Hört oder liest man die Worte Menschenhandel oder Sklaverei, so denkt man zunächst einmal an vergangene Zeiten. Das Bewusstsein, wie aktuell und gegenwärtig diese beiden Begriffe sind, fehlt. Menschenhandel gilt als einer der schlimmsten Verstöße gegen die Menschenrechte und obwohl dagegen vorgegangen wird, kann er an jedem Ort und zu jeder Zeit passieren.
Allerdings ist das Thema an sich und auch die oft damit verbundene Prostitution in Deutschland immer noch ein Tabu, über das in der Öffentlichkeit kaum besprochen wird.
Um immer für neuen „Nachschub“ in der Rotlichtszene zu sorgen, werden jährlich geschätzte 500.000 Frauen zwecks sexueller Ausbeutung in die EU-Länder geschleust, davon allein 200.000 von Ost- nach Westeuropa. Auch die Schlepperbanden verdienen dabei in Europa jährlich zwischen 7 und 13 Milliarden Euro durch die Ausbeutung und Versklavung von Frauen
Im Zusammenhang mit dem Thema Menschenhandel wird oft über die Frei-willigkeit der Frauen diskutiert. Häufig wird behauptet, dass die meisten der ausländischen Frauen gewusst haben, worauf sie sich einlassen, was sie in Deutschland erwartet und dass sie freiwillig gekommen seien. Diese Aussage ist sehr kritisch zu sehen, denn viele Frauen hatten meist keine andere Wahl. Die Frauen stammen aus armen Ländern und sind – zumindest in der Realität nicht – gleichberechtigt und finden aus diesem Grund nur sehr selten eine Arbeit. Diese Frauen sehen in der „Flucht“ nach Deutschland eine Möglichkeit der Verbesserung ihrer Lebenssituation und nehmen aus diesem Grund auch eine Arbeit als Prostituierte in Kauf. Ob man in diesem Fall von einer freiwilligen Entscheidung sprechen kann oder eher von einer Wahl zwischen Cholera und Pest, bleibt jedem selbst überlassen.
In der vorliegenden Hausarbeit beschäftige ich mich mit dem Menschenhan-del in der Bundesrepublik. Ich möchte herausarbeiten, was sich in der Zeit zwischen 2000 und 2004 verändert hat. Dafür wird zunächst der Begriff Menschenhandel definiert, danach wird das allgemeine Lagebild aufgezeigt werden, dass dann in den einzelnen Kapiteln Tatzeit, Tatort, Tatopfer, Tatver-dächtige noch einmal ausführlicher behandelt. In den letzten beiden Kapitel werden die unterschiedlichen Routen der Schlepper nach Deutschland vor-gestellt und die Schwierigkeiten bei der Strafverfolgung diskutiert. Ein ab-schließendes Fazit resümiert der Ergebnisse der Hausarbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition „Menschenhandel“
- 2.1. Definition nach der Brockhaus-Enzyklopädie
- 2.2. Definition nach dem Strafgesetzbuch
- 2.3. Andere Definitionen
- 3. Allgemeine Angaben
- 3.1. Menschenhandel als Delikt
- 3.2. Lagedarstellung
- 4. Tatzeit
- 5. Tatort
- 6. Tatopfer
- 6.1. Herkunft
- 6.2. Geschlecht und Alter
- 6.3. Ursachen
- 6.4. Tathergang
- 7. Tatverdächtige
- 7.1. Allgemeines
- 7.2. Statistik
- 7.3. Nationalität
- 8. Die Schlepperrouten
- 8.1. Die Ostroute
- 8.2. Die Südostroute
- 8.3. Die Südroute
- 8.4. Die Maghreb-Route
- 9. Problematiken in der Strafverfolgung
- 10. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Menschenhandel in der Bundesrepublik Deutschland zwischen den Jahren 2000 und 2004, mit dem Fokus auf sexuelle Ausbeutung. Ziel ist es, die Veränderungen in diesem Zeitraum aufzuzeigen und verschiedene Aspekte des Problems zu beleuchten.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Menschenhandel“
- Statistische Darstellung der Lage und Entwicklung des Menschenhandels
- Profil der Opfer (Herkunft, Geschlecht, Alter, Ursachen)
- Charakterisierung der Tatverdächtigen und ihrer Vorgehensweisen
- Analyse der Schlepperrouten und Herausforderungen in der Strafverfolgung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung hebt die Aktualität des Themas Menschenhandel hervor, das trotz seines Ausmaßes in der Öffentlichkeit oft tabuisiert wird. Es wird auf die hohe Dunkelziffer im Zusammenhang mit Prostitution hingewiesen und die wirtschaftlichen Aspekte des Menschenhandels für die Beteiligten beleuchtet. Die Arbeit konzentriert sich auf den Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung und dessen Entwicklung zwischen 2000 und 2004.
2. Definition „Menschenhandel“: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Definitionen von Menschenhandel, beginnend mit der Brockhaus-Enzyklopädie und dem deutschen Strafgesetzbuch. Es wird auf die historische Entwicklung der Definitionen eingegangen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Die Bedeutung der rechtlichen Einordnung für die Strafverfolgung wird betont.
3. Allgemeine Angaben: Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über den Menschenhandel als Delikt und die allgemeine Lage. Er stellt die Problematik dar und legt den Grundstein für die detailliertere Betrachtung der folgenden Kapitel. Hier wird das allgemeine Lagebild des Menschenhandels in Deutschland zwischen 2000 und 2004 skizziert.
