Kubrick´s Dr. Seltsam - Eine Filmanalyse


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2002

37 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Biographie und Filmographie des Stanley Kubrick

3 Der Film
3.1 Geschichtlicher Hintergrund und Aktualität
3.2 Sequenzenprotokoll
3.3 Inhalt
3.4 Das Narrative
3.4.1 Der Titel
3.4.2 Die Zeit
3.4.3 Die Kommunikation
3.4.4 Das Spiel
3.4.5 Die Protagonisten
3.5 Das Visuelle
3.5.1 Die Schauplätze
3.5.2 Kamera und Schnitt
3.5.3 Beleuchtung
3.5.4 Die Figuren und ihr Äußeres
3.5.5 Bildsprache
3.5.5.1 Symbole für Sexualität
3.5.5.2 Die Visualisierung des Spiels
3.5.5.3 Symbole für Krieg und Zerstörung
3.6 Das Auditive
3.6.1 Die Geräusche
3.6.2 Die Musik

4 Zusammenfassung

5 Schlusswort

6 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Merkwürdig, seltsam oder verrückt? Wie empfindet ein Kinobesucher den Film „Dr. Strangelove or: how I learned to stop worrying and love the bomb”?

Diese und viele weitere Fragen stellten wir uns als wir den Film betrachteten. Fragen sollten beantwortet werden. Aus diesem Grund entschieden wir uns, über den normalen einmaligen Kinobesuch hinaus, den Film näher zu betrachten. Um nach möglichen Antworten zu suchen und damit über unsere bisherigen Kenntnisse (zum Medium Film) hinaus zu gelangen und dem Leser dieser Arbeit Neuigkeiten zu berichten.

Über den Regisseur Stanley Kubrick selbst zu informieren, ist nur soweit unser Interesse, wie es für die Filmanalyse relevant und für den Leser interessant erscheint. Es geht uns vielmehr, um die geschichtliche Einordnung eines Werkes über den vernichtenden Atomkrieg, wie es bissiger nicht sein kann.

Die narrative, visuelle und auditive Ebene bilden die Grundlagen unserer Filmanalyse. Unserer Meinung nach ist es jedoch äußerst schwierig den Film in seiner Gesamtheit zu erklären. Aus diesem Grund beschränken sich die Ausführungen auf einzelne wesentliche und interessante Punkte, wie die Namen der Protagonisten oder die Schauplätze.

Letztendlich möchten wir zu einer sinnvollen Zusammenfassung dieses Werkes von Stanley Kubrick kommen und aufkommende Fragen beantworten.

2 Biographie und Filmographie des Stanley Kubrick

„Nur wenige Regisseure besitzen die Begabung, mit jedem ihrer Filme ein neues filmisches Konzept zu entwickeln. Eine solche konzeptuelle Begabung geht weit über die Fähigkeit, ein Drehbuch abzufilmen, hinaus, und sei dies noch so filmgerecht verfasst. .. Denn die Fähigkeit zur Entwicklung eines Filmkonzepts besteht im Wesentlichen darin, den eigenen Vorstellungen eine unerwartete Form zu geben, die im Nachhinein oft als die einzig mögliche erscheint. Es ist vor allem dieses konzeptuelle Talent, durch das Kubrick sich als Regisseur ausgezeichnet hat."[1]

Stanley Kubrick galt Zeit seines Lebens als ,,extrem öffentlichkeitsscheu", deshalb ist über sein Dasein und den (Privat-) Menschen Kubrick nur relativ wenig bekannt. Die Daten die wie kennen, sind lediglich Anhaltspunkte um sein filmisches Werk besser einordnen und verstehen zu können.

Geboren in Manhattan, als Sohn eines Arztes, verlief Kubricks Kindheit recht unspektakulär. In der Schule unterfordert, trotz schlechtem Notendurchschnitt, erreichte er in IQ-Tests überragende Ergebnisse, interessierte sich schon frühzeitig für das Kino und spielte begeistert Schach. Beide Gebiete sollten sein späteres Leben als Regisseur mit bestimmen. Zunächst bekam er jedoch von seinem Vater zum 13.Geburtstag einen Fotoapparat geschenkt, mit dem er unzählig viele Bilder schoss und der ihm seinen ersten Job brachte. Mit 17 Jahren verkaufte er ein Foto an die Zeitschrift „Look“, die ihn von nun an als freien Mitarbeiter und später fest angestellt beschäftigte. Auch das Schachspiel, welches er in höchster Form beherrschte, brachte ihm das eine oder andere benötigte Geld. Sowohl die Strategie und die Konstruktion des Schachspiels als auch der Stil des kubrickschen Fotografierens, flossen in seine zahlreichen späteren Filme ein. So fotografierte Stanley viel von unten, aus einer Einkaufstasche heraus, um unbeobachtete Momente festzuhalten und unentdeckt zu bleiben, diese tiefere Position der Kamera findet sich in vielen Filmsequenzen seiner Werke wieder.

