1. Einleitung
Das Eintreten einer tragischen Krankheit, wie beispielsweise Leukämie, der Verlust des Arbeitsplatzes oder der mögliche Wertverfall der Besitzgegenstände – all das wird als Risiko bezeichnet. Diese Risiken würde man allzu gerne verringern, zeitlich hinausschieben, wenn nicht sogar vermeiden. Um eine sichere Existenz für das Leben zu erlangen, greifen wir auf Instrumente unterschiedlichster Art zurück, können aber trotzdem nicht das Risiko als unerwünschten Bestandteil unseres Lebens ausschließen. Dennoch gibt es in der Gesellschaft viele Menschen, die sich, neben dem Streben nach erhöhter Sicherheit, nach dem Leitsatz „no risk – no fun“ richten (vgl. www.nuff.ox.ac.uk/users/ederer/documents/grawe175.pdf, besucht am 23.03.2004). Jetzt könnte man die Frage stellen: Existierten solche Risiken, wie oben erwähnt, schon immer oder kann man im Laufe der Zeit eine Entwicklung des Risikos erkennen? Um dies zu beantworten, möchten wir uns in dieser Arbeit mit der Fragestellung auseinandersetzen, ob sich ein Strukturwandel in der Gesellschaft in Bezug auf den Risikobegriff vollzogen hat.
Um diese Aufgabe zu analysieren, beginnen wir zunächst mit Begriffserklärungen. Dabei möchten wir als erstes auf uncertainties eingehen. Hierbei soll nicht nur der Begriff geklärt werden, sondern auch seine gesellschaftliche Bedeutung. Der Risikobegriff und seine Entstehung sowie der Strukturwandel sollen als nächstes erläutert werden. Anschließend tauchen wir in drei unterschiedliche Epochen der Weltgeschichte ein, um anhand von Beispielen den Wandel der Unsicherheitskonzepte zu verdeutlichen. Dabei kommen wir zuerst auf die traditionellen Unsicherheitskonzepte zu sprechen. Die hier angeführten Beispiele sind der Lele-Stamm aus Zaire, die traditionelle Naturfurcht und die Fortuna. Weiter führen wir die frühe Neuzeit an, die sich in den Beispielen der Aventiure und des Seehandels wiederspiegelt. Als dritte Epoche befassen wir uns mit den Unsicherheitskonzepten der Moderne, in der wir die Begriffe Gefahr und Risiko anhand moderner Beispiele, wie dem Geisterfahrer und den Investitionsentscheidungen voneinander abgrenzen. Zudem soll das Beispiel des Glücksspiels aufgeschlüsselt werden. ...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärungen
- Uncertainties
- Der Begriff und seine Dimensionen
- Die gesellschaftliche Bedeutung
- Risiko
- Strukturwandel
- Traditionelle Unsicherheitskonzepte
- Lele-Stamm
- Traditionelle Naturfurcht
- Fortuna
- Unsicherheitskonzepte der frühen Neuzeit
- Aventiure
- Seehandel
- Unsicherheitskonzepte der Moderne
- Abgrenzung von Gefahr und Risiko anhand moderner Beispiele
- Glücksspiel
- Sicherungsstrategien
- Zusammenhang von Lele-Stamm und Allergiker?
- Versicherung
- Umgang mit Unsicherheitskonzepten in der modernisierten Moderne
- Fazit
- Abkürzungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob sich in der Gesellschaft ein Strukturwandel in Bezug auf den Risikobegriff vollzogen hat. Die Arbeit untersucht dabei die Entwicklung von Unsicherheitskonzepten in unterschiedlichen Epochen der Geschichte, beginnend mit traditionellen Konzepten, über die frühe Neuzeit bis hin zur Moderne.
- Entwicklung des Risikobegriffs im Wandel der Zeit
- Analyse von Unsicherheitskonzepten in verschiedenen Epochen
- Bedeutung von uncertainties für die gesellschaftliche Entwicklung
- Untersuchung von Sicherungsstrategien im Umgang mit Risiken
- Einfluss von Modernisierungsprozessen auf den Umgang mit Unsicherheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Klärung der Begriffe uncertainties und Risiko. Hierbei wird die Entstehung und Entwicklung des Risikobegriffs sowie der Strukturwandel im Fokus stehen. Die folgenden Kapitel analysieren Unsicherheitskonzepte in drei verschiedenen Epochen: traditionelle Unsicherheitskonzepte, die frühen Neuzeit und die Moderne. Dabei werden konkrete Beispiele wie der Lele-Stamm, die traditionelle Naturfurcht, die Fortuna, Aventiure, Seehandel, der Geisterfahrer und Investitionsentscheidungen untersucht. Die Arbeit geht zudem auf Sicherungsstrategien im Umgang mit Unsicherheitskonzepten ein, indem sie den Zusammenhang von Lele-Stamm und Allergiker sowie die Entwicklung der Versicherung beleuchtet. Schließlich wird der Umgang mit Unsicherheitskonzepten in der modernisierten Moderne behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Konzepte von Unsicherheit und Risiko, die gesellschaftlichen und historischen Entwicklungen des Risikobegriffs, Sicherungsstrategien im Umgang mit Risiken und die Auswirkungen der Modernisierung auf den Umgang mit Unsicherheit.
- Arbeit zitieren
- Anke Zimmermann (Autor:in), Judith Walther (Autor:in), 2004, Hat sich ein Strukturwandel in Bezug auf den Risikobegriff in der Gesellschaft vollzogen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73394