Da auch die Forschung zu Person und Werken Bertolt Brechts ein weites Feld ist, werde ich mich in diesem Kapitel auf die wesentlichen Meinungen zu den von mir für meine Unterrichtsstunde ausgewählten Texten – das Gedicht Erinnerung an die Marie A., das Stück Die Dreigroschenoper und die Geschichte Maßnahmen gegen die Gewalt - beschränken.
Wie so oft in der neueren deutschen Literaturwissenschaft verhält es sich bei Erinnerung an die Marie A. so, dass die Interpretationen sich zwischen den Polen der Analyse unter mehr oder minder starker Berücksichtigung der Biographie und der stark textimmanent orientierten Analyse bewegen. Jan Knopf weist nach, dass sich der Drang der Forschung, das Gedicht aufgrund seines Titels als biographisch zu verstehen, auf die Aussagen der 80-jährigen Aman in dem Dokumentarfilm der DEFA Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen stützt . Aman wird aber, so Knopf, letztmals im August 1920 in Brechts Tagebuch erwähnt, woraus zu folgern ist, dass die Beziehung der beiden zu diesem Zeitpunkt, ein halbes Jahr nach dem Schreiben des Gedichts, noch bestand, weshalb direkte Bezüge zwischen der Entstehung der Erinnerung an die Marie A. und dem Ende der Freundschaft auszuschließen seien . Außerdem sei Marie Rose Aman Rosa gerufen worden und nie Marie, aber die ältere Aman-Schwester, von der Brecht zurückgewiesen worden sei, habe Maria geheißen, woraus sich ergebe, dass Brecht beide Schwestern mit der Änderung des Gedichttitels zu einer Person verschmelzen ließ . Der neue Titel deute also auf „ein raffiniertes Versteckspiel des Autors“ .
Inhaltsverzeichnis
- I. Der germanistische Sachstand
- II. Das didaktische Konzept
- III. Methodik
- 1. Unterrichtsplanung
- 2. Positive und negative Gesichtspunkte des Unterrichtverlaufs
- IV. Literaturverzeichnis
- 1. Primärliteratur
- 2. Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Praktikumsbericht befasst sich mit einer Doppelstunde im Grundkurs Deutsch der Kollegstufe 13 zu Bertolt Brecht. Er analysiert den germanistischen Sachstand zu ausgewählten Werken Brechts, beschreibt das didaktische Konzept der Stunde und geht auf die Methodik, insbesondere die Unterrichtsplanung und die positiven und negativen Aspekte des Unterrichtverlaufs, ein.
- Analyse des germanistischen Sachstands zu Brechts Werken "Erinnerung an die Marie A.", "Die Dreigroschenoper" und "Maßnahmen gegen die Gewalt"
- Darstellung des didaktischen Konzepts der Doppelstunde
- Beschreibung der Methodik der Unterrichtsplanung
- Bewertung der positiven und negativen Aspekte des Unterrichtverlaufs
- Einordnung der Werke in Brechts Theorie des epischen Theaters
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel, "Der germanistische Sachstand", bietet einen Überblick über die Forschungslandschaft zu Brechts Werken. Es beleuchtet unterschiedliche Interpretationen des Gedichts "Erinnerung an die Marie A.", analysiert die Entstehung und Rezeption der "Dreigroschenoper" und untersucht die Bedeutung der "Keuner-Geschichten" im Kontext von Brechts epischem Theater.
Kapitel II, "Das didaktische Konzept", beschreibt das pädagogische Konzept der Doppelstunde. Es fokussiert auf die didaktischen Ziele, die Auswahl der Unterrichtsinhalte und die Methoden, die zur Erreichung der Lernziele eingesetzt werden sollen.
Das dritte Kapitel, "Methodik", widmet sich der Planung und Durchführung der Unterrichtsstunde. Es zeigt, wie die Unterrichtsinhalte strukturiert wurden, welche Methoden verwendet wurden und welche Lernphasen die Stunde umfasste. Außerdem werden die positiven und negativen Aspekte des Unterrichtverlaufs analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Bertolt Brecht, episches Theater, "Erinnerung an die Marie A.", "Die Dreigroschenoper", "Maßnahmen gegen die Gewalt", "Keuner-Geschichten", Didaktik, Unterrichtsplanung, Unterrichtverlauf.
- Citation du texte
- Ines Hoepfel (Auteur), 2006, Bertolt Brecht im Grundkurs Deutsch der Kollegstufe 13 eines Gymnasiums (Praktikumsbericht über eine Doppelstunde), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73707