Mendelsohns Einsteinturm


Seminararbeit, 2001

25 Seiten, Note: gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Erich Mendelsohns Biographie (1887-1953)

III. Die Idee und die Problematik der Bauarbeiten

IV. Expressionismus - ein Definitionsversuch

V. Der Umbruch in der Architektur

VI. Architektur im Expressionismus

VII. Mendelsohns Dynamik

VIII. Skizzen zur Sternenwarte

IX. Der Einsteinturm als Stahlbetonkonstruktion oder "Liebes Kind, nie wieder!"

X. Der Einsteinturm als expressionistisches Bauwerk

XI. Die technische Konstruktion

XII. Schlusswort

XIII. Literaturverzeichnis

I. Einleitung

Wir wandten uns im Laufe des Semesters dem Expressionismus in bildender Kunst , Architektur & Film zu.

Diese Arbeit beschaftigt sich mit einem groBartigen, expressionistischen Bauwerk: dem Einsteinturm, Potsdam von Erich Mendelsohn, der von 1920-1924 gebaut wurde.

Es handelt sich um die Ausarbeitung eines Referates, welches im Seminar vorgetragen wurde. Die Hausarbeit behandelt die Themen des Referats. Allerdings sind die Schwerpunkte der schriftlichen Ausarbeitung anders gesetzt, da das Referat von Diaprojektionen begleitet wurde. Da die Beschreibung des Grundrisses ohne Diamaterial unanschaulich ist, haben wir von diesem Thema in der Hausarbeit abgesehen. Die Hausarbeit beginnt wie auch das Referat mit der Biographie des Architekten, um den Kunstler zu prasentieren und seine Vielfaltigkeit und internationalen Werke vorzustellen.

Die folgenden Kapitel behandeln jeweils eine verschiedene Facette von Mendelsohns Einsteinturm. Vor dem Bauwerk steht die Idee. Das erste Kapitel beschaftigt sich mit der Entstehungsgeschichte des Baus. Mit dem Versuch einer Definition des Expressionismus, erklart das zweite Kapitel die Einordnung in diese Kunstepoche. Das dritte Kapitel erlautert worin Mendelsohn den Umbruch in der Architektur sieht.

Aus dem vierten Kapitel gehen die Besonderheiten der Architektur in dieser Periode hervor. Mendelsohns architektonische Vision, ausgedruckt durch die zentrale Forderung nach Dynamik geht aus dem funften Kapitel hervor.

Die weiteren Kapitel schlieBen sich eng um den Bau. Betrachtet man die Skizzen zum Einsteinturm, stellt man fest, wie nah das tatsachliche Bauwerk der Vision war. Die Nahe, leider nicht die hundertprozentige Umsetzung der Vision geht auf die nicht ausgereifte Technik der Stahlbetonkonstruktion zuruck.

Letztendlich vollendet ruhmt man den Bau als eines der wichtigsten expressionistischen Bauwerke seiner Zeit. Wenn auch fur die Kunstgeschichte uninteressant, hat die technische Konstruktion ihre Berechtigung. Da der Bau dem Beweis der Relativitatstheorie dienen sollte und ohne diese Forderung nicht entstanden ware.

Die Kapitel II, III, IV, VII, IX, XI stammen von Lucy Rychlewicz, die Kapitel V,VI, VIII, X von Valerie Schmidt. Die Einleitung, sowie das Schlusswort wurden gemeinsam verfasst

II. Erich Mendelsohns Biographie (1887-1953)

Am 21.Marz 1887 wird Erich Mendelsohn in Allenstein/OstpreuBen als Kind mit 6 Geschwistern in bescheidenen Verhaltnissen geboren. Der 21. Marz ist gleichzeitig der Geburtstag J.S. Bachs, Fruhlingsanfang und der Namenstag des Heiligen Benedikt.

