Die Gruppe 47 entstand in Folge der Verbotsdrohung gegen den Münchner „Ruf“, dessen Herausgeber A. Andersch und H. W. Richter bis 1947 waren. Richter gründete daraufhin zusammen mit anderen Autoren die kritische Literaturzeitschrift „Der Skorpion“. Es wurde allerdings nur eine Probenummer produziert. Ziel war es, die junge deutsche Literatur zu sammeln und zu fördern, die sich den Problemen ihrer Gegenwart kritisch stellt und den durch Faschismus und Krieg zerrissenen Zusammenhang mit der Weltliteratur wieder herstellt. Der Gedanke, Autoren zusammen zu holen, um gemeinsam die Möglichkeiten einer neuen, der Nachkriegswirklichkeit angemessenen Literatur zu erörtern, entstand bei einem Schriftstellertreffen, das der Stahlberg Verlag im Juli 1947 organisiert hatte. H. W. Richter verständigte sich mit anderen Autoren, dass man sich treffen wollte, aber „ohne die Alten“, denn man wollte unter sich sein. Hinter der Entstehungsgeschichte der Gruppe 47 steckt mehr Kontinuität als manche der Teilnehmer später wahrhaben möchten.
Der „Ruf“ entstand und hatte in den USA wie auch später in Deutschland die Aufgabe, die Sammlung und Erziehung einer demokratischen Elite voranzutreiben, im Sinne der liberalen Demokratie-Vorstellungen der Ära Roosevelt. Die Zielgruppe der Zeitschrift war die junge Generation. Dabei waren aber nicht nur junge Menschen gemeint, sondern solche Personen, die durch den Faschismus nicht belastet waren, die 1933 zu jung waren, um Verantwortung zu tragen, aber alt genug, um die Erlebnisse des Krieges nachhaltig geprägt zu sein. Im Hintergrund stand der Auftrag, Kern einer neuen geistigen Elite zu sein. Es bestand ein starkes Bedürfnis nach Privatheit und Gemeinsamkeit, fest verbunden mit der Übernahme von Verantwortung „an der Reihe zu sein“.
Inhaltsverzeichnis
- Zu den verschiedenen angenommenen Gründen für den „Hingang“ der Gruppe 47
- Die Gruppe 47 – Ein Mythos?
- Zur Bedeutung der Gruppe als einer Institution im Literatur- und Kulturbetrieb der BRD.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Niedergang der Gruppe 47 und hinterfragt die Gründe dafür. Sie beleuchtet die Frage, ob die Gruppe als ein Mythos betrachtet werden kann und analysiert ihre Bedeutung als Institution im Literatur- und Kulturbetrieb der BRD.
- Die Gründe für den „Hingang“ der Gruppe 47
- Der Mythos der Gruppe 47
- Die Bedeutung der Gruppe 47 als Institution
- Die Gruppe 47 und die deutsche Nachkriegsliteratur
- Die Rolle von H.W. Richter in der Gruppe 47
Zusammenfassung der Kapitel
1. Zu den verschiedenen angenommenen Gründen für den „Hingang“ der Gruppe 47
Das Kapitel beleuchtet die Entstehung der Gruppe 47 und deren Anfänge, die in der Verbotsdrohung gegen die Zeitschrift „Der Ruf“ liegen. Es wird die Rolle von H.W. Richter und seinen Intentionen bei der Gründung der Gruppe hervorgehoben. Das Kapitel analysiert die Ambivalenz der Gruppe zwischen Organisation und Individualität, dem Bedürfnis nach Privatheit und Verantwortung. Es wird auch auf die Kritik an der Gruppe von außen und innen eingegangen.
2. Die Gruppe 47 – Ein Mythos?
Dieses Kapitel untersucht die Frage, ob die Gruppe 47 als ein Mythos betrachtet werden kann. Es analysiert den Einfluss der Gruppe auf die deutsche Literatur der Nachkriegszeit und hinterfragt den Grad ihrer Einflussnahme.
3. Zur Bedeutung der Gruppe als einer Institution im Literatur- und Kulturbetrieb der BRD.
Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung der Gruppe 47 als Institution im Literatur- und Kulturbetrieb der BRD. Es analysiert die Entwicklung der Gruppe, die Veränderungen in der Gesellschaft und die Auswirkungen auf die Gruppe.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen und Begriffen wie Gruppe 47, Nachkriegsliteratur, Mythos, Institution, Literaturbetrieb, H.W. Richter, „Der Ruf“, „Der Skorpion“, „Anschluss an die Weltliteratur“, und die deutsche Vereinigung.
- Citation du texte
- Katharina Mewes (Auteur), 2007, Abschluss - Was bleibt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73759