Nimmt man Medien aus den Jahren 1933 bis 1945 zur Hand,
fallen bestimmte Merkmale wiederholt auf, so z.B. am Titel des heute noch bekanntesten Presseerzeugnisses der Nationalsozialisten:
"Völkischer Beobachter. Kampfblatt der nationalsozialistischen Bewegung Großdeutschlands", herausgegeben durch den Zentralverlag der NSDAP.
An diesen wenigen Wörtern lassen sich bereits Hinweise auf die Weltanschauung und Sprache des Nationalsozialismus erkennen :
An erster Stelle steht "völkisch". Dieser eröffnende Terminus indiziert den für diese Ideologie fundamentalen Rassengedanken.
Der folgende Begriff "Kampfblatt" unterstreicht die Bedeutung militaristischen Gedankengutes im Weltbild des deutschen Faschismus. Eventuell läßt sich auch der Ausdruck "Beobachter" hier einordnen, wenn man dabei das Bild des im ersten Weltkrieges noch üblichen Ballonbeobachters oder des Beobachters im Kampfflugzeug vor Augen hat.
Der "Zentralverlag", nicht Parteiverlag oder Verlag der NSDAP, kann als Beleg für das zentralistische Denken gelten: An der Spitze steht stets eine Zentrale, ein Führer und kein Gremium.
Im folgenden soll der Versuch unternommen werden, sich dem auch nach mehr als 50 Jahren aktuellen Themenkomplex ′Nationalsozialismus′ anhand des damals üblichen Sprachgebrauchs zu nähern. Für wesentliche Merkmale des Sprachstils liefert das einführende Beispiel Belege:
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Motivation und Zielstellung
- Vorläufer
- Biographische Anmerkungen
- Walther Flex
- Edwin Erich Dwinger
- Erich Maria Remarque
- Ernst von Salomon
- ,,KRIEGSBRIEFE gefallener Studenten“, hrg. von Philipp Witkop
- Vier Romane
- Zusammenfassung des 1.Kapitels
- Biographische Anmerkungen
- Das Menschenbild des Nationalsozialismus
- Vorbemerkungen
- Die nationalsozialistische Weltsicht
- Transzendente Vorstellungen im Nationalsozialismus
- Der Nationalsozialismus als Religion
- Schilderungen Hitlers und seiner Gefolgschaft
- Folgen
- 'Der Jude' in der LTI
- Krieg und LTI
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Menschenbild der Nationalsozialisten, welches sich in ihrer Sprache widerspiegelt. Das Ziel ist es, anhand von sprachlichen Merkmalen die Weltanschauung und Ideologie des Nationalsozialismus aufzudecken und die Dominanz militaristischer und soldatischer Vorbilder in der Propaganda des Dritten Reiches zu untersuchen.
- Der Einfluss des Rassengedankens und des Militarismus auf die Sprache des Nationalsozialismus
- Die Rolle des Führers und des Zentralismus in der nationalsozialistischen Ideologie
- Die Bedeutung von Sprache als Spiegelbild der politischen und sozialen Verhältnisse
- Die Vorbilder und Einflüsse auf die Sprache des Nationalsozialismus
- Die Auswirkungen der Sprache des Nationalsozialismus auf das Menschenbild und die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit den Vorläufern des nationalsozialistischen Menschenbildes und beleuchtet die Bedeutung des ersten Weltkrieges und dessen Folgen. Es werden vier Romane der Zeit analysiert, die Einblicke in die Kriegs- und Nachkriegserfahrungen der Generation um 1920 bieten. Das zweite Kapitel analysiert die Weltanschauung und Sprache des Nationalsozialismus, indem es auf die Bedeutung von „völkisch“ und „Kampfblatt“ in der Propaganda der NSDAP eingeht. Es werden die transzendenten Vorstellungen und die Rolle des Führers in der nationalsozialistischen Ideologie beleuchtet. Das dritte Kapitel untersucht die Folgen der nationalsozialistischen Sprache und Ideologie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Nationalsozialismus, Sprache, Menschenbild, Militarismus, Rassismus, Führergedanke, Propaganda, Weltanschauung und Ideologie. Sie analysiert die Sprache des Nationalsozialismus als Spiegelbild ihrer Weltanschauung und untersucht die Bedeutung von Sprache für die politische und soziale Propaganda.
- Citar trabajo
- Albrecht Trübenbacher (Autor), 1998, Das Menschenbild der Nationalsozialisten im Spiegel ihrer Sprache, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7386