Im modernen Fußball ist die Schnelligkeit eine wesentliche Komponente für gute Spielleistungen. Die Frage die sich hier stellt ist, was die Schnelligkeit eines Fußballers eigentlich ausmacht. Genügt es, dass ein Spieler nur möglichst schnell laufen kann? Oder sind die Schnelligkeitsanforderungen im Fußball doch weitaus umfassender?
Denn bei fast allen Spielaktionen sind auf Schnelligkeit basierende Leistungen häufig ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg einer Spielaktion. Weil zur Schnelligkeit eines Fußballers nicht nur die schnelle Ballbehandlung, schnelles Handeln, das schnelle Abstoppen mit erneutem Sprinten und ein schnelles Erfassen der Situation gehören, sollte ein effizientes Training nicht auch alle diese Komponenten berücksichtigen?
Um diese Fragen zu beantworten gehe ich zunächst im ersten Hauptteil auf die Schnelligkeit allgemein ein. Dazu verwende ich Literatur von Grosser (1991), sowie auch u.a. Literatur von Schnabel (1994). Es wird versucht Schnelligkeit in dem Komplex sportlicher Leistung einzuordnen, um dann den Schnelligkeitsbegriff zu verdeutlichen.
Auf Grund zahlreicher Möglichkeiten schneller Bewegungen im Sport, beschäftigt sich der zweite Hauptteil dann mit der Differenzierung der Schnelligkeit.
Im Anschluss gehe ich auf das Training von Schnelligkeit ein. Stellvertretend für die Individualsportarten betrachte ich zunächst den leichtathletischen Kurzsprint, um einige Tendenzen dieses Trainings aufzuzeigen. Dafür verwende ich Literatur von Martin, Carl u. Lehnertz (1994).
Nach diesen allgemeinen, theoretischen Grundlagen vom Schnelligkeitsbegriff betrachte ich das Schnelligkeitstraining im Fußball etwas näher. Unter Verwendung der Literatur von u.a. Weineck (2004) beschreibe ich allgemeine Richtlinien und Hinweise zum Schnelligkeitstraining im Fußball. Im Anschluss daran beschreibe ich noch einige Hinweise zur Methodik des Schnelligkeitstraining im Fußball.
Zum Schluß erläutere ich noch einige ausgewählte Übungsbeispiele für das Training spezifischer Schnelligkeitsfähigkeiten unter Verwendung der Literatur von Koch (1986).
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Schnelligkeit als Komponente sportlicher Leistung
3 Differenzierung der Schnelligkeitsfähigkeiten
4 Das Training von Schnelligkeit
4.1 Fußballspezifisches Schnelligkeitstraining
4.2 Zur Methodik des Schnelligkeitstraining im Fußball
4.3 Übungsbeispiele zur Entwicklung spezieller Schnelligkeitsfähigkeiten
im Fußball
4.3.1 Übungsbeispiele zur Entwicklung der Sprintschnelligkeit
4.3.2 Übungsbeispiele zur Entwicklung der Antrittsschnelligkeit
4.3.3 Übungsbeispiele zur Entwicklung der Handlungsschnelligkeit
5 Schluss
6 Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abb. 1 Die sportliche Leistung und ihre möglichen Komponentenaus sportpraktischer Sicht
Tab. 1 Übersicht zu Mitteln, Methoden und Übungsbeispielen
1 Einleitung
Im modernen Fußball ist die Schnelligkeit eine wesentliche Komponente für gute Spielleistungen. Die Frage die sich hier stellt ist, was die Schnelligkeit eines Fußballers eigentlich ausmacht. Genügt es, dass ein Spieler nur möglichst schnell laufen kann? Oder sind die Schnelligkeitsanforderungen im Fußball doch weitaus umfassender?
