Der Autor Erlend Loe (*1969) aus Trondheim gilt als einer der auffälligsten und erfolgreichsten Repräsentanten der so genannten 90er Jahre Literatur in Norwegen. 1993 debütierte er mit dem Roman Tatt av kvinnen, seinen Durchbruch jedoch erlangte er mit den beiden darauf folgenden Romanen Naiv. Super. (1996) und L (1999), von denen bis zum Jahre 2001 zusammen annähernd 200.000 Exemplare verkauft wurden. Nach diesen beiden Büchern, die eindeutig seine bisher größten Erfolge darstellen, hat er die Romane Fakta om Finnland (2001), Doppler (2004) und Volvo Lastvagnar (2005) herausgegeben. Er hat nicht nur Literatur für Erwachsene, sondern auch eine Reihe Kinderbücher sowie das Drehbuch zu dem Film Detektor, der im Jahre 2000 in die norwegischen Kinos kam, geschrieben und zwei Gedichtsammlungen des amerikanischen Lyrikers Hal Sirowitz ins Norwegische übersetzt. „Kult-figur“, „forfatter i popstjerneformat“, „90-årenes norske bok-komet“, „ikon for sin egen generasjon“ und „kultforfatter i vår hjemlige litterære andedam“ sind nur einige der Titel, die ihm von norwegischen Journalisten, Rezensenten und Literaturhistorikern verliehen worden sind. Dies hat er nicht nur der enormen Auflage zu verdanken, die seine Bücher innerhalb von kürzester Zeit erreichten, sondern auch den Lesungen, auf denen ihn sein Publikum annähernd wie einen Popstar feiert. Darüber hinaus begrenzt sich sein Erfolg nicht auf Norwegen allein. Wie eine Übersicht in der Wochenzeitung Morgenbladet aus dem Jahre 2004 zeigt, gehört Erlend Loe zu den norwegischen Autoren, die bislang in die meisten Sprachen übersetzt wurden. Im Jahre 2006 wurde Naiv. Super. sogar vom Europaparlament mit dem Prix Européen des Jeunes Lecteurs ausgezeichnet.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, das Phänomen Erlend Loe anhand einer näheren Betrachtung seiner beiden Erfolgsromane Naiv. Super. und L genauer zu untersuchen. Ich möchte die beiden Texte sowohl in Bezug auf einen größeren kulturellen Gesamtzusammenhang als auch auf besondere Entwicklungen innerhalb der norwegischen Gegenwartsliteratur kontextualisieren und auf diese Weise versuchen zu bestimmen, was ihre Aktualität ausmacht und wo möglicherweise Gründe für ihren Erfolg liegen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hintergrund
- 2.1 Der soziokulturelle Kontext: Die Postmoderne
- 2.2 Der literarische Minimalismus als postmoderne Ausdrucksform
- 2.3 Tendenzen der norwegischen Gegenwartsliteratur
- 2.3.1 Literarische Postmoderne in Norwegen
- 2.3.2 Literarischer Minimalismus in Norwegen
- 3. Textanalyse
- 3.1 Methode
- 3.2 Ingolf Kaspars Modell minimalistischer Schreibweisen
- 3.3 Naiv. Super.
- 3.3.1 Inhaltsreferat
- 3.3.2 Erzählstruktur
- 3.3.3 Erzählposition
- 3.3.4 Syntax
- 3.3.5 Sprachduktus
- 3.3.6 Inhaltliche Ebene
- 3.3.7 Thematik: Less is more
- 3.3.8 Auswertung der minimalistischen Verfahren
- 3.4 L
- 3.4.1 Inhaltsreferat
- 3.4.2 Minimalistische Momente des Textes
- 3.4.3 Thematik: „Stop making sense“
- 3.4.4 Auswertung der minimalistischen Verfahren
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Erfolg der Romane "Naiv. Super." und "L" von Erlend Loe im Kontext der postmodernen norwegischen Literatur. Sie analysiert die Texte hinsichtlich ihrer minimalistischen Schreibweisen und beleuchtet den soziokulturellen Hintergrund ihres Erfolgs. Die Arbeit zielt darauf ab, die Aktualität der Romane und die Gründe für ihren breiten Leserkreis zu bestimmen.