Der Titel seines ersten großen Filmes lautet „Fear und Desire“. Diese beiden Begriffe werden in zahlreichen Veröffentlichungen über Kubrick als Motto seines Gesamtwerkes gesehen[2]. Er war scheu und ein Außenseiter, lebte zurückgezogen mit seiner Familie, was auf eine Angst vor der Öffentlichkeit, ja vielleicht sogar auf eine Angst vor der normalen Welt hindeutet. Der Wunsch die Menschen mit seinen Filmen zu beeindrucken, Neues auszuprobieren und somit immer bessere filmische Ergebnisse zu erzielen, war ebenso wie die Angst in Kubrick vorhanden. Es ist also eine Verbindung zwischen den Begriffen „Angst und Wunsch“ in Kubrick zu erkennen, was jedoch nicht verwechselt werden sollte mit einer Beschreibung Kubricks mit zwei kurzen Worten. Hinter dem Filmemacher steckte mehr, nur ließ er dies wenig in die Öffentlichkeit. Dort wo Menschen sich zurückziehen, sich verstecken oder untertauchen entstehen immer unendlich viele Gerüchte, Geheimnisse und Vermutungen, ähnlich auch bei Kubrick. Die Presse bezeichnete ihn als Madman und Irren und von vielen wurde er als Besessener und Spinner belächelt. Trotz dieser Vorurteile und Verleumdungen schaffte es Stanley Kubrick zu einem der bedeutendsten Filmemacher des 20. Jahrhunderts zu werden und Respekt zu erhalten, auch wenn einige seiner Filme bis heute un- bzw. missverstanden bleiben.

Kubrick ging es in seinen Filmen vor allem um die Wahrheit, sie zu erkennen, darzustellen und erlebbar zu machen. Da mit Worten einfacher zu lügen ist als mit Bildern, vertraut Stanley Kubrick mehr auf Bilder als auf Sprache. Außerdem kam er zu der Überzeugung, dass Worte ein zu ungenaues Medium sind, um die Wahrheit auszudrücken[3]. Er legte daher in seinen Filmen sehr großen Wert auf die Ästhetik des Visuellen, entwickelte seinen unverkennbaren Kamerastil und schaffte damit einzigartige Bilder.

Zeitlebens faszinierte ihn Gewalt, in allen Formen. So drehte er Filme, zu denen Klassiker wie Full Metall Jacket (1987), Kultfilme wie Dr. Strangelove (1963) oder The Shining (1980) und ein weniger bekanntes Werk Paths of Glory (1958) gehören. Aber ebenso zählen seine frühen Filme The Killing und Killers Kiss, die die Gewalt schon im Titel thematisieren, dazu. Andererseits widmete er sich in seinen Werken der Liebe in vielfältiger Art und Weise. In Lolita erzählt er die Geschichte eines nymphomanisch veranlagten Mädchens, dass die Liebe eines um viele Jahre älteren Mannes gewinnt und ausnutzt, so dass sich dieser vor Abhängigkeit in Gewalttaten verstrickt. Um Liebe und Gewalt dreht es sich in fast absurder Form, auch in A Clockwork Orange, in denen beide Themen in Zusammenhang gebracht werden, indem Kubrick Vergewaltigungen und sexuelle Symbole in tabubrechender Art darstellt.

Viele seiner Werke wurden zu Meilensteinen der Filmgeschichte, so auch 2001: A Space Odyssee. Mit 2001 revitalisierte Stanley Kubrick 1986 das Genre der Science-Fiction und führte es zugleich an seine Grenzen, Verrückung von Raum und Zeit und die Verrätselung von Bildinhalten werden erstmals filmisch umgesetzt. Der Film beeindruckt durch eine Fülle von Spezialeffekten, die in dieser Perfektion nie zuvor eingesetzt worden waren. Nicht zuletzt beschäftigte er sich auch mit geschichtlichen Ereignissen wie in Barry Lyndon (1973). Den Schluss seines Lebenswerkes bildete das psychologische Drama Eyes Wide Shut (1999) nach Arthur Schnitzlers Traumnovelle. Am 7. März 1999 starb Kubrick, vier Tage nachdem er den Schnitt von Eyes Wide Shut beendet hatte und ohne die Uraufführung miterlebt zu haben.

3 Der Film

3.1 Geschichtlicher Hintergrund und Aktualität

Nach dem Schrecken des 2. Weltkrieges und den damit verbundenen Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki, war der Menschheit nur allzu sehr bewusst, dass es eine Weltvernichtungswaffe gab, dass sie eingesetzt wurde und wiederholt eingesetzt werden konnte. Dabei konnte nur noch die Quantität übertrumpft werden.