Denn bei fast allen Spielaktionen sind auf Schnelligkeit basierende Leistungen häufig ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg einer Spielaktion. Weil zur Schnelligkeit eines Fußballers nicht nur die schnelle Ballbehandlung, schnelles Handeln, das schnelle Abstoppen mit erneutem Sprinten und ein schnelles Erfassen der Situation gehören, sollte ein effizientes Training nicht auch alle diese Komponenten berücksichtigen?
Um diese Fragen zu beantworten gehe ich zunächst im ersten Hauptteil auf die Schnelligkeit allgemein ein. Dazu verwende ich Literatur von Grosser (1991), sowie auch u.a. Literatur von Schnabel (1994). Es wird versucht Schnelligkeit in dem Komplex sportlicher Leistung einzuordnen, um dann den Schnelligkeitsbegriff zu verdeutlichen.
Auf Grund zahlreicher Möglichkeiten schneller Bewegungen im Sport, beschäftigt sich der zweite Hauptteil dann mit der Differenzierung der Schnelligkeit.
Im Anschluss gehe ich auf das Training von Schnelligkeit ein. Stellvertretend für die Individualsportarten betrachte ich zunächst den leichtathletischen Kurzsprint, um einige Tendenzen dieses Trainings aufzuzeigen. Dafür verwende ich Literatur von Martin, Carl u. Lehnertz (1994).
Nach diesen allgemeinen, theoretischen Grundlagen vom Schnelligkeitsbegriff betrachte ich das Schnelligkeitstraining im Fußball etwas näher. Unter Verwendung der Literatur von u.a. Weineck (2004) beschreibe ich allgemeine Richtlinien und Hinweise zum Schnelligkeitstraining im Fußball. Im Anschluss daran beschreibe ich noch einige Hinweise zur Methodik des Schnelligkeitstraining im Fußball.
Zum Schluß erläutere ich noch einige ausgewählte Übungsbeispiele für das Training spezifischer Schnelligkeitsfähigkeiten unter Verwendung der Literatur von Koch (1986).
2 Schnelligkeit als Komponente sportlicher Leistung
Die Schnelligkeit ist eine Komponente der sportlichen Leistung. Die konditionelle Schnelligkeitsleistung ist einem Systemkomplex einzuordnen. Die Technik, unterteilt in Koordinative Fähigkeiten und Bewegungsfertigkeiten, stellen eine Komponente der sportlichen Leistung dar. Motivation, Emotion und Willenskraft beispielsweise bilden den psychischen Aspekt des Komplexes. Taktik beziehungsweise taktische Steuerungsfähigkeiten beschreiben die Wahrnehmungs- , Kombinations- und Denkvorgänge bei sportlichen Leistungen.
Zudem sind Rahmenbedingungen wie Talent, Konstitution und Gesundheit auch als Teil des Systems zu benennen. Äußere Bedingungen beinhalten Wettkampf-atmosphäre, Material, Umgebung, Familie, Beruf, Trainer und werden auch als Komponente der sportlichen Leistung gezählt. Die letzte Komponente – die Kondition, gliedert sich in Ausdauer, Kraftausdauer, Maximal – und Schnellkraft, Flexibilität und Schnelligkeit.
Diese sechs Teilbereiche stellen in der Trainingslehre die sportliche Leistung dar.
Die Schnelligkeit wird demnach nicht isoliert betrachtet, sondern muß in diesem Systemkomplex eingeordnet werden (vgl. Grosser, 1991, S. 11; Schnabel, 1994, S. 168-171).
Folgende Abbildung soll den erläuterten Sachverhalt übersichtlich darstellen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Fähigkeiten fertigkeiten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Motivation, Emotion, Talent, Konstitution,
Willenskraft u.a. Gesundheit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Taktik Äußere Bedingungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ausdauer Kraftausdauer Maximal-u. Schnelligkeit Flexibilität
Schnellkraft
Abb. 1 Die sportliche Leistung und ihre möglichen Komponenten
aus sportpraktischer Sicht ( Grosser, 1991, S. 11)
Die auffallende Mehrschichtigkeit der Schnelligkeit wird im weiteren Verlauf der Hausarbeit noch näher beleuchtet.