- Postmoderne in der norwegischen Literatur
- Minimalistische Schreibweisen in den Romanen von Erlend Loe
- Der Einfluss von Mund-zu-Mund-Propaganda und Medienpräsenz auf den Erfolg der Romane
- Analyse der Erzählstrukturen und -positionen in "Naiv. Super." und "L"
- Die Thematik von "Less is more" und "Stop making sense" in den Romanen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung präsentiert Erlend Loe als einen der erfolgreichsten norwegischen Autoren der 1990er Jahre, dessen Romane "Naiv. Super." und "L" enorme Auflagen erreichten. Der Erfolg wird nicht nur auf Verlagsmarketing zurückgeführt, sondern auch auf die Mund-zu-Mund-Propaganda und die Resonanz beim Publikum. Die Arbeit fokussiert auf die Analyse dieser beiden Romane im Kontext der Postmoderne und der norwegischen Gegenwartsliteratur, um die Gründe für ihren Erfolg zu ergründen.
2. Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet den soziokulturellen Kontext der Postmoderne und deren Einfluss auf die Literatur. Es beschreibt den literarischen Minimalismus als postmoderne Ausdrucksform und analysiert Tendenzen der norwegischen Gegenwartsliteratur, einschließlich der literarischen Postmoderne und des Minimalismus in Norwegen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis des kulturellen und literarischen Umfelds, aus dem Loes Romane hervorgegangen sind.
3. Textanalyse: Dieses Kapitel beinhaltet eine detaillierte Textanalyse von "Naiv. Super." und "L", basierend auf einer methodischen Vorgehensweise und dem Modell minimalistischer Schreibweisen von Ingolf Kaspar. Es werden die Inhaltsreferate, Erzählstrukturen, Erzählpositionen, Syntax, Sprachduktus, inhaltliche Ebenen und Thematik beider Romane umfassend untersucht und die minimalistischen Verfahren ausgewertet. Der Vergleich beider Romane soll Aufschluss über Loes Schreibstil und deren Erfolg geben.
Schlüsselwörter
Erlend Loe, Naiv. Super., L, Postmoderne, Minimalismus, Norwegische Gegenwartsliteratur, Textanalyse, Erzählstruktur, Mund-zu-Mund-Propaganda, Medienpräsenz, Leserfolg.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Romane "Naiv. Super." und "L" von Erlend Loe
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Romane "Naiv. Super." und "L" von Erlend Loe im Kontext der postmodernen norwegischen Literatur. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der minimalistischen Schreibweisen und der soziokulturellen Faktoren, die zu ihrem Erfolg beigetragen haben.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie die Postmoderne in der norwegischen Literatur, minimalistische Schreibweisen in Loes Romanen, den Einfluss von Mund-zu-Mund-Propaganda und Medienpräsenz auf den Erfolg der Romane, sowie eine detaillierte Analyse der Erzählstrukturen und -positionen in "Naiv. Super." und "L". Die Thematik von "Less is more" und "Stop making sense" in den Romanen wird ebenfalls untersucht.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Textanalyse basiert auf einer methodischen Vorgehensweise und dem Modell minimalistischer Schreibweisen von Ingolf Kaspar. Es werden Inhaltsreferate, Erzählstrukturen, Erzählpositionen, Syntax, Sprachduktus, inhaltliche Ebenen und Thematik beider Romane umfassend untersucht und die minimalistischen Verfahren ausgewertet. Ein Vergleich beider Romane soll Aufschluss über Loes Schreibstil und deren Erfolg geben.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hintergrundteil, der den soziokulturellen Kontext und die literarischen Tendenzen beleuchtet, eine detaillierte Textanalyse von "Naiv. Super." und "L", und abschließend ein Fazit. Der Hintergrundteil umfasst die Postmoderne, den literarischen Minimalismus und Tendenzen der norwegischen Gegenwartsliteratur.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Erlend Loe, Naiv. Super., L, Postmoderne, Minimalismus, Norwegische Gegenwartsliteratur, Textanalyse, Erzählstruktur, Mund-zu-Mund-Propaganda, Medienpräsenz, Leserfolg.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, den Erfolg der Romane "Naiv. Super." und "L" zu erklären und die Gründe für ihren breiten Leserkreis zu bestimmen. Die Aktualität der Romane im Kontext der postmodernen norwegischen Literatur soll herausgearbeitet werden.
Wie werden die Romane im Kontext der Postmoderne eingeordnet?
Die Romane werden als Beispiele für literarischen Minimalismus als postmoderne Ausdrucksform innerhalb der norwegischen Gegenwartsliteratur analysiert. Der soziokulturelle Kontext der Postmoderne und deren Einfluss auf die Literatur werden untersucht, um den Erfolg der Romane besser zu verstehen.
- Quote paper
- Nora Pröfrock (Author), 2007, “Stop making sense.“ - Erlend Loes Romane „Naiv.Super.” (1996) und „L“ (1999), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74445