Anfang der 60iger Jahre war die Weltlage sehr angespannt, trotz wirtschaftlichem Aufschwung, bangte die Bevölkerung ums Überleben. Der Kalte Krieg war auf einem Höhepunkt. Die DDR Regierung begann die Mauer in Berlin zu bauen und errichtet damit den über Jahrzehnte standhaften Eisernen Vorhang, der erst Ende der 80iger Jahre wieder fallen sollte. Solange bekämpften sich die zwei Weltmächte Sowjetunion und USA. Dieser Kampf war nicht im üblichen Sinne zu verstehen, er war versteckt, aber ebenso gefährlich und bedrohlich, wie jeder andere Krieg. So stand die Welt vor der atomaren Katastrophe, als die russische Führung auf Kuba Raketen stationierte, welche zum Angriff auf die USA bereitgestellt wurden. Präsident Kennedy der dieses Drama verhinderte, wurde kurze Zeit später ermordet. Kaum war eine Gefahr abgewandt, kam es zur Nächsten. Der Krieg zwischen Nord- und Südkorea regte ebenso zu offenen Diskursen an und die Weltbevölkerung schaute wieder ängstlich auf einen Krieg, der nicht nur ein Land betraf, sondern ebenso das Schicksal der Erde hätte besiegeln können.

Es scheint somit nicht verwunderlich, dass Kubrick einen Film zum Thema der atomaren Weltvernichtung drehte. Was jedoch Erschrecken und Kritik auslöste, war die Art und Weise wie er dieses Thema zum Ausdruck brachte. Mit derartigen sarkastischen Mitteln, dass der Film trotz seiner ernsthaften Problematik, zu einer der schwärzesten (schwärzer geht es kaum noch) Komödien des 20. Jahrhundert wurde. Kubrick meinte dazu, dass das Unvorstellbare, der Alptraum der Menschheit, nicht realistisch und nüchtern darstellbar wäre, der Film wäre unweigerlich komisch geworden. Denn die Realitäten des atomaren Wettrüstens sind paradox und absurd[4]. „Die Komödie entsteht dort, wo das Geschehen die schrecklichste aller möglichen Wendungen nimmt.“[5]

Heute erlangt der Film wieder traurige Aktualität. Die Welt schaut verängstigt in den Nahen Osten nach Afghanistan, Pakistan und Indien. Die Nachrichten berichten täglich über neue Auseinandersetzungen und die Gefahr eines Atomangriffs bleibt nicht unerwähnt. Immer wieder drängen sich Bilder des Krieges und der Zerstörung ins Bewusstsein. Somit ist auch die absolute Vernichtung allen Lebens, wie sie in Kubricks „Dr. Strangelove“ dargestellt wird, nicht so fern wie wir denken.

Eines ist jedoch sicher, die Hoffnung stirbt zuletzt.

3.2 Sequenzenprotokoll

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.3 Inhalt

Der Kalte Krieg wird heiß. Wenn sich der Zuschauer über diesen Krieg in vollem Ausmaß bewusst ist bzw. war, würde dieser eine Satz genügen um den Film zu beschreiben.

Kubrick stellt die Horrorvision der damaligen Zeit dar – den Untergang der Menschheit durch Atombomben. Und ein Mann hat dies zu verantworten. General Jack D. Ripper der in seinem Stützpunkt Burpelson sitzt und den Befehl R zum Angriff Russlands erteilt. Dieser Plan ist als Sicherheitsventil bei einem Überraschungsangriff gedacht, der Funkkontakt mit den angreifenden Maschinen ist deshalb nicht möglich. Nur mit dem Geheimcode sind die Flugzeuge zurück zu holen. Auch der B-52-Flieger des General „King“ Kong erhält den Top-Secret-Angriffscode. Der texanische Pilot vertauscht daraufhin seinen Fliegerhelm gegen einen Cowboyhut und leitet die Erfüllung des Plans ein.

Der englische General Mandrake versucht den Rückholcode für die Flugzeugstaffel, den nur Ripper kennt, zu erhalten. Die Bomber sind jedoch nur noch wenige Meilen von ihrem Ziel entfernt. Die nukleare Katastrophe scheint unausweichlich. Im War Room des Pentagon schildert General Turgidson dem Präsidenten die Lage genau. Dieser befiehlt daraufhin, den Stützpunkt Rippers zu erobern und diesen festzunehmen, um an den Rückholcode zu gelangen.

[...]


[1] Vgl. Walker, 1999 S. 8

[2] vgl. Seeßlen, 2001 S.33

[3] vgl. Thissen, 1999 S.13

[4] Midding, 1999 S.120

[5] Seeßlen, 2001 S.138

Fin de l'extrait de 37 pages

Résumé des informations

Titre
Kubrick´s Dr. Seltsam - Eine Filmanalyse
Université
University of the Arts Berlin  (Gestaltung)
Note
1,3
Auteur
Année
2002
Pages
37
N° de catalogue
V7421
ISBN (ebook)
9783638146876
Taille d'un fichier
573 KB
Langue
allemand
Mots clés
Kubrick´s, Seltsam, Eine, Filmanalyse
Citation du texte
Stephanie Müller (Auteur), 2002, Kubrick´s Dr. Seltsam - Eine Filmanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7421

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