Geht man heute durch eine Großstadt, so wird man fast überall auf Zeichen anderer Kulturen stoßen. Eine dieser Kulturen ist die islamische Kultur. Diese Zeichen reichen von Imbissbuden bis hin zu stark verschleierten Frauen im Tschador. Mittlerweile sind viele der Zeichen aber für uns alle derart alltäglich, dass sie uns oft gar nicht bewusst auffallen. Die Integration dieser kulturellen Zeichen scheint vollzogen zu sein. Doch wie steht es um die Integration der Menschen, die hinter dieser anderen Kultur stehen?
Leben wir heute in einer Parallelgesellschaft der Kulturen nebeneinander anstatt miteinander?
Dieser Frage soll in Bezug auf unsere türkischen Mitmenschen in vorliegender Arbeit nachgegangen werden. Hierfür sollen zu Beginn die Begriffe ‚Integration’ beziehungsweise ‚Segregation’ geklärt und voneinander abgegrenzt werden. Anschließend folgt ein kurzer Exkurs zu den wichtigsten kulturellen Eckpunkten des Islams. Nach dieser allgemeinen Einführung werden türkische Kinder und ihre Schwierigkeiten in der Schule, kultureller und sprachlicher Natur, genauer betrachtet.
Den Abschluss der Arbeit bildet die bildet die Darstellung einer Untersuchung, ob eine Integration oder eine Segregation der türkischen Bevölkerung in Deutschland vorliegt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Integration vs. Segregation
3. Der Islam
3.1 Die 5 Säulen des Islams
3.2 Die Glaubensgrundsätze des Islam
4. Türkische Jugendliche in Deutschland
4.1 Die Wohnsituation türkischer Familien
4.2 Türkische Kinder in der Schule
4.2.1 Veränderungen der kindlichen Lebenswelt
4.2.2 Probleme türkischer Familien
4.3 Bildungs- und Ausbildungschancen
4.3.1 Situation der türkischen Kinder in der Schule
4.3.2 Sprachliche Probleme der Kinder und Jugendlichen
4.4 Auswirkungen
5. Liegt eine Integration beziehungsweise eine Segregation vor?
6. Fazit
Literatur
1. Einleitung
Geht man heute durch eine Großstadt, so wird man fast überall auf Zeichen anderer Kulturen stoßen. Eine dieser Kulturen ist die islamische Kultur. Diese Zeichen reichen von Imbissbuden bis hin zu stark verschleierten Frauen im Tschador. Mittlerweile sind viele der Zeichen aber für uns alle derart alltäglich, dass sie uns oft gar nicht bewusst auffallen. Die Integration dieser kulturellen Zeichen scheint vollzogen zu sein. Doch wie steht es um die Integration der Menschen, die hinter dieser anderen Kultur stehen?
Leben wir heute in einer Parallelgesellschaft der Kulturen nebeneinander anstatt miteinander?
Dieser Frage soll in Bezug auf unsere türkischen Mitmenschen in vorliegender Arbeit nachgegangen werden. Hierfür sollen zu Beginn die Begriffe ‚Integration’ beziehungsweise ‚Segregation’ geklärt und voneinander abgegrenzt werden. Anschließend folgt ein kurzer Exkurs zu den wichtigsten kulturellen Eckpunkten des Islams. Nach dieser allgemeinen Einführung werden türkische Kinder und ihre Schwierigkeiten in der Schule, kultureller und sprachlicher Natur, genauer betrachtet.
Den Abschluss der Arbeit bildet die bildet die Darstellung einer Untersuchung, ob eine Integration oder eine Segregation der türkischen Bevölkerung in Deutschland vorliegt.
2. Integration vs. Segregation
Unter Integration wird in der Soziologie die Herstellung eines Ganzen aus unterschiedlichen Einzelteilen verstanden. Dazu gehört, dass sich sowohl das Bewusstsein als auch das Verhalten der einzelnen beteiligten Parteien nachhaltig verändert. Eine Integration kann zwischen einem Individuum und einer Gruppe, oder auch zwischen Gruppen innerhalb der Gesellschaft in Bezug auf ihre jeweiligen Schichten oder Kulturen stattfinden.
Das Ziel jeder Form von Integration ist die Entstehung neuer, gemeinsamer gesellschaftlich-sozialer Strukturen und sozialer Ordnungen.
