Anhand einer genauen Betrachtung dieser einzelnen Faktoren bei Schnitzler soll versucht werden, einer möglicherweise implizierten Gewichtung der verschiedenen Ursachen beizukommen. Gibt es möglicherweise eine Hauptursache, die Schnitzler für den Antisemitismus annimmt? Und von welchen Figuren innerhalb seiner Stücke geht der Antisemitismus aus?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die historische Verortung des Antisemitismus in Wien um 1900
- Übersicht über die Geschichte des Antisemitismus
- Die politische Situation in Wien um 1900
- Die Situation der jüdischen Bevölkerung in Wien um 1900
- Der Zionismus als (Gegen-)Bewegung des europäischen Nationalismus
- Die Verortung Schnitzlers in der Gesellschaft Wiens
- Das Fallbeispiel „Waidhofener Beschluss“ - Ausschlussversuch gegen jüdische Studenten
- Die psychologische Seite des Antisemitismus
- Freuds Psychoanalyse und die Dekonstruktion des Ich
- Das Ich als ein psychischer Apparat
- Das Verhältnis Freuds zur Wiener Moderne
- Das Verhältnis Schnitzlers zu Freud
- Antisemitismus bei Horkheimer / Adorno
- Studien zum autoritären Charakter
- Theweleit: Der Symbiotiker als der deutsche Normalfall im 19. Jahrhundert
- Freuds Psychoanalyse und die Dekonstruktion des Ich
- Der Weg ins Freie - wohin denn?
- Die Thematisierung des Antisemitismus
- durch den Antisemiten Josef Rosner
- im Urteil der Betroffenen
- im Spiegel der distanzierten Beobachtung Georg von Wergenthins
- Die Frage der Wahrnehmung und Wirklichkeit des Antisemitismus
- Ausdifferenzierung der Parteien und Gruppen
- Reaktionsmöglichkeiten auf den Antisemitismus
- Individualismus
- Zionismus
- Sozialismus / Sozialdemokratie
- Assimilation
- Figurenanalyse
- Josef Rosner
- Leo Golowski
- Oscar Ehrenberg
- Therese Golowski
- Georg von Wergenthin
- Heinrich Bermann
- Bewertungen und Urteile Schnitzlers
- Inwieweit wird eine Übernahme oder Kritik der Theorie von der Existenz menschlicher Rassen deutlich?
- Werden Reaktionsmöglichkeiten auf den Antisemitismus durch Schnitzler bewertet?
- Welche Bewertung impliziert seine psychologische Konstruktion der Figuren?
- Die Thematisierung des Antisemitismus
- Professor Bernhardi – Eine Tragikomödie des Eigensinns?
- Einzelfall oder Gesellschaftsbild?
- Die Komödie im Kontext der Polyklinik Heinrich Schnitzlers und der Wiener Gesellschaft
- Die Konstruktion des Streitfalls
- Das Drama Professor Bernhardi als Komödie?
- Die Figur Professor Bernhardi
- Professor Bernhardis Handeln als Tragikomödie des Eigensinns
- Die Geschehnisse um Bernhardi als Komödie
- Antisemitismus und die Rolle der Kirche
- Antisemitismus und die Politik
- Figurenanalyse: Die Psyche potenzieller Antisemiten
- Hochroitzpointner als autoritärer Charakter nach Adorno
- Hochroitzpointner als Symbiotiker nach Theweleit
- Hochroitzpointner - eine von Schnitzler konstruierte Figur
- Antisemitismus – seine politische, seine religiöse und seine psychologische Seite
- Einzelfall oder Gesellschaftsbild?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Antisemitismus in Arthur Schnitzlers Werk, insbesondere in "Der Weg ins Freie" und "Professor Bernhardi". Ziel ist es, Schnitzlers persönliche Haltung zum Antisemitismus zu ergründen und seine literarische Auseinandersetzung mit diesem Phänomen zu analysieren. Dabei werden historische, psychologische und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt.
- Der historische Kontext des Antisemitismus in Wien um 1900
- Psychologische Analysen des Antisemitismus bei Schnitzler im Kontext von Freud, Adorno und Theweleit
- Die verschiedenen Reaktionsmöglichkeiten der jüdischen Bevölkerung auf Antisemitismus
- Schnitzlers literarische Figuren als Repräsentanten unterschiedlicher Haltungen zum Antisemitismus
- Schnitzlers implizite Bewertung des Antisemitismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit untersucht die Darstellung des Antisemitismus in Schnitzlers Werk "Der Weg ins Freie" und "Professor Bernhardi", unter Einbezug von Briefen, Tagebucheinträgen und Aphorismen. Es wird die Frage nach Schnitzlers Haltung und der Analyse der Ursachen des Antisemitismus gestellt.
Die historische Verortung des Antisemitismus in Wien um 1900: Dieses Kapitel beleuchtet den historischen Kontext des Antisemitismus in Wien um 1900. Es werden die politische Situation, die Lage der jüdischen Bevölkerung und die Gegenbewegung des Zionismus analysiert, um Schnitzlers gesellschaftliche Einbettung zu verstehen. Das „Waidhofener Beschluss“-Beispiel illustriert den konkreten Ausschluss von jüdischen Studenten.
