Man kann [...] davon ausgehen, daß das in einem Erzähltext entworfene Koordinatensystem räumlicher Verhältnisse auf dem Hintergrund [...] allgemeiner, kulturell und historisch bestimmter Raummodelle realisiert wird, und das wiederum bedeutet, daß das fiktiv erstellte ‚Lokal’ (die im Roman konkret dargestellte und vorgestellte räumliche Wirklichkeit also) entsprechend organisiert sein muß. (SCHULTE-SASSE, Jochen/WERNER, Renate: Einführung in die Literaturwissenschaft. 9. unveränderte Auflage. München: Wilhelm Fink Verlag GmbH & Co. KG 1997. S. 167.)
Wie in diesem Zitat bereits angedeutet, soll es in der vorliegenden Hausarbeit zum Seminar „Análisis de textos literarios II: Carlos Fuentes“ innerhalb einer semiotischen Romananalyse im Speziellen um eine Betrachtung des literarischen Raums einer Erzählung gehen. Er gehört wie z.B. auch die Erzählperspektive zu den grundlegenden untersuchbaren Merkmalen verschiedener Textarten im Hinblick auf eine Interpretation derselben.
Im Folgenden wird nach der Klärung seiner Grundlagen und Einordnung in die literaturwissenschaftlichen Zusammenhänge der Begriff des literarischen Raums erläutert und veranschaulicht, indem er zuerst in den Kontext narrativer Texte gesetzt wird und schließlich am Beispiel eines Erzähltextes zur Anwendung kommt. Bei besagtem Text handelt es sich um ein Kapitel des Romans La frontera de cristal von Carlos Fuentes, La capitalina.
Im letzten Punkt der Ausarbeitung finden sich Schlussbemerkungen zur Arbeit mit dem Text, sowie zusammenfassende Aspekte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der literarische Raum
- Der literarische Raum in narrativen Texten
- Der literarische Raum in La capitalina
- Schlussbetrachtungen und Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit setzt sich zum Ziel, den literarischen Raum des Romans „La frontera de cristal“ von Carlos Fuentes anhand des Kapitels „La capitalina“ zu analysieren. Die Analyse erfolgt im Rahmen einer semiotischen Betrachtungsweise, die die Bedeutung von Raumstrukturen im narrativen Kontext beleuchtet.
- Der literarische Raum als grundlegendes Merkmal narrativer Texte
- Die Bedeutung des literarischen Raums in der Interpretation narrativer Texte
- Die Anwendung des Modells des literarischen Raums auf das Kapitel „La capitalina“
- Die Identifizierung von Gegensatzpaaren und deren Bedeutung im Kontext des Kapitels
- Die Rolle des literarischen Raums in der Gestaltung der Handlung und der Charakterentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik des literarischen Raums ein und skizziert den theoretischen Rahmen der Arbeit. Sie bezieht sich dabei auf die Bedeutung des räumlichen Kontextes im narrativen Text und stellt den Fokus auf eine semiotische Analyse des literarischen Raums im Roman „La frontera de cristal“ von Carlos Fuentes.
- Der literarische Raum: Dieses Kapitel definiert den Begriff des literarischen Raums und setzt ihn in den Kontext der Literaturwissenschaft. Es erläutert das Modell des literarischen Raums, das auf Jurij M. Lotman zurückgeht, und hebt die Bedeutung von Gegensatzpaaren in der Interpretation narrativer Texte hervor.
- Der literarische Raum in narrativen Texten: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des literarischen Raums in verschiedenen Arten von narrativen Texten, wie z.B. dem Märchen, der Kurzgeschichte, der Novelle und dem Roman. Es geht auf die Bedeutung von Ereignissen und Handlungsstrukturen im narrativen Text ein und zeigt die Rolle des Protagonisten bei der Überwindung von Grenzüberschreitungen in der Handlung.
Schlüsselwörter
Literarischer Raum, Semiotik, Narrativer Text, La frontera de cristal, Carlos Fuentes, La capitalina, Jurij M. Lotman, Gegensatzpaare, Handlungsstruktur, Protagonist, Grenzüberschreitung.
- Arbeit zitieren
- Anja Wedekind (Autor:in), 2005, Der literarische Raum in "La capitalina", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74658