Eine kleine Vorbemerkung soll am Anfang stehen: In dieser Abhandlung wird eine Einteilung in Sprache, Texte bzw. Literatur und Landeskunde vorgenommen, die fachsystematisch orientiert ist und nicht der Einteilung des Lehrplanes entspricht; die entsprechenden Lerninhalte
werden im Bildungsplan in einer etwas anderen Einteilung unter „Kenntnisse und Fertigkeiten“ zusammengefaßt. Ferner gilt „für den gesamten Lehrplan [...] das Prinzip des integrierten Sprach- und Sachunterrichts“, nicht nur in der Oberstufe, sondern bereits in der Unter- und Mittelstufe: „Die sprachlichen Fertigkeiten werden in Verbindung mit Kenntnissen und Einsichten in Lautlehre, Wortschatz, Grammatik, Texte, Themenbereiche / Landeskunde entwickelt.“
Inhaltsverzeichnis
- 0. Vorbemerkung
- 1. Sequenzierung
- 1.1 offen vs. geschlossen
- 1.2 vertikal vs. horizontal
- 1.3 linear vs. spiralig
- 2. Fachwissenschaftliche Beurteilung
- 3. Entwicklungsangemessenheit
- 4. Berücksichtigung der multikulturellen Zusammensetzung der Schülerschaft
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Abhandlung befasst sich mit dem Bildungsplan 1994 für Französisch als erste Fremdsprache am Gymnasium in Baden-Württemberg. Sie analysiert die Sequenzierung des Lehrplans, seine fachwissenschaftliche Beurteilung, seine Entwicklungsangemessenheit und die Berücksichtigung von Multikulturalität.
- Sequenzierung des Lehrplans: offen vs. geschlossen, vertikal vs. horizontal, linear vs. spiralig
- Fachwissenschaftliche Beurteilung: Bewertung des Lehrplans aus sprachwissenschaftlicher, literaturwissenschaftlicher und landeskundlicher Perspektive
- Entwicklungsangemessenheit: Analyse der Lerninhalte im Hinblick auf die kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten der Schüler
- Multikulturalität: Untersuchung der Berücksichtigung der multikulturellen Zusammensetzung der Schülerschaft im Lehrplan
Zusammenfassung der Kapitel
0. Vorbemerkung
Diese Vorbemerkung erläutert die fachsystematische Einteilung der Abhandlung, die von der Einteilung des Bildungsplans abweicht. Sie hebt das Prinzip des integrierten Sprach- und Sachunterrichts hervor, das im gesamten Lehrplan gilt.
1. Sequenzierung
1.1 offen vs. geschlossen
Der Bildungsplan ist in der Unter- und Mittelstufe weitgehend geschlossen sequenziert, insbesondere im Bereich der Sprachvermittlung. Wahlthemen gibt es nur vereinzelt in den Rubriken "Texte" und "Landeskunde". In der Oberstufe bietet der Lehrplan mehr Wahlmöglichkeiten und ein offeneres Curriculum.
1.2 vertikal vs. horizontal
Der Bildungsplan ist überwiegend vertikal organisiert, mit gelegentlichen Hinweisen auf ähnliche Themen in anderen Fächern, wie Deutsch und Geschichte.
1.3 linear vs. spiralig
Der Aufbau des Bildungsplans ist größtenteils linear, mit einigen Ausnahmen, die schrittweise Vermittlung sprachlicher Strukturen demonstrieren.
2. Fachwissenschaftliche Beurteilung
Der Lehrplan wird im Bereich "Sprache" positiv bewertet, da er solide Kenntnisse vermittelt, die in der alltäglichen und beruflichen Kommunikation sowie im Fachstudium von Nutzen sind. Im Bereich "Literatur" hingegen fehlt die Vermittlung eines literaturgeschichtlichen Überblickswissens. Sprachwissenschaft wird nicht angesprochen. Die landeskundlichen Themen zeichnen sich durch Vielfalt aus.
3. Entwicklungsangemessenheit
Die Anzahl der pro Schuljahr neu zu lernenden Wörter bleibt relativ konstant. Im Bereich "Literatur" werden nur vage Angaben wie "einfache Lektüre" gemacht, die genaue Einschätzung des Schwierigkeitsgrades bleibt dem Lehrer überlassen. Die landeskundlichen Themen orientieren sich an der Lebenswirklichkeit der Schüler.
Schlüsselwörter
Bildungsplan, Französisch, Fremdsprache, Sequenzierung, fachwissenschaftliche Beurteilung, Entwicklungsangemessenheit, Multikulturalität, Sprachvermittlung, Literatur, Landeskunde, integrierter Sprach- und Sachunterricht.
- Quote paper
- Mark Möst (Author), 2003, Der Bildungsplan 1994 für Französisch als 1. Fremdsprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73171