Bilder im Geschichtsunterricht


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2007

17 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhalt

A. Einleitung
1. Aufgaben im Unterricht
2.Vor- und Nachteile des Einsatzes von Bildquellen im Unterricht
2.1 Vorteile
2.2 Nachteile
3. Vorgehensweise: Bilder als Informationsquelle
4. Bildtypen
4.1 Episodische Bilder
4.2 Porträts
4.3 Karikaturen
4.4 Fotografien
4.5 Film
4.6 Weitere optische Mittel
5. Zeitpunkt des Einsatzes von Bildern im Geschichtsunterricht
6. Comics
6.1 Gruppen der Comics
6.2 Nutzen des Comics für den Geschichtsunterricht

B. Schluss

Literaturverzeichnis

A. Einleitung

Bei Bildern handelt es sich um eine der wichtigsten Informationsquellen für den Geschichtsunterricht. Bildern ist es auf einzigartige Weise möglich Emotionen frei zu setzen und ein Unmittelbarkeitserlebnis hervorzurufen. Um das Bildmedium im Unterricht effektiv einsetzen zu können, ist jedoch der richtige Umgang mit dieser Art von Quellen unumgänglich. Damit soll sich diese Arbeit auseinandersetzen.

1. Aufgaben im Unterricht

Historienbilder werden, wenn überhaupt, meist nur mit illustrierender Funktion oder als ansprechendes Layout im Geschichtsunterricht eingesetzt. Der Einsatz von Bildern als Quellen ist allerdings nach wie vor die Ausnahme.[1]

Es bedarf eines wissenschaftlichen Instrumentariums, wenn Kunstwerk und Bilder im wissenschaftlichen Sinn als historische Quelle genutzt werden sollen, um sie auch als solche zu erschließen. Dabei muss, wie bereits erwähnt, beachtet werden, dass Bilder zwar geschichtliche Quellen, jedoch stets objektiv, sind. Von daher sollte es auch als selbstverständlich angesehen werden, wenn ein Bild als Quelle eingesetzt werden soll, dass dieses auch jenen wissenschaftlichen Kriterien genügen muss, die eine wissenschaftliche Quellenkritik aufstellt.[2]

Bilder können ebenso auch mit Blick auf den politischen und geistesgeschichtlichen Hintergrund gesehen werden und vermitteln nicht nur personengeschichtliche, familienbezogene, soziale und realkundliche Aussagen. Es lassen sich Erkenntnisse erschließen über den denkenden und fühlenden, handelnden und leidenden Menschen, über den „historischen Dokumentsinn“ eines Kunstwerks. Hierbei kann der Mensch als Individuum und kollektives Wesen verstanden werden.

Durch Fragen an das Bild erfährt man etwas über die geistige und soziale Befähigung des Menschen, sich mit seinem Umfeld zu befassen und auseinanderzusetzen, was bei den Schülern unter anderem die Interpretationsfähigkeit intensiviert.[3]

Ein Bild kann auch die sozialen Bedingungen, die gesellschaftlichen Probleme und die Widersprüche seiner Zeit widerspiegeln, die vornehmlich über den Dokumentsinn herausgearbeitet und gedeutet werden können. Bei der Interpretation eines Bildes sollten die, bei einem folgenden Gliederungspunkt auch näher beschriebenen Schritte, wie Vorstellung des Bildes, Spontanäußerungen der Schüler, Beschreibung des Bildinhaltes von Schülern, Erarbeiten einer Aussageanalyse und des Bildgehalts, sowie abschließend die Ergebnisfeststellung, beachtet werden.[4]

Dabei können Bilder im Unterricht heuristisch oder illustrativ eingesetzt werden. Heuristisch eingesetzt werden die Bilder als Basis für neu zu gewinnende Kenntnissen und Einsichten genutzt. Bei der wie schon oben genannten illustrativen Funktion werden Bilder genutzt, um anderweitig vermitteltes Wissen zu veranschaulichen und anzureichern. Dabei sollten die synthetische Deutung, das Begreifen von Gesamtinhalten und der Versuch zur Herstellung von Zusammenhängen im Vordergrund stehen. Wenn diese Basis gegeben ist, kann dann vor diesem Hintergrund das Spezifische artikuliert und eingeordnet werden.

Zu diesem historischen Lernprozess zählen unter anderem Analysen wie welche Interessen eine Bildaussage bestimmen, welche Funktion dem Werk zugedacht war, wer es in Auftrag gab und welchen Bedingungen es unterworfen wurde. Bei der Interpretation zeitgenössischer Kunstwerke geht es bei Rohlfels vor allem um zwei Aspekte:

- Authentizität des Dargestellten.
- Absicht des Dargestellten.

