Die frankokanadische Literatur ist gekennzeichnet durch ihre Vielfalt an Themen. Die französische Vergangenheit spielt dabei eine ebenso große Rolle wie die britische Besatzung als auch die Einflüsse des American Way of Life. Ergänzt wird diese Mischung durch die kulturelle Erweiterung der Zuwanderer aus der ganzen Welt, aber insbesondere jener aus dem frankokaribischen Raum. Diese Komponenten sind mehr oder minder auf die Beziehungen zu den Amerikas zurückzuführen. Im Folgenden gilt es nun, die Umsetzung der zwei einflussreichsten Komponenten, die Frankophonie und der Einfluss des anglophonen Sprachraums und die Frage von Immigration und Exil, in der Literatur zu erkennen und an Hand von ausgewählten Beispielen zu beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- Die frankokanadische Literatur ist gekennzeichnet durch ihre Vielfalt an Themen.
- Die aktuelle Situation, dass sich eine frankophone Minderheit in einem großen anglophonen Sprachraum befindet, ist auf die koloniale Vergangenheit Kanadas zurückzuführen.
- Dieses Verhältnis wird in der frankokanadischen Literatur immer wieder auf verschiedene Art und Weise thematisiert.
- Einen anderen Blickwinkel auf die Thematik der kleinen frankophonen Enklave im großen anglophonen Raum gibt Hubert AQUIN, indem er in seinem Roman Prochain épisode den verzweifelten Kampf des Ich-Erzählers für ein freies Québec beschreibt.
- Eine dritte Art und Weise der Darstellung des Stolzes Québecs gibt Dany LAFERRIÈRE in seinem Roman Comment faire l'amour avec un nègre sans se fatiguer.
- Die zweite Komponente Kanadas als Einwanderungsland, das den Aspekt der Multikulturalität sogar in seiner Verfassung niedergeschrieben hat, spielt in der frankokanadischen Literatur eine ebenso große Rolle wie das der sich emanzipierenden frankophonen Minderheit.
- Besonders für Flüchtlinge aus der frankophonen Karibik ist Kanada ein bevorzugtes Zielland.
- In seinem Roman Comment faire l'amour avec un nègre sans se fatiguer verarbeitet Dany LAFERRIÈRE ebenfalls die Problematik der Immigration.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Beziehungen der frankokanadischen Literatur zum amerikanischen Kontinent. Dabei werden insbesondere die Themen der Frankophonie und des Einflusses des anglophonen Sprachraums sowie die Fragen der Immigration und des Exils betrachtet. Es werden ausgewählte Beispiele aus Romanen der Autoren Dany Laferrière, Emile Ollivier und Hubert Aquin sowie aus Kurzgeschichten von Monique Proulx analysiert.
- Die Rolle der Frankophonie und des Einflusses des anglophonen Sprachraums in der frankokanadischen Literatur
- Die Herausforderungen und Chancen der Immigration und des Exils in Kanada
- Die Repräsentation von Identität und Kultur in den ausgewählten Texten
- Die Rolle der Stereotypen und Klischees in der Darstellung der Beziehungen zwischen den verschiedenen Sprach- und Kulturräumen
- Die Suche nach Heimat und Zugehörigkeit in einer multikulturellen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet die vielseitigen Themen der frankokanadischen Literatur und zeigt die Bedeutung der französischen Vergangenheit, der britischen Besatzung und des American Way of Life für die Literatur.
- Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der kolonialen Vergangenheit Kanadas und der daraus resultierenden Situation der frankophonen Minderheit im anglophonen Sprachraum. Es wird die Kurzgeschichte "Oui or no" von Monique Proulx analysiert, welche die Spannung auf das Ergebnis des Referendums zur Unabhängigkeit Québecs und dessen Scheitern beschreibt.
- Im dritten Kapitel wird der Roman "Prochain épisode" von Hubert Aquin untersucht, welcher den verzweifelten Kampf des Ich-Erzählers für ein freies Québec beschreibt. Der Roman zeigt die Sehnsucht nach Unabhängigkeit und die Herausforderungen, denen sich die frankophone Bevölkerung gegenübersieht.
- Kapitel 4 analysiert Dany Laferrières Roman "Comment faire l'amour avec un nègre sans se fatiguer" und beleuchtet die Darstellung des Stolzes Québecs und die Auflehnung gegen die anglophonen Einflüsse.
- Das fünfte Kapitel widmet sich der zweiten Komponente Kanadas als Einwanderungsland und den damit verbundenen Fragen der Multikulturalität, der Freuden und Schwierigkeiten des Exils.
- Kapitel 6 analysiert Emile Olliviers Roman "Passages", welcher die Geschichte eines Haitianers erzählt, der nach Montréal emigriert ist und sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muss. Die Thematik des Sich-nicht-ganz-zuhause-fühlens und die Aufarbeitung der eigenen Geschichte stehen im Vordergrund.
- Das letzte Kapitel des Buches, welches in dieser Vorschau nicht behandelt wird, setzt sich mit Dany Laferrières Roman "Comment faire l'amour avec un nègre sans se fatiguer" auseinander und beleuchtet die Problematik der Immigration aus der Sicht eines haitianischen Einwanderers in Kanada. Der Roman beschäftigt sich mit der Frage der Integration und den Herausforderungen, denen sich Einwanderer in einer neuen Kultur gegenübersehen.
Schlüsselwörter
Frankokanadier, Québec, Unabhängigkeit, Immigration, Exil, Multikulturalität, Identität, Kultur, Stereotype, Klischees, Anglophone, Frankophonie, American Way of Life, koloniale Vergangenheit, Sprache, Literatur, Roman, Kurzgeschichte.
- Quote paper
- Sarah Piecha (Author), 2006, Romane der Autoren Dany Laferrière, Emile Ollivier, Hubert Aquin und Kurzgeschichten von Monique Proulx. Die Beziehungen der frankokanadischen Literatur zum amerikanischen Kontinent, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72878