Laut Barbara Schober ist das Münchner Motivationstraining1 eine „integrative Gesamtkonzeption zur Verbesserung der Motivation zum selbst regulierten Lernen von Schülern.“
Schon vor dem MMT gab es zahlreiche Einzelmaßnahmen zur Motivationsförderung. Dabei konzentrierten sich die Fördermaßnahmen auf drei Bereiche. Einerseits auf sozial-kognitiv ausgerichtete Motivationsansätze sowie eine stärkere Berücksichtigung des eigentlichen Handlungsprozesses und andererseits auf das selbstregulierte Lernen. Bei diesem sollen die Schüler dazu angehalten werden, sich eigenständig Ziele zu setzen und in der Folgezeit den Weg dorthin zu überwachen sowie zu bewerten und gegebenenfalls auch zu regulieren.
Als ein Ergebnis im Verlauf dieser Studien wurde sichtbar, dass kognitive Komponenten sowie das soziale Setting immer als signifikant für den Erfolg eines Motivationstrainings angesehen werden müssen.
Problematisch ist jedoch bei vielen Maßnahmen, dass sie nicht umfassend sind oder willkürlich und bruchstückhaft kombiniert. Zudem erfolgte häufig keine Berücksichtigung der Person-Situation-Interaktion und auch die Ausschaltung von motivationshemmenden Faktoren blieb aus. Auch das Fehlen von einheitlichen Evaluationskriterien im Hinblick auf Kontroll- und Placebogruppen oder eines Situations- und Anforderungstransfer ließ die Unvollkommenheit einiger Maßnahmen sichtbar werden.
Zusammenfassend lässt sich die Entwicklung des MMT auf den Wunsch nach einer integrativen Gesamtkonzeption, welche die vielfältigen Facetten schulischer Motivation berücksichtigt, zurückführen. Das Ziel ist die motivationale Unterstützung selbstregulierter Lernprozesse, wobei die kognitiv orientierten Förderbemühungen die gesamte Lernhandlung in ihrer sozialen Einbettung berücksichtigen.
Inhaltsverzeichnis
- Theoretische Grundlagen des Münchner Motivationstrainings (MMT)
- Definition und Ursprung des Münchner Motivationstrainings
- Theoretischer Hintergrund des Münchner Motivationstrainings und Förderziele
- Explizite und implizite Trainingsinhalte
- Durchführung des MMT
- Aufbau und Durchführung des MMT
- Inhalte des MMT
- Resultate des MMT
- Proximale Auswirkungen auf die Handlungsadaptivität
- Proximale Auswirkungen auf Modifizierbarkeit der Fähigkeitsdefizite
- Proximale Auswirkungen auf Vertrauen in Fähigkeiten
- Distale Auswirkungen auf die Leistungsentwicklung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Münchner Motivationstraining (MMT) ist eine umfassende Konzeption zur Steigerung der Motivation von Schülern im Bereich des selbstregulierten Lernens. Es zielt darauf ab, Schüler darin zu unterstützen, Lernprozesse eigenständig zu initiieren, zu planen und durchzuführen. Dabei berücksichtigt das MMT verschiedene Ebenen der Motivationsförderung und integriert kognitiv-orientierte Fördermaßnahmen in ein soziales Setting.
- Förderung von Handlungsanreizen, Planung und Durchführung von Lernhandlungen sowie der Erfolgserwartung und Evaluation von Lernprozessen.
- Entwicklung einer Lernzielorientierung und Förderung der Modifizierbarkeit von Fähigkeiten.
- Berücksichtigung der Grundbedürfnisse nach Kompetenz, Autonomie und sozialer Eingebundenheit.
- Steigerung der intrinsischen Motivation und des Interesses an Lernprozessen.
- Kombination verschiedener Ebenen und Theorien der Motivationsförderung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die theoretischen Grundlagen des MMT werden in Kapitel 1 beleuchtet. Hier wird der Ursprung des Trainings und dessen integrative Gesamtkonzeption erläutert, die auf den vielfältigen Facetten schulischer Motivation basiert. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Durchführung des MMT, wobei der Aufbau und die Inhalte des Trainings im Fokus stehen. Kapitel 3 präsentiert die Ergebnisse des MMT und analysiert die proximalen Auswirkungen auf die Handlungsadaptivität, die Modifizierbarkeit von Fähigkeitsdefiziten sowie das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Des Weiteren werden die distalen Auswirkungen auf die Leistungsentwicklung betrachtet.
Schlüsselwörter
Das Münchner Motivationstraining, selbstreguliertes Lernen, Handlungsanreiz, Erfolgserwartung, Lernzielorientierung, Modifizierbarkeit, Kompetenz, Autonomie, soziale Eingebundenheit, Motivation, intrinsische Motivation, kognitive Förderung, soziales Setting, Handlungsphasen.
- Quote paper
- Lars Degen (Author), 2005, Das Müchner Motivationstraining - MMT, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73027