Keinesfalls ist aber unter Integration ein völliges Anpassen einer Partei an die jeweils andere zu verstehen. Bei einer derartigen Entwicklung würde man von einer Assimilation sprechen. Für eine Gesellschaft wäre aber eine Anpassung von „Neuen“ überhaupt nicht wünschenswert, da jede Gesellschaft vom ständigen Austausch untereinander lebt und sich vor allem dadurch permanent weiterentwickelt.
Zusammengefasst kann also gesagt werden, dass Integration Leistungen von allen beteiligten Parteien verlangt. Weder müssen sich die „Neuen“ so stark anpassen, dass sie in der bestehenden Gesellschaft nicht mehr erkannt werden, noch sollten sie ihre Andersartigkeit in einem solchen Ausmaß beibehalten, dass sie mit der Gesellschaft, in der sie nun leben keinerlei Gemeinsamkeiten haben.
Integration heißt schließlich, dass die Parteien sich gegenseitig wahrnehmen und dabei annähern um ihre Verhaltensweisen einander anzupassen und keinesfalls eine Gleichmacherei in welcher Form auch immer. Die Identität und die damit verbundenen Werte der jeweiligen Parteien bleibt dabei allerdings zum größten Teil erhalten. Verständnis und Toleranz von allen Beteiligten ist die Basis, um eine positive Veränderung für alle Parteien zu erreichen.
Segregation dagegen meint die Aufspaltung verschiedener Elemente in einem Gebiet, die aus sozialer Ungleichheit, also ungleich verteilten Möglichkeiten und Chancen der Bevölkerung resultiert. Soziologisch betrachtet sind nicht nur für viele Großstädte in verschiedenen Ländern Segregationsprozesse nachgewiesen. Derlei Prozesse sind auch zwischen Kernstadt und Umland nachweisbar (vgl. FRIEDRICHS 1995). Diese können wirtschaftlicher, geografischer oder auch kultureller Natur sein. Das bedeutet, dass sich ethnische Gruppen, Bildungs- oder Altersgruppen nicht heterogen miteinander leben, sondern dass die Bevölkerung in diesen Gesichtspunkten in einzelnen Vierteln immer homogener wird. Die Gruppen eines Stadtgebietes vermischen sich also nicht mehr in Bezug auf ihre Religion, ihre Herkunft oder ihr Einkommen.
Um das Ausmaß dieser Entfremdung von Bevölkerungsgruppen messen zu können, wurde der „Index der Dissimilarität“ von Duncan und Duncan (1995) entwickelt. Dieser Index beschreibt „das Ausmaß, zu dem zwei Bevölkerungsgruppen disproportional über die städtischen Teilgebiete verteilt wohnen; er hat eine Spanne von 0-100“ (FRIEDRICHS 1995, S. 79).
Die Segregationsforschung, die sich vor allem nach dem sozialen und ethischen Status der Bevölkerungsgruppen richtet, kommt nach FRIEDRICHS unter anderem zu folgenden Ergebnissen:
- Es gibt in jeder Gesellschaft eine Segregation der Bevölkerung nach sozialem und ethischem Status.
- Wie stark eine solche Segregation ausgeprägt ist, hängt nicht nur von Einkommens- unterschieden ab, sondern auch sehr stark von den Vorbehalten der Majorität gegenüber der Minorität. Daher kann man anhand der Dimension der Segregation wiederum den Grad der Integration der Minorität deuten.
- Liegt eine hohe Segregation einer Bevölkerungsgruppe vor, so liegt die Vermutung nahe, dass die Mitglieder dieser Gruppierung in nur wenigen Stadtgebieten zu finden ist.
- Die Wohngebiete der Minderheiten unterscheiden sich einerseits in der sozialen Struktur der Einwohner, andererseits aber auch in Bezug auf Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und verschiedenen kulturellen Angebote. Diese Disposition solcher Stadtteile beeinflusst ihrerseits wiederum das Verhalten der Menschen in unterschiedlicher Art und Weise. Durch, zum Teil, schlechtere Schulen haben die Bewohner schlechte Chancen auf soziale Integration, wodurch die Aussicht auf einen Job gemindert wird. Das wiederum wirkt sich meist sehr schnell auf die Kriminalitätsrate aus (vgl. FRIEDRICHS 1995, S. 80f).
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- Arbeit zitieren
- Eva Wallner (Autor:in), 2007, Integration oder Segragtion? Dargestellt am Beispiel muslimischer Einwanderer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73180
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