Die psychologische Seite des Antisemitismus: Dieses Kapitel analysiert den Antisemitismus unter psychologischen Aspekten, indem es die Theorien von Freud, Horkheimer/Adorno und Theweleit heranzieht. Die Untersuchung des „Ich“ nach Freud, die Konzepte des autoritären Charakters und des Symbiotikers werden in Beziehung zu Schnitzlers Werk gesetzt.
Der Weg ins Freie - wohin denn?: Dieses Kapitel analysiert Schnitzlers Roman "Der Weg ins Freie". Es werden verschiedene Reaktionen der jüdischen Bevölkerung auf Antisemitismus untersucht – Individualismus, Zionismus, Sozialismus/Sozialdemokratie und Assimilation – und die Schlüsselfiguren des Romans im Hinblick auf ihre Beziehung zum Antisemitismus eingeordnet. Die Frage nach einem Ausweg aus dem Antisemitismus wird diskutiert.
Professor Bernhardi – Eine Tragikomödie des Eigensinns?: Dieses Kapitel analysiert Schnitzlers Drama "Professor Bernhardi". Die Handlung wird im Kontext der Wiener Gesellschaft und der Polyklinik Heinrich Schnitzlers betrachtet. Die Figur Professor Bernhardis und die Darstellung des Konflikts werden im Hinblick auf die Frage nach Antisemitismus und die Rollen von Kirche und Politik analysiert. Die psychologischen Profile der potenziellen Antisemiten werden im Lichte der Theorien von Adorno und Theweleit interpretiert.
Schlüsselwörter
Arthur Schnitzler, Antisemitismus, Wien, 1900, "Der Weg ins Freie", "Professor Bernhardi", Psychoanalyse, Freud, Adorno, Theweleit, Zionismus, Assimilation, Figurenanalyse, historischer Kontext, gesellschaftliche Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des Antisemitismus in Arthur Schnitzlers Werk
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Antisemitismus in Arthur Schnitzlers Werken "Der Weg ins Freie" und "Professor Bernhardi". Sie untersucht Schnitzlers persönliche Haltung zum Antisemitismus und seine literarische Auseinandersetzung mit diesem Phänomen unter Berücksichtigung historischer, psychologischer und gesellschaftlicher Aspekte.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Analyse basiert auf Schnitzlers Werken "Der Weg ins Freie" und "Professor Bernhardi", ergänzt durch Briefe, Tagebucheinträge und Aphorismen des Autors.
Welche historischen Aspekte werden betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet den historischen Kontext des Antisemitismus in Wien um 1900, inklusive der politischen Situation, der Lage der jüdischen Bevölkerung, der zionistischen Gegenbewegung und des "Waidhofener Beschlusses" als Beispiel für den Ausschluss jüdischer Studenten.
Welche psychologischen Theorien werden herangezogen?
Die psychologischen Aspekte des Antisemitismus werden anhand der Theorien von Sigmund Freud (Psychoanalyse, das Ich), Max Horkheimer/Theodor W. Adorno (autoritärer Charakter) und Klaus Theweleit (Symbiotiker) analysiert und auf Schnitzlers Figuren angewendet.
Wie werden die Reaktionen auf Antisemitismus dargestellt?
Die Arbeit untersucht verschiedene Reaktionen der jüdischen Bevölkerung auf Antisemitismus, wie Individualismus, Zionismus, Sozialismus/Sozialdemokratie und Assimilation. Diese Reaktionen werden im Kontext der Figuren in "Der Weg ins Freie" analysiert.
Welche Figuren werden im Detail untersucht?
Die Analyse umfasst detaillierte Figurenanalysen von Schlüsselfiguren in "Der Weg ins Freie" (Josef Rosner, Leo Golowski, Oscar Ehrenberg, Therese Golowski, Georg von Wergenthin, Heinrich Bermann) und in "Professor Bernhardi" (Professor Bernhardi, Hochroitzpointner).
Wie wird die Rolle der Kirche und der Politik behandelt?
Die Rolle der Kirche und der Politik im Kontext des Antisemitismus wird insbesondere in der Analyse von "Professor Bernhardi" untersucht, wobei der Konflikt um Professor Bernhardis Handeln im Mittelpunkt steht.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zielt darauf ab, Schnitzlers implizite Bewertung des Antisemitismus zu ergründen und seine literarische Auseinandersetzung mit diesem Phänomen umfassend zu analysieren. Sie untersucht, inwieweit Schnitzler Theorien zur Existenz menschlicher Rassen übernimmt oder kritisiert und wie er die verschiedenen Reaktionsmöglichkeiten auf Antisemitismus bewertet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur historischen Verortung des Antisemitismus in Wien um 1900, zur psychologischen Seite des Antisemitismus, zur Analyse von "Der Weg ins Freie", zur Analyse von "Professor Bernhardi" und einem Fazit. Jedes Kapitel untersucht spezifische Aspekte des Themas.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Arthur Schnitzler, Antisemitismus, Wien, 1900, "Der Weg ins Freie", "Professor Bernhardi", Psychoanalyse, Freud, Adorno, Theweleit, Zionismus, Assimilation, Figuren Analyse, historischer Kontext, gesellschaftliche Entwicklung.
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- Sandra Küpeli (Autor), 2006, Arthur Schnitzler und der Antisemitismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74472