Im Rahmen des Hauptseminars: „Der Erzähler Eduard Mörike“ habe ich mich eingehend mit der Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“ beschäftigt und dabei vor allem den Aspekt der Ökonomie betrachtet.
Im Folgenden möchte ich Mörikes Beziehung zu Mozart darstellen und veranschaulichen, wie wichtig der Komponist im Leben des Autors war und welchen Einfluss das Leben Mörikes auf die Novelle hatte. Anschließend folgt eine ausführliche Betrachtung des Charakters von Wolfgang Amadeus Mozart und dessen Bewusstsein für Ökonomie. Der Schwerpunkt soll hierbei auf die Unvereinbarkeit zwischen Schein und Sein in seinem Leben gelegt werden, sowie auf Mozarts Ökonomie der Verschwendung, die er sich zum Lebens- und Kunstprinzip macht. Dabei wird auch eine Parallele zu Don Giovanni, dem Protagonisten seiner wohl bekanntesten gleichnamigen Oper gezogen. Beide - Mozart und Don Giovanni- sind erotische Verschwender. Dieser Sucht nach Verschwendung und Rausch steht jedoch Mozarts Sehnsucht nach einem einfachen, bürgerlichen Leben gegenüber, das auch seine Frau Constanze verkörpert.
Nach dieser Analyse wird nochmals Mozarts Ökonomieproblem mit dem Leben Eduard Mörikes verglichen, in dem sich einige Gesichtspunkte entsprechen, bevor im Schluss der Arbeit der Frage nachgegangen wird: Gäbe es Mozarts wunderbare Musik überhaupt, wenn er nicht dieses verschwenderische, schon nahezu wahnsinnige Wesen gehabt hätte?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mörikes Beziehung zu Mozart und seine Mozart-Kenntnis
- Die historische Realität um Mozarts Pragreise
- „Mozart auf der Reise nach Prag“
- Mozart und die Unvereinbarkeit zweier Lebensformen
- Mörikes Novelle und die Ökonomie der Verschwendung
- Mozart und die feudale Ökonomie der Verschwendung
- Verschwendung - Mozarts Kunstprinzip
- Mozart und Don Giovanni – zwei erotische Verschwender
- Mozarts Sehnsucht nach einem bürgerlichen Leben
- Constanze die Bürgerliche
- Mörike, Mozart und das Problem der Ökonomie
- Der Einfluss von Mörikes Biographie auf die Novelle
- Mörikes unökonomische Schreibweise
- Mozart als Bürgerlicher. Gäbe es seine Musik?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Eduard Mörikes Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“ unter dem Aspekt der Ökonomie. Sie beleuchtet Mörikes Beziehung zu Mozart, den Einfluss von Mörikes Biografie auf die Novelle und analysiert Mozarts Umgang mit finanziellen Ressourcen und dessen Auswirkungen auf sein Leben und seine Kunst. Der Fokus liegt auf der Gegenüberstellung von Mozarts verschwenderischem Lebensstil und seiner Sehnsucht nach bürgerlicher Einfachheit.
- Mörikes persönliche Beziehung zu Mozart und dessen Musik
- Die historische Grundlage und fiktionale Elemente der Novelle
- Mozarts Ökonomie der Verschwendung als Lebens- und Kunstprinzip
- Der Kontrast zwischen Mozarts verschwenderischem Leben und seiner Sehnsucht nach einem bürgerlichen Dasein
- Der Vergleich von Mozarts und Mörikes Umgang mit Ökonomie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit analysiert Eduard Mörikes Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“ unter dem Fokus der Ökonomie, beleuchtet Mörikes Beziehung zu Mozart und dessen Einfluss auf die Novelle, und untersucht Mozarts Leben im Hinblick auf seine ökonomischen Entscheidungen und deren Auswirkungen auf sein künstlerisches Schaffen. Es wird die Frage gestellt, ob Mozarts Musik ohne seinen verschwenderischen Lebensstil denkbar gewesen wäre.
Mörikes Beziehung zu Mozart und seine Mozart-Kenntnis: Dieses Kapitel beschreibt die tiefgreifende und existenzielle Bedeutung Mozarts und seiner Musik für Mörike. Es zeigt, wie die Musik Mozarts, insbesondere „Don Giovanni“, Mörikes Leben und sein künstlerisches Schaffen prägte, unter anderem durch das Erlebnis des frühen Todes seines Bruders nach einem Besuch der Oper. Die intensive Beschäftigung Mörikes mit Mozart, inklusive der Lektüre von Biografien und anderer Quellen, wird detailliert dargelegt.
Die historische Realität um Mozarts Pragreise: Dieses Kapitel setzt die fiktive Erzählung in den historischen Kontext ein. Es stellt fest, dass Mozarts Reise nach Prag tatsächlich stattgefunden hat, und differenziert zwischen den historischen Fakten und den fiktiven Elementen in Mörikes Novelle. Die Arbeit betont, dass Mörike kein biographisches Werk anstrebte, sondern ein Charakterbild Mozarts zeichnen wollte.
„Mozart auf der Reise nach Prag“: Dieser Abschnitt analysiert die Novelle selbst, wobei die einzelnen Unterkapitel die zentralen Themen der Unvereinbarkeit von Mozarts Lebensstilen, seiner Ökonomie der Verschwendung als Kunstprinzip, seiner Sehnsucht nach einem bürgerlichen Leben und die Rolle seiner Frau Constanze beleuchten. Es werden Parallelen zu Don Giovanni gezogen und die Verschwendung als zentrales Merkmal beider Figuren herausgestellt.