4. Tatzeit: Dieses Kapitel analysiert die zeitlichen Aspekte des Menschenhandels im Untersuchungszeitraum. Es untersucht, ob sich die Häufigkeit oder die Muster des Menschenhandels im Laufe der Jahre verändert haben und identifiziert mögliche Trends. Die Datenlage und ihre Interpretation werden kritisch betrachtet.
5. Tatort: Hier wird der Fokus auf die Orte gelegt, an denen Menschenhandel stattfindet, sowie auf die geografischen Muster. Es könnte zum Beispiel die Konzentration in bestimmten Städten oder Regionen analysiert werden und Faktoren wie die Verfügbarkeit von Infrastruktur für Schlepperbanden beleuchtet werden. Die Rolle von "Hotspots" könnte ebenfalls diskutiert werden.
6. Tatopfer: Dieses Kapitel beschreibt detailliert das Profil der Opfer von Menschenhandel. Es werden die Herkunftsländer, das Geschlechterverhältnis, das Alter und die individuellen Umstände der Opfer untersucht und die sozioökonomischen Faktoren, die zur Vulnerabilität beitragen, analysiert. Die Ursachen für ihre Ausbeutbarkeit werden erläutert.
7. Tatverdächtige: Das Kapitel befasst sich mit den Tätern des Menschenhandels. Es analysiert Statistiken über die Nationalität der Tatverdächtigen, Organisationsstrukturen der kriminellen Netzwerke und deren Vorgehensweisen. Das Kapitel beleuchtet die Herausforderungen der Identifizierung und Verfolgung der Täter.
8. Die Schlepperrouten: Dieser Abschnitt beschreibt die verschiedenen Routen, die von Schleusern genutzt werden, um Opfer nach Deutschland zu bringen. Die geografischen Aspekte, die involvierten Personen und Organisationen und die spezifischen Herausforderungen der jeweiligen Route werden im Detail erörtert.
9. Problematiken in der Strafverfolgung: Das Kapitel beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Strafverfolgung von Menschenhandel. Es diskutiert Herausforderungen wie die Identifizierung der Opfer, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden, die Bewältigung der internationalen Dimension und die rechtlichen Hürden.
Schlüsselwörter
Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung, Prostitution, Schleuserbanden, Opferprofil, Strafverfolgung, Deutschland, 2000-2004, Kriminalität, Menschenrechte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Menschenhandel in Deutschland (2000-2004)
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht den Menschenhandel in Deutschland zwischen 2000 und 2004, mit einem Schwerpunkt auf sexueller Ausbeutung. Sie analysiert verschiedene Aspekte des Problems, von der Definition des Begriffs bis hin zu den Herausforderungen der Strafverfolgung.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die Definition von Menschenhandel (unter Berücksichtigung verschiedener Quellen wie der Brockhaus-Enzyklopädie und dem Strafgesetzbuch), statistische Daten zur Lage des Menschenhandels, Profile der Opfer (Herkunft, Geschlecht, Alter, Ursachen), Charakterisierung der Tatverdächtigen und ihrer Vorgehensweisen, Analyse der Schlepperrouten und die Schwierigkeiten bei der Strafverfolgung.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, Definition von Menschenhandel, allgemeine Angaben zum Menschenhandel als Delikt, Tatzeit, Tatort, Tatopfer (inkl. Herkunft, Geschlecht, Alter und Ursachen), Tatverdächtige (inkl. Statistiken und Nationalität), Schlepperrouten, Problematiken in der Strafverfolgung und Fazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse des jeweiligen Aspekts.
Welche Definitionen von Menschenhandel werden verwendet?
Die Hausarbeit vergleicht verschiedene Definitionen von Menschenhandel, einschließlich der Definitionen aus der Brockhaus-Enzyklopädie und dem deutschen Strafgesetzbuch. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Definitionen werden herausgearbeitet, und die Bedeutung der rechtlichen Einordnung für die Strafverfolgung wird betont.
Welche Informationen enthält die Kapitelzusammenfassung?
Die Kapitelzusammenfassung bietet einen Überblick über den Inhalt jedes Kapitels der Hausarbeit. Sie fasst die wichtigsten Punkte und Ergebnisse jedes Kapitels kurz zusammen und gibt dem Leser einen schnellen Überblick über den gesamten Inhalt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Hausarbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung, Prostitution, Schleuserbanden, Opferprofil, Strafverfolgung, Deutschland, 2000-2004, Kriminalität, Menschenrechte.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Zielsetzung der Hausarbeit ist es, die Veränderungen im Menschenhandel in Deutschland zwischen 2000 und 2004 aufzuzeigen und verschiedene Aspekte dieses Problems zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf sexueller Ausbeutung.
Welche Herausforderungen bei der Strafverfolgung werden angesprochen?
Die Hausarbeit beleuchtet verschiedene Herausforderungen bei der Strafverfolgung von Menschenhandel, darunter die Identifizierung der Opfer, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden, die Bewältigung der internationalen Dimension und die rechtlichen Hürden.
Welche Informationen werden über die Tatopfer gegeben?
Das Kapitel über die Tatopfer beschreibt detailliert deren Profil, einschließlich Herkunftsländer, Geschlechterverhältnis, Alter und individuelle Umstände. Die sozioökonomischen Faktoren, die zur Vulnerabilität der Opfer beitragen, werden ebenfalls analysiert.
Welche Informationen werden über die Tatverdächtigen gegeben?
Das Kapitel über die Tatverdächtigen analysiert Statistiken über deren Nationalität, die Organisationsstrukturen krimineller Netzwerke und deren Vorgehensweisen. Die Herausforderungen bei der Identifizierung und Verfolgung der Täter werden ebenfalls beleuchtet.
- Quote paper
- Catrin Knußmann (Author), 2006, Der Mensch als Handelsware, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74471