Abstract
Frauen in der Wissenschaft – Barrieren auf dem Weg zur Karriere
Welche Ursachen führen zur Unterrepräsentanz von Frauen auf höheren Positionen im Wissenschaftsbereich von Hochschulen?
Frauen sind im Wissenschaftsbereich, besonders auf höheren Hierarchieebenen, unterrepräsentiert. Diese Arbeit konzentriert sich auf Wissenschaftskarrieren von Frauen, die bereits den Einstieg in die Wissenschaft gefunden haben, aber ihre Wissenschaftskarriere nicht fortsetzen. Es soll untersucht werden, welche Ursachen für diese Marginalisierung verantwortlich sind.
Es ist eine annähernd gleiche Zahl männlicher und weiblicher Hochschulabsolventen zu verzeichnen, auch der Anteil weiblicher Beschäftigter an Hochschulen liegt ca. bei 51% - jedoch nimmt er mit steigendem Qualifikationsniveau ab (vgl. Statistisches Bundesamt 2005). Das heißt, Frauen setzen an einer bestimmten Stelle ihre wissenschaftliche Karriere nicht weiter fort; sie verbleiben in einer bestimmten beruflichen Position oder verlassen ihren Arbeitsplatz im Wissenschaftsbetrieb. Wie ist dieser „Ausstieg“ der Frauen aus der Wissenschaft zu erklären?. Gibt es Barrieren für Frauen beim Beschreiten einer wissenschaftlichen Karriere, und wenn ja, welche Barrieren sind das?
Zur Beantwortung der Forschungsfrage werden zum einen strukturelle Bedingungen der Wissenschaftspraxis dargestellt (z. B. wissenschaftlicher Habitus, Zeitaspekt, Interaktion, Netzwerke). Zum anderen sollen auch die individuellen Bedingungen (z. B. Motivation, Zielgerichtetheit) betrachtet werden. Die vorgestellten strukturellen und individuellen Bedingungen werden in Bezug auf eine weibliche Wissenschaftskarriere interpretiert. Es wird herausgestellt, welche Vorteile bzw. Nachteile die verschiedenen Bedingungen für die wissenschaftliche Karriere von Frauen darstellen. Dabei werden Barrieren identifiziert, mit welchen eine Frau beim Verfolgen einer akademischen Karriere konfrontiert wird. Die Ergebnisse verschiedener Forschungen und aktuelle Literatur zum Thema (Leemann, Lind, Heintz, Krais u.a) sowie geeignete theoretische Konzeptionen (z.B. Bourdieu/ Habitus, Organisationssoziologie, interaktionistische Ansatz/ Ridgeway) bilden die Grundlage dieser Ausführungen. Relevante soziologische Theorien und empirisches Material werden in der Arbeit zusammengeführt, um die Ursachen der Unterrepräsentanz von Frauen auf akademischen Karrierewegen theoretisch sowie empirisch zu begründen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- SITUATION VON FRAUEN IN DER WISSENSCHAFT
- STATISTISCHE RAHMENDATEN FÜR DAS JAHR 2004
- BARRIEREN AUF DEM WEG ZUR WISSENSCHAFTSKARRIERE?
- WISSENSCHAFT ALS SOZIALES FELD
- DER WISSENSCHAFTLICHE HABITUS
- WISSENSCHAFTLICHE LEISTUNG
- KONKURRENZVERHALTEN
- INTERAKTIONS- UND AUSHANDLUNGSPROZESSE
- MENTOREN UND NETZWERKE
- FAZIT
- WISSENSCHAFT ALS SOZIALES FELD
- ABSCHLUSSBEMERKUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ursachen für die Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaft, insbesondere auf höheren Hierarchieebenen. Der Fokus liegt dabei auf Frauen, die bereits eine wissenschaftliche Karriere begonnen haben, diese aber nicht fortsetzen. Die Arbeit analysiert, welche Faktoren dazu führen, dass Frauen trotz annähernd gleicher Anzahl männlicher und weiblicher Hochschulabsolventen in höheren Positionen immer seltener vertreten sind.
- Die Situation von Frauen in der Wissenschaft und deren statistische Darstellung.
- Die Analyse des sozialen Feldes Wissenschaft und seine Auswirkungen auf Karrierewege.
- Die Identifizierung potenzieller Barrieren für Frauen auf dem Weg zur wissenschaftlichen Karriere.
- Die Rolle von Interaktionsprozessen und der Einfluss von Netzwerken und Mentoring auf den Erfolg von Wissenschaftlerinnen.
- Die kritische Betrachtung von Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Im zweiten Kapitel werden die statistischen Daten zur Präsenz von Frauen in der Wissenschaft präsentiert, die die ungleiche Verteilung von Frauen auf verschiedenen Hierarchiestufen aufzeigen. Diese Daten verdeutlichen die Problematik der Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaft.
Im dritten Kapitel werden strukturelle Bedingungen des sozialen Feldes Wissenschaft analysiert. Die Arbeit stützt sich dabei auf die Theorie der sozialen Felder von Pierre Bourdieu und integriert den interaktionistischen Ansatz. Die Analyse beleuchtet die Bedeutung von wissenschaftlichen Habitus, Leistungskriterien, Konkurrenzverhalten, Interaktionsprozessen und Netzwerken für den Karriereverlauf von Wissenschaftlerinnen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaft, Karrierebarrieren, soziales Feld, wissenschaftlicher Habitus, Interaktionsprozesse, Mentoring, Netzwerke, Gleichstellung, Gender Mainstreaming, wissenschaftliche Leistung, Konkurrenzverhalten und Segregation in der Wissenschaft.
- Quote paper
- Lina Arnold (Author), 2006, Frauen in der Wissenschaft - Welche Ursachen führen zur Unterrepräsentanz von Frauen im Wissenschaftsbereich von Hochschulen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74200