Mörike, Mozart und das Problem der Ökonomie: Dieses Kapitel vergleicht Mozarts ökonomische Schwierigkeiten mit ähnlichen Aspekten in Mörikes eigenem Leben und zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang der beiden mit finanziellen Fragen auf.
Der Einfluss von Mörikes Biographie auf die Novelle: Dieser Abschnitt untersucht, inwieweit persönliche Erlebnisse und Erfahrungen Mörikes die Gestaltung und Thematik seiner Novelle beeinflusst haben. Es wird der Zusammenhang zwischen Mörikes Biographie und der Darstellung Mozarts in der Novelle hergestellt.
Mörikes unökonomische Schreibweise: Hier wird Mörikes Schreibstil und dessen Verhältnis zu den ökonomischen Aspekten des Schreibens selbst analysiert. Es werden stilistische Merkmale beleuchtet, die im Zusammenhang mit der Thematik der Ökonomie stehen könnten.
Mozart als Bürgerlicher. Gäbe es seine Musik?: Dieser Abschnitt stellt eine hypothetische Frage nach dem Einfluss von Mozarts verschwenderischem Lebensstil auf seine Musik und wirft die Frage auf, ob seine Musik ohne diesen Lebensstil überhaupt denkbar gewesen wäre. Es werden potentielle Auswirkungen eines anderen Lebensstils auf sein Schaffen diskutiert.
Schlüsselwörter
Eduard Mörike, Mozart auf der Reise nach Prag, Novelle, Ökonomie, Verschwendung, Don Giovanni, bürgerliches Leben, Biographie, Kunstprinzip, Unvereinbarkeit, Sehnsucht.
Häufig gestellte Fragen zu Eduard Mörikes "Mozart auf der Reise nach Prag"
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit analysiert Eduard Mörikes Novelle "Mozart auf der Reise nach Prag" unter dem Aspekt der Ökonomie. Sie untersucht Mörikes Beziehung zu Mozart, den Einfluss seiner Biografie auf die Novelle und analysiert Mozarts Umgang mit finanziellen Ressourcen und deren Auswirkungen auf sein Leben und seine Kunst. Im Mittelpunkt steht der Kontrast zwischen Mozarts verschwenderischem Lebensstil und seiner Sehnsucht nach bürgerlicher Einfachheit.
Welche Themen werden in der Novelle behandelt?
Die Novelle behandelt die Unvereinbarkeit zweier Lebensformen bei Mozart, seine Ökonomie der Verschwendung als Lebens- und Kunstprinzip, seine Sehnsucht nach einem bürgerlichen Leben und die Rolle seiner Frau Constanze. Parallelen zu Don Giovanni werden gezogen, wobei die Verschwendung als zentrales Merkmal beider Figuren hervorgehoben wird.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu Mörikes Beziehung zu Mozart und dessen Mozart-Kenntnis, die historische Realität um Mozarts Pragreise, eine detaillierte Analyse der Novelle selbst, ein Kapitel zum Vergleich von Mörikes und Mozarts Umgang mit Ökonomie, die Untersuchung des Einflusses von Mörikes Biografie auf die Novelle, eine Analyse von Mörikes unökonomischer Schreibweise und schließlich die Frage, ob Mozarts Musik ohne seinen verschwenderischen Lebensstil denkbar gewesen wäre.
Welche Rolle spielt Mozarts Biografie in der Analyse?
Mozarts Biografie wird als wichtiger Kontext für das Verständnis der Novelle herangezogen. Die Arbeit untersucht, wie Mörikes Kenntnis von Mozarts Leben und dessen ökonomischen Schwierigkeiten seine Darstellung in der Novelle beeinflusst hat. Der Vergleich zwischen Mozarts und Mörikes Leben im Hinblick auf den Umgang mit finanziellen Ressourcen spielt eine zentrale Rolle.
Welche Bedeutung hat die "Ökonomie der Verschwendung"?
Die "Ökonomie der Verschwendung" wird als zentrales Motiv der Novelle interpretiert. Sie beschreibt Mozarts Lebensstil, der durch großzügiges Ausgaben und mangelnde Sparsamkeit gekennzeichnet war, und wird in Bezug zu seinem künstlerischen Schaffen gesetzt. Die Arbeit untersucht, ob dieser Lebensstil ein notwendiger Bestandteil seines künstlerischen Erfolgs war oder ihn sogar behindert hat.
Wie wird Mörikes Schreibstil analysiert?
Mörikes Schreibstil wird unter dem Aspekt der Ökonomie betrachtet. Die Arbeit untersucht, ob und wie stilistische Merkmale mit der Thematik der Ökonomie in Zusammenhang stehen.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu Schlussfolgerungen über den Einfluss von Mozarts Lebensstil auf sein künstlerisches Schaffen und stellt die hypothetische Frage, ob seine Musik ohne seinen verschwenderischen Lebensstil denkbar gewesen wäre. Die Analyse beleuchtet die komplexen Wechselwirkungen zwischen Biografie, künstlerischem Schaffen und ökonomischen Bedingungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Eduard Mörike, Mozart auf der Reise nach Prag, Novelle, Ökonomie, Verschwendung, Don Giovanni, bürgerliches Leben, Biographie, Kunstprinzip, Unvereinbarkeit, Sehnsucht.
- Arbeit zitieren
- Beate Sewald (Autor:in), 2004, "Mozart auf der Reise nach Prag" - Mörikes Novelle und das Problem der Ökonomie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73948