„Die Frage nach der „Echtheit“ ist ein quellenkritisches Problem: Wie gut wusste der Künstler bescheid? Nach welchen Vorlagen hat er gearbeitet? [...] Die Frage nach der Darstellungsabsicht lässt sich weitgehend in der Analyse des Werkes selbst klären. Dabei hat man mehr auf die Darstellungsart als auf das Dargestellte zu achten.“[5]

Mit dieser Grundlage können Bildquellen im Unterricht genutzt werden, um den Blick auf politische und gesellschaftliche Hintergründe zu richten, um Erkenntnisse über den handelnden und fühlenden Menschen und sein Umfeld zu gewinnen, denn Bilder spiegeln soziale Bedingungen, gesellschaftliche Probleme und Widersprüche einer Zeit wider und durch sie kann Interpretationsfähigkeit angelegt und geschult werden.[6]

2.Vor- und Nachteile des Einsatzes von Bildquellen im Unterricht

2.1 Vorteile

Das Bild versucht, einen Ausschnitt der historischen Wirklichkeit darzustellen und zu vermitteln, was eine andere Intensität als Worte hervorruft und für Kinder beziehungsweise Jugendliche viel realitätsnäher und verständlicher ist. Sie können dadurch Sachverhalte unter anderem besser nachvollziehen, erkennen Zusammenhänge teilweise besser und behalten sie auch länger als aktives Wissen im Gedächtnis. Dies kann man auch auf die Lernpsychologie zurückzuführen, wo nachgewiesen wurde, dass bildgestützte Lernvorgänge besser im Gedächtnis bleiben als solche, die nur auf Gelesenem basieren, was auch auf die Ausdrucksstärke und Anschaulichkeit von Bildern im Gegensatz zu geschriebenen Texten zurückzuführen ist. Diese Funktionen von Bildern üben meist eine ganz andere Faszination auf die Kinder aus, sie fördern die Motivation und regen Kinder und Jugendliche zum Nachdenken und Diskutieren an. Somit steht auch das Unterrichtsgespräch im Vordergrund und Frontalunterricht im Hintergrund. Das Äußern der eigenen Meinung wird gefordert und gefördert, die Kinder können sich aktiv in den Unterricht einbringen, wodurch ein intensiverer Lernprozess ermöglicht wird. Außerdem wird durch das Bildmaterial die Interpretationsfähigkeit geschult. Zusammenfassend geben Bilder einen visuellen Eindruck einzelner Seiten oder Momente historischer Prozesse wieder und ermöglichen eine größere Klarheit im Geschichtsunterricht.[7]

2.2 Nachteile

In Lehrbüchern werden Bilder meistens als Layout beziehungsweise zur Illustration eingesetzt und nicht als Quellen behandelt. Somit unterliegen sie der Willkür und nicht den intendierten Lernvorgängen. Außerdem sollte der Einsatz von Bildquellen nur reflektiert eingesetzt werden, dies gilt vor allem auch für Kinder im Grundschulalter. Denn Bilder gelten als schwierige Quellengattungen, wobei ständig zwei Ebenen zu berücksichtigen sind: die dargestellte Zeit und die Entstehungszeit eines Bildes.[8]

[...]


[1] Schädler, Yvonne-Luise: Bilder erzählen Geschichte – Bilder als historische Quellen, ausgewählt aus der Karlsruher Kunsthalle und ihr möglicher Einsatz im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I. Karlsruhe, Singen: 1999, S. 175.

[2] Pandel, Hans-Jürgen: „Visuelles Erzählen – Kritik des Bildgebrauchs“, in: Pandel, Hans-Jürgen/ Schneider, Gerhard u.a. (Hrsg.): „Handbuch Medien im Geschichtsunterricht“, Düsseldorf: 1985, S. 390.

[3] Wohlfeil, Trudl: „Methodische Erfassung eines Bildes als historische Quelle“, in: „Journal für Geschichte“ 4/ 87, S. 78.

[4] Schädler, Yvonne-Luise: Bilder erzählen Geschichte, S.175f.

[5] Rohlfes, Joachim: „Geschichte und ihre Didaktik“, Göttingen 1986, S.333f.

[6] Schädler, Yvonne-Luise: Bilder erzählen Geschichte, S.176ff.

[7] Schädler, Yvonne-Luise: Bilder erzählen Geschichte, S.178f.

[8] ebd. S. 180ff.

Fin de l'extrait de 17 pages

Résumé des informations

Titre
Bilder im Geschichtsunterricht
Université
University of Bamberg
Note
1,0
Auteurs
Année
2007
Pages
17
N° de catalogue
V72763
ISBN (ebook)
9783638733694
ISBN (Livre)
9783638794183
Taille d'un fichier
436 KB
Langue
allemand
Mots clés
Bilder, Geschichtsunterricht, Comics
Citation du texte
Felix Brenner (Auteur)Isabel Walther (Auteur), 2007, Bilder im Geschichtsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72763

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