der Finanzwirtschaft und Unternehmensberatung, sowie für alle, die sich mit der Rechnungslegung immaterieller Vermögenswerte und dem Value Based Management auseinandersetzen.
Wo finde ich detailliertere Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Detaillierte Informationen zu jedem Kapitel, inklusive der behandelten Unterpunkte und Ergebnisse, sind im ausführlichen Inhaltsverzeichnis der Arbeit enthalten (siehe oben im HTML-Code).
Wie kann ich die Arbeit vollständig einsehen?
Der vollständige Text der Arbeit ist (vermutlich) beim Verlag erhältlich, von dem die OCR-Daten stammen.
- Quote paper
- Karsten Zeglen (Author), 2007, Intangible Asset Reporting - Eine entscheidungsorientierte Analyse vor dem Hintergrund des Value Based Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72566