In der deutschen Fernsehlandschaft erfährt die Geschichte und vor allem der Nationalsozialismus eine neue Beliebtheit. Ein Grund dafür sind sicherlich die Geschichtsproduktionen von Guido Knopp. Knopp präsentiert Geschichte als Unterhaltungsfernsehen und mit Reihen zu den einzelnen Gefolgsleuten Adolf Hitlers, „Hitlers Helfer“, „Hitlers Krieger“, „Hitlers Frauen“ und auch „Hitlers Kinder“ lässt er den Nationalsozialismus in die Erinnerung zurückkehren. Aber auch Serien wie „100 Jahre“, „Damals“ oder das wöchentliche Format „History“, das zur Prime Time im Zweiten Deutschen Fernsehen ausgestrahlt wird, gehören zu den Knoppschen Produktionen. Dies ist allerdings nur eine kleine Auswahl, denn Knopps Reihen erstrecken sich auf sämtliche Bereiche des Nationalsozialismus, wie zum Beispiel auf den Widerstand, auf den Krieg an der Heimatfront oder auch auf die Flucht am Ende des Zweiten Weltkriegs. Auf der einen Seite hat Knopp, der als Leiter der ZDF-Redaktion für Zeitgeschichte, für alle historischen Sendungen des ZDF verantwortlich ist, viele Preise für seine Produktionen bekommen, aber auf der anderen Seite muss er sich auch immer wieder gegen massive Vorwürfe seitens der Wissenschaftler wehren.
In dieser Arbeit wird zuerst Guido Knopp selbst kurz dargestellt Es folgt eine Erläuterung, welchen Anspruch Guido Knopp als Historiker oder Dokumentarist an sich selbst hat und wie er diesen in seinen Sendungen umsetzt. Anschließend werden die Produktionen Guido Knopps beleuchtet. Dabei soll nicht eine Reihe exemplarisch veranschaulicht werden, sondern es soll im Allgemeinen kritisch herausgestellt werden wie Knopp Bilder, Töne und Kommentare verwendet und welche Bedeutung diese Verwendungen auf die Zuschauer und deren Betrachtungsweise haben. Abschließend werde ich die gewonnenen Erkenntnisse kritisch bewerten, wobei klar gestellt werden soll, dass die Darstellung, die Knopp gewählt hat zum einen neue Wege in der Geschichtsdarstellung geht, aber zum anderen mehr als problematisch ist und von Historikern und Experten kritisiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die neue dokumentarische Darstellung – Die Produktionen des Guido Knopp
- Der Produzent Guido Knopp
- Der dokumentarische Anspruch Guido Knopps
- Geschichte als neue Form der Unterhaltung
- Die Art der Darstellung und ihre Wirkungsweise
- Kritische Bewertung
- Schlusswort
- Literaturhinweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Geschichte im Film, am Beispiel der Produktionen von Guido Knopp, die sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen. Ziel ist es, die spezifischen Charakteristika von Knopps Fernsehformat zu analysieren und deren Auswirkungen auf die Zuschauer zu beleuchten.
- Die Rolle des Dokumentarfilms in der Vermittlung von Geschichte
- Die Darstellung des Nationalsozialismus in der Medienlandschaft
- Der Einfluss von Unterhaltungselementen auf die Geschichtsvermittlung
- Die kritische Rezeption von Knopps Produktionen durch Historiker
- Die Frage nach der Verantwortung und der gesellschaftlichen Wirkung von Fernsehproduktionen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung skizziert den Kontext der neuen Popularität von Geschichtsproduktionen, insbesondere im Bereich des Nationalsozialismus, im deutschen Fernsehen. Dabei wird Guido Knopp als prominenter Produzent dieser Formate vorgestellt.
- Die neue dokumentarische Darstellung – Die Produktionen des Guido Knopp: Dieser Abschnitt beleuchtet Knopps Arbeit und die Konzeption seiner Produktionen. Es wird auf seinen dokumentarischen Anspruch, die Verwendung von Bildern, Tönen und Kommentaren und die möglichen Auswirkungen auf die Zuschauer eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Geschichtsvermittlung, Dokumentarfilm, Nationalsozialismus, Guido Knopp, Fernsehproduktion, Rezeption, Unterhaltung, Geschichte im Film, Wirkungsweise, Kritik.
- Quote paper
- Daniel Schygulla (Author), 2005, Geschichte im Film am Beispiel des Nationalsozialismus - Die Produktionen der ZDF-Redaktion für Zeitgeschichte unter der Leitung Guido Knopps, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74146