"Zeit seines Lebens miBt Mendelsohn dieser Koinzidenz grOBe Bedeutung bei und wertet sie als positives Omen"[1] 1893-1907 besucht er die Grundschule und das humanistische Gymnasium in Allenstein und entwickelt schon fruh Interesse fur griechische Geistesgeschichte, Politik, Kunst und Musik.

1907 nach dem Abitur studiert er an der Universitat Munchen Volkswirtschaft. 1908 beginnt er sein Architekturstudium in Berlin, setzt es 1910 in Munchen fort und schlieBt es 1912 mit Diplom ab.. In Konigsberg lernt er 1910 seine spatere Frau Luise Maas kennen. 1911-13 entsteht sein erstes Bauwerk, eine judische Leichenhalle in Allenstein. 1912-14 arbeitet er als Privatarchitekt in Munchen und verdient seinen Lebensunterhalt vor allem durch das Entwerfen von Plakaten, Buhnen & Kostumen, Schaufensterdekorationen und Mobeln. Zur gleichen Zeit arbeitet er an verschiedenen Bauprojekten und entwirft erste Skizzen fur Architekturen in Stahl und Eisenbeton. 1914 unterhalt er freundschaftliche Kontakte zu Kunstlern der Expressionistengruppe "Der blaue Reiter” (Kandinsky, Marc, Klee) und beteiligt sich an einem Theaterprojekt, welches aber am Ausbruch des ersten Weltkriegs scheitert. Im Winter des gleichen Jahres zieht er von Munchen nach Berlin. Durch Luise Maas macht er Bekanntschaft mit dem Astrophysiker Dr. Erwin Finlay-Freundlich, welcher ihm spater den Auftrag fur den Einsteinturm vermittelt. 1915 heiratet er Luise Maas und wird aufgrund seiner schlechten Augen zuerst verspatet in die Wehrmacht eingezogen. 1917 wird er zuerst an die franzosische und dann an die russische Front versetzt. Mendelsohn nutzt zu der Zeit seine Nachtwachen zum Zeichnen, wo auch erste Skizzen zum Einsteinturm entstehen.

Aus dem Krieg zuruckgekehrt, beginnt er sofort selbstandig zu arbeiten, eroffnet in Berlin sein erstes Architekturburo und wird Mitglied im "Arbeitsrat fur Kunst". Im Laufe des nachsten Jahres beschaftigt er sich im besonderen mit eigenen Vortragen uber Architektur und der ersten Ausstellung seiner Architekturskizzen unter dem Titel "Architekturen in Eisen und Beton". Dazu halt er im "Arbeitsrat fur Kunst" einen Vortrag uber das "Problem der neuen Baukunst". 1919/20 beginnt er 2 Projekte fur seinen ersten wichtigen Privatauftraggeber Gustav Herrmann: 1. Einen Gartenpavillon, 2.eine Halle fur die Hutfabrik Herrmann & Co. in Luckenwalde. Zur gleichen Zeit beginnen die Bauarbeiten zum Einsteinturm, ein Observatorium und astrophysikalisches Institut in Potsdam, welches 1921 vollendet und 1924 in Betrieb genommen wird. In der Zeit verliert er sein linkes Auge durch Krebs. 1921-23 beschaftigt er sich hauptsachlich mit Projekten in Berlin und nimmt an zahlreichen Wettbewerben teil.

[...]


[1] "Erich Mendelsohn, 1887-1953 Ideen, Bauten , Projekte", S.15, Kunstbibliothek, Berlin 1987

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Mendelsohns Einsteinturm
Hochschule
Philipps-Universität Marburg  (Kunstgeschichte)
Veranstaltung
SE Der Expressionismus: Bildende Kunst - Architektur - Film
Note
gut
Autoren
Jahr
2001
Seiten
25
Katalognummer
V7382
ISBN (eBook)
9783638146630
Dateigröße
598 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Expressionismus Einsteinturm Mendelsohn Architektur
Arbeit zitieren
Valerie Schmidt (Autor:in)Lucy Rychlewicz (Autor:in), 2001, Mendelsohns Einsteinturm, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7382

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