Antisemitismus, oft als „Judenhass“ übersetzt, ist kein neues Phänomen. Über die Jahrhunderte ist die starke Abneigung gegen Juden, vor allem innerhalb der christlichen Glaubensgemeinschaft, gleichermaßen belegbar. Sie gipfelte etwa in den Kreuzzügen, die Ende des 11. Jahrhunderts gegen Juden in Mitteleuropa geführt wurden, in zahlreichen Pogromen und schließlich im Holocaust durch die Nationalsozialisten.
Wie konnte es dazu kommen? Was schürt den Hass gegen die Glaubensgemeinschaft, das „Volk“ der Juden? Was genau ist Antisemitismus, in welchen Erscheinungsformen kann er sich zeigen, und durch wen? Dies sind Fragen, die im Lauf der Arbeit erörtert werden und schließlich zum Hauptpunkt führen: Wie kann es sein, dass nach den Greueltaten der Nazis weiterhin eine Abneigung gegen Juden in der BRD respektive der DDR und später immer noch in Gesamtdeutschland existierte und existiert? Was ist dabei der Unterschied zum „traditionellen“ Antisemitismus, nach der Zäsur durch den Holocaust? Und: Gegen wen kann sich Hass eigentlich richten, wenn die Hassobjekte de facto kaum mehr im eigenen Land vorhanden sind und in welchen konkreten Handlungen äußert er sich?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung des Antisemitismus bis zum Holocaust
- Entwicklung des Antisemitismus nach 1945
- Neue Formen des Antisemitismus
- Geschichtsrevisionismus
- Täter-Opfer-Umkehr
- Sekundärer Antisemitismus
- Antizionismus
- Konkrete Erscheinungsformen von Antisemitismus
- Antisemitismus in der Öffentlichkeit und im Privaten
- Neue Formen des Antisemitismus
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung des Antisemitismus in Deutschland, insbesondere nach dem Holocaust. Sie untersucht die verschiedenen Formen des modernen Antisemitismus und zeigt auf, wie sich diese in der Gesellschaft manifestieren. Die Arbeit befasst sich auch mit der Frage, warum Antisemitismus trotz der Erfahrungen des Holocaust weiterhin besteht und wie er bekämpft werden kann.
- Die Entstehung und Entwicklung des Antisemitismus
- Die verschiedenen Formen des modernen Antisemitismus
- Die Rolle des Holocaust und der Erinnerungskultur
- Die Präsenz von Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft
- Die Bekämpfung von Antisemitismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den aktuellen Stand des Antisemitismus in Deutschland dar, indem sie ein konkretes Beispiel für antisemitisches Verhalten in der heutigen Zeit schildert. Sie führt den Leser in das Thema ein und stellt zentrale Fragen zum Antisemitismus in den Mittelpunkt: Wie konnte es zu den Gräueltaten des Holocaust kommen? Was schürt den Hass gegen die Juden? Welche Erscheinungsformen von Antisemitismus gibt es? Und wie kann es sein, dass antisemitische Tendenzen trotz der Erfahrungen des Holocaust weiterhin bestehen?
Entwicklung des Antisemitismus bis zum Holocaust
Dieses Kapitel untersucht die historischen Wurzeln des Antisemitismus. Es beleuchtet die Rolle des christlichen Antijudaismus, die Entstehung der Rassentheorie im 18. Jahrhundert und deren Einfluss auf die Entwicklung des Antisemitismus im 19. Jahrhundert. Der Abschnitt thematisiert die Entstehung der „Judenfrage“ und wie sie zur Rechtfertigung der „Endlösung der Judenfrage“ im Nationalsozialismus führte.
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- Christian Ritter (Author), 2006, Moderner Antisemitismus - Judenfeindlichkeit nach 1945, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73138