Schnelligkeit ist eine motorische Hauptbeanspruchungsform, die es ermöglicht, in kürzester Zeit Informationen zu verarbeiten beziehungsweise auf Reize zu reagieren. Schnabel (1994) definiert Schnelligkeit als
„Koordinativ-konditionell determinierte Leistungsvoraussetzung, um in kürzester Zeit auf Reize zu reagieren bzw. Informationen zu verarbeiten sowie Bewegungen oder motorische Handlungen unter erleichterten und/oder sportartspezifischen Bedingungen mit maximaler Bewegungsintensität ausführen zu können, wobei durch eine sehr kurze Belastungsdauer eine Leistungslimitierung durch Ermüdung ausgeschlossen wird“ (S. 169).
Das heißt Bewegungen oder Bewegungshandlungen bei Ausschluss von Ermüdung und bei minimalen äußeren Widerständen in kürzester Zeit ausführen zu können.
In der Trainingslehre wird die Schnelligkeit unter anderem auch in Grund- und Komplexschnelligkeit unterschieden.
Grundschnelligkeit beinhalten Aspekte der Schnelligkeitsleistung, die allerdings durch keine andere motorische Hauptbeanspruchungsform beeinflusst werden. Darunter fallen die Reaktionsschnelligkeit und die Koordinationsschnelligkeit.
Komplexschnelligkeit dagegen ergibt sich aus der Handlungsschnelligkeit und der zyklischen oder azyklischen Bewegungsschnelligkeit.
Schnelligkeitsleistungen haben komplexe Ursachen, wie zum Beispiel die Beweglichkeit der Nervenprozesse und die Fähigkeit auf Reize optimal schnell zu reagieren. Des Weiteren wird das technische Leistungsvermögen als Ursache für Schnelligkeitsleistungen gesehen. Die Fähigkeit, eine hohe Kraftbildungs-geschwindigkeit in der Muskulatur zu entwickeln, sowie ein gewisses Talent, stellen zusätzliche Ursachen dar ( vgl. Martin, Carl, Lehnertz, 1993, S. 147; Schnabel, 1994, S. 170-180 ) .
Doch es gibt noch weitere Unterscheidungen des Schnelligkeitskomplexes. Dabei wird zwischen Reaktionsschnelligkeit und Aktionsschnelligkeit unterschieden. In diesem Modell treten die Reaktionsschnelligkeit, die maximale azyklische Schnelligkeit und die maximale zyklische Schnelligkeit in den Vordergrund. Hierbei kann man Aktionsschnelligkeit und Bewegungsschnelligkeit der azyklischen Schnelligkeit zuordnen.
Schnellkoordination, Grundschnelligkeit, maximale Sprintschnelligkeit, Bewegungs-frequenz sowie Fortbewegungsschnelligkeit lassen sich dagegen der zyklischen Schnelligkeit unterordnen. Greifen diese Formen der Schnelligkeit gegen größere Widerstände, so spricht man von der Kraftschnelligkeit beziehungsweise Anfangskraft und Beschleunigungsfähigkeit ( vgl. Martin, Carl, Lehnertz, 1993, S. 148).
Zwei prinzipielle Verlaufsformen von Schnelligkeitsleistungen treten in der Sportwissenschaft immer wieder auf. Die erste Verlaufsform ist dreiphasig. Dieser Verlauf beginnt mit einer kognitiven Reaktionsleistung. Das heißt ein Sprinter beispielsweise, muss in der Lage sein, auf den äußeren Reiz – Startschuss, optimal schnell reagieren zu können. Erst nach der Reaktionsleistung folgt die Beschleunigungsleistung, die vom äußeren Widerstandsgrad abhängt. Die Schnelligkeitsleistung schließt sich dann an.
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